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Jenseits des Atlantiks


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Rezension von

Alexander Rosell

Jenseits des Atlantiks In seinem Erstlingswerk „Jenseits des Atlantiks“ stellt uns William Priest unsere Welt einmal ganz anders vor. Es hat sich nämlich viel verändert, nachdem die Menschheit die Erde fast vollständig unbewohnbar gemacht hat. Wie sich eine Katastrophe ereignen konnte, die fast alles Leben eines Planeten ausgelöscht hat, wird gar nicht groß geklärt und spielt für die Protagonisten des Buches auch keine wesentliche Rolle. Schließlich kann man sich vorstellen, daß das Überleben in einer strahlenverseuchten Welt mit einer entarteten Natur bereits schwierig genug ist. So jedenfalls müssen die überlebenden Amerikaner denken, die unter Lebenserhaltungskuppeln nur notdürftig den verheerenden Strahlenstürmen trotzen können. Sie sind neben den Danis die einzigen Überlebenden in diesem Endzeitthriller. Diese haben wiederum auf der anderen Seite des Atlantiks in den Alpen ein unberührtes Stück Land gefunden, das ihnen eigentlich eine gesunde Grundlage zum Leben bietet. Dennoch spielen sie sich als grausame Herrschersekte auf, die die ursprünglichen Europäer nur noch zur Versklavung züchtet und grauenvolle Rieten zu Ehren ihrer Erdgöttin Dana abhält. Auf dieser Grundlage baut William Priest seinen Roman sehr bedachtsam auf. Er läßt sich viel Zeit, die individuellen Geschichten der Protagonisten detailiert aufzubauen. So entsteht ein engmaschiges Geflecht aus verwobenen Handlungen und zwischenmenschlichen Beziehungen, das den Leser sehr tief in die Handlung trägt. Die deutlich ausgeformten Charaktere hauchen der Handlung dabei merklich Leben ein. Leider führt der Autor dieses Konzept nicht konsequent durch, sondern verpaßt der Handlung kurz vor dem Ende der Geschichte einen unheimlich starken Einschnitt. Das Erzähltempo steigert sich sprungartig, als ob der Autor keine Zeit mehr hatte, die engmaschige Handlung zu entwirren. Das restliche Potential, daß noch in der Handlung steckt, wird förmlich mit einem platten Ende überbügelt. Als ob der Autor dies selbst gemerkt hätte, versucht er die Geschichte noch in einem „Finale“ abzurunden. Dieses mag dann auch durchaus symbolischen Charakter haben und gesellschaftskritisch gemeint sein; trotzdem setzt es dem verpatzten Schluß dann endgültig die Krone auf, weil sich der Autor gerade dem wohl abgedroschensten literarischen Stilmittel bedient und seine Geschichte selbst ad absurdum führt. Neben diesem offensichtlichen Patzer, bleibt das Buch eher unspektakulär. Wie schon beschrieben, ist der Aufbau der Handlung gelungen. Mit den gut ausgeprägten Charakteren und dem nötigen narrativen Tiefgang ist das Buch zu jeder Zeit spannend zu lesen. Es wird dabei auch zu jeder Zeit plastisch, was der Mensch im Stande ist, mit seinem Planeten anzurichten, und welche katastrophalen Folgen sich auf Grund einer engstirnigen Politik ereignen können. Beim Lesen den Buches begegnet man ansonsten noch kleinen Schönheitsfehlern. Zum Beispiel klingt der Begriff „Langnasen“ für die Sklavenrasse der Danis durchaus logisch, aber dennoch kindlich und für einen gesellschaftskritischen Endzeitroman eher ungeeignet. Auch die absolut irrationale Geschichte um den Sklaven Stummer und seine ständig erwähnte Reinkarnation paßt nicht wirklich in den Plot. Dies wird zwar mit dem eben kritisierten Ende aufgeklärt, verklärt aber beim ersten Lesen die ansonsten stimmige Handlung. Was dem Buch „Jenseits des Atlantiks“ jedoch niemand absprechen kann, bleibt die Kernaussage über ein ständig aktuelles Thema unserer Zeit. Der Autor, William Priest, zeigt deutlich die Gefahr auf, die eine unverantwortliche Politik und der damit potentiell verbundene Terrorismus verschulden können.

