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Geschichte Japans


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Rezension von

Adrian Witt

Geschichte Japans Mit seinen mehr als 6800 Inseln und einem Staatsgebiet, das sich in einem langen Bogen von Norden nach Süden erstreckt, ist Japan mit seinen modernen Metropolen und naturbelassenen Landschaften nicht nur ein Land mit vielen Gesichtern, sondern kann auf eine Geschichte zurückblicken, die bis zur Ankunft US-amerikanischer Schiffe unter Commodore Matthew Perry im Jahr 1853 lange Zeit nahezu unberührt von äußeren Einflüssen blieb. Einerseits führten sowohl die geografische Abgeschiedenheit des japanischen Inselarchipels als auch die selbstgewählte Abschottung des Landes gegenüber der Außenwelt zu einer räumlich begrenzten und in sich geschlossenen Entwicklung auf den japanischen Inseln. Andererseits prägte vor allem der stetige Kontakt zu China durch die Ausbreitung des Buddhismus und die Lehren des Konfuzianismus die Kultur und Sprache Japans entscheidend mit. Von daher ließe sich die Geschichte Japans in ihrer Gesamtheit als ein Wechselspiel aus Isolation und äußeren Einflüssen beschreiben, zumal das Land rund einhundert Jahre nach der Ankunft der ersten Europäer im Jahr 1543 sich aus verschiedenen Gründen zunächst für mehr als zweihundert Jahre von der Außenwelt isolierte, bevor die endgültige Öffnung und Modernisierung des Landes unter Federführung der USA im Jahr 1857 durchgesetzt werden konnte. Diese Entwicklung führte wiederum mit Beginn des Jahres 1868 mit der Erneuerung der Macht des Tenno und die Abschaffung des Shogunats zur sogenannten Meiji-Restauration, in der die japanische Gesellschaft eine völlige Umgestaltung nach westlichen Vorbildern erlebte und das Land nicht nur in einer vergleichbar kurzen Zeitspanne zu den Großmächten jener Zeit aufschließen ließ, sondern sich Japan zur führenden Nation Asiens entwickeln konnte, die es – trotz neuzeitlicher Schwierigkeiten – bis heute geblieben ist. Dennoch war es von den staatlichen Anfängen Japans zur Yayoi-Zeit um das Jahr 400 v. Chr. bis zu der von Technik durchdrungenen Gesellschaft der Moderne ein langer Weg, mit einer wechselvollen Geschichte, die von zahlreichen Höhen und Tiefen geprägt gewesen ist. In diesem Kontext erweist sich die vom Historiker und Universitätsprofessor Wolfgang Schwentker bereits im September 2022 im C.H. Beck Verlag erschienene Publikation „Geschichte Japans“ als ein beeindruckendes und wertvolles Nachschlagewerk, wenn es darum geht, die japanische Geschichte einem international breitem Publikum zugänglich zu machen und dabei die Frage zu beantworten, warum die japanische Gesellschaft bis heute weitgehend homogen geblieben ist. Beginnend mit der obligatorischen Einleitung, die zusammen mit dem Schluss einen stimmigen Rahmen bildet und in welchen ein Erklärungsversuch unternommen wird, wieso das japanische Volk mit einer gewissen Arroganz strikter als andere zwischen einem Innen und einem Außen zu unterscheiden vermag, widmet sich Wolfgang Schwentker in seinen 1050 Seiten umfassenden Ausführungen zunächst den frühen Anfängen der Siedlungsgeschichte der japanischen Hauptinseln Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu. Hierzu zählen neben den Wanderungsbewegungen im Paläolithikum (Altsteinzeit) auch detaillierte Informationen über erste kulturelle Errungenschaften, die Siedlungs- und Staatenbildung in der Yayoi-Zeit und die Zeit der Hügelgräber, von denen noch heute