ISBN | 3843606315 | |
Autoren | Sandra Salm , Elli Bruder | |
Verlag | Patmos Verlag | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 24 | |
Erscheinungsjahr | 2015 | |
Extras | - |
Gibt es nicht schon genug Geschichten über Weihnachten, die Geburt Christi etc.? Vielleicht. Aber es finden sich immer wieder kleine Details, mit denen man der Geschichte ein kleines bisschen etwas dazudichten kann. Es gibt z.B. aus den frühen 90er Jahren ein Kinderbuch von Otfried Preußler über ein Eselchen, der dann von einem Engel zum Stall geführt wird, wo seine Eselmama an der Krippe wacht. Und auch hier gibt es eine junge neue Hauptperson: Rebekka, die kleine Schwester von Maria. Zum Glück konnte sie frei erfunden werden, denn von den familiären Verknüpfungen der biblischen Maria ist im alten und neuen Testament jedenfalls wenig bekannt.
Zuerst wird ein bisschen das Leben der Familie beschrieben, die Brüder bewachen das Vieh, Rebekka und Maria sind für das Haus zuständig. Rebekka hat ihren kleinen Hund Strubbel und sie erzählt die Geschichte, wie sie quasi im Schlaf zum Christkind als Brüderchen kam, das nicht nur sie, sondern die ganze Welt liebhatte und mit seinem Strahlen beglückte. Maria und damit auch der neben ihr schlafenden Rebekka erscheint eines Nachts ein Wesen, golden leuchtend. Die dazu gehörende Zeichnung ist absolut kindgerecht: sowohl Rebekka als auch Maria grinsen irgendwie verlegen, als der erfreulich schlicht aussehende Engel ihr die Ankunft ihres Kindes verkündet. Am nächsten Tag nimmt Maria Rebekka mit auf den Markt, dort besucht sie ihren Josef, und auf dem Weg sprechen die beiden über das Leuchten des Wesens und dass das wohl ein Engel gewesen sein muss. Das Baby wächst nun in Marias Bauch und auch Rebekka freut sich sehr auf das Geschwisterchen.
Doch dann kommt die bekannte Wendung: die Meldepflicht in der Geburtsstadt. Also müssen Josef, die schwangere Maria und der Esel Benjamin auf den langen Weg nach Betlehem. Rebekka passt das gar nicht, sie kann nicht mal mehr schlafen und deswegen macht sie sich mit Strubbel daran, den beiden nachzugehen. Zusammen mit ihrem kleinen Hund meistert sie auch brenzlige Situationen und endlich kann sie zu ihrer Schwester aufschließen. In der Stadt gibt es keine Herberge und so landen die vier in einem Stall beim gutmütigen Ochsen. Nachts wird Rebekka dann von Strubbel wachgeschleckt, denn sonst hätte sie glatt die Geburt des kleinen Babys verschlafen.
Das Buch ist meiner Ansicht nach für Kinder ab drei Jahren geeignet. Die Geschichte ist eigentlich bekannt, aber durch diese neue Nuance kann man das Weihnachtswunder gewissermaßen aus kindlicher Perspektive nachvollziehen. Rebekkas Emotionen und Reaktionen sind für kleine Kinder gut nachvollziehbar und auch die Freude über die bloße Ausstrahlung des neugeborenen Kindes auf die Umstehenden und wohl die ganze Welt ist schön beschrieben. Die Illustrationen passen gut zur Stimmung des Textes und sparen sich, wie auch der Text, jedes überflüssige Pathos. Eine nette Idee und ein gelungenes Weihnachtskinderbuch.
geschrieben am 22.10.2015 | 446 Wörter | 2454 Zeichen
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