In seinem Erstlingswerk „Jenseits des Atlantiks“ stellt uns William Priest unsere Welt einmal ganz anders vor. Es hat sich nämlich viel verändert, nachdem die Menschheit die Erde fast vollständig unbewohnbar gemacht hat.

weitere Rezensionen von Alexander Rosell

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1
09.02.2011
2
02.01.2011
3
14.03.2009
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26.09.2008

Wie sich eine Katastrophe ereignen konnte, die fast alles Leben eines Planeten ausgelöscht hat, wird gar nicht groß geklärt und spielt für die Protagonisten des Buches auch keine wesentliche Rolle. Schließlich kann man sich vorstellen, daß das Überleben in einer strahlenverseuchten Welt mit einer entarteten Natur bereits schwierig genug ist. So jedenfalls müssen die überlebenden Amerikaner denken, die unter Lebenserhaltungskuppeln nur notdürftig den verheerenden Strahlenstürmen trotzen können.

Sie sind neben den Danis die einzigen Überlebenden in diesem Endzeitthriller. Diese haben wiederum auf der anderen Seite des Atlantiks in den Alpen ein unberührtes Stück Land gefunden, das ihnen eigentlich eine gesunde Grundlage zum Leben bietet. Dennoch spielen sie sich als grausame Herrschersekte auf, die die ursprünglichen Europäer nur noch zur Versklavung züchtet und grauenvolle Rieten zu Ehren ihrer Erdgöttin Dana abhält.

Auf dieser Grundlage baut William Priest seinen Roman sehr bedachtsam auf. Er läßt sich viel Zeit, die individuellen Geschichten der Protagonisten detailiert aufzubauen. So entsteht ein engmaschiges Geflecht aus verwobenen Handlungen und zwischenmenschlichen Beziehungen, das den Leser sehr tief in die Handlung trägt. Die deutlich ausgeformten Charaktere hauchen der Handlung dabei merklich Leben ein.

Leider führt der Autor dieses Konzept nicht konsequent durch, sondern verpaßt der Handlung kurz vor dem Ende der Geschichte einen unheimlich starken Einschnitt. Das Erzähltempo steigert sich sprungartig, als ob der Autor keine Zeit mehr hatte, die engmaschige Handlung zu entwirren. Das restliche Potential, daß noch in der Handlung steckt, wird förmlich mit einem platten Ende überbügelt.

Als ob der Autor dies selbst gemerkt hätte, versucht er die Geschichte noch in einem „Finale“ abzurunden. Dieses mag dann auch durchaus symbolischen Charakter haben und gesellschaftskritisch gemeint sein; trotzdem setzt es dem verpatzten Schluß dann endgültig die Krone auf, weil sich der Autor gerade dem wohl abgedroschensten literarischen Stilmittel bedient und seine Geschichte selbst ad absurdum führt.

Neben diesem offensichtlichen Patzer, bleibt das Buch eher unspektakulär. Wie schon beschrieben, ist der Aufbau der Handlung gelungen. Mit den gut ausgeprägten Charakteren und dem nötigen narrativen Tiefgang ist das Buch zu jeder Zeit spannend zu lesen. Es wird dabei auch zu jeder Zeit plastisch, was der Mensch im Stande ist, mit seinem Planeten anzurichten, und welche katastrophalen Folgen sich auf Grund einer engstirnigen Politik ereignen können.

Beim Lesen den Buches begegnet man ansonsten noch kleinen Schönheitsfehlern. Zum Beispiel klingt der Begriff „Langnasen“ für die Sklavenrasse der Danis durchaus logisch, aber dennoch kindlich und für einen gesellschaftskritischen Endzeitroman eher ungeeignet. Auch die absolut irrationale Geschichte um den Sklaven Stummer und seine ständig erwähnte Reinkarnation paßt nicht wirklich in den Plot. Dies wird zwar mit dem eben kritisierten Ende aufgeklärt, verklärt aber beim ersten Lesen die ansonsten stimmige Handlung.

Was dem Buch „Jenseits des Atlantiks“ jedoch niemand absprechen kann, bleibt die Kernaussage über ein ständig aktuelles Thema unserer Zeit. Der Autor, William Priest, zeigt deutlich die Gefahr auf, die eine unverantwortliche Politik und der damit potentiell verbundene Terrorismus verschulden können.

geschrieben am 08.11.2004 | 510 Wörter | 3116 Zeichen

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