ISBN | 3649620855 | |
Buchreihe | Flora Flitzebesen | |
Autor | Eleni Livanios | |
Verlag | Coppenrath Verlag | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 144 | |
Erscheinungsjahr | 2015 | |
Extras | - |
Eine neue Kinderbuchreihe ist auf dem Markt. Wieder einmal geht es um eine junge Hexe und die Abenteuer, die sie erlebt. Kennt man das nicht irgendwie? Natürlich und man wird im Lauf der Geschichte durchaus die eine oder andere Assoziation zu anderen Hexengeschichten haben, aber: die „neue“ kleine Hexe Flora Floribunda, genannt Flitzebesen, bietet ein ganz starkes Debüt und wird hoffentlich nicht nur mit dem ersten Band, sondern auch in Zukunft viele junge Leserinnen (und auch ein paar Leser) begeistern. Warum ist dies der Fall? Zum einen aufgrund der für die Zielgruppe (Kinder im Alter von 7-9 Jahren) in sich stimmigen, maßvoll spannenden und mit altersgerechten Problemsituationen samt -lösungen ausgestatteten Geschichte: Flora ist 8 Jahre alt und darf zum ersten Mal beim Besenwettflug mitmachen, den sie auch noch gewinnt (ab dann der Spitzname). Während des Fluges kommt ihr jedoch Turdus Merula, der Leiter des Magischen Tierhauses, bedrohlich nahe und auch fortan macht dieser Hexer sich verdächtig, nämlich dergestalt, dass es den Anschein hat, dass er mit den ihm unterstellten magischen Tieren schlecht umgeht. Zusammen mit ihren Freunden Laurus und Malte kommt Flora dem üblen Hexer tatsächlich auf die Schliche und ein Plan muss her, um die armen Tiere aus dem Zugriff von Turdus Merula zu befreien und danach noch die Öffentlichkeit und vor allem die Oberhexe Punica Granata davon zu überzeugen, dass er tatsächlich ein Bösewicht ist – ganz schön viel zu tun und sehr aufregend für kleine Hexen. Die Geschichte wird mit liebevollen und detailreichen Illustrationen untermalt.
Es gibt ein paar kleinere Kritikpunkte an dem Buch, die aber genretypisch sind: zum einen sind die Namen zwar phantasievoll, aber dadurch auch etwas kompliziert zu lesen, zu sprechen und zu merken. Zum anderen kommen männliche Personen außer in Form des bösen Hexers und der Klassenkameraden von Flora nicht vor: Flora hat eine Mutter und ihre Oma, aber weder tritt ein Vater noch ein Großvater auf und auch sonst ist im Hexenrosental, wo sich die Geschichte abspielt, keine Spur von nennenswerten Hexern. Nachdem Geschichten über kleine Hexen ohnehin auf Mädchen als Leserschaft abzielen, ist das wohl eher ein marginales Problem, aber es ist eben auffällig.
Sehr positiv herauszustellen sind die vielen Metathemen, die in der Geschichte angesprochen und kindgerecht verarbeitet werden: wie darf man mit Tieren umgehen? Wie weit darf man selbst gehen, wenn andere Gesetze brechen? Was kann man tun, um Erwachsene von der Wahrheit zu überzeugen? Flora und ihre Freunde handeln erfreulicherweise wie Kinder und sind nicht plötzlich erwachsenenklug, wenn es um das Lösen kniffliger Situationen geht. Ebenfalls schön ist die Einführung „neuer“ Märchengestalten: es gibt „Helfen“, also hilfreiche kleine Elfen, und „Feuxe“, kleine Trolle im Efeuwald mit einem interessanten Sprachfehler.
Insgesamt ein sehr erfreuliches Debüt mit dem Potential für viele Folgegeschichten, Band 2 steht ja schon in den Startlöchern.
geschrieben am 18.07.2015 | 460 Wörter | 2599 Zeichen
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