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Die Unendliche Geschichte


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Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Marc-Florian Wendland

Die Unendliche Geschichte Bastian Baltasar Bux, ein kleiner, fantasievoller Junge, gelangt durch Zufall an ein dickes, in Leder gebundenes Buch, auf dessen Einband ein Emblem in Form zweier sich in die Schwanzenden beißenden Schlangen prangt. Mit diesem Fundstück verschlägt es ihn auf den Dachboden seiner Schule, wo er schon bald an der Seite von Atréju um das Schicksal Phantasiens kämpft. Bis er merkt, dass es ebenso leicht wieder zerstört werden kann, aber dieses Mal scheint er der Feind zu sein… Hierzulande kommt man mit der „Unendlichen Geschichte“ zumeist als erstes mit dem Film in Berührung. So war es auch bei mir, doch als ich dann im Buch an das eigentliche „Filmende“ gelangte, stellte ich erstaunt fest, dass gerade erst die Hälfte der Geschichte geschafft war. Im Film endet die Geschichte an dem Punkt, an dem Bastian vollends nach Phantasien gelangt und fliegend auf Fuchur das Phantasieland wieder erblühen lässt. Im Buch geht es jetzt erst richtig los, nämlich mit dem Eintritt Bastians nach Phantasien, das er fortan nicht mehr verlassen kann. (Kinogänger werden erkennen, dass sich hier der zweite Kinofilm wiederfindet). Dies war die erste, große Überraschung, die sich mir offenbarte – und sie sollte nicht die letzte bleiben. Ob Michael Ende mit dieser gelungenen und leider doch endlichen Geschichte gegen das aktuelle (1980!!), schnelllebige aufkommende digitale Medienzeitalter protestieren wollte, darüber bleibt es mir fern zu urteilen. Was ich aber mit Gewissheit sagen kann ist, dass „Die Unendliche Geschichte“ ein sehr originelles Buch ist, das mit Dutzenden kleinen Eigenheiten daherkommt. Wer neugierig auf die literarische Vorlage eines der schönsten Kindermärchen ist, der sei mit dem Buch hervorragend beraten. Das Buch strotzt vor Details, Wesen und Erklärungen, die in den Filmen nicht einmal ansatzweise eingebracht wurden. Von diesem Ideenreichtum lebt das Buch (wie auch Phantasien). Leider erging es mir mit dem zweiten Teil des Buches ähnlich wie mit dem zweiten Film. Die Geschichte lässt nach, wenngleich das Buch mit seiner Ideenvielfalt und den zahllosen nicht im zweiten Film vorkommenden Charakteren und Schauplätzen mit dem unglücklichen Film nicht gleichzusetzen ist. Am eindrucksvollsten ist meines Erachtens noch das erste Kapitel von Bastians Phantasie-Odyssee, welches sich um den bemerkenswerten Feuerlöwen Graograman dreht. Vielleicht überwiegen aber auch zu sehr die negativen Eindrücke des Films, als dass ich an dieser Stelle eine objektive Meinung aufbringen kann. Es bleibt jedoch mein Eindruck (und ich habe das Buch mehrmals gelesen), dass die Geschichte von Atreju und dem Glücksdrachen Fuchur, sowie die Hetzjagd mit dem Gmork, zauberhafter und schöner zu lesen ist als die Abenteuer Bastians. Stilistisch ist „Die Unendliche Geschichte“ ein eher ungewöhnliches Buch. Da es sich bei dem Plot gewissermaßen um zwei korrelierende Erzählstränge handelt (Phantasien und Wirklichkeit – wie es auch im ersten Kinofilm entsprechend umgesetzt wurde), hat Ende kurzerhand beide Stränge deutlichst, weil typografísch, voneinander abgegrenzt. Die Textpassagen, die in Phantasien spielen sind mit Grün und jene der Wirklichkeit mit Rot gekennzeichnet. Dadurch ergibt sich ein zunächst gewöhnungsbedürftiges Schriftbild, das aber nach einigen Seiten nicht mehr als störend empfunden wird. Das Buch setzt sich aus 26 Kapiteln zusammen, wobei jedes neue Kapitel alphabetisch fortlaufend begonnen wird. Das erste Kapitel beginnt mit A, das zweite mit B und so weiter. Wieder eine dieser netten kleinen Ideen, die zwar nichts mit der Geschichte an sich zu tun haben, das Buch aber zu einem besonderen Leseergebnis werden lassen. Auch wenn ich über den zweiten Teil des Buches nicht viel gute Worte verloren habe, so bezog sich das immer stets auf den Plot und nicht auf die liebevolle, metaphorische und phantasievolle Erzählkunst des Autors. Ich kann das Buch mit gutem Gewissen jedem Fantasy-Begeisterten weiterempfehlen.

