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Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt Es ist eine magische, märchenhafte aber auch sehr beklemmende Welt, in die Nicholas Gannon seine jungen Leser entführt. In der zeitlosen britischen Kleinstadt Rosewood lebt die Hauptperson Archer Helmsley in einem museumsartigen Haus mit seinen Eltern. Seine Großeltern sind berühmte Naturforscher, die er nie kennenlernte, nach denen er sich aber von tiefstem Herzen sehnt. Aus der Zeitung erfährt er, dass sie auf einem Eisberg in der Antarktis verschollen sind. Seiner Mutter sind die „Neigungen“, wie sie es nennt, der väterlichen Linie völlig suspekt, daher schottet sie Archer von der Außenwelt komplett ab: Er darf das Haus, das mit unzähligen Exponaten und ausgestopften Tieren von den Reisen der Großeltern überfüllt ist, nur zur Schule verlassen. Archer lebt in einem Gefängnis, was an sich schon schlimm wäre, wenn nicht auch noch eine neue Lehrerin, Mrs. Murkley, mit sadistisch-soziopathischen Zügen seine Klasse übernehmen würde. Sein Wunsch auszubrechen, die Welt zu sehen und vor allem, die glorifizierten Großeltern zu finden, wird übermächtig. Er findet im unscheinbaren und ängstlichen Oliver Glub einen verlässlichen Freund und als wenig später die ehemalige Ballerina Adélaide Belmont aus Paris in die Klasse kommt, ist das Trio perfekt. Adélaide hat ein Holzbein und statt der wahren Geschichte, dass sie nämlich ihr Bein bei einem Unfall mit einem Lastwagen verloren hat und daher ihre Karriere als Ballerina aufgeben musste, erzählt sie, ein Krokodil habe ihr Bein gefressen – was sie zur optimalen und mutigen Begleiterin in diesem Himmelfahrtskommando macht. Die Drei schmieden Ausbruchpläne, begeben sich auf die Suche nach der notwendigen Ausrüstung und einem Schiff in die Antarktis. Dabei treffen sie auf allerlei wunderliche und furchteinflößende Gestalten. Als das Trio am Ende den Fluchtversuch startet, geht natürlich alles schief, was nur schief gehen kann und sie geraten in höchste Lebensgefahr. Das Ende ist - wenngleich nicht das schlimmstmögliche Szenario – so doch keinesfalls ein Happy End. Genau dieser Umstand lässt mich zweifeln, dass es sich hier um ein Kinderbuch handelt. Die Sprache, die Bilder, die märchenhafte Konzeption – all das führt die Kinder in eine traumhafte Welt. Allerdings in einen Alptraum, in dem Erwachsene grundsätzlich über die Kinder hinweg regieren und es in der Erwachsenenwelt keinerlei Fürsorge, Wärme oder ein offenes Interesse an den Bedürfnissen der Kinder gibt. Insbesondere die Mütter und Lehrerinnen der Geschichte sind wahre Schreckgestalten, die durch Psychoterror herrschen und sich jegliche Gemeinheit einfallen lassen, um den Kindern das Leben möglichst grausam zu gestalten. Ein paar der Erwachsenen sind weniger schlimm als andere, aber das ist auch schon das Beste, was über die Erwachsenenwelt berichtet werden kann. Die Kinder leben in ständiger Furcht vor grenzenloser Überwachung, Bestrafungen und Freiheitsentzug. Man wünscht Archer, Oliver und Adélaide, dass sie schnell erwachsen werden, um der fremdbestimmten Kindheit zu entrinnen und es dann besser zu machen als ihre Vorbilder. Die Freundschaft der drei Protagonisten, ist der einzige Lichtblick, verzeiht sie doch alle Fehler und sogar lange aufrecht gehaltene Lügen. Der Leser taucht am Ende der Lektüre benommen aus einem schwarzen, magischen Strudel auf, nachdem er das Buch verschlungen hat. Empfindsame Kinder sollten das Buch nicht lesen, vielleicht ist man mit 10 Jahren reif genug dafür. Man kann sich im Kopf die Kinobilder vorstellen, da das Buch einige Szenen mit Special Effects enthält, die sicher großartig umgesetzt werden können. Insgesamt eine klare Warnung für jüngere Kinder, aber eine absolute Kaufempfehlung für alle Harry Potter Liebhaber.

