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Für Eile fehlt mir die Zeit


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Für Eile fehlt mir die Zeit Auf Horst Evers bin ich zum ersten Mal gestoßen, als Texte von ihm auf dem Hörbuch „Der witzigste Vorleseabend der Welt“ vorgelesen wurden. Danach war es Zeit für ein vollständiges Werk von ihm. Horst Evers, aus der niedersächsischen Provinz stammend - was oftmals Einschlag in seine Texte findet - und nunmehr in Berlin wohnend und arbeitend - wobei vor allem ersteres viele Texte prägt - wurde vielfach ausgezeichnet, so z.B. 2001 mit dem Prix Pantheon oder 2008 mit dem Deutschen Kleinkunstpreis. Das Buch bietet Höhen und Tiefen, leider viele der Höhen ganz zu Beginn, sodass man am Ende eher das Gefühl eines gemütlichen aber nicht mehr von humoresken Spitzen geprägten Ausgleitens der Texte hat und, was besonders schade ist, weil man sich fragt, warum man anfangs so schallend lachen musste. Auch in anderen Besprechungen wird gerade dieses Werk als etwas abfallend im Vergleich zu anderen Titeln genannt. Immerhin kann man die Sprach- und Situationskomik von Evers in den Geschichten gut nachvollziehen und sich an immer neuen skurrilen Überraschungen erfreuen. Was mich persönlich auf Dauer jedoch etwas genervt hat, ist - Evers liest selbst vor - der Erzählduktus. Mir kam es vor wie eine Mischung zwischen Hagen Rether (die lakonische und schnoddrig-kühle Situationsbetrachtung) und Mario Barth (stakkatoartige Wiederholungen als Emphase, deren Witzigkeit sich nach wenigen Malen abgenutzt hat). Da gefielen mir die Fremdvorleser seiner Texte doch deutlich besser. Die Geschichten haben zum Teil Bezug zueinander, stehen aber auch einmal lose nebeneinander. Als sehr witzig würde ich das Räsonieren über das Tanztheater, das Aufeinandertreffen von Subway-Verkäufer und Wandergruppe, den Aufbau eines Regalsystems samt Verschiffung der Teile nach Südamerika oder auch die Geschichte zum analogen Twittern - also Befindlichkeitsbrüllen durchs Fenster in den Innenhof- empfehlen. Ebenso amüsant waren der Besuch bei der Lungenärztin, die Suche nach dem Säugetier mit U, der Nordenhamer Weihnachtsmarkt oder auch zum BVG-Streik. Einige lahme Enten waren natürlich auch darunter (z.B. die Bedarfshaltestelle im Odenwald ohne Funknetz mit verwechselten Ortsnamen), ebenso erwartbare Gags (z.B. großes Verkehrschaos, ausgelöst durch einen hörschwachen Onkel von Evers). Die Mischung hat insgesamt aber schon gestimmt, nur die Verteilung der Stücke hätte vielleicht ein bisschen besser sein sollen, sodass man am Ende mit ein paar Knallern aus dem Hörbuch entlassen wird und noch ganz beschwingt gleich nach dem nächsten Werk zu suchen beginnt.

Auf Horst Evers bin ich zum ersten Mal gestoßen, als Texte von ihm auf dem Hörbuch „Der witzigste Vorleseabend der Welt“ vorgelesen wurden. Danach war es Zeit für ein vollständiges Werk von ihm. Horst Evers, aus der niedersächsischen Provinz stammend - was oftmals Einschlag in seine Texte findet - und nunmehr in Berlin wohnend und arbeitend - wobei vor allem ersteres viele Texte prägt - wurde vielfach ausgezeichnet, so z.B. 2001 mit dem Prix Pantheon oder 2008 mit dem Deutschen Kleinkunstpreis.

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Das Buch bietet Höhen und Tiefen, leider viele der Höhen ganz zu Beginn, sodass man am Ende eher das Gefühl eines gemütlichen aber nicht mehr von humoresken Spitzen geprägten Ausgleitens der Texte hat und, was besonders schade ist, weil man sich fragt, warum man anfangs so schallend lachen musste. Auch in anderen Besprechungen wird gerade dieses Werk als etwas abfallend im Vergleich zu anderen Titeln genannt. Immerhin kann man die Sprach- und Situationskomik von Evers in den Geschichten gut nachvollziehen und sich an immer neuen skurrilen Überraschungen erfreuen. Was mich persönlich auf Dauer jedoch etwas genervt hat, ist - Evers liest selbst vor - der Erzählduktus. Mir kam es vor wie eine Mischung zwischen Hagen Rether (die lakonische und schnoddrig-kühle Situationsbetrachtung) und Mario Barth (stakkatoartige Wiederholungen als Emphase, deren Witzigkeit sich nach wenigen Malen abgenutzt hat). Da gefielen mir die Fremdvorleser seiner Texte doch deutlich besser.

Die Geschichten haben zum Teil Bezug zueinander, stehen aber auch einmal lose nebeneinander. Als sehr witzig würde ich das Räsonieren über das Tanztheater, das Aufeinandertreffen von Subway-Verkäufer und Wandergruppe, den Aufbau eines Regalsystems samt Verschiffung der Teile nach Südamerika oder auch die Geschichte zum analogen Twittern - also Befindlichkeitsbrüllen durchs Fenster in den Innenhof- empfehlen. Ebenso amüsant waren der Besuch bei der Lungenärztin, die Suche nach dem Säugetier mit U, der Nordenhamer Weihnachtsmarkt oder auch zum BVG-Streik. Einige lahme Enten waren natürlich auch darunter (z.B. die Bedarfshaltestelle im Odenwald ohne Funknetz mit verwechselten Ortsnamen), ebenso erwartbare Gags (z.B. großes Verkehrschaos, ausgelöst durch einen hörschwachen Onkel von Evers).

Die Mischung hat insgesamt aber schon gestimmt, nur die Verteilung der Stücke hätte vielleicht ein bisschen besser sein sollen, sodass man am Ende mit ein paar Knallern aus dem Hörbuch entlassen wird und noch ganz beschwingt gleich nach dem nächsten Werk zu suchen beginnt.

geschrieben am 18.12.2013 | 371 Wörter | 2206 Zeichen

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