viele erhalten geblieben sind. Das zweite Kapitel steht dagegen ganz im Zeichen des Einfluss der chinesischen Zivilisation auf die japanische Kultur, wobei neben den Beziehungen zum Tang-Reich im 8. Jahrhundert und die Anfänge des Buddhismus auch der Aufbau eines Zentralstaates und das Kunsthandwerk der japanischen Gesellschaft zu jener Zeit thematisiert wird. Im dritten Kapitel des Buches steht die Etablierung der höfische Gesellschaft zur Heian-Zeit (794 bis 1185) im Mittelpunkt einer näheren Betrachtung, wobei neben dem kaiserlichen Hofstaats auch die allmähliche Herausbildung eines Kriegeradels im späten 12. Jahrhundert beleuchtet wird. Während im vierten Kapitel des Buches die japanische Kriegerkaste der Samurai als politische Funktionselite während des japanischen Mittelalters (1185 bis 1568) eine ausführliche und zugleich würdige Erwähnung findet, widmet sich das fünfte Kapitel der Publikation der zweiten Reichseinigung unter Tokugawa Ieyasu und damit dem Zeitraum der Jahre 1568 bis 1615. Die mit ihr in der Folgezeit einsetzende Pax Tokugawa, einer während der Edo-Zeit (1603 bis 1868) mehr als 250 Jahren währenden Friedensphase der japanischen Geschichte, wird dagegen im sechsten Kapitel eingehend beleuchtet, während im siebten Kapitel mit der Meiji-Restauration die Anfänge der japanischen Moderne zwischen 1840 und 1890 in Mittelpunkt stehen. Hier wird neben der politischen Neuordnung vom Tokugawa-Regime zum Zentralstaat und die ökonomische und soziale Mobilisierung nach 1868 vor allem auf den kulturellen Wesenswandel der japanischen Gesellschaft nach westlichem Vorbild eingegangen. Darauf folgend steht im achten Kapitel des Buches der Weg Japans zur Großmacht in Asien bis zum Jahr 1945 im Fokus, wobei neben den japanischen Kolonisationsbestrebungen auch der Übergang zum Imperialismus beleuchtet wird. In Kapitel neun zum Themenkomplex der langen Nachkriegszeit Japans, mit der US-amerikanischen Besatzungszeit zwischen 1945 bis 1952 und der Reorganisation der japanischen Gesellschaft bis ins Jahr 1989, und Kapitel zehn, das den Zeitraum von 1989 / 1990 bis in die Gegenwart abdeckt, wird anschließend Japans langer Weg in die Moderne ausführlich dargestellt, wobei es der japanischen Gesellschaft seit Jahrzehnten erfolgreich gelingt, eine nicht immer leicht fallende Gradwanderung zwischen Tradition und Moderne zu vollziehen. Ergänzt durch einen umfangreichen Anhang, der neben einem Glossar, einem Verzeichnis der Karten und des Bildmaterials auch ein Quellen- und Literaturverzeichnis sowie ein Personenregister umfasst, ist mit der Publikation „Geschichte Japans“ eine wissenschaftlich hervorragend aufbereitete Publikation über die Geschichte des fernöstlichen Inselstaates erschienen, die interessierten Lesern lange Zeit eine große Freude bereiten sollte. Obwohl die japanische Popkultur mit Cosplay, J-Pop und Comics im Manga-Stil in den Gesellschaften des Westens inzwischen fest verankert ist, ist vielerorts über die Geschichte Japans noch nicht viel bekannt. Mit der Veröffentlichung der Publikation „Geschichte Japans“ im C.H. Beck Verlag hat der Historiker und Universitätsprofessor Wolfgang Schwentker eine beeindruckte Arbeit hervorgebracht, mit deren Hilfe sich interessierte Leser einen sehr guten Überblick über die japanischen Geschichte, von ihren frühen Anfängen bis in die Moderne, verschaffen können und gleichzeitig in Erfahrung bringen, wieso die japanische Gesellschaft bis heute ihren Traditionen verbunden geblieben ist.

