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Spotz (Bd. 1): Alles unter KonTrolle


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Spotz (Bd. 1): Alles unter KonTrolle Wow, was für ein Kinderbuch. Über 300 Seiten stark ist dieser Comic-Roman, der den Kindern keine reine Buchstabenbleiwüste vorsetzt, sondern mit kleinen Cartoons auf jeder Seite Graphik und Text verknüpft und ineinander übergehen lässt. Verlagsseits ist das Buch für Kinder zwischen 10 und 12 Jahren vorgesehen und das dürfte es ziemlich gut zutreffen. Jüngere Kinder, also in der dritten oder vierten Klasse der Grundschule, werden sicherlich auch ihren Spaß mit dem Buch haben, aber es braucht schon bisweilen ein wenig Hintergrundwissen, um die vielen lustigen Anspielungen im Buch auch richtig einordnen zu können. Zudem ist die Hauptfigur des Romans, der Troll Spotz, sowas von im Beginn seiner Pubertät, was Verhalten und Sprache angeht, dass sich auch insoweit Kinder des genannten Alters eher mit ihm identifizieren können als jüngere dies tun würden. Einschränkend ist noch hinzuzufügen, dass Spotz eher ein Jungs-Held werden dürfte. Die jungen Damen, denen ich testweise den Spotz-Roman gegeben habe, waren nicht sonderlich angetan von dem kleinen Kerl. Und das ist auch schon die Kurzumschreibung des Dilemmas: denn an Spotz‘ Schule sind die übrigen Mitschüler auch nicht begeistert von ihm. Er hat es mit elitären Feen, Prinzessinen und Königssöhnchen zu tun, die in ihm jedenfalls keine gleichwertige Kreatur sehen. Sogar Minnesänger sind höher angesehen. Besonders Prinz Roquefort, ein ausgewiesener Fiesling, hat es auf Spotz abgesehen und piesackt ihn mit Worten und Handlungen. Dann kommt aber irgendwann die berüchtigte Trollwut in Spotz hoch und dabei kann er auch schon mal kräftig austeilen. Roqueforts Vater, der König, verschwindet jedoch auf einmal, sodass dessen verzogenes Söhnchen der Thronfolge wird und dies an den Trollen und Spotz im Speziellen auslässt: er wird in den Kerker geworfen. Von dort befreien ihn aber seine Freunde und Spotz macht sich auf, den verschollenen guten König Kastanius zu finden und zu befreien, alles um nicht länger den willkürlichen Roquefort ertragen zu müssen. Dabei passiert allerlei, er und die ihn begleitenden Freunde, darunter ein ebenfalls inhaftierter und mitbefreiter Volksheld, begegnen allen möglichen Kreaturen und Ungeheuern des Königreichs und erleben so manches Abenteuer. Und auf eine konkurrierende Rettungsexpedition treffen sie auch noch. Aber das Ende bleibt natürlich ein Geheimnis und jedem Leser selbst vorbehalten. Toll an dem Buch sind die vielen Anspielungen und Sprachspiele, für die man eben schon einen gewissen literarischen Hintergrund haben muss. Da gibt es Hinweise auf das Märchen mit den drei Schweinen, die Häuser bauen, und dessen Nachkomme Kevin der Freund von Spotz ist, oder auf Goldlöckchen und die drei Bären, das inzwischen Kantinenwirtin geworden ist. Andererseits werden Märchenwelt und moderne Welt in absurder Weise vermischt, etwa wenn auf einmal Mobiltelefone zum Einsatz kommen. Dazu werden die erzählenden Passagen mit Witzchen knapp über Fäkalniveau garniert, es muss ja zum Troll passen, der dann mit Spucke, Popeln und anderem reüssieren kann. Dass all das auch in der deutschen Ausgabe gut rüberkommt, ist ein großes Verdienst der Übersetzerin. Dennoch sind auch pädagogisch wertvolle Metathemen verpackt, etwa der richtige Umgang mit negativen Gefühlen, die Frage, ob man Ratschläge befolgen oder lieber eigene Erfahrungen machen soll oder wie man Krisensituationen meistern kann, selbst als Außenseiter oder Angsthase. Inzwischen gibt es bereits den zweiten Spotz-Roman und man darf gespannt sein, welch steile Karriere (ha, ha, würde Spotz sagen) der kleine Troll noch hinlegen wird.

Wow, was für ein Kinderbuch. Über 300 Seiten stark ist dieser Comic-Roman, der den Kindern keine reine Buchstabenbleiwüste vorsetzt, sondern mit kleinen Cartoons auf jeder Seite Graphik und Text verknüpft und ineinander übergehen lässt. Verlagsseits ist das Buch für Kinder zwischen 10 und 12 Jahren vorgesehen und das dürfte es ziemlich gut zutreffen. Jüngere Kinder, also in der dritten oder vierten Klasse der Grundschule, werden sicherlich auch ihren Spaß mit dem Buch haben, aber es braucht schon bisweilen ein wenig Hintergrundwissen, um die vielen lustigen Anspielungen im Buch auch richtig einordnen zu können. Zudem ist die Hauptfigur des Romans, der Troll Spotz, sowas von im Beginn seiner Pubertät, was Verhalten und Sprache angeht, dass sich auch insoweit Kinder des genannten Alters eher mit ihm identifizieren können als jüngere dies tun würden. Einschränkend ist noch hinzuzufügen, dass Spotz eher ein Jungs-Held werden dürfte. Die jungen Damen, denen ich testweise den Spotz-Roman gegeben habe, waren nicht sonderlich angetan von dem kleinen Kerl.

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Und das ist auch schon die Kurzumschreibung des Dilemmas: denn an Spotz‘ Schule sind die übrigen Mitschüler auch nicht begeistert von ihm. Er hat es mit elitären Feen, Prinzessinen und Königssöhnchen zu tun, die in ihm jedenfalls keine gleichwertige Kreatur sehen. Sogar Minnesänger sind höher angesehen. Besonders Prinz Roquefort, ein ausgewiesener Fiesling, hat es auf Spotz abgesehen und piesackt ihn mit Worten und Handlungen. Dann kommt aber irgendwann die berüchtigte Trollwut in Spotz hoch und dabei kann er auch schon mal kräftig austeilen. Roqueforts Vater, der König, verschwindet jedoch auf einmal, sodass dessen verzogenes Söhnchen der Thronfolge wird und dies an den Trollen und Spotz im Speziellen auslässt: er wird in den Kerker geworfen. Von dort befreien ihn aber seine Freunde und Spotz macht sich auf, den verschollenen guten König Kastanius zu finden und zu befreien, alles um nicht länger den willkürlichen Roquefort ertragen zu müssen. Dabei passiert allerlei, er und die ihn begleitenden Freunde, darunter ein ebenfalls inhaftierter und mitbefreiter Volksheld, begegnen allen möglichen Kreaturen und Ungeheuern des Königreichs und erleben so manches Abenteuer. Und auf eine konkurrierende Rettungsexpedition treffen sie auch noch. Aber das Ende bleibt natürlich ein Geheimnis und jedem Leser selbst vorbehalten.

Toll an dem Buch sind die vielen Anspielungen und Sprachspiele, für die man eben schon einen gewissen literarischen Hintergrund haben muss. Da gibt es Hinweise auf das Märchen mit den drei Schweinen, die Häuser bauen, und dessen Nachkomme Kevin der Freund von Spotz ist, oder auf Goldlöckchen und die drei Bären, das inzwischen Kantinenwirtin geworden ist. Andererseits werden Märchenwelt und moderne Welt in absurder Weise vermischt, etwa wenn auf einmal Mobiltelefone zum Einsatz kommen. Dazu werden die erzählenden Passagen mit Witzchen knapp über Fäkalniveau garniert, es muss ja zum Troll passen, der dann mit Spucke, Popeln und anderem reüssieren kann. Dass all das auch in der deutschen Ausgabe gut rüberkommt, ist ein großes Verdienst der Übersetzerin.

Dennoch sind auch pädagogisch wertvolle Metathemen verpackt, etwa der richtige Umgang mit negativen Gefühlen, die Frage, ob man Ratschläge befolgen oder lieber eigene Erfahrungen machen soll oder wie man Krisensituationen meistern kann, selbst als Außenseiter oder Angsthase.

Inzwischen gibt es bereits den zweiten Spotz-Roman und man darf gespannt sein, welch steile Karriere (ha, ha, würde Spotz sagen) der kleine Troll noch hinlegen wird.

geschrieben am 05.06.2016 | 535 Wörter | 3067 Zeichen

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