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Sandman Ouvertüre: Bd. 2


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Rezension von

Frank Drehmel

Sandman Ouvertüre: Bd. 2 Wie schon beim ersten Sammelband lässt sich auch diesmal Neil Gaimans hochkomplexe Story voller Wendungen, Anspielung und Referenzen nur grob und vage zusammenfassen, zum einen, weil sich das Gesamtbild aus zahlreichen Fragmenten zusammensetzt, zum anderen, weil, jedes Puzzle-Steinchen seinen festen Platz, seine Bedeutung hat und man Gefahr läuft, zu viel zu verraten, betrachtet man einzelne Details zu lange. Morpheus und seine beiden Begleiter – die Katze, die eine weitere Inkarnation seiner selbst ist, sowie Hope Beautiful Lost Nebula, das junge humanoide Mädchen – begehren weiterhin Einlass in die Stadt der Sterne, um mit jenem Gestirn zu reden, für dessen Entartung der Traumherr aufgrund seines zögerlichen Handels vor Äonen verantwortlich zeichnete und das nun das gesamte Universum, die gesamte Realität zu vernichten droht. Zwar erlangen die Reisenden Zutritt, doch das Unterfangen endet augenscheinlich in einem Desaster, in Folge dessen Sandmann in Verbindung mit seiner Mutter, Nacht, treten kann, nachdem er zuvor – oder später ? - schon seinen Vater, Zeit, aufgesucht hat. Doch die Eltern des Traumherren sind aus vielerlei Gründen wenig kooperativ, sodass schlussendlich der Versuch, das Universum vor seiner Auslöschung zu retten eines weit komplexeren Plans bedarf, eines Plans, in dem Hope ein zentrale Rolle spielen soll, eines Plans, den selbst Destiny, in dessen Buch die Bewegung eines jeden Elementarteilchens von seiner Geburt bis zu seiner Auslöschung niedergeschrieben steht, nicht zu durchschauen oder nur zu erkennen vermag. War der erste Band für Serien-Newbies noch relativ schwer zugänglich, so entwickelt sich nun Gaimans Story eingängig weiter, obschon einige Figuren, Charaktere und Ereignisse der Original-Reihe Erwähnung und Eingang in die Geschichte finden. Hintergründe werden erhellt und die Handlung strebt ihrem Höhepunkt entgegen, wobei die Lösung diverse Dilemmata und Konflikte - ganz nach Gaimans Art - eher surrealer Natur ist. Die durchweg poetischen Texte voller Tiefe, Melancholie und „Sense of Wonder“ finden ihre Entsprechung nach wie vor im Artwork, das sich in seiner visuellen Opulenz, der Einzigartigkeit der Bilder, in der grafischen wie farblichen Komposition, seiner Vielschichtigkeit und Originalität letztlich jeder Beschreibung entzieht und im Mainstream-Comic seinesgleichen sucht. Ein Rausch aus Farben, Formen und Figuren, die zuweilen der Ideenwelt eines Hieronymus Bosch entstammen könnten, raubt dem Leser schier den Atem und zieht den Leser geradezu magisch in den phantastischen Kosmos hinein. Im umfangreichen redaktionellen Teil gibt nicht nur der der Künstler James H. Williams III tiefe Einblicke in den kreativen Schöpfungsprozess, sondern auch Autor Gaiman kommt zu Wort. Ein umfangreiche Cover-Galerie sowie eine Playlist mit jenen Musik-Titeln, die Williams III währen seiner Arbeit an der vorliegenden Ausgabe begleiteten, runden das positive Gesamtbild schlüssig ab. Fazit: Das atemberaubend opulente, narrativ intensive Artwork sowie die poetische, komplexe Story gehören zum Besten, was im US-amerikanische Comic-Mainstream je das Licht der Welt erblickte. Ein Meilenstein nicht nur des „Modern Age“-Comics.

Wie schon beim ersten Sammelband lässt sich auch diesmal Neil Gaimans hochkomplexe Story voller Wendungen, Anspielung und Referenzen nur grob und vage zusammenfassen, zum einen, weil sich das Gesamtbild aus zahlreichen Fragmenten zusammensetzt, zum anderen, weil, jedes Puzzle-Steinchen seinen festen Platz, seine Bedeutung hat und man Gefahr läuft, zu viel zu verraten, betrachtet man einzelne Details zu lange.

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Morpheus und seine beiden Begleiter – die Katze, die eine weitere Inkarnation seiner selbst ist, sowie Hope Beautiful Lost Nebula, das junge humanoide Mädchen – begehren weiterhin Einlass in die Stadt der Sterne, um mit jenem Gestirn zu reden, für dessen Entartung der Traumherr aufgrund seines zögerlichen Handels vor Äonen verantwortlich zeichnete und das nun das gesamte Universum, die gesamte Realität zu vernichten droht.

Zwar erlangen die Reisenden Zutritt, doch das Unterfangen endet augenscheinlich in einem Desaster, in Folge dessen Sandmann in Verbindung mit seiner Mutter, Nacht, treten kann, nachdem er zuvor – oder später ? - schon seinen Vater, Zeit, aufgesucht hat. Doch die Eltern des Traumherren sind aus vielerlei Gründen wenig kooperativ, sodass schlussendlich der Versuch, das Universum vor seiner Auslöschung zu retten eines weit komplexeren Plans bedarf, eines Plans, in dem Hope ein zentrale Rolle spielen soll, eines Plans, den selbst Destiny, in dessen Buch die Bewegung eines jeden Elementarteilchens von seiner Geburt bis zu seiner Auslöschung niedergeschrieben steht, nicht zu durchschauen oder nur zu erkennen vermag.

War der erste Band für Serien-Newbies noch relativ schwer zugänglich, so entwickelt sich nun Gaimans Story eingängig weiter, obschon einige Figuren, Charaktere und Ereignisse der Original-Reihe Erwähnung und Eingang in die Geschichte finden. Hintergründe werden erhellt und die Handlung strebt ihrem Höhepunkt entgegen, wobei die Lösung diverse Dilemmata und Konflikte - ganz nach Gaimans Art - eher surrealer Natur ist. Die durchweg poetischen Texte voller Tiefe, Melancholie und „Sense of Wonder“ finden ihre Entsprechung nach wie vor im Artwork, das sich in seiner visuellen Opulenz, der Einzigartigkeit der Bilder, in der grafischen wie farblichen Komposition, seiner Vielschichtigkeit und Originalität letztlich jeder Beschreibung entzieht und im Mainstream-Comic seinesgleichen sucht. Ein Rausch aus Farben, Formen und Figuren, die zuweilen der Ideenwelt eines Hieronymus Bosch entstammen könnten, raubt dem Leser schier den Atem und zieht den Leser geradezu magisch in den phantastischen Kosmos hinein.

Im umfangreichen redaktionellen Teil gibt nicht nur der der Künstler James H. Williams III tiefe Einblicke in den kreativen Schöpfungsprozess, sondern auch Autor Gaiman kommt zu Wort. Ein umfangreiche Cover-Galerie sowie eine Playlist mit jenen Musik-Titeln, die Williams III währen seiner Arbeit an der vorliegenden Ausgabe begleiteten, runden das positive Gesamtbild schlüssig ab.

Fazit: Das atemberaubend opulente, narrativ intensive Artwork sowie die poetische, komplexe Story gehören zum Besten, was im US-amerikanische Comic-Mainstream je das Licht der Welt erblickte. Ein Meilenstein nicht nur des „Modern Age“-Comics.

geschrieben am 06.11.2017 | 450 Wörter | 2742 Zeichen

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