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Doctor Who Staffel 10, Bd. 1: Herrschaft des Schreckens


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Rezension von

Frank Drehmel

Herrschaft des Schreckens Einem erfahrenen „Science Fiction“- Fan und Serien-Junkie etwas über „Dr. Who“ erzählen zu wollen, hieße, einen ganzen Eulenschwarm nach Athen zu tragen. Nicht nur, dass die 1963 gestartete britische Serie die am längsten laufende SF-TV-Show der Welt ist, sie hat auch in der angelsächsische Popkultur nachhaltige Eindrücke hinterlassen und mit dem Serien-Relaunch im Jahre 2005 den Trash-Nimbus weitgehend abgelegt. Ein Wesensmerkmal der Hauptfigur ist das sporadisch Wechseln des äußerlichen Erscheinungsbildes sowie – gleichzeitig – bestimmter Wesensmerkmale bzw. Charaktereigenschaften. Der vorliegende Sammelband rankt sich um die zehnte Inkarnation des Doktors – echte „Whovians“ mögen eine alternative Zählweise bemühen –, in der Serie dargestellt vom schottischen Schauspieler David Tennant, und spielt nach den Ereignissen um die „gestohlene Erde“ (TV-Episoden 4 x 12 & 4 x 13 des Relaunches). Nachdem der Doktor gezwungen war, seine Begleiterin Donna Noble auf der Erde zurückzulassen, reist er ohne Companion – Begleiterin – durch den Kosmos, als ihn ungewöhnliche Vorkommnisse erneut auf die Erde ziehen; Vorkommnisse, in deren Zentrum die junge New Yorkerin Gabriella Gonzales und ein augenscheinlich normaler Waschsalon zu stehen scheinen: immer mehr Menschen werden von seltsamen Visionen heimgesucht, und als Gabriella in der U-Bahn ebenfalls eine Begegnung der unheimlichen Art hat, ist der Doktor rechtzeitig zur Stelle, um die junge Frau zu retten. Da er Gabby nicht abschütteln kann, lässt sich der Doktor gleichsam dazu herab, ihr zu gestatten, ihm beim Kampf gegen die mutmaßliche Invasion durch sogenannte Zerebravoren zu unterstützen. Um einmal mehr geht es um das Schicksal der gesamten Erde. Kaum dass das gemeinsame Abenteuer überstanden ist, entscheidet sich der Doktor, der irdischen Frau die Geheimnisse des Kosmos' zu zeigen, so wie er es bei allen neuen Companions zu tun pflegte. Der vorliegende Sammelband hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Zwar transportieren die skurrilen, abgefahrenen Storys zweifellos das gewohnte Dr. Who-Feeling, zwar weisen die Dialoge jenen Humor und jene Leichtigkeit auf, die so bezeichnend für das Setting sind, aber einen ersten kleinen Wermutstropfen stellt mit New York die räumliche Verortung dar. Zwar agierte der Doktor in der TV-Show auch bisher im globalen Kontext, doch Handlungsort war regelmäßig England und eben diesen Lokalpatriotismus, diese Eurozentriertheit hätte ich mir auch im Comic gewünscht. So erscheint das Ganze wie ein Kotau vor dem amerikanischen Markt. Zweitens ist Gabriella kein sonderlich sympathischer, charakterlich diffizil gezeichneter Companion, wobei echte Dr. Who-Fans in dieser Hinsicht ohnehin ob der bloßen Anzahl nervenstrapazierender Begleiterinnen relativ schmerzbefreit sein müssen – und ja, ich outet mich als Donna Noble-Fan. Wenig erfreulich stellt sich das Artwork dar: nicht nur, dass die visuelle Ähnlichkeit des gezeichneten Doktors mit dem Schauspieler Tennant eher rudimentär ist – könnte problemlos als Agent Mulder aus Akte X durchgehen –, sondern die Detailarmut in Verbindung mit oftmals kippenden, skizzenhaften Proportionen und einer eher unauffälligen Kolorierung sorgt trotz der hohen Dynamik für wenig visuelles Entzücken. Fazit: Storyseitig ist der „Dr. Who“-Spirit deutlich erkennbar. Das lahme Artwork und die langweilige neue Begleiterin machen den Sammelband jedoch eher zu einer Angelegenheit für Fans.

