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Retrum


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Rezension von

Letterschming

Retrum Das Jugendbuch „Retrum“ des spanischen Autors Francesc Miralles erschien im Januar 2012 beim Loewe-Verlag. Vor Jahren ist Christians Bruder bei einem Motorradunfall gestorben. Und das Schlimmste: Christian selbst war der Fahrer. Noch immer verfolgen ihn die Ereignisse von damals. Seine Mutter hat ihn und seinen Vater kurz nach dem Unfall verlassen. Christian ist zum Eigenbrötler geworden, der seine Zeit nur noch vollkommen in sich gekehrt in seinem Zimmer verbringt. Die Annäherungsversuche eines Mädchens aus seiner Klasse wimmelt er einfach ab. Doch dann lernt Christian bei einem seiner Spaziergänge auf dem nahe gelegenen Friedhof drei Jugendliche kennen, die keineswegs mit der Masse seiner Mitschüler verschmelzen. Alexia, Lorena und Robert kleiden sich schwarz, schminken ihre Gesichter blass und malen sich die Lippen lila an. Nachts schlafen sie auf Gräbern, in dem Versuch, Kontakt zu den Toten aufzunehmen. Sie nennen sich „Retrum“. Christian gelingt es, in die kleine Gruppe aufgenommen zu werden und in den dreien findet er richtige Freunde. Die anmutige Alexia geht ihm allerdings nicht mehr aus dem Kopf. Christian will mehr als nur Freundschaft, aber er hat Angst, Retrum aufs Spiel zu setzen. Und dann ist da noch seine aufdringliche Klassenkameradin, die sich nicht so leicht abwimmeln lässt. Und sein Vater, dem Christian immer wieder neue Lügen auftischen muss, um nicht zu verraten, mit wem er sich wirklich herumtreibt. Doch dann geschieht auf einem der Friedhofsausflüge etwas Schreckliches, das alle von Christians bisherigen Problemen weit in den Schatten stellt. „Retrum“ ist definitiv für jüngere Leser geschrieben, vielleicht für ein Alter von zwölf bis fünfzehn Jahren. Christians Bemühungen, die passenden Freunde zu finden, und seine Gefühle für Alexia treffen in der Art und Weise, wie sie geschildert werden, genau diese Altersklasse. Für jüngere Leser dürfte die Atmosphäre des Buches zu melancholisch und depressiv sein. Dieser Eindruck wird nämlich nicht nur durch ein paar Friedhöfe, die schwarze Kleidung der Figuren oder die vielen nächtlichen Szenen hervorgerufen. Christians gesamte Gefühlswelt, die hier vor dem Leser ausgebreitet wird, stellt keine leichte Kost dar. Er empfindet Schuldgefühle wegen des Todes seines Bruders. Seine Familie ist zerrissen. Er hat keine Freunde, die ihn verstehen und befindet sich in einem Zustand, in dem er nur noch existiert, aber kaum noch in der Lage ist, wirklich zu leben. Als er Retrum beitritt, wird Christian zwar aus seiner Lethargie gerissen, aber die ständigen Zurückweisungen durch Alexia, die Auseinandersetzungen mit seinen neuen Freunden und der Druck durch seinen Vater und seine Klassenkameradin schicken ihn auf eine heftige Achterbahnfahrt der Gefühle. Die Aufmachung des Buches lässt auf jeden Fall das Herz jeder Leseratte höher schlagen. Zu dem schicken Cover und der rauen Oberfläche des Einbands, die an altes Papier erinnert, kommt ein außenrum schwarz eingefärbter Seitenblock. Auch im Innenteil sind alle Seiten mit einem gleichbleibenden Muster am Rand bedruckt und ab und zu gibt es sogar ein Bild. Hinzu kommt am Anfang jedes neuen Kapitels ein Zitat einer berühmten Persönlichkeit, das zum Inhalt des darauffolgenden Abschnitts passt. Auch wenn die Handlung zu einem Abschluss kommt, der in der vorangegangenen Geschichte keine Erklärungslücken mehr lässt, hält sich der Autor klar die Option offen, eine Fortsetzung zu schreiben. Fazit: Für Leser von zwölf bis fünfzehn Jahren sicherlich zu empfehlen. Die angenehme Sprache, die etwas eigenwilligen Charaktere und der gelungene Spannungsaufbau sorgen definitiv für Lesevergnügen. Allerdings sollte man sich im Vorfeld darauf einstellen, dass einen hier keine leichte Kost erwartet. Die gesamte Stimmung des Buches ist sehr düster und deprimierend, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut.

