Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Stan Lee: So zeichnet man Superhelden


Statistiken
  • 3320 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Frank Drehmel

Stan Lee: So zeichnet man Superhelden Nachdem vor rund einem Jahr Stan Lees „So zeichnet man Comics“ bei Panini erschienen ist, folgt nun mit „So zeichnet man Superhelden“ ein zweiter Band, für den der wohl für einige Dekaden einflussreichste Protagonist des US-amerikanischen Mainstream-Comics erneut seinen Namen bzw. seine Haut zu Markte trägt. Bot der erste Band einen – groben - Überblick über grundlegende Zeichentechniken sowie die grafische und handwerkliche materielle Ausstattung, so dreht sich das nachfolgende Tutorial um ein konkretes Konzept: die Entwicklung und den Entwurf eines Superhelden. Allerdings wird auch diesmal kein Zeichenkurs nach dem Motto „Punkt Punkt Komma Strich ...“ offeriert, sondern Lee und die Koautoren wählen eine eher ganzheitliche Betrachtungsweise. Zunächst wird dem Leser der Typus des Helden anhand einiger historischer Beispiele aus Fiktion, Mythologie und Wirklichkeit beispielhaft erläutert, wobei selbstredend auch der amerikanische Pulp-Held – bspw. Nick Carter - oder die Helden des „Golden Age of Comics“ wie Superman oder Captain America Erwähnung finden. Ein Exkurs in die moderne Medienwelt und in die Helden-Theorie Joseph Campbells schließt dieses erste grundlegende Kapitel ab. In den ebenfalls grundlegenden Kapiteln 2 und 3 widmet man sich dann jeweils zwei archetypischen Comic-Helden und -Heldinnen; im Falle des männlichen Heroen den Typen Superman (Typ S) und Batman (Typ B) und im Falle der weiblichen Reckinnen den Typen Wonder Woman (Typ W) und Elektra (Typ E) als Repräsentanten eines ganz bestimmten Konzepts, das beim unterschiedlichen Posing, der grafischen Inszenierung und Kostümierung anfängt und beim allgemeinen Background aufhört. Die folgenden 10 Kapitel beschreiben dann die Gestaltungsmöglichkeiten des Kontextes, in dem diese Archetypen agieren, beginnend mit etwaigen Sidekicks, Schurken und Erzfeinden über Nebenfiguren, Monster und mechanische Freunde wie Feinde bis hin zur Gestaltung des Superhelden-Quartiers und den Entwurf eines Helden-Teams. Der joviale, lockere Tonfall der Texte macht die Lektüre zwar zu einer kurzweiligen Angelegenheit, aber auch diesem zweiten Band mangelt es an „akademischer Tiefe“ und kritischer Reflexion. Dennoch werden auch altgediente Comic-Leser, für die die Theorie hinter der sequenziellen Kunst und die Comic-Foschung weniger prioritär gewesen sind, sondern die einfach nur Spaß am Konsum haben/hatten, Nektar aus den Ausführungen saugen können, denn es gelingt Lee & Co. das Augenmerk auf bestimmte definitorische Aspekte von Helden zu lenken, auf Körperhaltung, Proportionen und Mimiken, die oftmals nicht bewusst wahrgenommen werden, die aber das Bild prägen. Die zahlreichen illustrativen Skizzen und Beispiele tragen an dieser Stelle maßgeblich dazu bei, dem Leser die Konzepte bzw. die Eigenheiten der Archetypen deutlich zu machen, quasi seinen Blick zu schärfen. Dennoch gilt für die meisten Illustrationen: selbst wenn sie die Entwicklungsschritte von einem aus geometrischen Elementen zusammengesetzten Korpus bis hin zum fertig kolorierten Helden darstellen und leicht erscheinen lassen, taugen sie weniger als konkrete Zeichen-Anleitung, sondern vielmehr als Inspirationsquelle. Fazit: Obgleich diese Werk auf Grund seiner Simplizität sicherlich keinen Meilenstein der Comic-Forschung oder der Sekundärliteratur darstellt, ist es unterhaltsam geschrieben und illustriert und eröffnet selbst langjährigen Comic-Konsumenten die eine oder andere neue Sichtweise.

Nachdem vor rund einem Jahr Stan Lees „So zeichnet man Comics“ bei Panini erschienen ist, folgt nun mit „So zeichnet man Superhelden“ ein zweiter Band, für den der wohl für einige Dekaden einflussreichste Protagonist des US-amerikanischen Mainstream-Comics erneut seinen Namen bzw. seine Haut zu Markte trägt.

weitere Rezensionen von Frank Drehmel

#
rezensiert seit
Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Bot der erste Band einen – groben - Überblick über grundlegende Zeichentechniken sowie die grafische und handwerkliche materielle Ausstattung, so dreht sich das nachfolgende Tutorial um ein konkretes Konzept: die Entwicklung und den Entwurf eines Superhelden. Allerdings wird auch diesmal kein Zeichenkurs nach dem Motto „Punkt Punkt Komma Strich ...“ offeriert, sondern Lee und die Koautoren wählen eine eher ganzheitliche Betrachtungsweise.

Zunächst wird dem Leser der Typus des Helden anhand einiger historischer Beispiele aus Fiktion, Mythologie und Wirklichkeit beispielhaft erläutert, wobei selbstredend auch der amerikanische Pulp-Held – bspw. Nick Carter - oder die Helden des „Golden Age of Comics“ wie Superman oder Captain America Erwähnung finden. Ein Exkurs in die moderne Medienwelt und in die Helden-Theorie Joseph Campbells schließt dieses erste grundlegende Kapitel ab.

In den ebenfalls grundlegenden Kapiteln 2 und 3 widmet man sich dann jeweils zwei archetypischen Comic-Helden und -Heldinnen; im Falle des männlichen Heroen den Typen Superman (Typ S) und Batman (Typ B) und im Falle der weiblichen Reckinnen den Typen Wonder Woman (Typ W) und Elektra (Typ E) als Repräsentanten eines ganz bestimmten Konzepts, das beim unterschiedlichen Posing, der grafischen Inszenierung und Kostümierung anfängt und beim allgemeinen Background aufhört.

Die folgenden 10 Kapitel beschreiben dann die Gestaltungsmöglichkeiten des Kontextes, in dem diese Archetypen agieren, beginnend mit etwaigen Sidekicks, Schurken und Erzfeinden über Nebenfiguren, Monster und mechanische Freunde wie Feinde bis hin zur Gestaltung des Superhelden-Quartiers und den Entwurf eines Helden-Teams.

Der joviale, lockere Tonfall der Texte macht die Lektüre zwar zu einer kurzweiligen Angelegenheit, aber auch diesem zweiten Band mangelt es an „akademischer Tiefe“ und kritischer Reflexion. Dennoch werden auch altgediente Comic-Leser, für die die Theorie hinter der sequenziellen Kunst und die Comic-Foschung weniger prioritär gewesen sind, sondern die einfach nur Spaß am Konsum haben/hatten, Nektar aus den Ausführungen saugen können, denn es gelingt Lee & Co. das Augenmerk auf bestimmte definitorische Aspekte von Helden zu lenken, auf Körperhaltung, Proportionen und Mimiken, die oftmals nicht bewusst wahrgenommen werden, die aber das Bild prägen. Die zahlreichen illustrativen Skizzen und Beispiele tragen an dieser Stelle maßgeblich dazu bei, dem Leser die Konzepte bzw. die Eigenheiten der Archetypen deutlich zu machen, quasi seinen Blick zu schärfen. Dennoch gilt für die meisten Illustrationen: selbst wenn sie die Entwicklungsschritte von einem aus geometrischen Elementen zusammengesetzten Korpus bis hin zum fertig kolorierten Helden darstellen und leicht erscheinen lassen, taugen sie weniger als konkrete Zeichen-Anleitung, sondern vielmehr als Inspirationsquelle.

Fazit: Obgleich diese Werk auf Grund seiner Simplizität sicherlich keinen Meilenstein der Comic-Forschung oder der Sekundärliteratur darstellt, ist es unterhaltsam geschrieben und illustriert und eröffnet selbst langjährigen Comic-Konsumenten die eine oder andere neue Sichtweise.

geschrieben am 11.09.2015 | 473 Wörter | 2980 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen