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Literaturvermittlung


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Rezension von

Anna Kneisel

Literaturvermittlung Literatur ist ein weites Feld und noch unübersichtlicher wird es, wenn man sich mit der Vermittlung dessen befasst, was man als Literatur begreift. Der Bamberger Literaturwissenschaftler Stefan Neuhaus geht den Fragen nach, wozu Literatur überhaupt gut ist, wie man sie vermittelt und was Literaturwissenschaftler eigentlich machen. Schlagwörter sind, wie von UTB gewohnt, fett hervorgehoben und der Fließtext ist untergliedert in Sinnabschnitte, was ein Nachschlagen zu bestimmten Aspekten vereinfacht. Während Zitate und Fußnoten in großer Zahl auftauchen, kommen Grafiken in diesem Werk recht sparsam zum Einsatz, es finden sich jedoch vereinzelte Abbildungen und Listen, beispielsweise zum heutigen Literaturkanon oder verschiedenen Zeitungstypen. Die zehn als Einheiten bezeichneten Kapitel werden regelmäßig in etwas kleinerem Schriftsatz zu Beginn zusammengefasst. Neuhaus unterscheidet in seiner Einführung „Literaturvermittlung in Theorie und Praxis“ zunächst grundsätzlich zwischen professionellen und hobbymäßigen Lesern, wobei seiner Aussage nach ein und dieselbe Person sich zwischen beiden Kategorien hin und her bewegen kann. Das Verhältnis von Literatur und Leser, die Grundlagen der Rezeptionsforschung werden thematisiert und die verschiedensten Institutionen im deutschsprachigen Raum genannt, ob es nun Bibliotheken, Universitäten oder Verlage sind. Ebenso wie die Bedeutung von Fördermitteln findet der Bezug zur Postmoderne und Tendenzen aktueller Literatur Erwähnung. Natürlich darf die Sprechakttheorie von Austin und Searle ebenso wenig fehlen wie eine Erwähnung von Bourdieu, Foucault und dem Einfluss der Medien oder auch den Auswirkungen von Literaturkritik. Marcel Reich-Ranicki - ein Name, der hierzulande mit Literaturkritik untrennbar verbunden ist als Literaturpapst, der auch einen neuen Literaturkanon vorschlagen darf. Dass es aber auch andere Ebenen und Ausprägungen der Literaturkritik in Form von Rezensionen von professionellen Verfassern ebenso wie von Laien gibt, die in ihrem Urteil gravierend voneinander abweichen können, veranschaulicht Neuhaus auch anhand von Rezensionsausschnitten zum gleichen Titel. Er zitiert Walter Moers, der in seinen Romanen das Handwerk des Literaturkritikers überzeichnet darstellt, weist auf das Fehlen einer Systematik und verbindlicher Richtlinien für Literaturkritik hin und zeichnet im Verlauf seines Buches nach und nach die Umrisse einer schwer zu definierenden Thematik. Daher begreift sich dieses auch als Lehrwerk mit Grenzen, was sich schon allein aufgrund des Umfangs von gut 300 Seiten von selbst versteht. Insgesamt hält man mit diesem Band eine umfassende Abhandlung zum Thema Literaturvermittlung in einer Vielzahl ihrer Facetten in Händen, die sich auf aktuelle Daten und Entwicklungen in der deutschsprachigen Literatur und den damit verbundenen Einrichtungen bezieht. Als Referenz- und Nachschlagewerk zu empfehlen.

Literatur ist ein weites Feld und noch unübersichtlicher wird es, wenn man sich mit der Vermittlung dessen befasst, was man als Literatur begreift. Der Bamberger Literaturwissenschaftler Stefan Neuhaus geht den Fragen nach, wozu Literatur überhaupt gut ist, wie man sie vermittelt und was Literaturwissenschaftler eigentlich machen. Schlagwörter sind, wie von UTB gewohnt, fett hervorgehoben und der Fließtext ist untergliedert in Sinnabschnitte, was ein Nachschlagen zu bestimmten Aspekten vereinfacht. Während Zitate und Fußnoten in großer Zahl auftauchen, kommen Grafiken in diesem Werk recht sparsam zum Einsatz, es finden sich jedoch vereinzelte Abbildungen und Listen, beispielsweise zum heutigen Literaturkanon oder verschiedenen Zeitungstypen. Die zehn als Einheiten bezeichneten Kapitel werden regelmäßig in etwas kleinerem Schriftsatz zu Beginn zusammengefasst.

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Neuhaus unterscheidet in seiner Einführung „Literaturvermittlung in Theorie und Praxis“ zunächst grundsätzlich zwischen professionellen und hobbymäßigen Lesern, wobei seiner Aussage nach ein und dieselbe Person sich zwischen beiden Kategorien hin und her bewegen kann. Das Verhältnis von Literatur und Leser, die Grundlagen der Rezeptionsforschung werden thematisiert und die verschiedensten Institutionen im deutschsprachigen Raum genannt, ob es nun Bibliotheken, Universitäten oder Verlage sind. Ebenso wie die Bedeutung von Fördermitteln findet der Bezug zur Postmoderne und Tendenzen aktueller Literatur Erwähnung. Natürlich darf die Sprechakttheorie von Austin und Searle ebenso wenig fehlen wie eine Erwähnung von Bourdieu, Foucault und dem Einfluss der Medien oder auch den Auswirkungen von Literaturkritik. Marcel Reich-Ranicki - ein Name, der hierzulande mit Literaturkritik untrennbar verbunden ist als Literaturpapst, der auch einen neuen Literaturkanon vorschlagen darf. Dass es aber auch andere Ebenen und Ausprägungen der Literaturkritik in Form von Rezensionen von professionellen Verfassern ebenso wie von Laien gibt, die in ihrem Urteil gravierend voneinander abweichen können, veranschaulicht Neuhaus auch anhand von Rezensionsausschnitten zum gleichen Titel. Er zitiert Walter Moers, der in seinen Romanen das Handwerk des Literaturkritikers überzeichnet darstellt, weist auf das Fehlen einer Systematik und verbindlicher Richtlinien für Literaturkritik hin und zeichnet im Verlauf seines Buches nach und nach die Umrisse einer schwer zu definierenden Thematik. Daher begreift sich dieses auch als Lehrwerk mit Grenzen, was sich schon allein aufgrund des Umfangs von gut 300 Seiten von selbst versteht.

Insgesamt hält man mit diesem Band eine umfassende Abhandlung zum Thema Literaturvermittlung in einer Vielzahl ihrer Facetten in Händen, die sich auf aktuelle Daten und Entwicklungen in der deutschsprachigen Literatur und den damit verbundenen Einrichtungen bezieht. Als Referenz- und Nachschlagewerk zu empfehlen.

geschrieben am 28.01.2011 | 387 Wörter | 2521 Zeichen

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