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Allein, Bd. 2: Der Herr der Messer


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Rezension von

Frank Drehmel

Der Herr der Messer In der ansonsten scheinbar menschenleeren Stadt sind die fünf Kinder – Dodji, Leila, Terry, Camilla und Yvan – dabei, sich nach ihrer ersten gefährlichen Begegnung mit umher streunenden Zirkustieren in einem edlen Hotel häuslich einzurichten, wobei sie bis auf Dodji und – mit Abstrichen – Leila den Verführungen, die aus ihrer Situation erwachsen, nicht widerstehen können: Camilla organisiert sich ein Pony, der kleine Terry hamstert gestohlene Spielsachen in seinem Zimmer und Yvan genießt den dekadenten Luxus ihres neuen Domizils. Als es Yvan zu doll treibt und – unterstützt von Leila und beschwipst durch reichlich Alkohol - mit der Handfeuerwaffe seines verschwundenen Vaters auf dem Dach Schießübungen veranstaltet, schreitet Dodji handfest ein, bringt dadurch die beiden Freunde gegen sich auch und verschwindet anschließend wutschnaubend in den leeren Straßen. Während sich die vier Zurückgelassenen mit der neuen Situation gut zurecht finden und weiterhin den Annehmlichkeiten eines unkontrollierten Lebens frönen, findet Dodji Hinweise darauf, dass eine weitere Person überlebt zu haben scheint. Als er diesem Menschen schließlich gegenübersteht, muss er voller Ersetzen erkennen, dass der nicht vor Mord zurückschrecken wird. Doch bevor er seinen Freunden zur Hilfe eilen kann, muss er zunächst erst einmal selbst überleben. War im ersten Band das Gewicht der einzelnen Figuren noch recht gleichmäßig verteilt, so wird nun das älteste der fünf Kinder, Dodji, zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Nicht nur die Tatsache, dass er an der Schwelle zum Erwachsensein stehend einerseits ein ehrliches Verantwortungsgefühl an den Tag legen will, andererseits seine Gefühle nur schwer unter Kontrolle bekommen kann, sondern auch seine ambivalente Haltung zu Gewalt, die in seiner Biografie – aus der der Leser allerdings nur bruchstückhaft erfährt – begründet liegt, machen ihn zu einem äußerst vielschichtigen, wahrhaftigen Charakter. Doch auch wenn die anderen Figuren gegenüber Dodji deutlich schwächer ausfallen, sind sie vor allem in ihrer kindlichen Zügellosigkeit in sich absolut stimmig. Die Handlung selbst ist wiederum getragen von einer Mystery-Atmosphäre, die nicht zuletzt durch Thriller- und Action-Elemente sowie die Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe zu einer packenden Angelegenheit wird. In grafischer Hinsicht wird mehr noch als im ersten Album ein Widerspruch zwischen semi-humoristischem, leicht überzeichnendem Duktus - vor allem in der Darstellung der Physiognomien - und exzessiver Gewalt verstörend offensichtlich, sodass unterm Strich „Der Herr der Messer“ als Lektüre für Kinder auch deshalb nur bedingt geeignet ist, weil sich Kinder mit Ihresgleichen leichter, intensiver identifizieren und dadurch das Düstere des Hintergrundes stärker erleben. Fazit: Hochspannend, dramatisch, mit einem feinen Gespür für die Psychologie der Kinder. Eine Geschichte für Erwachsene versteckt hinter der grafischen Attitüde eines Kinder-Comics. Klasse!

In der ansonsten scheinbar menschenleeren Stadt sind die fünf Kinder – Dodji, Leila, Terry, Camilla und Yvan – dabei, sich nach ihrer ersten gefährlichen Begegnung mit umher streunenden Zirkustieren in einem edlen Hotel häuslich einzurichten, wobei sie bis auf Dodji und – mit Abstrichen – Leila den Verführungen, die aus ihrer Situation erwachsen, nicht widerstehen können: Camilla organisiert sich ein Pony, der kleine Terry hamstert gestohlene Spielsachen in seinem Zimmer und Yvan genießt den dekadenten Luxus ihres neuen Domizils.

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rezensiert seit
Buchtitel
1
18.02.2018
4
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18.02.2018

Als es Yvan zu doll treibt und – unterstützt von Leila und beschwipst durch reichlich Alkohol - mit der Handfeuerwaffe seines verschwundenen Vaters auf dem Dach Schießübungen veranstaltet, schreitet Dodji handfest ein, bringt dadurch die beiden Freunde gegen sich auch und verschwindet anschließend wutschnaubend in den leeren Straßen.

Während sich die vier Zurückgelassenen mit der neuen Situation gut zurecht finden und weiterhin den Annehmlichkeiten eines unkontrollierten Lebens frönen, findet Dodji Hinweise darauf, dass eine weitere Person überlebt zu haben scheint. Als er diesem Menschen schließlich gegenübersteht, muss er voller Ersetzen erkennen, dass der nicht vor Mord zurückschrecken wird. Doch bevor er seinen Freunden zur Hilfe eilen kann, muss er zunächst erst einmal selbst überleben.

War im ersten Band das Gewicht der einzelnen Figuren noch recht gleichmäßig verteilt, so wird nun das älteste der fünf Kinder, Dodji, zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Nicht nur die Tatsache, dass er an der Schwelle zum Erwachsensein stehend einerseits ein ehrliches Verantwortungsgefühl an den Tag legen will, andererseits seine Gefühle nur schwer unter Kontrolle bekommen kann, sondern auch seine ambivalente Haltung zu Gewalt, die in seiner Biografie – aus der der Leser allerdings nur bruchstückhaft erfährt – begründet liegt, machen ihn zu einem äußerst vielschichtigen, wahrhaftigen Charakter. Doch auch wenn die anderen Figuren gegenüber Dodji deutlich schwächer ausfallen, sind sie vor allem in ihrer kindlichen Zügellosigkeit in sich absolut stimmig.

Die Handlung selbst ist wiederum getragen von einer Mystery-Atmosphäre, die nicht zuletzt durch Thriller- und Action-Elemente sowie die Auseinandersetzungen innerhalb der Gruppe zu einer packenden Angelegenheit wird.

In grafischer Hinsicht wird mehr noch als im ersten Album ein Widerspruch zwischen semi-humoristischem, leicht überzeichnendem Duktus - vor allem in der Darstellung der Physiognomien - und exzessiver Gewalt verstörend offensichtlich, sodass unterm Strich „Der Herr der Messer“ als Lektüre für Kinder auch deshalb nur bedingt geeignet ist, weil sich Kinder mit Ihresgleichen leichter, intensiver identifizieren und dadurch das Düstere des Hintergrundes stärker erleben.

Fazit: Hochspannend, dramatisch, mit einem feinen Gespür für die Psychologie der Kinder. Eine Geschichte für Erwachsene versteckt hinter der grafischen Attitüde eines Kinder-Comics. Klasse!

geschrieben am 21.08.2010 | 417 Wörter | 2625 Zeichen

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