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Trigan, Bd. 1: Kampf um Elekton


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Rezension von

Frank Drehmel

Kampf um Elekton Für Freunde des phantastischen europäischen Comics gehört die britische Serie „The Rise an the Fall of the Trigan Empire“, welche im Original in den Jahren 1965 bis 1982 erschien, seit vielen Jahren gleichsam zum Comic-Kanon. Zum einen bietet sie einen munteren Genre-Mix aus Fantasy und Science Fiction mit starken Bezügen auf die europäische Antike, zum anderen bedeutete sie den Durchbruch des Ausnahmekünstlers Don Lawrence, der hier sowie mit seiner späteren Serie „Storm“ (dt. bei Splitter) visuelle Maßstäbe setzte. Die deutsche Veröffentlichungshistorie dieser ambitionierten Serie ist – freundlich ausgedrückt – chaotisch; mehrere Editionen unterschiedlicher Verlag endeten regelmäßig mit der Einstellung der Reihe, sodass Paninis Versuch, sich (u.a.) mit Trigan-Hardcoveralben zu etablieren, gleichermaßen Skepsis wie Vorfreude auf in jeder Hinsicht bunte Phantastik weckt. Das vorliegende Album enthält neben den beiden ersten Storys „Kampf um Trigan“ und „Absturz im Dschungel“ einen umfangreichen redaktionellen Teil mit Artwork, den Hintergrund erläuternden Artikeln und einer Kurzbiografie Mike Butterwoths und Don Lawrences. Ein fremdes Raumschiff stürzt auf die Erde! Die Besatzung ist zwar tot, doch an Bord zeugen Unmengen von Büchern und Dokumenten von einem großen Geheimnis. Nach vielen Jahren gelingt es den irdischen Kryptologen, die Texte zu entschlüsseln und die Geschichte der Milliarden Kilometer entfernte Welt Elekton aufleben zu lassen: Einer der acht Kontinente Elektons ist Viktris. Viktris wiederum beheimatet fünf sehr unterschiedliche Nationen, von denen die technisch fortschrittlichste, Loka, seit vielen Jahren versucht, den gesamten Planeten zu erobern. Im Mittelpunkt der Erzählungen steht jedoch ein Stamm umherziehender Nomaden, angeführt von drei Brüder: Brag, Klud und Trigo. Während die allermeisten Stammesgenossen mit dem nomadischen Leben, der Jagd und den ständigen Kampf mehr als zufrieden sind, sieht Trigo in Anbetracht der beständigen Bedrohung durch Loka die Notwendigkeit, eine befestigte Stadt zu errichten, eine Stadt, die er auf fünf Hügeln erbauen lassen und Trigopolis nennen will. Ein erster Versuch schlägt fehlt und erst als ihnen ein berühmter Baumeister aus der Nation Tharv zur Hilfe kommt, nachdem dessen Nation von Loka ausgelöscht wurde, gelingt der Bau der neuen Metropole, zumal die Streitkräfte Loka durch diejenigen Catos, einer kleinen aber rebellischen Nation an anderer Stelle gebunden sind. Doch die Errichtung der Stadt ist nur ein erster Schritt, denn Intrigen innerhalb des Stammes und ein Angriff durch die Loka fordern Trigos ganzes kämpferisches Können. Der Ansatz, die vergangene Geschichte Elektons aus der Sicht eines Chronisten zu erzählen, sorgt für einen deutlich steifen und hölzernen Beginn, da Autor Butterworth als eine Art Erklärbär auftritt, der munter zwischen einzelnen Orten hin- und herspringt, um das Szenario, die Chronik, das Erählbild so vollständig wie möglich zu halten. Die Personen in diesem Bild sind auf ihre Rollen festgelegt, wirken distanziert und z.T. klischeehaft eindimensional, vermitteln nicht das Gefühl, sich über feststehende Schema hinaus entwickeln zu können. Dass diese eher steife Geschichte mit ihren hölzernen Protagonisten dennoch zu fesseln vermag, liegt zum einen an dem sorglosen Mix historische Elemente und Anspielungen – angefangen bei römisch angehauchter Kleidung bis hin zu der Stadt auf fünf Hügeln – mit Science Fiction und barbarischer Fantasy gerahmt von einer exotischen Kulisse. Und an dieser Stelle kommt Don Lawrences Artwork ins Spiel: sein malerischer Duktus in Verbindung mit der Präferenz für bunte Farben und Komplementärkontraste verleiht den eher kleinformatigen Panels eine große visuelle Anziehungskraft. Im Entwurf der Kulissen, der fremdartigen Technik wie der exotischen Flora und Fauna legt der Künstler schon jene Phantasie an den Tag, die seine spätere Serie „Storm“ so besonders machen sollte. Fazit: Das kraftvolle, originelle und malerische Artwork Lawrence kaschiert problemlos die Steifheit und das uninspiriert Hölzerne der butterworth'schen Story. Zumindest visuell ein echtes Highlight europäischer Comic-Kunst und daher empfehlenswert.

