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Bücher

Theo und HAInz


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Informationen zum Buch
  ISBN
  Autoren
  Verlag
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  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Theo und HAInz Als ich das Buch zum ersten Mal durch- und bevor ich es dann zum ersten Mal vorgelesen habe, dachte ich: das wird bestimmt nicht gut ankommen. Mir erschien die Geschichte ein wenig langweilig. Dazu störte ich mich an einigen sprachlichen Dingen. Dann aber wurde ich in der Praxis widerlegt: das Buch wurde immer und immer wieder zum Vorlesen verlangt. Worum geht es in der Geschichte? Theo ist gerade am Spielen in seinem Zimmer, aber seine Mutter verlangt penetrant, dass er ein Bad nimmt. Missmutig stapft er Richtung Bad, verheddert sich beim Ausziehen und stellt sich sehnsüchtig vor, was er jetzt alles stattdessen spielen könnte, als Dinosaurier, Astronaut, Lokführer oder Polizist. Im Bad angekommen macht er eine erstaunliche Entdeckung: in der Wanne schwimmt ein Hai. Die Mutter hält diese Information nur für einen weiteren Versuch, das Baden zu vermeiden und glaubt ihm nicht. Der Hai begrüßt Theo aber sehr nett, natürlich mit dem unvermeidlichen Sprach-Kalauer „Hi“. Er sei falsch abgebogen, wolle eigentlich ins Mittelmeer, aber nun sei er hier gelandet. Das passiere ihm ständig, es liege am Alter. Dann nennt er seinen Namen, Hainz, nächster Kalauer, und will Theo nett begrüßen, aber dabei fällt ihm sein Hai-Gebiss aus dem Mund. Das stinkt ziemlich, sodass Theo es erst einmal kräftig schrubbt und dem Hai Mundwasser anbietet. Ab jetzt spricht der Hai aber ohne Gebiss und die Dialoge sind genauso geschrieben, wie man es eben vorlesen (besser: vorleschen) muss - ein großer Spaß für die kleinen Zuhörer, die das natürlich sofort verstehen und furchtbar komisch finden. So gewappnet geht es dann zum ernsten Teil: Theo hat eigentlich Angst vor dem Wasser. Und er kann nicht schwimmen. Eine unangenehme Kombination. Da weiß Hainz Abhilfe: er schwärmt ihm vom Wasser vor und schwimmt mit ihm gemeinsam in der Badewanne. Wie eine Schildkröte, wie ein Schwertfisch, wie eine Wasserschlange und wie ein Delfin. Als Theo dann abends im Bett liegt, einen Stoff-Haifisch zum Kuscheln im Arm, hat er schon gar keine so große Angst mehr vor dem Schwimmunterricht am nächsten Tag. Die Illustrationen sind teilweise etwas grob, aber kindgerecht. Mich stört teilweise die Platzierung von Bild und Text, denn die doppelseitigen Bilder werden durch den Mittelknick etwas in der Optik beraubt. Aber das war drucktechnisch vielleicht nicht besser lösbar. Bezüglich der Sprache habe ich einige Details, die mir aufgestoßen sind. Es finden sich nämlich ein paar Ausdrücke wie „Pantoffeln“ anstatt „Hausschuhe“, oder dass Hainz Theo die „schönen Seiten des Elements Wasser“ nahebringen will, was etwas altmodisch bzw. umständlich wirkt und von Kindern nicht zwingend verstanden wird. Zum anderen gibt es Witze, die für kleine Kinder nur schwer verständlich sind: Hainz erklärt, dass das herausgefallene Gebiss seine „fünften“ Zähne seien. Kennen kleine Kinder denn überhaupt den Begriff der „dritten“ Zähne? Wieso muss Hainz dann „fünfte“ Zähne haben? Ein etwas sinnloser Scherz. Dazu gibt Theo Hainz die Schwimmbrille seines Vaters, damit dieser fortan besser sehen kann und nicht mehr in irgendwelchen Badewannen landet. Als die Mutter am Ende nach dem Verbleib der Brille fragt, meint Theo, die sei nun „in guten Flossen“. Auch dieses Wortspiel ist überambitioniert, verlangt es doch einen doppelten Transfer: die Metapher an sich verstehen und dann noch auf den Hai übertragen. Insgesamt aber hat sich, zugegebenermaßen erst durch das mehrfache Lesen und Vorlesen, ein sehr positiver Gesamteindruck verfestigt. Die Geschichte bietet schöne und verständliche Anhaltspunkte, sowohl für das Ausleben von Phantasie, aber auch die Überwindung von Ängsten. Zum Vorlesen geeignet ab dem dritten Lebensjahr, zum Selbstlesen ab Grundschuleinstieg.

