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Philips Wouwerman


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Rezension von

Matthias Pierre Lubinsky

Philips Wouwerman Der Harlemer Maler Philips Wouwerman ist höchst modern. Zwar lebte er zwischen 1619 und 1668. Dennoch ist er heute medial total präsent. Das liegt an mehreren Internetseiten (www.wouwerman.org und .de), die nicht nur seine Biographie bereithalten. Eine beansprucht gar, sein gesamtes Werk abzubilden. Die Crux dieser Präsentationen ist allerdings deren schlechte Qualität. Da Wouwerman jedoch zu den bedeutendsten Malern des sogenannten Goldenen Zeitalters zählt, ist es durchaus ratsam, seinen Bildern Aufmerksamkeit zu schenken. Wouwerman wurde sicher zum erfolgreichsten Darsteller von Pferden in seiner Zeit, weil er es verstand, seinen Bildern eine ungeheure Detailtreue mitzugeben. Betrachtet man seine Gemälde lange und ausgiebig, so kann man sich in getreuen Abbildungen von Details verlieren, die einen vergessen lassen, dass diese Bilder im 17. Jahrhundert entstanden sind. Zwar wurde der Harlemer durch seine Pferde-Bilder berühmt; - sein Name wird auch heute primär mit diesem Genre verbunden. Doch sind es andere Szenen, die das wahre Können des Holländers belegen. Es sind Feldschlachten, Jagdpartien, die Ansicht von Pferdeställen oder Hufschmieden, von Reitschulen oder kriegerischen Feldlagern, die das Ausmaß von Wouwermans Genialität der Nachwelt überliefern. Die Museumslandschaft Hessen in Kassel besitzt heute die zweitgrößte Sammlung von Gemälden des Niederländers. Anlass genug, um erstmals in Deutschland eine Solo-Ausstellung seines Werkes zu zeigen. Die Gemäldegalerie Alte Meister im Museum Schloss Wilhelmshöhe präsentiert noch bis zum 11. Oktober 2009 die erste monographische Schau Wouwermans überhaupt. Der Maler gehörte zu den in der Kunstgeschichte seltenen Fällen, bereits zu Lebzeiten erfolgreich und vermögend zu sein. Die fürstlichen Sammler des 18-ten Jahrhunderts rissen sich um die Gemälde und erwarben sie gleich im Dutzend. Ob in St. Petersburg, Dresden oder Kassel. Heute ist aus alten Auktionskatalogen ersichtlich, dass die Bilder Wouwermans schon damals hohe Preise erzielten und teilweise höher gehandelt wurden als Werke von Rembrandt und Vermeer. Darüber hinaus hatte er noch ein anderes großes Glück. So wusste sein früher Biograph Arnold Houbraken 1719 zu berichten, dass Wouwerman in seinem Leben Mäzenen begegnete, die seine Kunstwerke schätzten und bereit waren, »ihren Wert zu bezahlen«. Die Ausstellung wird dokumentiert in einem der Kunst Wouwermans adäquat begegnenden Katalogbuch aus dem Münchner Hirmer Verlag (Philips Wouwerman 1619-1668). Die Wiedergabequalität lässt den Betrachter sich in der Detailbesessenheit des Malers geradezu versinken. Deutlich wird, dass das Buch als Medium noch längst nicht ausgedient hat. Die Genauigkeit der Reproduktion schafft kontemplative Momente. Sämtliche in der Ausstellung präsentierten Bilder werden in Farbe dokumentiert und ausführlich beschrieben. So wird das Buch über seine Bibliophilie hinaus zu einem Sammlerstück. Die bedeutende Ausstellung eines repräsentativen Querschnitts aus dem Gesamtwerk Philips Wouwermans entstand in Kooperation mit dem Mauritshuis in Den Haag, wo sie vom 12. November 2009 bis zum 28. Februar 2010 zu sehen sein wird. Das schöne in Leinen gebundene Katalogbuch bewahrt die Ausstellung und ihren Besuch danach.