Für Freunde des phantastischen europäischen Comics gehört die britische Serie „The Rise an the Fall of the Trigan Empire“, welche im Original in den Jahren 1965 bis 1982 erschien, seit vielen Jahren gleichsam zum Comic-Kanon. Zum einen bietet sie einen munteren Genre-Mix aus Fantasy und Science Fiction mit starken Bezügen auf die europäische Antike, zum anderen bedeutete sie den Durchbruch des Ausnahmekünstlers Don Lawrence, der hier sowie mit seiner späteren Serie „Storm“ (dt. bei Splitter) visuelle Maßstäbe setzte.

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Die deutsche Veröffentlichungshistorie dieser ambitionierten Serie ist – freundlich ausgedrückt – chaotisch; mehrere Editionen unterschiedlicher Verlag endeten regelmäßig mit der Einstellung der Reihe, sodass Paninis Versuch, sich (u.a.) mit Trigan-Hardcoveralben zu etablieren, gleichermaßen Skepsis wie Vorfreude auf in jeder Hinsicht bunte Phantastik weckt.

Das vorliegende Album enthält neben den beiden ersten Storys „Kampf um Trigan“ und „Absturz im Dschungel“ einen umfangreichen redaktionellen Teil mit Artwork, den Hintergrund erläuternden Artikeln und einer Kurzbiografie Mike Butterwoths und Don Lawrences.

Ein fremdes Raumschiff stürzt auf die Erde! Die Besatzung ist zwar tot, doch an Bord zeugen Unmengen von Büchern und Dokumenten von einem großen Geheimnis. Nach vielen Jahren gelingt es den irdischen Kryptologen, die Texte zu entschlüsseln und die Geschichte der Milliarden Kilometer entfernte Welt Elekton aufleben zu lassen:

Einer der acht Kontinente Elektons ist Viktris. Viktris wiederum beheimatet fünf sehr unterschiedliche Nationen, von denen die technisch fortschrittlichste, Loka, seit vielen Jahren versucht, den gesamten Planeten zu erobern. Im Mittelpunkt der Erzählungen steht jedoch ein Stamm umherziehender Nomaden, angeführt von drei Brüder: Brag, Klud und Trigo. Während die allermeisten Stammesgenossen mit dem nomadischen Leben, der Jagd und den ständigen Kampf mehr als zufrieden sind, sieht Trigo in Anbetracht der beständigen Bedrohung durch Loka die Notwendigkeit, eine befestigte Stadt zu errichten, eine Stadt, die er auf fünf Hügeln erbauen lassen und Trigopolis nennen will. Ein erster Versuch schlägt fehlt und erst als ihnen ein berühmter Baumeister aus der Nation Tharv zur Hilfe kommt, nachdem dessen Nation von Loka ausgelöscht wurde, gelingt der Bau der neuen Metropole, zumal die Streitkräfte Loka durch diejenigen Catos, einer kleinen aber rebellischen Nation an anderer Stelle gebunden sind. Doch die Errichtung der Stadt ist nur ein erster Schritt, denn Intrigen innerhalb des Stammes und ein Angriff durch die Loka fordern Trigos ganzes kämpferisches Können.

Der Ansatz, die vergangene Geschichte Elektons aus der Sicht eines Chronisten zu erzählen, sorgt für einen deutlich steifen und hölzernen Beginn, da Autor Butterworth als eine Art Erklärbär auftritt, der munter zwischen einzelnen Orten hin- und herspringt, um das Szenario, die Chronik, das Erählbild so vollständig wie möglich zu halten. Die Personen in diesem Bild sind auf ihre Rollen festgelegt, wirken distanziert und z.T. klischeehaft eindimensional, vermitteln nicht das Gefühl, sich über feststehende Schema hinaus entwickeln zu können. Dass diese eher steife Geschichte mit ihren hölzernen Protagonisten dennoch zu fesseln vermag, liegt zum einen an dem sorglosen Mix historische Elemente und Anspielungen – angefangen bei römisch angehauchter Kleidung bis hin zu der Stadt auf fünf Hügeln – mit Science Fiction und barbarischer Fantasy gerahmt von einer exotischen Kulisse. Und an dieser Stelle kommt Don Lawrences Artwork ins Spiel: sein malerischer Duktus in Verbindung mit der Präferenz für bunte Farben und Komplementärkontraste verleiht den eher kleinformatigen Panels eine große visuelle Anziehungskraft. Im Entwurf der Kulissen, der fremdartigen Technik wie der exotischen Flora und Fauna legt der Künstler schon jene Phantasie an den Tag, die seine spätere Serie „Storm“ so besonders machen sollte.

Fazit: Das kraftvolle, originelle und malerische Artwork Lawrence kaschiert problemlos die Steifheit und das uninspiriert Hölzerne der butterworth'schen Story. Zumindest visuell ein echtes Highlight europäischer Comic-Kunst und daher empfehlenswert.

geschrieben am 27.12.2015 | 593 Wörter | 3612 Zeichen

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