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Schwarzes Requiem


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Rezension von

Thomas Stumpf

Schwarzes Requiem Mit „Schwarzes Requiem“ setzt Grangé nach zwei Jahren seine gewaltvolle Familiensaga um den skrupellosen Gregoire Morvan fort, nachdem dieser im ersten Teil „Purpurne Rache“ den brutalen Serienmörder „Nagelmann“ in Zaire zur Strecke gebracht hatte. Durch das offene Ende war bereits damals eine Fortsetzung quasi vorprogrammiert. Aber zwei Jahre können durchaus lang sein und der Übergang bzw. der Wiedereinstieg ist holprig. „Schwarzes Requiem“ steckt, jedenfalls zu Beginn, voll mit Anspielungen auf den ersten Teil, die man nicht ohne weiteres versteht. Es empfiehlt sich, den ersten Band vorab zu lesen, als Stand-Alone tut sich „Schwarzes Requiem“ schwer. Kurz zum Inhalt: Gregoire Morvan, der alte, listenreiche und völlig skrupellose Strippenzieher des französischen Innenministeriums, macht sich mehr oder minder gemeinsam mit seinem Sohn Erwan, einem Pariser Stadtpolizisten, auf in den Kongo, um einer aktuellen Mordserie nachzuspüren, die erschreckende Parallelen zum Nagelmann aufweist. Erwan allerdings verfolgt dabei auch eigene Zwecke, nämlich die niederträchtige, geheimnisumwitterte Vergangenheit seines Vaters aus dessen Zeit in Afrika aufzudecken. Morvan hat sich schon damals mit einflussreichen, kriminellen Kreisen eingelassen, um gute Geschäfte zu machen, und die Frage ist, ob er - oder seine Familie - von der dreckigen Vergangenheit eingeholt wird. Denn im Kongo lauert jemand auf sie, der noch eine alte Rechnung offen hat. Die Handlung ist vielschichtig und verlangt durchaus Aufmerksamkeit. Außerdem verwendet der Autor sein überragendes Wissen um Kultur, Geschichte, Sprache und Geografie des Kongo, so dass man durchaus öfter mal den einen oder anderen Begriff nachschlagen muss, wenn man mit dem Thema nicht vertraut ist. Das sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt. Grangé ist seit seinem Welterfolg „Die purpurnen Flüsse“ für ein düsteres Setting, exotische Schauplätze und vor allem ausufernde Gewalt bekannt. Wer darauf steht, wird auch hier wieder hervorragend bedient. Allerdings benötigt „Schwarzes Requiem“ einige Anlaufzeit und zieht die Schrauben erst später an. Heftig wird es auf jeden Fall. „Schwarzes Requiem“ ist eine Mischung aus Familiensaga, Krimi, Thriller und ein Stück weit auch Abenteuerroman, wobei die düstere Seite Afrikas gezeigt wird, vor allem die allgegenwärtige Korruption und Gewalt. Die agierenden Hauptfiguren sind durchgängig mindestens unsympathisch, aber vielschichtig in ihren Handlungen und Motiven. Schwarz-weiß ist nicht, Grangé zeichnet durchweg in allen Schattierungen von Grau. Jeder intrigiert gegen jeden, gerade innerhalb des Morvan-Clans, die Kinder gegen den Vater, aber auch die Kinder untereinander. Gegen eine äußere Bedrohung rottet sich die Meute dann aber doch irgendwie zusammen, wobei jeder dennoch immer auf den eigenen Vorteil schielt. Zimperlich ist keiner, gestorben wird schnell und zahlreich, wobei die Frage nach der Ethik nicht gestellt wird. Allerdings muss man auch sagen, dass die Morvan-Gegenspieler noch schlimmer sind, so dass sich das innerhalb dieses verzerrten Bildes alles wieder relativiert. Ob das immer logisch herbeigeführt ist, dahinter darf man (wie schon bei „Die purpurnen Flüsse“) gerne auch ein Fragezeichen setzen, und am Ende des Höllenritts durch den schwülen Kongo steht der Leser knietief im Blut.

