Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Die Bücherdiebin


Statistiken
  • 16182 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Anna Kneisel

Die Bücherdiebin „Die Bücherdiebin“ spielt im 2. Weltkrieg und erzählt die Geschichte des Mädchens Liesel Meminger, die zuerst ihre Familie verliert und von dem Ehepaar Hans und Rosa Hubermann als Pflegetochter aufgenommen wird. Das Besondere daran: nicht Liesel selbst erzählt ihre Geschichte, sondern der Tod, der in dieser Zeit allgegenwärtig ist. Doch auch er hat eine menschliche Seite durch sein Interesse an und seinem Mitgefühl für die Menschen. Es ist 1939. Als die neunjährige Liesel vor dem Haus der Hubermanns ankommt, weigert sie sich, aus dem Auto zu steigen. Sie wurde für immer von ihren Eltern, angeblich Kommunisten, getrennt und musste den Tod ihres kleinen Bruders miterleben. Für Liesel beginnt jedoch in der Himmelstraße in Molching bei München eine glückliche Zeit, so glücklich wie sie im Krieg nur sein kann. Sie findet in Hans Hubermann einen liebevollen neuen Vater, der ihr das Lesen beibringt und in Rosa Hubermann eine ruppige, aber nicht herzlose, neue Mutter. Sie findet einen Freund in Gestalt von Rudi Steiner, der besessen ist von dem schwarzen Leichtathleten Jesse Owens, aber auch in der psychisch labilen Frau des Bürgermeisters findet sie eine Freundin. Liesel kommt durch Zufall zu einem etwas speziellen Hobby: sie wird Bücherdiebin. Zuerst ist es ein Buch, das herrenlos im Schnee liegt, ein weiteres rettet sie vor dem Feuer, bis sie schließlich auch Äpfel und andere Lebensmittel stiehlt. Ein besonderes Anliegen sind ihr dabei aber trotz aller Not immer die Bücher. Rudi und Liesel gehen gemeinsam auf Beutezug, sie teilen alles, nur ein Geheimnis hat Liesel vor ihm: den Juden Max, der von ihren Pflegeeltern in deren Keller versteckt wird und der für sie eine Geschichte schreibt. Jahre vergehen, ab 1943 fallen die Bomben der Alliierten auch auf Molching. Liesel liest den Menschen im Luftschutzbunker vor und trägt alle damit wenigstens für kurze Zeit in eine andere Welt. Mit seinem Roman „Die Bücherdiebin“ ist Markus Zusak eine Hommage an Bücher und die Kraft der Worte gelungen. Er schreibt in einer Sprache voller Facetten: zum einen gibt es die naturgemäß distanzierte Sprache des Erzählers, des Todes, aber auch eine bildhafte und bunte Sprache, wenn Liesel in ihren Notizen zu Wort kommt und nicht zuletzt die knapp gehaltene Sprache der Nazipropaganda. Sein Werk hat zwar Romancharakter, ist aber von Erzählungen seiner Mutter beeinflusst, die einige Gemeinsamkeiten mit der Hauptperson Liesel hat. So liegt der Szene, als ein Zug jüdischer Häftlinge durch Molching geführt wird und ein Gefangener ein Stück Brot zugesteckt bekommt, was entdeckt und hart bestraft wird, ein wahres Ereignis zugrunde. Wer bei dem Stichwort 2. Weltkrieg an eine trockene Zeitzeugengeschichte denkt, wird eines Besseren belehrt werden. Trotz der manchmal schonungslosen Darstellung von Krieg und Tod wird der Leser in den Bann dieser Geschichte mit ihrer anschaulichen Sprache gezogen. Für Jugendliche ab 12 Jahren ist der Roman trotz seines großen Umfangs sehr zu empfehlen, ist aber genauso für Erwachsene äußerst lesenswert.