Bastian Baltasar Bux, ein kleiner, fantasievoller Junge, gelangt durch Zufall an ein dickes, in Leder gebundenes Buch, auf dessen Einband ein Emblem in Form zweier sich in die Schwanzenden beißenden Schlangen prangt. Mit diesem Fundstück verschlägt es ihn auf den Dachboden seiner Schule, wo er schon bald an der Seite von Atréju um das Schicksal Phantasiens kämpft. Bis er merkt, dass es ebenso leicht wieder zerstört werden kann, aber dieses Mal scheint er der Feind zu sein…

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Hierzulande kommt man mit der „Unendlichen Geschichte“ zumeist als erstes mit dem Film in Berührung. So war es auch bei mir, doch als ich dann im Buch an das eigentliche „Filmende“ gelangte, stellte ich erstaunt fest, dass gerade erst die Hälfte der Geschichte geschafft war. Im Film endet die Geschichte an dem Punkt, an dem Bastian vollends nach Phantasien gelangt und fliegend auf Fuchur das Phantasieland wieder erblühen lässt. Im Buch geht es jetzt erst richtig los, nämlich mit dem Eintritt Bastians nach Phantasien, das er fortan nicht mehr verlassen kann. (Kinogänger werden erkennen, dass sich hier der zweite Kinofilm wiederfindet). Dies war die erste, große Überraschung, die sich mir offenbarte – und sie sollte nicht die letzte bleiben.

Ob Michael Ende mit dieser gelungenen und leider doch endlichen Geschichte gegen das aktuelle (1980!!), schnelllebige aufkommende digitale Medienzeitalter protestieren wollte, darüber bleibt es mir fern zu urteilen. Was ich aber mit Gewissheit sagen kann ist, dass „Die Unendliche Geschichte“ ein sehr originelles Buch ist, das mit Dutzenden kleinen Eigenheiten daherkommt. Wer neugierig auf die literarische Vorlage eines der schönsten Kindermärchen ist, der sei mit dem Buch hervorragend beraten. Das Buch strotzt vor Details, Wesen und Erklärungen, die in den Filmen nicht einmal ansatzweise eingebracht wurden. Von diesem Ideenreichtum lebt das Buch (wie auch Phantasien).

Leider erging es mir mit dem zweiten Teil des Buches ähnlich wie mit dem zweiten Film. Die Geschichte lässt nach, wenngleich das Buch mit seiner Ideenvielfalt und den zahllosen nicht im zweiten Film vorkommenden Charakteren und Schauplätzen mit dem unglücklichen Film nicht gleichzusetzen ist. Am eindrucksvollsten ist meines Erachtens noch das erste Kapitel von Bastians Phantasie-Odyssee, welches sich um den bemerkenswerten Feuerlöwen Graograman dreht. Vielleicht überwiegen aber auch zu sehr die negativen Eindrücke des Films, als dass ich an dieser Stelle eine objektive Meinung aufbringen kann. Es bleibt jedoch mein Eindruck (und ich habe das Buch mehrmals gelesen), dass die Geschichte von Atreju und dem Glücksdrachen Fuchur, sowie die Hetzjagd mit dem Gmork, zauberhafter und schöner zu lesen ist als die Abenteuer Bastians.

Stilistisch ist „Die Unendliche Geschichte“ ein eher ungewöhnliches Buch. Da es sich bei dem Plot gewissermaßen um zwei korrelierende Erzählstränge handelt (Phantasien und Wirklichkeit – wie es auch im ersten Kinofilm entsprechend umgesetzt wurde), hat Ende kurzerhand beide Stränge deutlichst, weil typografísch, voneinander abgegrenzt. Die Textpassagen, die in Phantasien spielen sind mit Grün und jene der Wirklichkeit mit Rot gekennzeichnet. Dadurch ergibt sich ein zunächst gewöhnungsbedürftiges Schriftbild, das aber nach einigen Seiten nicht mehr als störend empfunden wird. Das Buch setzt sich aus 26 Kapiteln zusammen, wobei jedes neue Kapitel alphabetisch fortlaufend begonnen wird. Das erste Kapitel beginnt mit A, das zweite mit B und so weiter. Wieder eine dieser netten kleinen Ideen, die zwar nichts mit der Geschichte an sich zu tun haben, das Buch aber zu einem besonderen Leseergebnis werden lassen.

Auch wenn ich über den zweiten Teil des Buches nicht viel gute Worte verloren habe, so bezog sich das immer stets auf den Plot und nicht auf die liebevolle, metaphorische und phantasievolle Erzählkunst des Autors. Ich kann das Buch mit gutem Gewissen jedem Fantasy-Begeisterten weiterempfehlen.

geschrieben am 18.09.2009 | 592 Wörter | 3361 Zeichen

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