Mit „Schwarzes Requiem“ setzt Grangé nach zwei Jahren seine gewaltvolle Familiensaga um den skrupellosen Gregoire Morvan fort, nachdem dieser im ersten Teil „Purpurne Rache“ den brutalen Serienmörder „Nagelmann“ in Zaire zur Strecke gebracht hatte. Durch das offene Ende war bereits damals eine Fortsetzung quasi vorprogrammiert. Aber zwei Jahre können durchaus lang sein und der Übergang bzw. der Wiedereinstieg ist holprig. „Schwarzes Requiem“ steckt, jedenfalls zu Beginn, voll mit Anspielungen auf den ersten Teil, die man nicht ohne weiteres versteht. Es empfiehlt sich, den ersten Band vorab zu lesen, als Stand-Alone tut sich „Schwarzes Requiem“ schwer.

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Kurz zum Inhalt: Gregoire Morvan, der alte, listenreiche und völlig skrupellose Strippenzieher des französischen Innenministeriums, macht sich mehr oder minder gemeinsam mit seinem Sohn Erwan, einem Pariser Stadtpolizisten, auf in den Kongo, um einer aktuellen Mordserie nachzuspüren, die erschreckende Parallelen zum Nagelmann aufweist. Erwan allerdings verfolgt dabei auch eigene Zwecke, nämlich die niederträchtige, geheimnisumwitterte Vergangenheit seines Vaters aus dessen Zeit in Afrika aufzudecken. Morvan hat sich schon damals mit einflussreichen, kriminellen Kreisen eingelassen, um gute Geschäfte zu machen, und die Frage ist, ob er - oder seine Familie - von der dreckigen Vergangenheit eingeholt wird. Denn im Kongo lauert jemand auf sie, der noch eine alte Rechnung offen hat.

Die Handlung ist vielschichtig und verlangt durchaus Aufmerksamkeit. Außerdem verwendet der Autor sein überragendes Wissen um Kultur, Geschichte, Sprache und Geografie des Kongo, so dass man durchaus öfter mal den einen oder anderen Begriff nachschlagen muss, wenn man mit dem Thema nicht vertraut ist. Das sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt. Grangé ist seit seinem Welterfolg „Die purpurnen Flüsse“ für ein düsteres Setting, exotische Schauplätze und vor allem ausufernde Gewalt bekannt. Wer darauf steht, wird auch hier wieder hervorragend bedient. Allerdings benötigt „Schwarzes Requiem“ einige Anlaufzeit und zieht die Schrauben erst später an. Heftig wird es auf jeden Fall.

„Schwarzes Requiem“ ist eine Mischung aus Familiensaga, Krimi, Thriller und ein Stück weit auch Abenteuerroman, wobei die düstere Seite Afrikas gezeigt wird, vor allem die allgegenwärtige Korruption und Gewalt. Die agierenden Hauptfiguren sind durchgängig mindestens unsympathisch, aber vielschichtig in ihren Handlungen und Motiven. Schwarz-weiß ist nicht, Grangé zeichnet durchweg in allen Schattierungen von Grau. Jeder intrigiert gegen jeden, gerade innerhalb des Morvan-Clans, die Kinder gegen den Vater, aber auch die Kinder untereinander. Gegen eine äußere Bedrohung rottet sich die Meute dann aber doch irgendwie zusammen, wobei jeder dennoch immer auf den eigenen Vorteil schielt. Zimperlich ist keiner, gestorben wird schnell und zahlreich, wobei die Frage nach der Ethik nicht gestellt wird. Allerdings muss man auch sagen, dass die Morvan-Gegenspieler noch schlimmer sind, so dass sich das innerhalb dieses verzerrten Bildes alles wieder relativiert. Ob das immer logisch herbeigeführt ist, dahinter darf man (wie schon bei „Die purpurnen Flüsse“) gerne auch ein Fragezeichen setzen, und am Ende des Höllenritts durch den schwülen Kongo steht der Leser knietief im Blut.

geschrieben am 13.11.2018 | 469 Wörter | 2850 Zeichen

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