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Ruby on Rails 2: Das Entwickler-Handbuch


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  ISBN
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  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Tim-Oliver Husser

Ruby on Rails 2: Das Entwickler-Handbuch Webanwendung werden heute in unzähligen verschiedenen Sprachen geschrieben. PHP liegt nahe, Perl auch. Einige verwenden Java oder C#, am einfachsten ist es vielleicht aber mit Ruby. Moment, Ruby? Keine Angst, Ruby muss man nicht unbedingt kennen, und das darauf aufsetzende Web-Framework "Ruby on Rails" ebenfalls nicht, vor allem da es erst seit etwa 4 Jahren existiert. Was aber nicht heißt, dass man es nicht kennenlernen sollte! Ein Buch wie "Ruby on Rails 2 - Das Entwickler-Handbuch" von Hussein Morsy und Tanja Otto (Galileo Computing) macht es dem Rezensenten schwer: Gilt die Kritik jetzt dem Buch oder doch eher dem Framework? Zumindest für mich waren die Ansätze, die Ruby on Rails verfolgt, doch eher neu, und diese kleine Unterscheidung zu treffen war ab und zu gar nicht so einfach. Manchmal freut man sich, dass etwas so einfach geht, und es liegt eher an Rails als an dem Buch, dass dem so ist, was wohl daran liegt, dass Rails vieles anders macht als andere Sprachen/Frameworks. Das grundlegende Prinzip lautet "Konvention statt Konfiguration", es ist quasi alles festgelegt: von den Datei- und Klassennamen über die Indexfelder und die Schreibweise in der Datenbank bis zum Kommunikation mit dem Browser per HTTP. Aber zurück zum Buch. Gegliedert in vier große Teile wird zuerst ein Blick auf die Grundlagen (Teil I) geworfen, dann wird eine Bookmarkverwaltung als Beispiel-Applikation entwickelt (Teil II) und schließlich das Rails-Framework in seiner vollen Pracht vorgestellt (Teil III). Abschließend wird die Konfiguration von Rails für eine reale Webapplikation besprochen (Teil IV). Im ersten Teil ("Grundlagen") geht es los mit kurzen Einführungen in Ruby und in Rails und Anleitungen zur Installation unter diversen Betriebssystemen (Windows, Ubuntu/Linux, Mac OS X). Anschließend passiert etwas erstaunliches: auf nur neun Seiten wird eine komplette Web-Anwendung erstellt! Es ist zwar nur eine einfache Adressverwaltung, die aber trotzdem die Auflistung und Bearbeitung der Datensätze erlaubt und auf einer SQL-Datenbank aufsetzt. Und das noch bevor der Leser in die (Un)tiefen von Ruby eingeführt wird, was nämlich erst im nächsten Kapitel passiert. Hier werden dann Grundlagen wie Variablen/Schleifen/Klassen erläutert, die Verarbeitung von Zeichenketten und die Verwendung von Arrays und Hashes. Auf diesen Seiten wirkt das Buch stellenweise eher wie eine Referenz als wie ein Lehrbuch, was zwar nicht unbedingt schlecht sein muss - an dieser Stelle angekommen erwartet man aber irgendwie was anderes. Im zweiten Teil ("Beispiel-Applikation") geht es dann wieder Tutorial-artig weiter. In Kapitel 5 wird zuerst eine einfache Bookmarkverwaltung erstellt, die in die grundlegende Herangehensweise bei Rails-Anwendung einführt. Man erkennt schön, wie sauber Rails zwischen Model, View und Controller unterscheidet, wenn die automatischen Generatoren für alle drei vorgestellt werden. Die hier besprochene Arbeitsweise ist ein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal von Ruby, der Programmierer kann viele alltägliche aufgaben Ruby-eigenen Skripten überlassen, wie z.B. die Erstellung der Datenbanken und der dazugehörigen Model-Klassen, sowie den Views, welche diese Daten dann anzeigen. Im sechsten Kapitel wird schließlich noch Test-Driven Development besprochen, welches ebenfalls recht nahtlos in das Ruby-Modell integriert ist, und damit den Prozess fördert, erst einen Test für eine neue Funktionalität zu entwickeln und erst anschließend diese selber zu implementieren. Der dritte Teil ist dann wirklich eher eine Referenz mit dem passenden Titel "Das Rails-Framework" und macht mit fast 300 Seiten auch einen Großteil des Buches aus. Zuerst geht es in Kapitel 7 um Rails allgemein, über alle Einstellungen und die ganzen Generatoren, und zum Schluss folgt eine kurze Einführung in Subversion mit Rails. Danach folgt in den nächsten beiden Kapiteln eine Besprechung der beiden Komponenten ActionView und ActionController, die, wie die Namen schon vermuten lassen, in Rails die Grundlage für die Views und die Controller im MVC-Pattern bilden. Kapitel 10 ist dann wieder erheblich länger, behandelt es doch auch den Kern der meisten Web-Anwendungen, die Datenbank-Anbindung. Abschließend geht es dann noch um kleinere Themen wie Mails verschicken, AJAX und Webservices. Der vierte und letzte Teil des Buches ("Rails im Einsatz") schließlich geht thematisch in eine ganz andere Richtung. Zuerst wird das Plugin-System von Ruby erläutert und ein paar nützliche Plugins werden vorgestellt. Danach geht es um Performance-Steigerungen durch verschiedene Arten des Cachings und schließlich um das große Thema Sicherheit - das hier allerdings auf zehn Seiten abgehandelt wird. Das letzte Kapitel widmet sich schlussendlich der Konfiguration eines Servers, um die entwickelte Web-Anwendung in ein Produktiv-System zu überführen. Hat man das Buch durchgearbeitet wird ziemlich schnell klar, an wen es gerichtet ist: an die blutigen Anfänger. Über weite Teile ist es Kochbuch-artig geschrieben und man erzielt unglaublich schnell Ergebnisse, was aber auch nicht zuletzt auf die Funktionsweise von Ruby zurückzuführen ist. Desweiteren gibt es längere Passagen, die wie eine Referenz wirken, somit haben besagte Anfänger auch gleich ein Nachschlagewerk für die wichtigsten Sachen parat, die sie am Anfang brauchen werden. Und sollte wirklich jemand von denen ein Projekt fertigstellen, wird sogar erklärt, wie man dies veröffentlicht. Wenn man allerdings schon eine andere Sprache wie PHP oder Java beherrscht, ist die Hälfte des Buches quasi nutzlos, man liest einfach schnell drüber und merkt sich die (meistens geringen) Unterschiede zum Bekannten. Aber Hand auf's Herz, ist das nicht bei fast allen Programmierbüchern für Anfänger der Fall? Zusammenfassend kann man also sagen, das vorliegende Buch ist für Anfänger in der Webprogrammierung durchaus zu empfehlen. Selbst für Kenner anderer Sprachen bringt das Buch - oder eher: die Arbeitsweise von Ruby - neue Denkanstöße, trotzdem werden solche Anwender wahrscheinlich schon mit der im Internet angeboten Lektüre glücklich. Aber apropos Internet! Das komplette Buch gibt es kostenlos beim Galileo-Verlag zum Durchlesen und Runterladen unter http://www.galileocomputing.de/openbook/ruby_on_rails/. Auch für Freunde des gedruckten Wortes ist dies natürlich immer ein gern gesehenes Angebot, um mal vor dem Kauf reinzuschnuppern.