Als ich das Buch zum ersten Mal durch- und bevor ich es dann zum ersten Mal vorgelesen habe, dachte ich: das wird bestimmt nicht gut ankommen. Mir erschien die Geschichte ein wenig langweilig. Dazu störte ich mich an einigen sprachlichen Dingen. Dann aber wurde ich in der Praxis widerlegt: das Buch wurde immer und immer wieder zum Vorlesen verlangt.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Worum geht es in der Geschichte? Theo ist gerade am Spielen in seinem Zimmer, aber seine Mutter verlangt penetrant, dass er ein Bad nimmt. Missmutig stapft er Richtung Bad, verheddert sich beim Ausziehen und stellt sich sehnsüchtig vor, was er jetzt alles stattdessen spielen könnte, als Dinosaurier, Astronaut, Lokführer oder Polizist. Im Bad angekommen macht er eine erstaunliche Entdeckung: in der Wanne schwimmt ein Hai. Die Mutter hält diese Information nur für einen weiteren Versuch, das Baden zu vermeiden und glaubt ihm nicht. Der Hai begrüßt Theo aber sehr nett, natürlich mit dem unvermeidlichen Sprach-Kalauer „Hi“. Er sei falsch abgebogen, wolle eigentlich ins Mittelmeer, aber nun sei er hier gelandet. Das passiere ihm ständig, es liege am Alter. Dann nennt er seinen Namen, Hainz, nächster Kalauer, und will Theo nett begrüßen, aber dabei fällt ihm sein Hai-Gebiss aus dem Mund. Das stinkt ziemlich, sodass Theo es erst einmal kräftig schrubbt und dem Hai Mundwasser anbietet. Ab jetzt spricht der Hai aber ohne Gebiss und die Dialoge sind genauso geschrieben, wie man es eben vorlesen (besser: vorleschen) muss - ein großer Spaß für die kleinen Zuhörer, die das natürlich sofort verstehen und furchtbar komisch finden. So gewappnet geht es dann zum ernsten Teil: Theo hat eigentlich Angst vor dem Wasser. Und er kann nicht schwimmen. Eine unangenehme Kombination. Da weiß Hainz Abhilfe: er schwärmt ihm vom Wasser vor und schwimmt mit ihm gemeinsam in der Badewanne. Wie eine Schildkröte, wie ein Schwertfisch, wie eine Wasserschlange und wie ein Delfin. Als Theo dann abends im Bett liegt, einen Stoff-Haifisch zum Kuscheln im Arm, hat er schon gar keine so große Angst mehr vor dem Schwimmunterricht am nächsten Tag.

Die Illustrationen sind teilweise etwas grob, aber kindgerecht. Mich stört teilweise die Platzierung von Bild und Text, denn die doppelseitigen Bilder werden durch den Mittelknick etwas in der Optik beraubt. Aber das war drucktechnisch vielleicht nicht besser lösbar.

Bezüglich der Sprache habe ich einige Details, die mir aufgestoßen sind. Es finden sich nämlich ein paar Ausdrücke wie „Pantoffeln“ anstatt „Hausschuhe“, oder dass Hainz Theo die „schönen Seiten des Elements Wasser“ nahebringen will, was etwas altmodisch bzw. umständlich wirkt und von Kindern nicht zwingend verstanden wird. Zum anderen gibt es Witze, die für kleine Kinder nur schwer verständlich sind: Hainz erklärt, dass das herausgefallene Gebiss seine „fünften“ Zähne seien. Kennen kleine Kinder denn überhaupt den Begriff der „dritten“ Zähne? Wieso muss Hainz dann „fünfte“ Zähne haben? Ein etwas sinnloser Scherz. Dazu gibt Theo Hainz die Schwimmbrille seines Vaters, damit dieser fortan besser sehen kann und nicht mehr in irgendwelchen Badewannen landet. Als die Mutter am Ende nach dem Verbleib der Brille fragt, meint Theo, die sei nun „in guten Flossen“. Auch dieses Wortspiel ist überambitioniert, verlangt es doch einen doppelten Transfer: die Metapher an sich verstehen und dann noch auf den Hai übertragen.

Insgesamt aber hat sich, zugegebenermaßen erst durch das mehrfache Lesen und Vorlesen, ein sehr positiver Gesamteindruck verfestigt. Die Geschichte bietet schöne und verständliche Anhaltspunkte, sowohl für das Ausleben von Phantasie, aber auch die Überwindung von Ängsten. Zum Vorlesen geeignet ab dem dritten Lebensjahr, zum Selbstlesen ab Grundschuleinstieg.

geschrieben am 03.03.2015 | 573 Wörter | 3167 Zeichen

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