Mit seinen mehr als 6800 Inseln und einem Staatsgebiet, das sich in einem langen Bogen von Norden nach Süden erstreckt, ist Japan mit seinen modernen Metropolen und naturbelassenen Landschaften nicht nur ein Land mit vielen Gesichtern, sondern kann auf eine Geschichte zurückblicken, die bis zur Ankunft US-amerikanischer Schiffe unter Commodore Matthew Perry im Jahr 1853 lange Zeit nahezu unberührt von äußeren Einflüssen blieb.

Einerseits führten sowohl die geografische Abgeschiedenheit des japanischen Inselarchipels als auch die selbstgewählte Abschottung des Landes gegenüber der Außenwelt zu einer räumlich begrenzten und in sich geschlossenen Entwicklung auf den japanischen Inseln. Andererseits prägte vor allem der stetige Kontakt zu China durch die Ausbreitung des Buddhismus und die Lehren des Konfuzianismus die Kultur und Sprache Japans entscheidend mit. Von daher ließe sich die Geschichte Japans in ihrer Gesamtheit als ein Wechselspiel aus Isolation und äußeren Einflüssen beschreiben, zumal das Land rund einhundert Jahre nach der Ankunft der ersten Europäer im Jahr 1543 sich aus verschiedenen Gründen zunächst für mehr als zweihundert Jahre von der Außenwelt isolierte, bevor die endgültige Öffnung und Modernisierung des Landes unter Federführung der USA im Jahr 1857 durchgesetzt werden konnte. Diese Entwicklung führte wiederum mit Beginn des Jahres 1868 mit der Erneuerung der Macht des Tenno und die Abschaffung des Shogunats zur sogenannten Meiji-Restauration, in der die japanische Gesellschaft eine völlige Umgestaltung nach westlichen Vorbildern erlebte und das Land nicht nur in einer vergleichbar kurzen Zeitspanne zu den Großmächten jener Zeit aufschließen ließ, sondern sich Japan zur führenden Nation Asiens entwickeln konnte, die es – trotz neuzeitlicher Schwierigkeiten – bis heute geblieben ist. Dennoch war es von den staatlichen Anfängen Japans zur Yayoi-Zeit um das Jahr 400 v. Chr. bis zu der von Technik durchdrungenen Gesellschaft der Moderne ein langer Weg, mit einer wechselvollen Geschichte, die von zahlreichen Höhen und Tiefen geprägt gewesen ist.