Webanwendung werden heute in unzähligen verschiedenen Sprachen geschrieben. PHP liegt nahe, Perl auch. Einige verwenden Java oder C#, am einfachsten ist es vielleicht aber mit Ruby. Moment, Ruby? Keine Angst, Ruby muss man nicht unbedingt kennen, und das darauf aufsetzende Web-Framework "Ruby on Rails" ebenfalls nicht, vor allem da es erst seit etwa 4 Jahren existiert. Was aber nicht heißt, dass man es nicht kennenlernen sollte!

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Ein Buch wie "Ruby on Rails 2 - Das Entwickler-Handbuch" von Hussein Morsy und Tanja Otto (Galileo Computing) macht es dem Rezensenten schwer: Gilt die Kritik jetzt dem Buch oder doch eher dem Framework? Zumindest für mich waren die Ansätze, die Ruby on Rails verfolgt, doch eher neu, und diese kleine Unterscheidung zu treffen war ab und zu gar nicht so einfach. Manchmal freut man sich, dass etwas so einfach geht, und es liegt eher an Rails als an dem Buch, dass dem so ist, was wohl daran liegt, dass Rails vieles anders macht als andere Sprachen/Frameworks. Das grundlegende Prinzip lautet "Konvention statt Konfiguration", es ist quasi alles festgelegt: von den Datei- und Klassennamen über die Indexfelder und die Schreibweise in der Datenbank bis zum Kommunikation mit dem Browser per HTTP.

Aber zurück zum Buch. Gegliedert in vier große Teile wird zuerst ein Blick auf die Grundlagen (Teil I) geworfen, dann wird eine Bookmarkverwaltung als Beispiel-Applikation entwickelt (Teil II) und schließlich das Rails-Framework in seiner vollen Pracht vorgestellt (Teil III). Abschließend wird die Konfiguration von Rails für eine reale Webapplikation besprochen (Teil IV).