„Die Bücherdiebin“ spielt im 2. Weltkrieg und erzählt die Geschichte des Mädchens Liesel Meminger, die zuerst ihre Familie verliert und von dem Ehepaar Hans und Rosa Hubermann als Pflegetochter aufgenommen wird. Das Besondere daran: nicht Liesel selbst erzählt ihre Geschichte, sondern der Tod, der in dieser Zeit allgegenwärtig ist. Doch auch er hat eine menschliche Seite durch sein Interesse an und seinem Mitgefühl für die Menschen.

weitere Rezensionen von Anna Kneisel

#
rezensiert seit
Buchtitel
1
28.03.2024
2
06.03.2024
3
19.02.2024
5
13.02.2024

Es ist 1939. Als die neunjährige Liesel vor dem Haus der Hubermanns ankommt, weigert sie sich, aus dem Auto zu steigen. Sie wurde für immer von ihren Eltern, angeblich Kommunisten, getrennt und musste den Tod ihres kleinen Bruders miterleben. Für Liesel beginnt jedoch in der Himmelstraße in Molching bei München eine glückliche Zeit, so glücklich wie sie im Krieg nur sein kann. Sie findet in Hans Hubermann einen liebevollen neuen Vater, der ihr das Lesen beibringt und in Rosa Hubermann eine ruppige, aber nicht herzlose, neue Mutter. Sie findet einen Freund in Gestalt von Rudi Steiner, der besessen ist von dem schwarzen Leichtathleten Jesse Owens, aber auch in der psychisch labilen Frau des Bürgermeisters findet sie eine Freundin.

Liesel kommt durch Zufall zu einem etwas speziellen Hobby: sie wird Bücherdiebin. Zuerst ist es ein Buch, das herrenlos im Schnee liegt, ein weiteres rettet sie vor dem Feuer, bis sie schließlich auch Äpfel und andere Lebensmittel stiehlt. Ein besonderes Anliegen sind ihr dabei aber trotz aller Not immer die Bücher.

Rudi und Liesel gehen gemeinsam auf Beutezug, sie teilen alles, nur ein Geheimnis hat Liesel vor ihm: den Juden Max, der von ihren Pflegeeltern in deren Keller versteckt wird und der für sie eine Geschichte schreibt. Jahre vergehen, ab 1943 fallen die Bomben der Alliierten auch auf Molching. Liesel liest den Menschen im Luftschutzbunker vor und trägt alle damit wenigstens für kurze Zeit in eine andere Welt.

Mit seinem Roman „Die Bücherdiebin“ ist Markus Zusak eine Hommage an Bücher und die Kraft der Worte gelungen. Er schreibt in einer Sprache voller Facetten: zum einen gibt es die naturgemäß distanzierte Sprache des Erzählers, des Todes, aber auch eine bildhafte und bunte Sprache, wenn Liesel in ihren Notizen zu Wort kommt und nicht zuletzt die knapp gehaltene Sprache der Nazipropaganda.

Sein Werk hat zwar Romancharakter, ist aber von Erzählungen seiner Mutter beeinflusst, die einige Gemeinsamkeiten mit der Hauptperson Liesel hat. So liegt der Szene, als ein Zug jüdischer Häftlinge durch Molching geführt wird und ein Gefangener ein Stück Brot zugesteckt bekommt, was entdeckt und hart bestraft wird, ein wahres Ereignis zugrunde.

Wer bei dem Stichwort 2. Weltkrieg an eine trockene Zeitzeugengeschichte denkt, wird eines Besseren belehrt werden. Trotz der manchmal schonungslosen Darstellung von Krieg und Tod wird der Leser in den Bann dieser Geschichte mit ihrer anschaulichen Sprache gezogen. Für Jugendliche ab 12 Jahren ist der Roman trotz seines großen Umfangs sehr zu empfehlen, ist aber genauso für Erwachsene äußerst lesenswert.

geschrieben am 26.08.2008 | 474 Wörter | 2575 Zeichen

Kommentare ausblenden Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (1)

Platz für Anregungen und Ergänzungen

 

Um Kommentare zu schreiben, müssen sie angemeldet sein.


Login / Email

Passwort


[neu registrieren] | [Passwort vergessen]
08.09.2008 18:15:21 riedel schrieb:
Ich schließe mich der vortrefflichen Rezension an und möchte folgendes hinzufügen:
Das Buch ist wie ein knusprig goldbraun gebratenes mit Knoblauchbutter bestrichenes Filet und verführt selbst einen Veganer zum Verzehr.

Absolut Lesenswert.