In diesem Kontext erweist sich die vom Historiker und Universitätsprofessor Wolfgang Schwentker bereits im September 2022 im C.H. Beck Verlag erschienene Publikation „Geschichte Japans“ als ein beeindruckendes und wertvolles Nachschlagewerk, wenn es darum geht, die japanische Geschichte einem international breitem Publikum zugänglich zu machen und dabei die Frage zu beantworten, warum die japanische Gesellschaft bis heute weitgehend homogen geblieben ist. Beginnend mit der obligatorischen Einleitung, die zusammen mit dem Schluss einen stimmigen Rahmen bildet und in welchen ein Erklärungsversuch unternommen wird, wieso das japanische Volk mit einer gewissen Arroganz strikter als andere zwischen einem Innen und einem Außen zu unterscheiden vermag, widmet sich Wolfgang Schwentker in seinen 1050 Seiten umfassenden Ausführungen zunächst den frühen Anfängen der Siedlungsgeschichte der japanischen Hauptinseln Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu. Hierzu zählen neben den Wanderungsbewegungen im Paläolithikum (Altsteinzeit) auch detaillierte Informationen über erste kulturelle Errungenschaften, die Siedlungs- und Staatenbildung in der Yayoi-Zeit und die Zeit der Hügelgräber, von denen noch heute viele erhalten geblieben sind. Das zweite Kapitel steht dagegen ganz im Zeichen des Einfluss der chinesischen Zivilisation auf die japanische Kultur, wobei neben den Beziehungen zum Tang-Reich im 8. Jahrhundert und die Anfänge des Buddhismus auch der Aufbau eines Zentralstaates und das Kunsthandwerk der japanischen Gesellschaft zu jener Zeit thematisiert wird. Im dritten Kapitel des Buches steht die Etablierung der höfische Gesellschaft zur Heian-Zeit (794 bis 1185) im Mittelpunkt einer näheren Betrachtung, wobei neben dem kaiserlichen Hofstaats auch die allmähliche Herausbildung eines Kriegeradels im späten 12. Jahrhundert beleuchtet wird. Während im vierten Kapitel des Buches die japanische Kriegerkaste der Samurai als politische Funktionselite während des japanischen Mittelalters (1185 bis 1568) eine ausführliche und zugleich würdige Erwähnung findet, widmet sich das fünfte Kapitel der Publikation der zweiten Reichseinigung unter Tokugawa Ieyasu und damit dem Zeitraum der Jahre 1568 bis 1615. Die mit ihr in der Folgezeit einsetzende Pax Tokugawa, einer während der Edo-Zeit (1603 bis 1868) mehr als 250 Jahren währenden Friedensphase der japanischen Geschichte, wird dagegen im sechsten Kapitel eingehend beleuchtet, während im siebten Kapitel mit der Meiji-Restauration die Anfänge der japanischen Moderne zwischen 1840 und 1890 in Mittelpunkt stehen. Hier wird neben der politischen Neuordnung vom Tokugawa-Regime zum Zentralstaat und die ökonomische und soziale Mobilisierung nach 1868 vor allem auf den kulturellen Wesenswandel der japanischen Gesellschaft nach westlichem Vorbild eingegangen. Darauf folgend steht im achten Kapitel des Buches der Weg Japans zur Großmacht in Asien bis zum Jahr 1945 im Fokus, wobei neben den japanischen Kolonisationsbestrebungen auch der Übergang zum Imperialismus beleuchtet wird. In Kapitel neun zum Themenkomplex der langen Nachkriegszeit Japans, mit der US-amerikanischen Besatzungszeit zwischen 1945 bis 1952 und der Reorganisation der japanischen Gesellschaft bis ins Jahr 1989, und Kapitel zehn, das den Zeitraum von 1989 / 1990 bis in die Gegenwart abdeckt, wird anschließend Japans langer Weg in die Moderne ausführlich dargestellt, wobei es der japanischen Gesellschaft seit Jahrzehnten erfolgreich gelingt, eine nicht immer leicht fallende Gradwanderung zwischen Tradition und Moderne zu vollziehen. Ergänzt durch einen umfangreichen Anhang, der neben einem Glossar, einem Verzeichnis der Karten und des Bildmaterials auch ein Quellen- und Literaturverzeichnis sowie ein Personenregister umfasst, ist mit der Publikation „Geschichte Japans“ eine wissenschaftlich hervorragend aufbereitete Publikation über die Geschichte des fernöstlichen Inselstaates erschienen, die interessierten Lesern lange Zeit eine große Freude bereiten sollte.

Obwohl die japanische Popkultur mit Cosplay, J-Pop und Comics im Manga-Stil in den Gesellschaften des Westens inzwischen fest verankert ist, ist vielerorts über die Geschichte Japans noch nicht viel bekannt. Mit der Veröffentlichung der Publikation „Geschichte Japans“ im C.H. Beck Verlag hat der Historiker und Universitätsprofessor Wolfgang Schwentker eine beeindruckte Arbeit hervorgebracht, mit deren Hilfe sich interessierte Leser einen sehr guten Überblick über die japanischen Geschichte, von ihren frühen Anfängen bis in die Moderne, verschaffen können und gleichzeitig in Erfahrung bringen, wieso die japanische Gesellschaft bis heute ihren Traditionen verbunden geblieben ist.

geschrieben am 25.03.2023 | 928 Wörter | 5866 Zeichen

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