Das Jugendbuch „Retrum“ des spanischen Autors Francesc Miralles erschien im Januar 2012 beim Loewe-Verlag.

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Buchtitel
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06.06.2016
4
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Vor Jahren ist Christians Bruder bei einem Motorradunfall gestorben. Und das Schlimmste: Christian selbst war der Fahrer. Noch immer verfolgen ihn die Ereignisse von damals. Seine Mutter hat ihn und seinen Vater kurz nach dem Unfall verlassen. Christian ist zum Eigenbrötler geworden, der seine Zeit nur noch vollkommen in sich gekehrt in seinem Zimmer verbringt. Die Annäherungsversuche eines Mädchens aus seiner Klasse wimmelt er einfach ab.

Doch dann lernt Christian bei einem seiner Spaziergänge auf dem nahe gelegenen Friedhof drei Jugendliche kennen, die keineswegs mit der Masse seiner Mitschüler verschmelzen. Alexia, Lorena und Robert kleiden sich schwarz, schminken ihre Gesichter blass und malen sich die Lippen lila an. Nachts schlafen sie auf Gräbern, in dem Versuch, Kontakt zu den Toten aufzunehmen. Sie nennen sich „Retrum“. Christian gelingt es, in die kleine Gruppe aufgenommen zu werden und in den dreien findet er richtige Freunde.

Die anmutige Alexia geht ihm allerdings nicht mehr aus dem Kopf. Christian will mehr als nur Freundschaft, aber er hat Angst, Retrum aufs Spiel zu setzen. Und dann ist da noch seine aufdringliche Klassenkameradin, die sich nicht so leicht abwimmeln lässt. Und sein Vater, dem Christian immer wieder neue Lügen auftischen muss, um nicht zu verraten, mit wem er sich wirklich herumtreibt. Doch dann geschieht auf einem der Friedhofsausflüge etwas Schreckliches, das alle von Christians bisherigen Problemen weit in den Schatten stellt.

„Retrum“ ist definitiv für jüngere Leser geschrieben, vielleicht für ein Alter von zwölf bis fünfzehn Jahren. Christians Bemühungen, die passenden Freunde zu finden, und seine Gefühle für Alexia treffen in der Art und Weise, wie sie geschildert werden, genau diese Altersklasse.

Für jüngere Leser dürfte die Atmosphäre des Buches zu melancholisch und depressiv sein. Dieser Eindruck wird nämlich nicht nur durch ein paar Friedhöfe, die schwarze Kleidung der Figuren oder die vielen nächtlichen Szenen hervorgerufen. Christians gesamte Gefühlswelt, die hier vor dem Leser ausgebreitet wird, stellt keine leichte Kost dar. Er empfindet Schuldgefühle wegen des Todes seines Bruders. Seine Familie ist zerrissen. Er hat keine Freunde, die ihn verstehen und befindet sich in einem Zustand, in dem er nur noch existiert, aber kaum noch in der Lage ist, wirklich zu leben. Als er Retrum beitritt, wird Christian zwar aus seiner Lethargie gerissen, aber die ständigen Zurückweisungen durch Alexia, die Auseinandersetzungen mit seinen neuen Freunden und der Druck durch seinen Vater und seine Klassenkameradin schicken ihn auf eine heftige Achterbahnfahrt der Gefühle.

Die Aufmachung des Buches lässt auf jeden Fall das Herz jeder Leseratte höher schlagen. Zu dem schicken Cover und der rauen Oberfläche des Einbands, die an altes Papier erinnert, kommt ein außenrum schwarz eingefärbter Seitenblock. Auch im Innenteil sind alle Seiten mit einem gleichbleibenden Muster am Rand bedruckt und ab und zu gibt es sogar ein Bild. Hinzu kommt am Anfang jedes neuen Kapitels ein Zitat einer berühmten Persönlichkeit, das zum Inhalt des darauffolgenden Abschnitts passt.

Auch wenn die Handlung zu einem Abschluss kommt, der in der vorangegangenen Geschichte keine Erklärungslücken mehr lässt, hält sich der Autor klar die Option offen, eine Fortsetzung zu schreiben.

Fazit: Für Leser von zwölf bis fünfzehn Jahren sicherlich zu empfehlen. Die angenehme Sprache, die etwas eigenwilligen Charaktere und der gelungene Spannungsaufbau sorgen definitiv für Lesevergnügen. Allerdings sollte man sich im Vorfeld darauf einstellen, dass einen hier keine leichte Kost erwartet. Die gesamte Stimmung des Buches ist sehr düster und deprimierend, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut.

geschrieben am 20.02.2012 | 573 Wörter | 3282 Zeichen

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