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Sommerhaus mit Swimmingpool


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Informationen zum Buch
  ISBN
  Autoren
  Verlag
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  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Sommerhaus mit Swimmingpool Der erste Blick bei einem Hörbuch fällt neben der Inhaltsbeschreibung auf den Sprecher bzw. Vorleser und das wäre für mich fast ein Grund gewesen, dieses Hörbuch nicht zu kaufen. Denn seit ich die Simon-Beckett-Trilogie über den Rechtsmediziner David Hunter gehört habe, habe ich nicht mehr allzuviel für Johannes Stecks Stimme übrig, schlicht weil ich ihn bei Frauenstimmen furchtbar finde und er manchem männlichen Charakter etwas Winseliges mitgibt, das man bei einer Buchlektüre so nie im Kopf produzieren würde. Anfangs schien sich meine Befürchtung zu bestätigen, denn auch in diesem Hörbuch kommen etliche Frauenrollen vor, aber siehe da: die hier gelesenen Männerstimmen, v.a. der Schauspieler Ralph Meier und der Regisseur Stanley werden hervorragend interpretiert. Gerade der dröhnende Bass von Meier kommt ganz wunderbar zur Geltung und macht die Figur richtig plastisch und man würde sich wünschen, dass Steck dieses Repertoire auch bei zärteren Stimmen ausfahren würde. Aber auch der Protagonist kommt stimmlich ganz gut weg, der Amsterdamer Hausarzt Marc Schlosser, der mit der Welt im Unreinen ist und Verzagtheit, Ekel und eigene Lüste immer wieder als Stimmungen in seine Überlegungen einfließen lässt. All diese emotionalen Auswüchse kommen in der Sprachversion des Buches gut zur Geltung, sodass ich schon einmal für die Lesung eine klare Empfehlung aussprechen mag. Das Buch selbst gehört nicht zu den spannendsten Krimis der jüngeren Zeit, aber es hat einige interessante Wendungen und mit Marc Schlosser einen geradezu tragischen Helden. Dieser führt eine kleine Hausarztpraxis und verachtet einen Großteil seiner Patienten. Eines Tages erscheint Ralph Meier in seiner Praxis, weil er gehört hat, dass Schlosser ohne viel Aufhebens Amphetamine verschreibt. Später nimmt Schlosser eine Premiereneinladung an, auf welcher er ein Auge auf Meiers Frau Judith wirft und Meier sich sehr angetan von Schlossers Frau Caroline zeigt. Obwohl die Schlossers eigentlich übereinkommen, den Kontakt zu den Meiers nicht zu intensivieren, organisiert Marc sogar den Familienurlaub so, dass man in der Nähe von Meiers Ferienhaus einen Campingplatz bezieht, die Meiers dann „zufällig“ am örtlichen Strand trifft und danach zu diesen ins Sommerhaus zieht, wo sich Schlossers Töchter und Meiers Söhne sehr gut verstehen. Dramatisch wird die Geschichte dann ab der Sommernachtsfeier am Strand, wo die Herren alkoholisiert und ausgelassen allerlei Unfug anstellen und Marc erst spät bemerkt, dass er seine ältere Tochter einmal suchen sollte. Als er sich endlich auf den Weg zu einer weiter weg gelegenen Strandbar macht, trifft er auf den allein zurücklaufenden älteren Sohn Meiers, bei dem er die Tochter wähnte. Er eilt zu der Strandbar und findet seine Tochter am Ende am Strand liegend, wo es den Anschein hat, dass sie vergewaltigt wurde. Sie kann sich an nichts erinnern, Verdächtigungen greifen Platz, die Spannung beginnen zu steigen und die Konfrontation der einzelnen Männer mit dem Vergewaltigungsvorwurf sowie der Versuch der Rekonstruktion der Geschehnisse anhand der Urlaubsbilder bringen Marc auf eine Fährte, die jedoch am Ende völlig anders aufgelöst wird, als man es vermutet hätte. Doch da hat Marc den vermeintlichen Vergewaltiger bereits tödlich „behandelt“. Am Ende muss sich dann der Leser über viele offene Fragen klar werden, z.B. über die Frage nach einem gerechten Mord, die Frage ob die Wahrheit immer weiterhilft oder die Frage wie moralisch jemand selbst sein muss, um die Moral für sich streiten lassen zu dürfen. Insgesamt kann man das Buch also durchaus empfehlen, stimmlich wie inhaltlich. Einige Passagen haben Längen und man könnte durchaus einige Details besser ausarbeiten, und die konsequente Erzählung aus der Sicht von Marc Schlosser erlaubt dem Leser eben auch nur die schrittweise Erlangung von weiteren Kenntnissen, gerade so wie Marc seine Schlüsse zieht. Spannend, aber eben auch bisweilen eine Geduldsprobe.

