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Amy und die geheime Bibliothek


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Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Amy und die geheime Bibliothek Dies ist ein Buch über ein mutiges Mädchen. Etliche Details dieser Geschichte sind wunderbar als Vorbilder für zurückhaltende, eher introvertierte Mädchen geeignet. Ethische Werte wie Zivilcourage, für seine Werte einstehen, Freundschaft und Loyalität werden in einer ansprechend erzählten Geschichte für Grundschüler verständlich vermittelt. Zwar ist das Grundproblem ein typisch amerikanisches und schwerlich auf das deutsche System zu übersetzen, da es in deutschen Grundschulen keine Bibliothekskommissionen mit Geschworenen gibt, die einer Bibliothekarin die Bücher aus den Regalen verbannt oder gleich nach dem hire and fire-Prinzip die Bibliothekarin austauscht; und generell ist das patriarchalische „Kind, halte den Mund, wenn Erwachsene reden“ in Amerika weiter verbreitet als in Deutschland. Doch die hinter dem Plot stehenden Schwierigkeiten, denen sich Amy ausgesetzt sieht – Schüchternheit, vor Erwachsenen reden, für ihre Sache kämpfen – international und ein wichtiges Lernziel für alle Kinder auf dem Weg zum Jugendlichen. Die Geschichte handelt von Amy, die zuhause als älteste Schwester von einem zwar liebevollen, aber recht chaotischen Umfeld umgeben ist und die Rolle der vernünftigen und klaglos die Launen der anderen erduldenden großen Schwester zugewiesen bekommt, über der sie nur innerlich leidet, da sie mit ihren Eltern nicht offen kommunizieren kann. In der Schule ist sie strebsam, liest gerne in der Bibliothek und liebt die Bibliothekarin. Als jedoch ihr Lieblingsbuch verbannt wird, weil es als jugendschädlich eingestuft wurde, wird ihr Kampfesgeist geweckt und gemeinsam mit zwei Freunden gründet sie die GSB – die geheime Schließfachbibliothek. Sie handelt sich schlussendlich natürlich Ärger mit der Direktorin ein, kann aber durch gewitztes Handeln und die Hilfe ihrer Freunde und der Bibliothekarin am Ende der Kommission die Widersprüchlichkeit der Bücherverbannungen vor Augen führen und siegt somit auf ganzer Linie. Dabei sind es sowohl die spannenden Krimi-Anteile der Geschichte (z.B. als die drei Freunde die zu verbannenden Bücher aus der Bibliothek klauen, um sie in die GSB zu stellen), als auch die sehr einfühlsam dargestellten inneren Konflikte von Amy, die das Buch lesenswert machen. Amy hadert mit ihrem Unrechtsempfinden gegenüber der Verbannung der Bücher einerseits und ihrem Wunsch den Erwachsenen alles Recht zu machen andererseits. Die Szene, in der sie sich traut vor der Kommission zu sprechen und ihre Beweise vorzuführen, zählt zu den stärksten des Buches und erweckt beim Leser Gänsehaut. Dass Amy am Ende noch einsieht, dass auch sei selbst vorschnell geurteilt hat, als sie einen Schulkameraden als Feind ihrer Sache abgestempelt hat, ist eine wohltuende Pointe, nach der Amy weniger glorifiziert dasteht und mehr wie ein echtes Grundschulmädchen wirkt, das allerdings um eine entscheidende Erkenntnis reicher ist. Der Grundtenor des Buches vermittelt die angenehme Lebensweisheit, dass zum einen gut gemeint nicht immer gut gemacht ist, dennoch aber hinter jeder tat eine gute Absicht stecken mag und dass zum anderen ein Vorurteil oft ein Fehlurteil ist, wird für Grundschüler anschaulich und freundlich präsentiert. Dafür erhält das Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Dies ist ein Buch über ein mutiges Mädchen. Etliche Details dieser Geschichte sind wunderbar als Vorbilder für zurückhaltende, eher introvertierte Mädchen geeignet. Ethische Werte wie Zivilcourage, für seine Werte einstehen, Freundschaft und Loyalität werden in einer ansprechend erzählten Geschichte für Grundschüler verständlich vermittelt. Zwar ist das Grundproblem ein typisch amerikanisches und schwerlich auf das deutsche System zu übersetzen, da es in deutschen Grundschulen keine Bibliothekskommissionen mit Geschworenen gibt, die einer Bibliothekarin die Bücher aus den Regalen verbannt oder gleich nach dem hire and fire-Prinzip die Bibliothekarin austauscht; und generell ist das patriarchalische „Kind, halte den Mund, wenn Erwachsene reden“ in Amerika weiter verbreitet als in Deutschland. Doch die hinter dem Plot stehenden Schwierigkeiten, denen sich Amy ausgesetzt sieht – Schüchternheit, vor Erwachsenen reden, für ihre Sache kämpfen – international und ein wichtiges Lernziel für alle Kinder auf dem Weg zum Jugendlichen.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Die Geschichte handelt von Amy, die zuhause als älteste Schwester von einem zwar liebevollen, aber recht chaotischen Umfeld umgeben ist und die Rolle der vernünftigen und klaglos die Launen der anderen erduldenden großen Schwester zugewiesen bekommt, über der sie nur innerlich leidet, da sie mit ihren Eltern nicht offen kommunizieren kann. In der Schule ist sie strebsam, liest gerne in der Bibliothek und liebt die Bibliothekarin. Als jedoch ihr Lieblingsbuch verbannt wird, weil es als jugendschädlich eingestuft wurde, wird ihr Kampfesgeist geweckt und gemeinsam mit zwei Freunden gründet sie die GSB – die geheime Schließfachbibliothek. Sie handelt sich schlussendlich natürlich Ärger mit der Direktorin ein, kann aber durch gewitztes Handeln und die Hilfe ihrer Freunde und der Bibliothekarin am Ende der Kommission die Widersprüchlichkeit der Bücherverbannungen vor Augen führen und siegt somit auf ganzer Linie. Dabei sind es sowohl die spannenden Krimi-Anteile der Geschichte (z.B. als die drei Freunde die zu verbannenden Bücher aus der Bibliothek klauen, um sie in die GSB zu stellen), als auch die sehr einfühlsam dargestellten inneren Konflikte von Amy, die das Buch lesenswert machen. Amy hadert mit ihrem Unrechtsempfinden gegenüber der Verbannung der Bücher einerseits und ihrem Wunsch den Erwachsenen alles Recht zu machen andererseits. Die Szene, in der sie sich traut vor der Kommission zu sprechen und ihre Beweise vorzuführen, zählt zu den stärksten des Buches und erweckt beim Leser Gänsehaut. Dass Amy am Ende noch einsieht, dass auch sei selbst vorschnell geurteilt hat, als sie einen Schulkameraden als Feind ihrer Sache abgestempelt hat, ist eine wohltuende Pointe, nach der Amy weniger glorifiziert dasteht und mehr wie ein echtes Grundschulmädchen wirkt, das allerdings um eine entscheidende Erkenntnis reicher ist.

Der Grundtenor des Buches vermittelt die angenehme Lebensweisheit, dass zum einen gut gemeint nicht immer gut gemacht ist, dennoch aber hinter jeder tat eine gute Absicht stecken mag und dass zum anderen ein Vorurteil oft ein Fehlurteil ist, wird für Grundschüler anschaulich und freundlich präsentiert. Dafür erhält das Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

geschrieben am 10.07.2019 | 468 Wörter | 2835 Zeichen

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