Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Herr Jemineh hat Glück


Statistiken
  • 7823 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autoren
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Kristina Scherer

Herr Jemineh hat Glück Herr Jemineh betrachtet sich als Glückspilz. Auf den ersten Blick ist er jedoch eher ein Pechvogel. Ständig passieren kleine Unglücksfälle: Herr Jemineh stolpert die Treppe hinunter, stürzt ins Meer, verliert seinen Koffer mitsamt allen Kleidern. Außerdem zerstört ein Tier sein Kunstwerk und der Blumentopf, der aus einem Fenster fällt, landet mitten auf seinem Kopf. Eigentlich ein Grund zum Ärgern, doch im Gegensatz zu seiner Frau ist der Protagonist der vergnüglichen Bilderbuchgeschichte aus der Feder von Heinz Janisch ein Optimist. Herr Jemineh vertraut in sein Schicksal und siehe da, er hat tatsächlich Glück: der Hund, der seine Sandburg vernichtete, ist zu seinem geliebten Haustier avanciert und durch den Zwischenfall mit dem Blumentopf hat er seine jetzige Frau – die Unfallverursacherin – kennengelernt. Illustriert wurde „Herr Jemineh hat Glück“ von der renommierten Künstlerin Selda Marlin Soganci, deren doppelseitige Gemälde angenehm originell aus der Masse der Bilderbuchillustrationen hervorstechen– und das nicht nur aufgrund ihrer Opulenz, Farbenfreude und Detailversessenheit. Statt auf Papier oder Leinwand malt Soganci auf Holz. Die oftmals durchscheinende Struktur sowie Maserung verleiht ihren Bildern einen ganz besonderen Zauber. Sämtliche Brauntöne, Farben der Körperpartien und alles, was in der Geschichte aus Holz ist – wie etwa der Boden der Schiffe, Stühle und Tische – werden von der natürlichen Farbe des Materials gebildet, was man einfach einmal gesehen haben muss. Trotz ihrer modernen Gestaltung scheint in den Kunstwerken eine ganz eigenständige Nostalgie konserviert zu sein, die etwas an Bilder aus tschechischen Märchen erinnert, aber keineswegs kitschig oder altmodisch wirkt. „Herr Jemineh hat Glück“ ist ein wunderbares Plädoyer für den Optimismus und ein Fest für die Augen. Winziger Wermutstropfen ist die Verwendung einer sterilen Standardschriftart, die sich nicht so recht den warmherzigen und fantasievollen Gemälden anpassen möchte. Auch die übrigen Bilderbücher der Künstlerin Selda Soganci, wie etwa das Tierbilderbuch „Weitersagen“ und die poetische Freundschaftsgeschichte „Schenk mir Flügel“, welche 2004 mit dem Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien ausgezeichnet wurde, können mit gutem Gewissen weiterempfohlen werden.

Herr Jemineh betrachtet sich als Glückspilz. Auf den ersten Blick ist er jedoch eher ein Pechvogel. Ständig passieren kleine Unglücksfälle: Herr Jemineh stolpert die Treppe hinunter, stürzt ins Meer, verliert seinen Koffer mitsamt allen Kleidern. Außerdem zerstört ein Tier sein Kunstwerk und der Blumentopf, der aus einem Fenster fällt, landet mitten auf seinem Kopf. Eigentlich ein Grund zum Ärgern, doch im Gegensatz zu seiner Frau ist der Protagonist der vergnüglichen Bilderbuchgeschichte aus der Feder von Heinz Janisch ein Optimist. Herr Jemineh vertraut in sein Schicksal und siehe da, er hat tatsächlich Glück: der Hund, der seine Sandburg vernichtete, ist zu seinem geliebten Haustier avanciert und durch den Zwischenfall mit dem Blumentopf hat er seine jetzige Frau – die Unfallverursacherin – kennengelernt.

Illustriert wurde „Herr Jemineh hat Glück“ von der renommierten Künstlerin Selda Marlin Soganci, deren doppelseitige Gemälde angenehm originell aus der Masse der Bilderbuchillustrationen hervorstechen– und das nicht nur aufgrund ihrer Opulenz, Farbenfreude und Detailversessenheit. Statt auf Papier oder Leinwand malt Soganci auf Holz. Die oftmals durchscheinende Struktur sowie Maserung verleiht ihren Bildern einen ganz besonderen Zauber. Sämtliche Brauntöne, Farben der Körperpartien und alles, was in der Geschichte aus Holz ist – wie etwa der Boden der Schiffe, Stühle und Tische – werden von der natürlichen Farbe des Materials gebildet, was man einfach einmal gesehen haben muss. Trotz ihrer modernen Gestaltung scheint in den Kunstwerken eine ganz eigenständige Nostalgie konserviert zu sein, die etwas an Bilder aus tschechischen Märchen erinnert, aber keineswegs kitschig oder altmodisch wirkt.

„Herr Jemineh hat Glück“ ist ein wunderbares Plädoyer für den Optimismus und ein Fest für die Augen. Winziger Wermutstropfen ist die Verwendung einer sterilen Standardschriftart, die sich nicht so recht den warmherzigen und fantasievollen Gemälden anpassen möchte.

Auch die übrigen Bilderbücher der Künstlerin Selda Soganci, wie etwa das Tierbilderbuch „Weitersagen“ und die poetische Freundschaftsgeschichte „Schenk mir Flügel“, welche 2004 mit dem Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien ausgezeichnet wurde, können mit gutem Gewissen weiterempfohlen werden.

geschrieben am 30.05.2009 | 321 Wörter | 2027 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen