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Lazarus, Bd. 4: Gift


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Rezension von

Thomas Stumpf

Gift Um nicht zu viel zu verraten oder gar zu spoilern, reiße ich den Inhalt dieses Bandes nur an. Nachdem Dr. Hock, Oberhaupt der Hock-Familie, in Band 3 während der „Konklave“ den Patriarchen der Carlyles vergiftete, liegt dieser nun im Koma. Zwar gelingt es den Wissenschaftlern der Carlyles, das Toxin zeitweise aufzuhalten, doch es passt sich mit stets neuen DNS-Variablen und Mutationen den Bedingungen an und es muss jedes Mal ein neues Gegengift entwickelt werden. Früher oder später wird das Gift unaufhaltsam sein. Der neu rekrutierte Jungwissenschaftler Michael Barrett soll helfen. Diesen kennen wir seit Band 2 „Treck der Verlierer“, wo er den Aufstieg vom „Abfall“ zum „Knecht“ geschafft hat und seitdem in Lohn und Brot der Carlyles steht. Derweil erweist sich Stephen Carlyle als ungeeigneter Stellvertreter seines Vaters und schwacher Anführer. Er ist deutlich überfordert. Seine Schwester Johanna wittert ihre Chance, die Macht innerhalb der Familie endlich an sich zu ziehen. Nach der Konklave, dem Drama um Jonah Carlyle und dem Giftanschlag herrscht nun offener Krieg zwischen den Familien Carlyle und Hock. Die Situation ist nicht nur auf dem Schlachtfeld gefährlich, sondern auch am „Grünen Tisch“, denn alte Bündnisse mit anderen Familien stehen auf dem Spiel, Loyalitäten werden eingefordert und die Lage spitzt sich zu. In diesem vierten Band mit dem Titel „Gift“ geht es jetzt heftig zur Sache. Der Band ist geprägt von Kampfhandlungen, Blutvergießen und einer Menge Action. Lazarus Forever „Eve“ Carlyle zieht mit einer kleinen Gruppe handverlesener Soldanten in den Kampf, um verlorene Gebiete von Hock zurückzuerobern. Sie sind deutlich in der Unterzahl und stehen alleine ohne Hilfe von außen da. Dann wird Eve mit einem Kopfschuss durch einen Sniper ausgeschaltet, ihre Telemetriedaten zeigen kein Lebenszeichen mehr. Die Situation scheint aussichtslos. Zugleich – und damit beginnt Band 4 der Saga – wird die Story der Nonne Schwester Bernard fortgesetzt. Sie durchreist inkognito das Hock-Territorium und ihre Mission ist nicht nur heilig. Sie trifft sich mit einer Kontaktperson, von der sie einen Virusstamm und Dokumente erhalten soll. Doch das Treffen läuft schief und um das Virus doch noch zu schmuggeln, greift ihre Kontaktperson zu einer verzweifelten Maßnahme. Der Showdown ist blutig und innovativ. Gerade dieser Eröffnungsteil ist durch Schwester Bernards Tagebucheinträge recht textlastig, zugleich aber unterlegt mit einigen wirklich toll gestalteten Splashpanels. Das Ende dieser Eröffnungssequenz ist dann ein Knaller. Band 4 ist wie die vorherigen sehr abwechslungsreich. Neben den erzählerischen Momenten und den Intrigen dominiert diesmal aber klar die Action. Die Kampfeinsätze mit Eve und ihrer kleinen Gruppe sind das Salz in der Suppe. Und es gilt: Frauenpower pur. Denn auch Eves militärischer Side-kick ist eine Frau, ebenso tough und am Schluss auch so willensstark wie Eve. Am Ende von Band 4 wartet Greg Rucka dann noch mit einer dicken Überraschung auf. Ich möchte an dieser Stelle nur sagen: Der bereits seit langem angelegte Identitätskonflikt bei Eve wird sich ohne Zweifel seinen Weg bahnen. Gestalterisch ist das wieder ein Augenschmaus, vor allem die Kampfsequenzen (teilweise von heftiger Brutalität und Kompromisslosigkeit) sind ein Highlight. Es gibt mal wieder viel zu entdecken und die düstere, kalte Stimmung wird perfekt inszeniert. Und das Team rund um Rucka hat ein Auge für Details. Da sind dermaßen ausdrucksstarke Einzelpanels dabei, das Niveau fällt einfach nicht ab. Als einziger Kritikpunkt mag vielleicht die Geschwindigkeit genannt werden, mit der die Story voranschreitet. Eben noch Konklave und heimliche Intrigen, jetzt auf einen Schlag offener Krieg mit militärischen Kampfhandlungen. Der Übergang gerade von Band 3 zu Band 4 ist relativ sprunghaft, da hätte vielleicht noch ein Band der Eskalation dazwischen gepasst. Aber das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Dass am Ende von Band 4 Rucka thematisch wieder zu Eve als Person zurückkehrt und somit zum Mittelpunkt seiner Saga, ist eine gute Idee und hält Spannung und Konfliktpotenzial gleichermaßen hoch. Nach wie vor eine ganz starke Serie, die meines Erachtens keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigt. Im Gegenteil: Haupt- und Nebenstränge werden konsequent weiterentwickelt und mit gutem Timing im steten Wechsel erzählt. Beim Entwicklungspotenzial der Charaktere ist das Ende noch lange nicht ausgereizt, so dass man sich auf eine tolle Fortsetzung freuen darf.