Der erste Blick bei einem Hörbuch fällt neben der Inhaltsbeschreibung auf den Sprecher bzw. Vorleser und das wäre für mich fast ein Grund gewesen, dieses Hörbuch nicht zu kaufen. Denn seit ich die Simon-Beckett-Trilogie über den Rechtsmediziner David Hunter gehört habe, habe ich nicht mehr allzuviel für Johannes Stecks Stimme übrig, schlicht weil ich ihn bei Frauenstimmen furchtbar finde und er manchem männlichen Charakter etwas Winseliges mitgibt, das man bei einer Buchlektüre so nie im Kopf produzieren würde. Anfangs schien sich meine Befürchtung zu bestätigen, denn auch in diesem Hörbuch kommen etliche Frauenrollen vor, aber siehe da: die hier gelesenen Männerstimmen, v.a. der Schauspieler Ralph Meier und der Regisseur Stanley werden hervorragend interpretiert. Gerade der dröhnende Bass von Meier kommt ganz wunderbar zur Geltung und macht die Figur richtig plastisch und man würde sich wünschen, dass Steck dieses Repertoire auch bei zärteren Stimmen ausfahren würde. Aber auch der Protagonist kommt stimmlich ganz gut weg, der Amsterdamer Hausarzt Marc Schlosser, der mit der Welt im Unreinen ist und Verzagtheit, Ekel und eigene Lüste immer wieder als Stimmungen in seine Überlegungen einfließen lässt. All diese emotionalen Auswüchse kommen in der Sprachversion des Buches gut zur Geltung, sodass ich schon einmal für die Lesung eine klare Empfehlung aussprechen mag.

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Das Buch selbst gehört nicht zu den spannendsten Krimis der jüngeren Zeit, aber es hat einige interessante Wendungen und mit Marc Schlosser einen geradezu tragischen Helden. Dieser führt eine kleine Hausarztpraxis und verachtet einen Großteil seiner Patienten. Eines Tages erscheint Ralph Meier in seiner Praxis, weil er gehört hat, dass Schlosser ohne viel Aufhebens Amphetamine verschreibt. Später nimmt Schlosser eine Premiereneinladung an, auf welcher er ein Auge auf Meiers Frau Judith wirft und Meier sich sehr angetan von Schlossers Frau Caroline zeigt. Obwohl die Schlossers eigentlich übereinkommen, den Kontakt zu den Meiers nicht zu intensivieren, organisiert Marc sogar den Familienurlaub so, dass man in der Nähe von Meiers Ferienhaus einen Campingplatz bezieht, die Meiers dann „zufällig“ am örtlichen Strand trifft und danach zu diesen ins Sommerhaus zieht, wo sich Schlossers Töchter und Meiers Söhne sehr gut verstehen. Dramatisch wird die Geschichte dann ab der Sommernachtsfeier am Strand, wo die Herren alkoholisiert und ausgelassen allerlei Unfug anstellen und Marc erst spät bemerkt, dass er seine ältere Tochter einmal suchen sollte. Als er sich endlich auf den Weg zu einer weiter weg gelegenen Strandbar macht, trifft er auf den allein zurücklaufenden älteren Sohn Meiers, bei dem er die Tochter wähnte. Er eilt zu der Strandbar und findet seine Tochter am Ende am Strand liegend, wo es den Anschein hat, dass sie vergewaltigt wurde. Sie kann sich an nichts erinnern, Verdächtigungen greifen Platz, die Spannung beginnen zu steigen und die Konfrontation der einzelnen Männer mit dem Vergewaltigungsvorwurf sowie der Versuch der Rekonstruktion der Geschehnisse anhand der Urlaubsbilder bringen Marc auf eine Fährte, die jedoch am Ende völlig anders aufgelöst wird, als man es vermutet hätte. Doch da hat Marc den vermeintlichen Vergewaltiger bereits tödlich „behandelt“. Am Ende muss sich dann der Leser über viele offene Fragen klar werden, z.B. über die Frage nach einem gerechten Mord, die Frage ob die Wahrheit immer weiterhilft oder die Frage wie moralisch jemand selbst sein muss, um die Moral für sich streiten lassen zu dürfen.

Insgesamt kann man das Buch also durchaus empfehlen, stimmlich wie inhaltlich. Einige Passagen haben Längen und man könnte durchaus einige Details besser ausarbeiten, und die konsequente Erzählung aus der Sicht von Marc Schlosser erlaubt dem Leser eben auch nur die schrittweise Erlangung von weiteren Kenntnissen, gerade so wie Marc seine Schlüsse zieht. Spannend, aber eben auch bisweilen eine Geduldsprobe.

geschrieben am 05.12.2012 | 593 Wörter | 3363 Zeichen

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