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Die unzertrennlichen Sieben


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Informationen zum Buch
  ISBN
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  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Die unzertrennlichen Sieben Dieses Buch lässt den Leser ratlos zurück. Zunächst ist es die Geschichte um die sieben Kinder der Familie Problemski, von denen jedes an einem anderen Wochentag geboren ist und unterschiedliche besondere Fähigkeiten besitzt. Der besonders Schlaue, die besonders Schöne, die besonders Mutige – diese sind ja noch nachvollziehbar. Der Jüngste jedoch hat die Fähigkeit 365 verschiedene Pupse von sich zu geben… Die Zielgruppe des Buches sind junge Leser zwischen 10 und 12 Jahren – da sind Pupswitze nicht mehr so angesagt. Zwei große Weisheiten gibt das Buch seinen jungen Lesern mit auf den Weg. Erstens: Wachse über Dich hinaus, wage es Deine Träume zu verwirklichen, habe Mut und glaube an Dich. Zweitens: Liebe Deine Familie, haltet zusammen, dann steht Ihr die größten Schwierigkeiten durch. Das ist eine große Stärke dieses Buches, dass oft wunderschöne und Mut machende Sätze zu lesen sind. Zum Beispiel: „Wir finden, Wünsche sind für alle da, die mutig genug sind, daran zu glauben, dass sie in Erfüllung gehen könnten.“ (S.155) Zugleich ist das Buch absolut schräg und grotesk witzig. Die Familie Problemski ist eine Ansammlung von Freaks. Sie sind ungewaschen, lieben Spinnen und alles, was stinkt, sie leben im Sumpf und bauen Personenkatapulte und Nebelmaschinen in ihrem Garten mit fleischfressenden Pflanzen. Freaks feiern bekanntlich die besten Partys und so gibt es neben Tortentauchen und einer Wasserrutschen-Staffel auf der Wendeltreppe auch eine „Diashow über gepolsterte Wohneinheiten für altersschwache Eulen“ (S.149). Als aus ungeklärten Gründen das Haus explodiert, ziehen die von ihren Eltern (die auf einer archäologischen Expedition in Andorra sind) allein zurückgelassenen Geschwister in das Haus ihres verstorbenen Großvaters nach Bad Trostlos. Auf dieses Haus hat aber die böse Nachbarin Desdemona ein Auge geworfen, da sie sicher ist, dass darin ein Schatz versteckt ist. Und hier kommen nun die absolut negativen Seiten des Buches zum Vorschein, weswegen das Fazit so gemischt ausfällt: Den Kindern passieren einfach zu fürchterliche Dinge in diesem Buch, als dass man es mit dem lustig-irrwitzigen Setting des Buches überdecken könnte. Schon der Umstand, dass die Kinder es nicht schaffen, ihre Eltern zu erreichen, ist reichlich fürchterlich. Dazu kommt, dass angezweifelt wird, ob sie die rechtmäßigen Erben des Hauses sind und sie ihre Abstammung beweisen müssten – was ihnen nicht gelingt. Desdemona hat einen „Verband zur Versorgung ungeliebter Kinder“ gegründet, mit dem Ziel, die Kinder auseinander zu reißen und in 7 Ecken der Welt zu zerstreuen. Dafür stehen drohend 7 schwarze Autos bereit, mit grimmigen Fahrern, die den Kindern, die außer ihren Geschwistern niemanden haben, gehörig Angst einjagen. Die Stieftochter von Desdemona hat eine Luft-Allergie, weswegen sie – ob gerechtfertigt oder nicht bleibt offen – ihr gesamtes Leben in ihrem mit gereinigter Luft gefüllten Zimmer verbringt und für die nicht stattfindenden Außenkontakte einen Astronautenhelm hat. Dass hier eine Art Kaspar-Hauser-Szenario locker eingeflochten wird, ist nahezu ein Skandal. Zugleich ist es eine wunderschöne Szene, wie einer der Problemski-Jungs ihr eine Art Seilrutsche aus dem Fenster baut und sie ihren ersten Ausflug in ein Abenteuer erlebt. Für die jungen Leser äußerst unbefriedigend ist aber das Ende – denn es bleibt offen. Der Vater tritt als Retter in höchster Not auf, doch legt er sich dann gleich ins Bett und ist weiter keine große Hilfe. Die Mutter bleibt verschollen. Der Schatz ist nur zum Teil gefunden, das gesamte Rätsel ist aber nicht gelöst. Und bei den Feinden keimt die Hoffnung, dass die alte Fehde wieder Fahrt aufnimmt. Ein Buch für Leser dieses Alters muss zumindest ein Ende des Haupterzählstrangs liefern. Gerne darf ein Cliffhanger zum nächsten Band aufgebaut werden, aber wenn die Geschichte nicht zwischen zwei Buchdeckel passt, muss man doch bitte das Buch einfach ein bisschen dicker werden lassen. Insofern ist das Fazit wie erwähnt zwiegespalten: Einerseits eine absolut witzige, nie dagewesene Geschichte, in der gezeigt wird, dass man geliebt werden kann, wenn man schräg und abartig ist, aber auch wenn man langweilig normal ist. Andererseits sind solch fürchterliche Geschehnisse mit eingewoben, die Kindern in der Realität nachhaltige Traumata verschaffen würden, sodass es für ein Kinderbuch nicht nötig wäre und unpassend ist.