Einem erfahrenen „Science Fiction“- Fan und Serien-Junkie etwas über „Dr. Who“ erzählen zu wollen, hieße, einen ganzen Eulenschwarm nach Athen zu tragen. Nicht nur, dass die 1963 gestartete britische Serie die am längsten laufende SF-TV-Show der Welt ist, sie hat auch in der angelsächsische Popkultur nachhaltige Eindrücke hinterlassen und mit dem Serien-Relaunch im Jahre 2005 den Trash-Nimbus weitgehend abgelegt.

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rezensiert seit
Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Ein Wesensmerkmal der Hauptfigur ist das sporadisch Wechseln des äußerlichen Erscheinungsbildes sowie – gleichzeitig – bestimmter Wesensmerkmale bzw. Charaktereigenschaften. Der vorliegende Sammelband rankt sich um die zehnte Inkarnation des Doktors – echte „Whovians“ mögen eine alternative Zählweise bemühen –, in der Serie dargestellt vom schottischen Schauspieler David Tennant, und spielt nach den Ereignissen um die „gestohlene Erde“ (TV-Episoden 4 x 12 & 4 x 13 des Relaunches).

Nachdem der Doktor gezwungen war, seine Begleiterin Donna Noble auf der Erde zurückzulassen, reist er ohne Companion – Begleiterin – durch den Kosmos, als ihn ungewöhnliche Vorkommnisse erneut auf die Erde ziehen; Vorkommnisse, in deren Zentrum die junge New Yorkerin Gabriella Gonzales und ein augenscheinlich normaler Waschsalon zu stehen scheinen: immer mehr Menschen werden von seltsamen Visionen heimgesucht, und als Gabriella in der U-Bahn ebenfalls eine Begegnung der unheimlichen Art hat, ist der Doktor rechtzeitig zur Stelle, um die junge Frau zu retten. Da er Gabby nicht abschütteln kann, lässt sich der Doktor gleichsam dazu herab, ihr zu gestatten, ihm beim Kampf gegen die mutmaßliche Invasion durch sogenannte Zerebravoren zu unterstützen. Um einmal mehr geht es um das Schicksal der gesamten Erde.

Kaum dass das gemeinsame Abenteuer überstanden ist, entscheidet sich der Doktor, der irdischen Frau die Geheimnisse des Kosmos' zu zeigen, so wie er es bei allen neuen Companions zu tun pflegte.

Der vorliegende Sammelband hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Zwar transportieren die skurrilen, abgefahrenen Storys zweifellos das gewohnte Dr. Who-Feeling, zwar weisen die Dialoge jenen Humor und jene Leichtigkeit auf, die so bezeichnend für das Setting sind, aber einen ersten kleinen Wermutstropfen stellt mit New York die räumliche Verortung dar. Zwar agierte der Doktor in der TV-Show auch bisher im globalen Kontext, doch Handlungsort war regelmäßig England und eben diesen Lokalpatriotismus, diese Eurozentriertheit hätte ich mir auch im Comic gewünscht. So erscheint das Ganze wie ein Kotau vor dem amerikanischen Markt. Zweitens ist Gabriella kein sonderlich sympathischer, charakterlich diffizil gezeichneter Companion, wobei echte Dr. Who-Fans in dieser Hinsicht ohnehin ob der bloßen Anzahl nervenstrapazierender Begleiterinnen relativ schmerzbefreit sein müssen – und ja, ich outet mich als Donna Noble-Fan.

Wenig erfreulich stellt sich das Artwork dar: nicht nur, dass die visuelle Ähnlichkeit des gezeichneten Doktors mit dem Schauspieler Tennant eher rudimentär ist – könnte problemlos als Agent Mulder aus Akte X durchgehen –, sondern die Detailarmut in Verbindung mit oftmals kippenden, skizzenhaften Proportionen und einer eher unauffälligen Kolorierung sorgt trotz der hohen Dynamik für wenig visuelles Entzücken.

Fazit: Storyseitig ist der „Dr. Who“-Spirit deutlich erkennbar. Das lahme Artwork und die langweilige neue Begleiterin machen den Sammelband jedoch eher zu einer Angelegenheit für Fans.

geschrieben am 09.01.2016 | 488 Wörter | 2952 Zeichen

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