Im ersten Teil ("Grundlagen") geht es los mit kurzen Einführungen in Ruby und in Rails und Anleitungen zur Installation unter diversen Betriebssystemen (Windows, Ubuntu/Linux, Mac OS X). Anschließend passiert etwas erstaunliches: auf nur neun Seiten wird eine komplette Web-Anwendung erstellt! Es ist zwar nur eine einfache Adressverwaltung, die aber trotzdem die Auflistung und Bearbeitung der Datensätze erlaubt und auf einer SQL-Datenbank aufsetzt. Und das noch bevor der Leser in die (Un)tiefen von Ruby eingeführt wird, was nämlich erst im nächsten Kapitel passiert. Hier werden dann Grundlagen wie Variablen/Schleifen/Klassen erläutert, die Verarbeitung von Zeichenketten und die Verwendung von Arrays und Hashes. Auf diesen Seiten wirkt das Buch stellenweise eher wie eine Referenz als wie ein Lehrbuch, was zwar nicht unbedingt schlecht sein muss - an dieser Stelle angekommen erwartet man aber irgendwie was anderes.

Im zweiten Teil ("Beispiel-Applikation") geht es dann wieder Tutorial-artig weiter. In Kapitel 5 wird zuerst eine einfache Bookmarkverwaltung erstellt, die in die grundlegende Herangehensweise bei Rails-Anwendung einführt. Man erkennt schön, wie sauber Rails zwischen Model, View und Controller unterscheidet, wenn die automatischen Generatoren für alle drei vorgestellt werden. Die hier besprochene Arbeitsweise ist ein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal von Ruby, der Programmierer kann viele alltägliche aufgaben Ruby-eigenen Skripten überlassen, wie z.B. die Erstellung der Datenbanken und der dazugehörigen Model-Klassen, sowie den Views, welche diese Daten dann anzeigen. Im sechsten Kapitel wird schließlich noch Test-Driven Development besprochen, welches ebenfalls recht nahtlos in das Ruby-Modell integriert ist, und damit den Prozess fördert, erst einen Test für eine neue Funktionalität zu entwickeln und erst anschließend diese selber zu implementieren.

Der dritte Teil ist dann wirklich eher eine Referenz mit dem passenden Titel "Das Rails-Framework" und macht mit fast 300 Seiten auch einen Großteil des Buches aus. Zuerst geht es in Kapitel 7 um Rails allgemein, über alle Einstellungen und die ganzen Generatoren, und zum Schluss folgt eine kurze Einführung in Subversion mit Rails. Danach folgt in den nächsten beiden Kapiteln eine Besprechung der beiden Komponenten ActionView und ActionController, die, wie die Namen schon vermuten lassen, in Rails die Grundlage für die Views und die Controller im MVC-Pattern bilden. Kapitel 10 ist dann wieder erheblich länger, behandelt es doch auch den Kern der meisten Web-Anwendungen, die Datenbank-Anbindung. Abschließend geht es dann noch um kleinere Themen wie Mails verschicken, AJAX und Webservices.

Der vierte und letzte Teil des Buches ("Rails im Einsatz") schließlich geht thematisch in eine ganz andere Richtung. Zuerst wird das Plugin-System von Ruby erläutert und ein paar nützliche Plugins werden vorgestellt. Danach geht es um Performance-Steigerungen durch verschiedene Arten des Cachings und schließlich um das große Thema Sicherheit - das hier allerdings auf zehn Seiten abgehandelt wird. Das letzte Kapitel widmet sich schlussendlich der Konfiguration eines Servers, um die entwickelte Web-Anwendung in ein Produktiv-System zu überführen.

Hat man das Buch durchgearbeitet wird ziemlich schnell klar, an wen es gerichtet ist: an die blutigen Anfänger. Über weite Teile ist es Kochbuch-artig geschrieben und man erzielt unglaublich schnell Ergebnisse, was aber auch nicht zuletzt auf die Funktionsweise von Ruby zurückzuführen ist. Desweiteren gibt es längere Passagen, die wie eine Referenz wirken, somit haben besagte Anfänger auch gleich ein Nachschlagewerk für die wichtigsten Sachen parat, die sie am Anfang brauchen werden. Und sollte wirklich jemand von denen ein Projekt fertigstellen, wird sogar erklärt, wie man dies veröffentlicht. Wenn man allerdings schon eine andere Sprache wie PHP oder Java beherrscht, ist die Hälfte des Buches quasi nutzlos, man liest einfach schnell drüber und merkt sich die (meistens geringen) Unterschiede zum Bekannten. Aber Hand auf's Herz, ist das nicht bei fast allen Programmierbüchern für Anfänger der Fall?

Zusammenfassend kann man also sagen, das vorliegende Buch ist für Anfänger in der Webprogrammierung durchaus zu empfehlen. Selbst für Kenner anderer Sprachen bringt das Buch - oder eher: die Arbeitsweise von Ruby - neue Denkanstöße, trotzdem werden solche Anwender wahrscheinlich schon mit der im Internet angeboten Lektüre glücklich. Aber apropos Internet! Das komplette Buch gibt es kostenlos beim Galileo-Verlag zum Durchlesen und Runterladen unter http://www.galileocomputing.de/openbook/ruby_on_rails/. Auch für Freunde des gedruckten Wortes ist dies natürlich immer ein gern gesehenes Angebot, um mal vor dem Kauf reinzuschnuppern.

geschrieben am 01.08.2008 | 920 Wörter | 5475 Zeichen

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