Es ist eine magische, märchenhafte aber auch sehr beklemmende Welt, in die Nicholas Gannon seine jungen Leser entführt. In der zeitlosen britischen Kleinstadt Rosewood lebt die Hauptperson Archer Helmsley in einem museumsartigen Haus mit seinen Eltern. Seine Großeltern sind berühmte Naturforscher, die er nie kennenlernte, nach denen er sich aber von tiefstem Herzen sehnt. Aus der Zeitung erfährt er, dass sie auf einem Eisberg in der Antarktis verschollen sind. Seiner Mutter sind die „Neigungen“, wie sie es nennt, der väterlichen Linie völlig suspekt, daher schottet sie Archer von der Außenwelt komplett ab: Er darf das Haus, das mit unzähligen Exponaten und ausgestopften Tieren von den Reisen der Großeltern überfüllt ist, nur zur Schule verlassen. Archer lebt in einem Gefängnis, was an sich schon schlimm wäre, wenn nicht auch noch eine neue Lehrerin, Mrs. Murkley, mit sadistisch-soziopathischen Zügen seine Klasse übernehmen würde. Sein Wunsch auszubrechen, die Welt zu sehen und vor allem, die glorifizierten Großeltern zu finden, wird übermächtig. Er findet im unscheinbaren und ängstlichen Oliver Glub einen verlässlichen Freund und als wenig später die ehemalige Ballerina Adélaide Belmont aus Paris in die Klasse kommt, ist das Trio perfekt. Adélaide hat ein Holzbein und statt der wahren Geschichte, dass sie nämlich ihr Bein bei einem Unfall mit einem Lastwagen verloren hat und daher ihre Karriere als Ballerina aufgeben musste, erzählt sie, ein Krokodil habe ihr Bein gefressen – was sie zur optimalen und mutigen Begleiterin in diesem Himmelfahrtskommando macht. Die Drei schmieden Ausbruchpläne, begeben sich auf die Suche nach der notwendigen Ausrüstung und einem Schiff in die Antarktis. Dabei treffen sie auf allerlei wunderliche und furchteinflößende Gestalten. Als das Trio am Ende den Fluchtversuch startet, geht natürlich alles schief, was nur schief gehen kann und sie geraten in höchste Lebensgefahr. Das Ende ist - wenngleich nicht das schlimmstmögliche Szenario – so doch keinesfalls ein Happy End.

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Genau dieser Umstand lässt mich zweifeln, dass es sich hier um ein Kinderbuch handelt. Die Sprache, die Bilder, die märchenhafte Konzeption – all das führt die Kinder in eine traumhafte Welt. Allerdings in einen Alptraum, in dem Erwachsene grundsätzlich über die Kinder hinweg regieren und es in der Erwachsenenwelt keinerlei Fürsorge, Wärme oder ein offenes Interesse an den Bedürfnissen der Kinder gibt. Insbesondere die Mütter und Lehrerinnen der Geschichte sind wahre Schreckgestalten, die durch Psychoterror herrschen und sich jegliche Gemeinheit einfallen lassen, um den Kindern das Leben möglichst grausam zu gestalten. Ein paar der Erwachsenen sind weniger schlimm als andere, aber das ist auch schon das Beste, was über die Erwachsenenwelt berichtet werden kann. Die Kinder leben in ständiger Furcht vor grenzenloser Überwachung, Bestrafungen und Freiheitsentzug. Man wünscht Archer, Oliver und Adélaide, dass sie schnell erwachsen werden, um der fremdbestimmten Kindheit zu entrinnen und es dann besser zu machen als ihre Vorbilder. Die Freundschaft der drei Protagonisten, ist der einzige Lichtblick, verzeiht sie doch alle Fehler und sogar lange aufrecht gehaltene Lügen.

Der Leser taucht am Ende der Lektüre benommen aus einem schwarzen, magischen Strudel auf, nachdem er das Buch verschlungen hat. Empfindsame Kinder sollten das Buch nicht lesen, vielleicht ist man mit 10 Jahren reif genug dafür. Man kann sich im Kopf die Kinobilder vorstellen, da das Buch einige Szenen mit Special Effects enthält, die sicher großartig umgesetzt werden können. Insgesamt eine klare Warnung für jüngere Kinder, aber eine absolute Kaufempfehlung für alle Harry Potter Liebhaber.

geschrieben am 08.12.2016 | 551 Wörter | 3159 Zeichen

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