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Erbsenalarm


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Erbsenalarm Die Bebilderung ist rudimentär und minimal. Der Inhalt der Geschichte wird trotzdem schön transportiert, aber es ist optisch alles andere als ein Genuss. Wegen der Illustrationen muss man sich dieses Kinderbuch bestimmt nicht zulegen. Anders sieht es mit dem Inhalt aus. Wie auch in „Schnulleralarm“ geht es um das Zusammenspiel der kleinen Wölfe Valdemar und Linn, der kleinen Schwester. Dazu gibt es den Vater Wolf, der offenbar den Haushalt samt Kind betreibt – eine Wolfsmutter ist jedenfalls nicht erwähnt oder zu sehen. Wie auch im Vorgängerband neigt der Vater zur pädagogisch fragwürdigen radikalen Lösung des aufgeworfenen Problems. Damals zerschnitt der den Schnuller, diesmal wird in bester „Wenn-Dann-Rhetorik“ dem armen Valdemar angedroht, dass er ohne Nachtisch bleiben würde, wenn er zusätzlich zu den Fischstäbchen nicht auch seine Erbsen aufessen würde. Zur besseren Motivation muss Valdemar auch noch zusehen, wie Linn, die brav ihre (natürlich kleinere) Portion aufgegessen hatte, bereits ein Eis schlecken darf. Doch wie auch im Vorgängerband ist Valdemar ein gewitztes Kerlchen. Die Erbsen müssen irgendwie weg und jemand im Raum mag Erbsen sehr gerne. Dank Valdemars Einfall kommt er nun doch zu seinem Nachtisch – und wird bestimmt einmal Anwalt, so gut kann er jetzt schon Klauseln verdrehen. Aus Kindersicht ist die Geschichte toll: mit einem klugen Einfall wird die Vorgabe der Eltern ausgehebelt, die sich dem sogar geschlagen geben. Aus Erwachsenensicht ist die Geschichte ein mit Schmunzeln versehenes Warnschild: sei präzise in den Forderungen an deine Kinder („Die Erbsen müssen in den Bauch“) und respektiere ihre Gewitztheit. Was mich allerdings an dem Buch stört, ist zum einen die schon erwähnte pädagogische Rolle des Vaters. Es ist ja schön, vielleicht war das Heimatland der Autorin da ein gendergerechtes Vorbild, dass auch mal ein Vater zuhause für die Kinder da ist. Aber der Witz der Geschichte macht aus ihm ein bedauernswertes Geschöpf, der wichtige Dinge nicht vernünftig, sondern nur durch Zwangsverknüpfung umsetzen und durchsetzen möchte („Gemüse essen“). Des Weiteren erlangt Valdemar seinen Erfolg zulasten der kleinen Schwester, deren Eis auf dem Boden dahinschmilzt. Erfolg auf Kosten des anderen ist nicht gerade eine pädagogisch wertvolle Botschaft. Deswegen ist das Fazit gemischt. Auf den ersten Blick eine nette Geschichte, aber auf den zweiten Blick ein Buch mit Untiefen, über die man dann doch den Kopf schüttelt.

Die Bebilderung ist rudimentär und minimal. Der Inhalt der Geschichte wird trotzdem schön transportiert, aber es ist optisch alles andere als ein Genuss. Wegen der Illustrationen muss man sich dieses Kinderbuch bestimmt nicht zulegen.

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Anders sieht es mit dem Inhalt aus. Wie auch in „Schnulleralarm“ geht es um das Zusammenspiel der kleinen Wölfe Valdemar und Linn, der kleinen Schwester. Dazu gibt es den Vater Wolf, der offenbar den Haushalt samt Kind betreibt – eine Wolfsmutter ist jedenfalls nicht erwähnt oder zu sehen. Wie auch im Vorgängerband neigt der Vater zur pädagogisch fragwürdigen radikalen Lösung des aufgeworfenen Problems. Damals zerschnitt der den Schnuller, diesmal wird in bester „Wenn-Dann-Rhetorik“ dem armen Valdemar angedroht, dass er ohne Nachtisch bleiben würde, wenn er zusätzlich zu den Fischstäbchen nicht auch seine Erbsen aufessen würde. Zur besseren Motivation muss Valdemar auch noch zusehen, wie Linn, die brav ihre (natürlich kleinere) Portion aufgegessen hatte, bereits ein Eis schlecken darf. Doch wie auch im Vorgängerband ist Valdemar ein gewitztes Kerlchen. Die Erbsen müssen irgendwie weg und jemand im Raum mag Erbsen sehr gerne. Dank Valdemars Einfall kommt er nun doch zu seinem Nachtisch – und wird bestimmt einmal Anwalt, so gut kann er jetzt schon Klauseln verdrehen.

Aus Kindersicht ist die Geschichte toll: mit einem klugen Einfall wird die Vorgabe der Eltern ausgehebelt, die sich dem sogar geschlagen geben. Aus Erwachsenensicht ist die Geschichte ein mit Schmunzeln versehenes Warnschild: sei präzise in den Forderungen an deine Kinder („Die Erbsen müssen in den Bauch“) und respektiere ihre Gewitztheit.

Was mich allerdings an dem Buch stört, ist zum einen die schon erwähnte pädagogische Rolle des Vaters. Es ist ja schön, vielleicht war das Heimatland der Autorin da ein gendergerechtes Vorbild, dass auch mal ein Vater zuhause für die Kinder da ist. Aber der Witz der Geschichte macht aus ihm ein bedauernswertes Geschöpf, der wichtige Dinge nicht vernünftig, sondern nur durch Zwangsverknüpfung umsetzen und durchsetzen möchte („Gemüse essen“). Des Weiteren erlangt Valdemar seinen Erfolg zulasten der kleinen Schwester, deren Eis auf dem Boden dahinschmilzt. Erfolg auf Kosten des anderen ist nicht gerade eine pädagogisch wertvolle Botschaft.

Deswegen ist das Fazit gemischt. Auf den ersten Blick eine nette Geschichte, aber auf den zweiten Blick ein Buch mit Untiefen, über die man dann doch den Kopf schüttelt.

geschrieben am 29.01.2018 | 374 Wörter | 2100 Zeichen

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