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Wohin mit den Gespenstern?


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Wohin mit den Gespenstern? Die Grundidee der CD ist sehr gut: mittels einer netten Geschichte werden kleine Hörerinnen und Hörer, das Hörspiel soll Kinder zwischen 5 und 10 Jahren ansprechen, behutsam an die englische Sprache herangeführt. Leider hat mir die konkrete Umsetzung nicht ganz so gut gefallen, aber den Testhörern zwischen 7 und 10 Jahren, denen ich die CD vorgespielt hatte, leider gar nicht. Zunächst zum Drumherum: es geht um die Rückführung zweier kleiner Gespensterchen, die in einer Burg bei Augsburg ihr Unwesen treiben. Museumswärter Sepp fängt die kleinen Wesen ein und möchte sie nach England zurückschaffen, wo sie seiner Meinung nach eher hingehören. Sowohl die Suche nach einem geeigneten Ort als auch die Reise dorthin wird natürlich nicht so ganz einfach wie Sepp das gerne gehabt hätte. Die Geschichte von Sepp und den Gespenstern ist aber quasi nur ein Buch im Buch, denn erzählt wird sie von Heather, einem weiteren Gespenst, das vom Weg abgekommen ist und in München in der Wohnung von Lukas und Paula gelandet ist. Bis der Wind dreht (Mary Poppins lässt grüßen) und Heather ihrerseits nach Augsburg weiterreisen kann, erzählt sie den beiden Kindern peu a peu die Geschichte von Sepp. In den Dialogen und Erzählungen werden in die deutschen Sätze zuerst einzelne englische Wörter eingeflochten, später dann Versatzstücke und Redewendungen bis hin zu ganzen Sätzen und Gesprächen. Ganz im Sinne einer klassischen Audio-Lern-CD (listen and repeat) werden dann ganze Passagen wiederholt, indem Lukas und Paula die Erzählung von Heather noch einmal im Traum verarbeiten, natürlich besonders die englischen Teile. Diese Redundanz hat leider für heftiges Augenrollen bei den Testhörern gesorgt. Als erwachsener Zuhörer muss man eher schmunzeln, da man das Prinzip ja von Hör-Sprachkursen kennt. Peinlich wurde es dann aber, als die Gesangseinlagen kamen: die Fähre, mit der Sepp über den Kanal setzt darf ein rein englisches Lied schmettern, im Pub in Dover erwartet Sepp ein ebenfalls rein englisches Willkommenslied und später singt Sepp auch noch selbst in einem verqueren Denglisch. Leider zum einen zum Fremdschämen, zum anderen konträr zum vorherigen Ansatz der stückweisen Heranführung. Sehr anstrengend sind die gekünstelten Dialoge zwischen Lukas und Paula, die sich z.B. darum streiten, wer denn nun schon besser englisch könne und das in einer Art word slam zu ergründen versuchen. Das hat eine Facepalm verdient, um in deren Slang zu bleiben. Hinzu kommen andere Unzulänglichkeiten: die Stimmen von Lukas und Paula sind schwer zu unterscheiden, Sepp benutzt oftmals merkwürdigste Ausdrücke (z.B. ein Vorhängeschloss „aufmurksen“ u.a.) und die Klischeehaftigkeit der Geschichte in der Geschichte ist oft erdrückend. Also: Vom Prinzip her finde ich die Idee gut, aber die Ausführung gefällt mir nicht so gut. Die Geschichte rund um die Gespensterchen ist liebevoll, auch die Verortung innerhalb der Erzählung von Heather ist ein gutes Konzept. Die Traum-Wiederholungen, das Gesinge und die unangenehmen Charaktere Lukas und Paula geben dem Ganzen aber einen negativen Anstrich. Wer sich daran nicht stört, wird viel Spaß an der CD haben.

Die Grundidee der CD ist sehr gut: mittels einer netten Geschichte werden kleine Hörerinnen und Hörer, das Hörspiel soll Kinder zwischen 5 und 10 Jahren ansprechen, behutsam an die englische Sprache herangeführt. Leider hat mir die konkrete Umsetzung nicht ganz so gut gefallen, aber den Testhörern zwischen 7 und 10 Jahren, denen ich die CD vorgespielt hatte, leider gar nicht.

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Zunächst zum Drumherum: es geht um die Rückführung zweier kleiner Gespensterchen, die in einer Burg bei Augsburg ihr Unwesen treiben. Museumswärter Sepp fängt die kleinen Wesen ein und möchte sie nach England zurückschaffen, wo sie seiner Meinung nach eher hingehören. Sowohl die Suche nach einem geeigneten Ort als auch die Reise dorthin wird natürlich nicht so ganz einfach wie Sepp das gerne gehabt hätte. Die Geschichte von Sepp und den Gespenstern ist aber quasi nur ein Buch im Buch, denn erzählt wird sie von Heather, einem weiteren Gespenst, das vom Weg abgekommen ist und in München in der Wohnung von Lukas und Paula gelandet ist. Bis der Wind dreht (Mary Poppins lässt grüßen) und Heather ihrerseits nach Augsburg weiterreisen kann, erzählt sie den beiden Kindern peu a peu die Geschichte von Sepp.

In den Dialogen und Erzählungen werden in die deutschen Sätze zuerst einzelne englische Wörter eingeflochten, später dann Versatzstücke und Redewendungen bis hin zu ganzen Sätzen und Gesprächen. Ganz im Sinne einer klassischen Audio-Lern-CD (listen and repeat) werden dann ganze Passagen wiederholt, indem Lukas und Paula die Erzählung von Heather noch einmal im Traum verarbeiten, natürlich besonders die englischen Teile. Diese Redundanz hat leider für heftiges Augenrollen bei den Testhörern gesorgt. Als erwachsener Zuhörer muss man eher schmunzeln, da man das Prinzip ja von Hör-Sprachkursen kennt. Peinlich wurde es dann aber, als die Gesangseinlagen kamen: die Fähre, mit der Sepp über den Kanal setzt darf ein rein englisches Lied schmettern, im Pub in Dover erwartet Sepp ein ebenfalls rein englisches Willkommenslied und später singt Sepp auch noch selbst in einem verqueren Denglisch. Leider zum einen zum Fremdschämen, zum anderen konträr zum vorherigen Ansatz der stückweisen Heranführung.

Sehr anstrengend sind die gekünstelten Dialoge zwischen Lukas und Paula, die sich z.B. darum streiten, wer denn nun schon besser englisch könne und das in einer Art word slam zu ergründen versuchen. Das hat eine Facepalm verdient, um in deren Slang zu bleiben.

Hinzu kommen andere Unzulänglichkeiten: die Stimmen von Lukas und Paula sind schwer zu unterscheiden, Sepp benutzt oftmals merkwürdigste Ausdrücke (z.B. ein Vorhängeschloss „aufmurksen“ u.a.) und die Klischeehaftigkeit der Geschichte in der Geschichte ist oft erdrückend.

Also: Vom Prinzip her finde ich die Idee gut, aber die Ausführung gefällt mir nicht so gut. Die Geschichte rund um die Gespensterchen ist liebevoll, auch die Verortung innerhalb der Erzählung von Heather ist ein gutes Konzept. Die Traum-Wiederholungen, das Gesinge und die unangenehmen Charaktere Lukas und Paula geben dem Ganzen aber einen negativen Anstrich. Wer sich daran nicht stört, wird viel Spaß an der CD haben.

geschrieben am 12.08.2019 | 482 Wörter | 2664 Zeichen

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