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Marienburger Geschichtsbuch. Daten, Ereignisse und Namen


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Rezension von

Hiram Kümper

Marienburger Geschichtsbuch. Daten, Ereignisse und Namen Im Gegensatz zum ausladenden Schrifttum über die weltbekannte Deutschenordensburg ist zur um sie herum entstandenen, westpreußischen Stadt Marienburg (Malbork, südlich von Danzig) in den letzten knapp hundert Jahren keine umfassendere Stadtgeschichte in deutscher Sprache erschienen. Seit der letzten deutschsprachigen Gesamtdarstellung aus der Feder von Gustav Berg (1921) sind lediglich Teilepochen der Stadtgeschichte mehr oder minder ausführlich behandelt worden. Diesem Mangel hat der gebürtige Marienburger Hans-Joachim Borchert nun in gewisser, durchaus ungewöhnlicher Weise abgeholfen. Herausgekommen ist ein voluminöser Band von über 500 Seiten, der den historischen Bogen von der frühgeschichtlichen Besiedlung der Region bis in die neueste Gegenwart (2005) spannt. Der Leser sollte allerdings sehr genau wissen, was ihn erwartet, um Enttäuschungen zu vermeiden. Denn weder liegt hier eine Überblicksdarstellung zur Stadtgeschichte im klassischen Sinne noch ein Lesebuch für historisch Interessiert vor, wie es der Titel wohl erwarten ließe. Vielmehr besteht das „Marienburger Geschichtsbuch“ aus genau dem, was Untertitel und Klappentext versprechen: Nämlich Daten, Ereignissen und Namen – und das in chronologischer Reihenfolge ausgesprochen knapp (aber in der Regel durchaus präzise) zusammengestellt. Auf den Punkt gebracht: Eine Art „Ploetz für Marienburg“. Über den Nutzen eines solchen Werkes wird man sicherlich füglich streiten können und letztlich wird der Käufer entscheiden müssen, ob es einen Markt für diese Art der Geschichtsdarstellung im lokalen Rahmen geben wird. Bislang fehlt es an wirklich vergleichbaren Werken: Die ebenfalls chronologisch und in knappen Schlaglichtern voranschreitende Stadtchronik des Münchner Archivars Helmuth Stahleder zum Beispiel, die beinahe ausschließlich das Quellenmaterial sprechen lässt und damit zur Fundgrube des an der archivalischen Überlieferung der Stadt interessieren Historikers wird, bedient ein ganz anderes Klientel. Leider gibt es bei Borchert weder ein Vor- noch Nachwort, das die Motivation oder die Herangehensweise des Autors begründet. So bleibt lediglich festzuhalten, dass der Vf. eine ausgesprochen umfang- und materialreiche Sammlung vorgelegt hat, die leider nur durch das beigegebene Personenregister erschlossen und durch eine sachthematisch gegliederte, wenn auch reichlich knappe Auswahlbibliographie ergänzt wird. Der bei chronologischem Vorgehen notgedrungene Mangel an Systematik hätte durch ausführliche, vor allem Sach-, aber auch Orts- bzw. Baudenkmalsregister sinnvoll abgefedert werden können. Abseits davon wird dieser Band vor allem einem zu Gute kommen: Demjenigen nämlich, der es sich zur Aufgabe macht, tatsächlich eine neue Darstellung zur Marienburger Stadtgeschichte in Angriff zu nehmen. Für ein solches Projekt hätte Borchert eine verdienstvolle Grundlage gelegt.

Im Gegensatz zum ausladenden Schrifttum über die weltbekannte Deutschenordensburg ist zur um sie herum entstandenen, westpreußischen Stadt Marienburg (Malbork, südlich von Danzig) in den letzten knapp hundert Jahren keine umfassendere Stadtgeschichte in deutscher Sprache erschienen.

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Seit der letzten deutschsprachigen Gesamtdarstellung aus der Feder von Gustav Berg (1921) sind lediglich Teilepochen der Stadtgeschichte mehr oder minder ausführlich behandelt worden. Diesem Mangel hat der gebürtige Marienburger Hans-Joachim Borchert nun in gewisser, durchaus ungewöhnlicher Weise abgeholfen. Herausgekommen ist ein voluminöser Band von über 500 Seiten, der den historischen Bogen von der frühgeschichtlichen Besiedlung der Region bis in die neueste Gegenwart (2005) spannt.

Der Leser sollte allerdings sehr genau wissen, was ihn erwartet, um Enttäuschungen zu vermeiden. Denn weder liegt hier eine Überblicksdarstellung zur Stadtgeschichte im klassischen Sinne noch ein Lesebuch für historisch Interessiert vor, wie es der Titel wohl erwarten ließe. Vielmehr besteht das „Marienburger Geschichtsbuch“ aus genau dem, was Untertitel und Klappentext versprechen: Nämlich Daten, Ereignissen und Namen – und das in chronologischer Reihenfolge ausgesprochen knapp (aber in der Regel durchaus präzise) zusammengestellt. Auf den Punkt gebracht:

Eine Art „Ploetz für Marienburg“. Über den Nutzen eines solchen Werkes wird man sicherlich füglich streiten können und letztlich wird der Käufer entscheiden müssen, ob es einen Markt für diese Art der Geschichtsdarstellung im lokalen Rahmen geben wird. Bislang fehlt es an wirklich vergleichbaren Werken: Die ebenfalls chronologisch und in knappen Schlaglichtern voranschreitende Stadtchronik des Münchner Archivars Helmuth Stahleder zum Beispiel, die beinahe ausschließlich das Quellenmaterial sprechen lässt und damit zur Fundgrube des an der archivalischen Überlieferung der Stadt interessieren Historikers wird, bedient ein ganz anderes Klientel.

Leider gibt es bei Borchert weder ein Vor- noch Nachwort, das die Motivation oder die Herangehensweise des Autors begründet. So bleibt lediglich festzuhalten, dass der Vf. eine ausgesprochen umfang- und materialreiche Sammlung vorgelegt hat, die leider nur durch das beigegebene Personenregister erschlossen und durch eine sachthematisch gegliederte, wenn auch reichlich knappe Auswahlbibliographie ergänzt wird. Der bei chronologischem Vorgehen notgedrungene Mangel an Systematik hätte durch ausführliche, vor allem Sach-, aber auch Orts- bzw. Baudenkmalsregister sinnvoll abgefedert werden können. Abseits davon wird dieser Band vor allem einem zu Gute kommen: Demjenigen nämlich, der es sich zur Aufgabe macht, tatsächlich eine neue Darstellung zur Marienburger Stadtgeschichte in Angriff zu nehmen.

Für ein solches Projekt hätte Borchert eine verdienstvolle Grundlage gelegt.

geschrieben am 28.09.2006 | 379 Wörter | 2491 Zeichen

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