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Der Bärbeiß - Herrlich miese Tage


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Der Bärbeiß - Herrlich miese Tage Im Hanser Verlag erschien Anfang des Jahres 2015 ein weiterer Band vom Bärbeiß. Das erste Werk stammt aus dem Jahr 2013 und wird nun mit dem Untertitel „Herrlich miese Tage“ fortgesetzt. Das Buch ist überwiegend textlastig und wird ergänzt durch Illustrationen von Jutta Bauer. Abgesehen von den Zeichnungen des Tingeli sind die Bilder aber ein wenig reizarm, was angesichts der ohnehin schon geringen Anzahl etwas verwundert. Da hätte man ruhig etwas mehr ins Detail gehen können, auch was die Ausarbeitung der Figuren angeht. Zudem verwundert es, wenn die Zeichnung drucktechnisch nicht zur Textseite passt (z.B. S. 25/26). Das ist aber insgesamt nicht so schlimm, denn der Text steht ja eindeutig im Vordergrund. Anfangs ist man, wenn man das erste Buch vom Bärbeiß nicht kennt, etwas irritiert. Wieso gibt es keine kleine Einführung, wo man sich befindet, wer der Bärbeiß ist und wen es noch außer dem Bärbeiß gibt? Das muss man sich nämlich erst nach und nach erschließen, was nicht so ganz günstig ist, wenn man das Buch vorliest. Kinder wollen nämlich sofort wissen, warum sich die Geschichte in „Timbuktu“ abspielt. Leider fehlt jede Erklärung dazu. Wenn es schon eine Fantasiewelt sein soll, warum muss die dann wie eine reale Stadt heißen? Wirklich ungeschickt. Zudem gibt es eine Inkonsequenz, die gerade kindlichen Zuhörern / Lesern sofort auffällt: in der Geschichte „Schule“ hören alle Tiere dem Mädchen Marie zu, das in ihren Ferien einen Schultag für die Tiere auf der Faultierwiese abhält. Irgendwann steht dann, dass sogar die „Siebenschläfer“ die Hälse recken, um etwas erkennen zu können, während zuvor stets von den Faultieren die Rede war, nie aber von Siebenschläfern - und auch später nicht. Ansonsten aber, und das kann ich nicht von vielen Kinderbüchern sagen, bin ich von diesem Buch richtig begeistert. Die Charaktere sind wunderbar ausdifferenziert und in sich stimmig erdacht und ausgestaltet worden, sodass man nicht nur beim lauten Vorlesen, sondern auch im Kopf lustige Dialoge mit verstellten Stimmen produzieren kann. Der Bärbeiß mutiert im Lauf des Buches auch nicht etwa in romantischer Herzschmerz-Manier zum gutmütigen Lebewesen, sondern kann seine Knarzigkeit, seinen Missmut und seine Kauzerei richtig ausleben, ohne dass man ihm das wirklich übel nimmt - und auch die anderen Mitbewohner von „Timbuktu“ tun das nicht, im Gegenteil. Sie kümmern sich um ihn, wenn er bei Frühjahrsbeginn krank und müde wird, sie verbringen ihren Sommerurlaub bei ihm im Garten oder lassen mit ihm Drachenfliegen. Dass diese Unternehmungen natürlich alle etwas anders ablaufen, als man sie bei „normalen“ Freunden erleben würde, versteht sich von selbst, lässt aber in den kleinen Episoden, die sich über die vier Jahreszeiten verteilen, immer Raum für kleine Witze, Wendungen und Entwicklungen. Zudem sind die ergänzenden Figuren, das lebenslustige und farbenfrohe Tingeli, die Familie Graureiher, die Hasen und der Königspinguin, später noch das Schaf, so zusammengewürfelt und verschieden, dass sich daraus immer wieder schöne Konstellationen ergeben, deren Auflösung in für Kinder ab dem Vorschulalter bestens verständlicher Sprache geschieht - und die auch immer wieder lautes Gelächter auslösen können. Mein persönlicher Favorit ist dabei die Geschichte, in der sich der Bärbeiß zunächst allein fühlt, einen anderen Bärbeiß suchen will und am Ende zu der Erkenntnis kommt, dass kein anderer Bärbeiß Lust haben würde, mit jemand anderem zusammenzuleben. Auf engem Raum großartig umgesetzt. Wie auch beim ersten Buch dürfte dieses neue Buch vom Bärbeiß nicht nur Kinder begeistern - die Testzuhörer jedenfalls waren ganz hingerissen von den Figuren und den Geschichten, sondern auch Erwachsene werden über diesen Grantler mehr als einmal schmunzeln und sich heimlich einmal an die eigene Nase fassen, ob sie nicht selbst schon ein bisschen bärbeißig geworden sind. Mein Fazit: unbedingt empfehlenswert (auch trotz der eingangs genannten Kritikpunkte).