Der Harlemer Maler Philips Wouwerman ist höchst modern. Zwar lebte er zwischen 1619 und 1668. Dennoch ist er heute medial total präsent. Das liegt an mehreren Internetseiten (www.wouwerman.org und .de), die nicht nur seine Biographie bereithalten. Eine beansprucht gar, sein gesamtes Werk abzubilden.

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Die Crux dieser Präsentationen ist allerdings deren schlechte Qualität. Da Wouwerman jedoch zu den bedeutendsten Malern des sogenannten Goldenen Zeitalters zählt, ist es durchaus ratsam, seinen Bildern Aufmerksamkeit zu schenken. Wouwerman wurde sicher zum erfolgreichsten Darsteller von Pferden in seiner Zeit, weil er es verstand, seinen Bildern eine ungeheure Detailtreue mitzugeben. Betrachtet man seine Gemälde lange und ausgiebig, so kann man sich in getreuen Abbildungen von Details verlieren, die einen vergessen lassen, dass diese Bilder im 17. Jahrhundert entstanden sind. Zwar wurde der Harlemer durch seine Pferde-Bilder berühmt; - sein Name wird auch heute primär mit diesem Genre verbunden. Doch sind es andere Szenen, die das wahre Können des Holländers belegen. Es sind Feldschlachten, Jagdpartien, die Ansicht von Pferdeställen oder Hufschmieden, von Reitschulen oder kriegerischen Feldlagern, die das Ausmaß von Wouwermans Genialität der Nachwelt überliefern.

Die Museumslandschaft Hessen in Kassel besitzt heute die zweitgrößte Sammlung von Gemälden des Niederländers. Anlass genug, um erstmals in Deutschland eine Solo-Ausstellung seines Werkes zu zeigen. Die Gemäldegalerie Alte Meister im Museum Schloss Wilhelmshöhe präsentiert noch bis zum 11. Oktober 2009 die erste monographische Schau Wouwermans überhaupt.

Der Maler gehörte zu den in der Kunstgeschichte seltenen Fällen, bereits zu Lebzeiten erfolgreich und vermögend zu sein. Die fürstlichen Sammler des 18-ten Jahrhunderts rissen sich um die Gemälde und erwarben sie gleich im Dutzend. Ob in St. Petersburg, Dresden oder Kassel. Heute ist aus alten Auktionskatalogen ersichtlich, dass die Bilder Wouwermans schon damals hohe Preise erzielten und teilweise höher gehandelt wurden als Werke von Rembrandt und Vermeer. Darüber hinaus hatte er noch ein anderes großes Glück. So wusste sein früher Biograph Arnold Houbraken 1719 zu berichten, dass Wouwerman in seinem Leben Mäzenen begegnete, die seine Kunstwerke schätzten und bereit waren, »ihren Wert zu bezahlen«.

Die Ausstellung wird dokumentiert in einem der Kunst Wouwermans adäquat begegnenden Katalogbuch aus dem Münchner Hirmer Verlag (Philips Wouwerman 1619-1668). Die Wiedergabequalität lässt den Betrachter sich in der Detailbesessenheit des Malers geradezu versinken. Deutlich wird, dass das Buch als Medium noch längst nicht ausgedient hat. Die Genauigkeit der Reproduktion schafft kontemplative Momente. Sämtliche in der Ausstellung präsentierten Bilder werden in Farbe dokumentiert und ausführlich beschrieben. So wird das Buch über seine Bibliophilie hinaus zu einem Sammlerstück.

Die bedeutende Ausstellung eines repräsentativen Querschnitts aus dem Gesamtwerk Philips Wouwermans entstand in Kooperation mit dem Mauritshuis in Den Haag, wo sie vom 12. November 2009 bis zum 28. Februar 2010 zu sehen sein wird. Das schöne in Leinen gebundene Katalogbuch bewahrt die Ausstellung und ihren Besuch danach.

geschrieben am 17.09.2009 | 453 Wörter | 2794 Zeichen

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