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Bücher

Kater Clemens


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Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Kater Clemens Max Bolliger ist ein begnadeter Kinderbuchautor. Er hat nicht nur tolle Einzeltitel, etwa das „Riesenfest“ oder das Buch über den kleinen Esel Alois, sondern auch Bücher mit Fabeln oder Legenden für Kinder verfasst. Der Illustrator Jürg Obrist hat schon vielen Büchern und Charakteren seine Feder prägend aufgedrückt, aber auch schon Werke von Bolliger in Szene gesetzt, zuletzt „Der Hase mit den himmelblauen Ohren“. Das Interesse von Kindern als Leser und Betrachter des Buches wird schon durch die spannenden Details der Bebilderung geweckt, wo die Tiere pointiert hervorgehoben sind und die Landschaft sich herrlich schräg in die Seiten schmiegt. Zwei Stellen möchte ich dabei besonders hervorheben, weil ich sie graphisch so gut umgesetzt finde: zum einen, als man beim Herumstolzieren von Kater Clemens nur die Schatten der ihn beobachtenden Hofmitbewohner sieht. Zum anderen, wenn die Bewunderung der anderen Tiere in Spott umschlägt und sich dementsprechend auch ihre Mimik verändert. Beides wird durch die Zeichnungen so schön transportiert, dass man schon einen freudigen Vorgriff auf die Erzählung hat. Worum geht es in der Geschichte? Um den Hofkater Clemens. Der mag es, wie alle Katzen, durch die Natur rund um den Bauernhof zu streifen, Mäuse zu jagen oder sich schlicht in der Sonne zu recken und zu strecken. Die anderen Tiere des Hofes mögen ihn sehr, jedes Tier bevorzugt ein anderes Detail an ihm, von den Augen bis zu den Krallen. Das findet Clemens so toll, dass er fortan seine sonstigen Tätigkeiten als Kater aufgibt und sich auf das Herumstolzieren und Bewundertwerden verlegt. Die anderen Tiere, nicht dumm, merken das natürlich und lassen ihn spüren, dass ihre Bewunderung für sein natürliches Verhalten nicht in so ein Gehabe umschlagen sollte. Also überzeugen sie ihn davon, dass er mit ein paar Accessoires noch schöner aussähe, zum Beispiel mit einer Brille, mit Schuhen oder gar mit rot lackierten Krallen. Als er dann so geckenhaft ausstaffiert über den Hof flaniert, lachen sich die Tiere zu Recht kaputt. Clemens erschrickt, zieht sich zurück, lässt den ganzen Klimbim fortan weg und ist wieder der liebenswerte Hofkater, der er vorher war. Die Geschichte hat somit einen für Kinder gut nachzuvollziehenden Clou und – wie so oft bei Bolliger – eine dezente, aber liebenswerte übergeordnete Botschaft. Das einzige, was mich an dem Buch stört, ist die Rolle des Kaninchens. Zum einen lebt das in einem engen Käfig und sehnt sich nach der Freiheit, die Clemens genießt. Zum anderen hat das Kaninchen am Ende gar keinen Vorteil aus der Geschichte gezogen. Die anderen Tiere hatten ihren Spaß, Clemens hat seine Lektion gelernt, aber der kleine Hoppler sitzt immer noch hinter Gittern und bewundert Clemens‘ Sprünge in Freiheit. Das ist doch ein wenig bedrückend und nicht ganz stimmig zum Restkonzept. Ansonsten aber ein sehr empfehlenswertes Kinderbuch, inhaltlich und optisch.

Max Bolliger ist ein begnadeter Kinderbuchautor. Er hat nicht nur tolle Einzeltitel, etwa das „Riesenfest“ oder das Buch über den kleinen Esel Alois, sondern auch Bücher mit Fabeln oder Legenden für Kinder verfasst. Der Illustrator Jürg Obrist hat schon vielen Büchern und Charakteren seine Feder prägend aufgedrückt, aber auch schon Werke von Bolliger in Szene gesetzt, zuletzt „Der Hase mit den himmelblauen Ohren“. Das Interesse von Kindern als Leser und Betrachter des Buches wird schon durch die spannenden Details der Bebilderung geweckt, wo die Tiere pointiert hervorgehoben sind und die Landschaft sich herrlich schräg in die Seiten schmiegt. Zwei Stellen möchte ich dabei besonders hervorheben, weil ich sie graphisch so gut umgesetzt finde: zum einen, als man beim Herumstolzieren von Kater Clemens nur die Schatten der ihn beobachtenden Hofmitbewohner sieht. Zum anderen, wenn die Bewunderung der anderen Tiere in Spott umschlägt und sich dementsprechend auch ihre Mimik verändert. Beides wird durch die Zeichnungen so schön transportiert, dass man schon einen freudigen Vorgriff auf die Erzählung hat.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Worum geht es in der Geschichte? Um den Hofkater Clemens. Der mag es, wie alle Katzen, durch die Natur rund um den Bauernhof zu streifen, Mäuse zu jagen oder sich schlicht in der Sonne zu recken und zu strecken. Die anderen Tiere des Hofes mögen ihn sehr, jedes Tier bevorzugt ein anderes Detail an ihm, von den Augen bis zu den Krallen. Das findet Clemens so toll, dass er fortan seine sonstigen Tätigkeiten als Kater aufgibt und sich auf das Herumstolzieren und Bewundertwerden verlegt. Die anderen Tiere, nicht dumm, merken das natürlich und lassen ihn spüren, dass ihre Bewunderung für sein natürliches Verhalten nicht in so ein Gehabe umschlagen sollte. Also überzeugen sie ihn davon, dass er mit ein paar Accessoires noch schöner aussähe, zum Beispiel mit einer Brille, mit Schuhen oder gar mit rot lackierten Krallen. Als er dann so geckenhaft ausstaffiert über den Hof flaniert, lachen sich die Tiere zu Recht kaputt. Clemens erschrickt, zieht sich zurück, lässt den ganzen Klimbim fortan weg und ist wieder der liebenswerte Hofkater, der er vorher war.

Die Geschichte hat somit einen für Kinder gut nachzuvollziehenden Clou und – wie so oft bei Bolliger – eine dezente, aber liebenswerte übergeordnete Botschaft.

Das einzige, was mich an dem Buch stört, ist die Rolle des Kaninchens. Zum einen lebt das in einem engen Käfig und sehnt sich nach der Freiheit, die Clemens genießt. Zum anderen hat das Kaninchen am Ende gar keinen Vorteil aus der Geschichte gezogen. Die anderen Tiere hatten ihren Spaß, Clemens hat seine Lektion gelernt, aber der kleine Hoppler sitzt immer noch hinter Gittern und bewundert Clemens‘ Sprünge in Freiheit. Das ist doch ein wenig bedrückend und nicht ganz stimmig zum Restkonzept.

Ansonsten aber ein sehr empfehlenswertes Kinderbuch, inhaltlich und optisch.

geschrieben am 16.03.2016 | 456 Wörter | 2454 Zeichen

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