Im Hanser Verlag erschien Anfang des Jahres 2015 ein weiterer Band vom Bärbeiß. Das erste Werk stammt aus dem Jahr 2013 und wird nun mit dem Untertitel „Herrlich miese Tage“ fortgesetzt. Das Buch ist überwiegend textlastig und wird ergänzt durch Illustrationen von Jutta Bauer. Abgesehen von den Zeichnungen des Tingeli sind die Bilder aber ein wenig reizarm, was angesichts der ohnehin schon geringen Anzahl etwas verwundert. Da hätte man ruhig etwas mehr ins Detail gehen können, auch was die Ausarbeitung der Figuren angeht. Zudem verwundert es, wenn die Zeichnung drucktechnisch nicht zur Textseite passt (z.B. S. 25/26). Das ist aber insgesamt nicht so schlimm, denn der Text steht ja eindeutig im Vordergrund.

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Anfangs ist man, wenn man das erste Buch vom Bärbeiß nicht kennt, etwas irritiert. Wieso gibt es keine kleine Einführung, wo man sich befindet, wer der Bärbeiß ist und wen es noch außer dem Bärbeiß gibt? Das muss man sich nämlich erst nach und nach erschließen, was nicht so ganz günstig ist, wenn man das Buch vorliest. Kinder wollen nämlich sofort wissen, warum sich die Geschichte in „Timbuktu“ abspielt. Leider fehlt jede Erklärung dazu. Wenn es schon eine Fantasiewelt sein soll, warum muss die dann wie eine reale Stadt heißen? Wirklich ungeschickt. Zudem gibt es eine Inkonsequenz, die gerade kindlichen Zuhörern / Lesern sofort auffällt: in der Geschichte „Schule“ hören alle Tiere dem Mädchen Marie zu, das in ihren Ferien einen Schultag für die Tiere auf der Faultierwiese abhält. Irgendwann steht dann, dass sogar die „Siebenschläfer“ die Hälse recken, um etwas erkennen zu können, während zuvor stets von den Faultieren die Rede war, nie aber von Siebenschläfern - und auch später nicht.

Ansonsten aber, und das kann ich nicht von vielen Kinderbüchern sagen, bin ich von diesem Buch richtig begeistert. Die Charaktere sind wunderbar ausdifferenziert und in sich stimmig erdacht und ausgestaltet worden, sodass man nicht nur beim lauten Vorlesen, sondern auch im Kopf lustige Dialoge mit verstellten Stimmen produzieren kann. Der Bärbeiß mutiert im Lauf des Buches auch nicht etwa in romantischer Herzschmerz-Manier zum gutmütigen Lebewesen, sondern kann seine Knarzigkeit, seinen Missmut und seine Kauzerei richtig ausleben, ohne dass man ihm das wirklich übel nimmt - und auch die anderen Mitbewohner von „Timbuktu“ tun das nicht, im Gegenteil. Sie kümmern sich um ihn, wenn er bei Frühjahrsbeginn krank und müde wird, sie verbringen ihren Sommerurlaub bei ihm im Garten oder lassen mit ihm Drachenfliegen. Dass diese Unternehmungen natürlich alle etwas anders ablaufen, als man sie bei „normalen“ Freunden erleben würde, versteht sich von selbst, lässt aber in den kleinen Episoden, die sich über die vier Jahreszeiten verteilen, immer Raum für kleine Witze, Wendungen und Entwicklungen.

Zudem sind die ergänzenden Figuren, das lebenslustige und farbenfrohe Tingeli, die Familie Graureiher, die Hasen und der Königspinguin, später noch das Schaf, so zusammengewürfelt und verschieden, dass sich daraus immer wieder schöne Konstellationen ergeben, deren Auflösung in für Kinder ab dem Vorschulalter bestens verständlicher Sprache geschieht - und die auch immer wieder lautes Gelächter auslösen können.

Mein persönlicher Favorit ist dabei die Geschichte, in der sich der Bärbeiß zunächst allein fühlt, einen anderen Bärbeiß suchen will und am Ende zu der Erkenntnis kommt, dass kein anderer Bärbeiß Lust haben würde, mit jemand anderem zusammenzuleben. Auf engem Raum großartig umgesetzt.

Wie auch beim ersten Buch dürfte dieses neue Buch vom Bärbeiß nicht nur Kinder begeistern - die Testzuhörer jedenfalls waren ganz hingerissen von den Figuren und den Geschichten, sondern auch Erwachsene werden über diesen Grantler mehr als einmal schmunzeln und sich heimlich einmal an die eigene Nase fassen, ob sie nicht selbst schon ein bisschen bärbeißig geworden sind. Mein Fazit: unbedingt empfehlenswert (auch trotz der eingangs genannten Kritikpunkte).

geschrieben am 23.02.2015 | 600 Wörter | 3471 Zeichen

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