Um nicht zu viel zu verraten oder gar zu spoilern, reiße ich den Inhalt dieses Bandes nur an.

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Nachdem Dr. Hock, Oberhaupt der Hock-Familie, in Band 3 während der „Konklave“ den Patriarchen der Carlyles vergiftete, liegt dieser nun im Koma. Zwar gelingt es den Wissenschaftlern der Carlyles, das Toxin zeitweise aufzuhalten, doch es passt sich mit stets neuen DNS-Variablen und Mutationen den Bedingungen an und es muss jedes Mal ein neues Gegengift entwickelt werden. Früher oder später wird das Gift unaufhaltsam sein. Der neu rekrutierte Jungwissenschaftler Michael Barrett soll helfen. Diesen kennen wir seit Band 2 „Treck der Verlierer“, wo er den Aufstieg vom „Abfall“ zum „Knecht“ geschafft hat und seitdem in Lohn und Brot der Carlyles steht.

Derweil erweist sich Stephen Carlyle als ungeeigneter Stellvertreter seines Vaters und schwacher Anführer. Er ist deutlich überfordert. Seine Schwester Johanna wittert ihre Chance, die Macht innerhalb der Familie endlich an sich zu ziehen.

Nach der Konklave, dem Drama um Jonah Carlyle und dem Giftanschlag herrscht nun offener Krieg zwischen den Familien Carlyle und Hock. Die Situation ist nicht nur auf dem Schlachtfeld gefährlich, sondern auch am „Grünen Tisch“, denn alte Bündnisse mit anderen Familien stehen auf dem Spiel, Loyalitäten werden eingefordert und die Lage spitzt sich zu.

In diesem vierten Band mit dem Titel „Gift“ geht es jetzt heftig zur Sache. Der Band ist geprägt von Kampfhandlungen, Blutvergießen und einer Menge Action. Lazarus Forever „Eve“ Carlyle zieht mit einer kleinen Gruppe handverlesener Soldanten in den Kampf, um verlorene Gebiete von Hock zurückzuerobern. Sie sind deutlich in der Unterzahl und stehen alleine ohne Hilfe von außen da. Dann wird Eve mit einem Kopfschuss durch einen Sniper ausgeschaltet, ihre Telemetriedaten zeigen kein Lebenszeichen mehr. Die Situation scheint aussichtslos.

Zugleich – und damit beginnt Band 4 der Saga – wird die Story der Nonne Schwester Bernard fortgesetzt. Sie durchreist inkognito das Hock-Territorium und ihre Mission ist nicht nur heilig. Sie trifft sich mit einer Kontaktperson, von der sie einen Virusstamm und Dokumente erhalten soll. Doch das Treffen läuft schief und um das Virus doch noch zu schmuggeln, greift ihre Kontaktperson zu einer verzweifelten Maßnahme. Der Showdown ist blutig und innovativ. Gerade dieser Eröffnungsteil ist durch Schwester Bernards Tagebucheinträge recht textlastig, zugleich aber unterlegt mit einigen wirklich toll gestalteten Splashpanels. Das Ende dieser Eröffnungssequenz ist dann ein Knaller. Band 4 ist wie die vorherigen sehr abwechslungsreich. Neben den erzählerischen Momenten und den Intrigen dominiert diesmal aber klar die Action. Die Kampfeinsätze mit Eve und ihrer kleinen Gruppe sind das Salz in der Suppe. Und es gilt: Frauenpower pur. Denn auch Eves militärischer Side-kick ist eine Frau, ebenso tough und am Schluss auch so willensstark wie Eve.

Am Ende von Band 4 wartet Greg Rucka dann noch mit einer dicken Überraschung auf. Ich möchte an dieser Stelle nur sagen: Der bereits seit langem angelegte Identitätskonflikt bei Eve wird sich ohne Zweifel seinen Weg bahnen.

Gestalterisch ist das wieder ein Augenschmaus, vor allem die Kampfsequenzen (teilweise von heftiger Brutalität und Kompromisslosigkeit) sind ein Highlight. Es gibt mal wieder viel zu entdecken und die düstere, kalte Stimmung wird perfekt inszeniert. Und das Team rund um Rucka hat ein Auge für Details. Da sind dermaßen ausdrucksstarke Einzelpanels dabei, das Niveau fällt einfach nicht ab. Als einziger Kritikpunkt mag vielleicht die Geschwindigkeit genannt werden, mit der die Story voranschreitet. Eben noch Konklave und heimliche Intrigen, jetzt auf einen Schlag offener Krieg mit militärischen Kampfhandlungen. Der Übergang gerade von Band 3 zu Band 4 ist relativ sprunghaft, da hätte vielleicht noch ein Band der Eskalation dazwischen gepasst. Aber das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Dass am Ende von Band 4 Rucka thematisch wieder zu Eve als Person zurückkehrt und somit zum Mittelpunkt seiner Saga, ist eine gute Idee und hält Spannung und Konfliktpotenzial gleichermaßen hoch. Nach wie vor eine ganz starke Serie, die meines Erachtens keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigt. Im Gegenteil: Haupt- und Nebenstränge werden konsequent weiterentwickelt und mit gutem Timing im steten Wechsel erzählt. Beim Entwicklungspotenzial der Charaktere ist das Ende noch lange nicht ausgereizt, so dass man sich auf eine tolle Fortsetzung freuen darf.

geschrieben am 14.11.2016 | 674 Wörter | 3829 Zeichen

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