Dieses Buch lässt den Leser ratlos zurück. Zunächst ist es die Geschichte um die sieben Kinder der Familie Problemski, von denen jedes an einem anderen Wochentag geboren ist und unterschiedliche besondere Fähigkeiten besitzt. Der besonders Schlaue, die besonders Schöne, die besonders Mutige – diese sind ja noch nachvollziehbar. Der Jüngste jedoch hat die Fähigkeit 365 verschiedene Pupse von sich zu geben… Die Zielgruppe des Buches sind junge Leser zwischen 10 und 12 Jahren – da sind Pupswitze nicht mehr so angesagt.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Zwei große Weisheiten gibt das Buch seinen jungen Lesern mit auf den Weg. Erstens: Wachse über Dich hinaus, wage es Deine Träume zu verwirklichen, habe Mut und glaube an Dich. Zweitens: Liebe Deine Familie, haltet zusammen, dann steht Ihr die größten Schwierigkeiten durch. Das ist eine große Stärke dieses Buches, dass oft wunderschöne und Mut machende Sätze zu lesen sind. Zum Beispiel: „Wir finden, Wünsche sind für alle da, die mutig genug sind, daran zu glauben, dass sie in Erfüllung gehen könnten.“ (S.155)

Zugleich ist das Buch absolut schräg und grotesk witzig. Die Familie Problemski ist eine Ansammlung von Freaks. Sie sind ungewaschen, lieben Spinnen und alles, was stinkt, sie leben im Sumpf und bauen Personenkatapulte und Nebelmaschinen in ihrem Garten mit fleischfressenden Pflanzen. Freaks feiern bekanntlich die besten Partys und so gibt es neben Tortentauchen und einer Wasserrutschen-Staffel auf der Wendeltreppe auch eine „Diashow über gepolsterte Wohneinheiten für altersschwache Eulen“ (S.149). Als aus ungeklärten Gründen das Haus explodiert, ziehen die von ihren Eltern (die auf einer archäologischen Expedition in Andorra sind) allein zurückgelassenen Geschwister in das Haus ihres verstorbenen Großvaters nach Bad Trostlos. Auf dieses Haus hat aber die böse Nachbarin Desdemona ein Auge geworfen, da sie sicher ist, dass darin ein Schatz versteckt ist.

Und hier kommen nun die absolut negativen Seiten des Buches zum Vorschein, weswegen das Fazit so gemischt ausfällt: Den Kindern passieren einfach zu fürchterliche Dinge in diesem Buch, als dass man es mit dem lustig-irrwitzigen Setting des Buches überdecken könnte. Schon der Umstand, dass die Kinder es nicht schaffen, ihre Eltern zu erreichen, ist reichlich fürchterlich. Dazu kommt, dass angezweifelt wird, ob sie die rechtmäßigen Erben des Hauses sind und sie ihre Abstammung beweisen müssten – was ihnen nicht gelingt. Desdemona hat einen „Verband zur Versorgung ungeliebter Kinder“ gegründet, mit dem Ziel, die Kinder auseinander zu reißen und in 7 Ecken der Welt zu zerstreuen. Dafür stehen drohend 7 schwarze Autos bereit, mit grimmigen Fahrern, die den Kindern, die außer ihren Geschwistern niemanden haben, gehörig Angst einjagen. Die Stieftochter von Desdemona hat eine Luft-Allergie, weswegen sie – ob gerechtfertigt oder nicht bleibt offen – ihr gesamtes Leben in ihrem mit gereinigter Luft gefüllten Zimmer verbringt und für die nicht stattfindenden Außenkontakte einen Astronautenhelm hat. Dass hier eine Art Kaspar-Hauser-Szenario locker eingeflochten wird, ist nahezu ein Skandal. Zugleich ist es eine wunderschöne Szene, wie einer der Problemski-Jungs ihr eine Art Seilrutsche aus dem Fenster baut und sie ihren ersten Ausflug in ein Abenteuer erlebt.

Für die jungen Leser äußerst unbefriedigend ist aber das Ende – denn es bleibt offen. Der Vater tritt als Retter in höchster Not auf, doch legt er sich dann gleich ins Bett und ist weiter keine große Hilfe. Die Mutter bleibt verschollen. Der Schatz ist nur zum Teil gefunden, das gesamte Rätsel ist aber nicht gelöst. Und bei den Feinden keimt die Hoffnung, dass die alte Fehde wieder Fahrt aufnimmt. Ein Buch für Leser dieses Alters muss zumindest ein Ende des Haupterzählstrangs liefern. Gerne darf ein Cliffhanger zum nächsten Band aufgebaut werden, aber wenn die Geschichte nicht zwischen zwei Buchdeckel passt, muss man doch bitte das Buch einfach ein bisschen dicker werden lassen.

Insofern ist das Fazit wie erwähnt zwiegespalten: Einerseits eine absolut witzige, nie dagewesene Geschichte, in der gezeigt wird, dass man geliebt werden kann, wenn man schräg und abartig ist, aber auch wenn man langweilig normal ist. Andererseits sind solch fürchterliche Geschehnisse mit eingewoben, die Kindern in der Realität nachhaltige Traumata verschaffen würden, sodass es für ein Kinderbuch nicht nötig wäre und unpassend ist.

geschrieben am 07.03.2020 | 666 Wörter | 3731 Zeichen

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