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Wölfchen


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Wölfchen Das Kinderbuch „Wölfchen“ erscheint im Jahr 2016 bereits in vierter Auflage. Dass der Bohem-Verlag dieses kleine Schmuckstück wieder aufleben lässt, ist sehr lobenswert, stammt doch die letzte (begeisterte) Besprechung des Buches noch aus dem Jahr 2006. „Wölfchen“ behandelt ein klassisches Thema der Kindererziehung bzw. der Kindererlebnisse: ein Kind wird eigentlich mit bestimmten Erwartungen versehen, die es dann aber nicht erfüllt, sondern sich scheinbar ganz anders verhält und entwickelt. Wie reagieren die Eltern darauf? Mit Ärger, Zwang und Druck? Mit Verständnis und Fürsorge? Mit Ignoranz? Diese spannende Frage müssen sich Eltern jeder Generation stellen und Kinder in der heutigen Zeit, denen so viele Freiheiten gegeben sind, werden doch mit starken Stereotypen konfrontiert, mit denen alle irgendwie klarkommen müssen. Wie reagieren die Kinder darauf, wenn sie entdecken, dass man eigentlich etwas anderes von ihnen erwartet? Passen sie sich an? Rebellieren sie? Bleiben sie einfach sie selbst? Genau diese Fragestellungen greift das Buch im Kleinen auf, denn für eine groß angelegte Problemdiskussion wäre auf den 32 Seiten des Buches zum einen kein Platz, zum anderen muss ja auch die Zielgruppe bedacht werden: das Buch dürfte für Kinder zwischen drei und sechs Jahren geeignet sein und für die sollen Spannungsbogen und Problemaufbereitung natürlich überschaubar und verständlich bleiben. Der Protagonist ist ein kleiner Wolfsjunge, der keine Hasen jagt, sondern mit ihnen spielt, der keine Fische frisst, sondern mit ihnen um die Wette schwimmt, der am liebsten Sauerampfer kaut und damit so gar nicht dem Idealbild eines jungen wilden Wolfs entspricht. Das bemerkt er und auch die Ablehnung seiner Familie, sodass er traurig in den Wald flüchtet. Seine Freunde wollen ihm helfen und ihn zu einem schauerlichen Wesen machen, vor dem jeder Angst haben muss. Diese Parodie geht aber gründlich in die Hose, sodass Wölfchen sich rasch in sich selbst zurückverwandelt – und vor allem glücklich damit ist. Bei den unregelmäßig stattfindenden Familientreffen des Wolfsrudels kann sich immer noch keiner erklären, warum Wölfchen so ist, wie er ist. Aber die Eltern akzeptieren ihn als unverwechselbar, genau wie ihre anderen Kinder. Sehr sensible Kinder könnten sich natürlich an der einen oder anderen Stelle etwas stören, etwa wenn Wölfchen alleine im Wald sein muss oder wenn die Eltern am Ende lediglich hinnehmen, dass Wölfchen „anders“ ist, es aber nicht wirklich akzeptieren, weil sie es nicht verstehen können. Insgesamt handelt es sich um eine in sich stimmige und schöne Geschichte mit wichtigen Hinweisen für Kinder und Eltern, wie sie wechselseitig damit umgehen können, wenn ein Kind vom Mainstream abweicht. Geduld und Toleranz hilft so manchem im Leben weiter, genau das vermittelt Wölfchen ganz gekonnt.

Das Kinderbuch „Wölfchen“ erscheint im Jahr 2016 bereits in vierter Auflage. Dass der Bohem-Verlag dieses kleine Schmuckstück wieder aufleben lässt, ist sehr lobenswert, stammt doch die letzte (begeisterte) Besprechung des Buches noch aus dem Jahr 2006.

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„Wölfchen“ behandelt ein klassisches Thema der Kindererziehung bzw. der Kindererlebnisse: ein Kind wird eigentlich mit bestimmten Erwartungen versehen, die es dann aber nicht erfüllt, sondern sich scheinbar ganz anders verhält und entwickelt.

Wie reagieren die Eltern darauf? Mit Ärger, Zwang und Druck? Mit Verständnis und Fürsorge? Mit Ignoranz? Diese spannende Frage müssen sich Eltern jeder Generation stellen und Kinder in der heutigen Zeit, denen so viele Freiheiten gegeben sind, werden doch mit starken Stereotypen konfrontiert, mit denen alle irgendwie klarkommen müssen.

Wie reagieren die Kinder darauf, wenn sie entdecken, dass man eigentlich etwas anderes von ihnen erwartet? Passen sie sich an? Rebellieren sie? Bleiben sie einfach sie selbst?

Genau diese Fragestellungen greift das Buch im Kleinen auf, denn für eine groß angelegte Problemdiskussion wäre auf den 32 Seiten des Buches zum einen kein Platz, zum anderen muss ja auch die Zielgruppe bedacht werden: das Buch dürfte für Kinder zwischen drei und sechs Jahren geeignet sein und für die sollen Spannungsbogen und Problemaufbereitung natürlich überschaubar und verständlich bleiben.

Der Protagonist ist ein kleiner Wolfsjunge, der keine Hasen jagt, sondern mit ihnen spielt, der keine Fische frisst, sondern mit ihnen um die Wette schwimmt, der am liebsten Sauerampfer kaut und damit so gar nicht dem Idealbild eines jungen wilden Wolfs entspricht. Das bemerkt er und auch die Ablehnung seiner Familie, sodass er traurig in den Wald flüchtet. Seine Freunde wollen ihm helfen und ihn zu einem schauerlichen Wesen machen, vor dem jeder Angst haben muss. Diese Parodie geht aber gründlich in die Hose, sodass Wölfchen sich rasch in sich selbst zurückverwandelt – und vor allem glücklich damit ist. Bei den unregelmäßig stattfindenden Familientreffen des Wolfsrudels kann sich immer noch keiner erklären, warum Wölfchen so ist, wie er ist. Aber die Eltern akzeptieren ihn als unverwechselbar, genau wie ihre anderen Kinder.

Sehr sensible Kinder könnten sich natürlich an der einen oder anderen Stelle etwas stören, etwa wenn Wölfchen alleine im Wald sein muss oder wenn die Eltern am Ende lediglich hinnehmen, dass Wölfchen „anders“ ist, es aber nicht wirklich akzeptieren, weil sie es nicht verstehen können.

Insgesamt handelt es sich um eine in sich stimmige und schöne Geschichte mit wichtigen Hinweisen für Kinder und Eltern, wie sie wechselseitig damit umgehen können, wenn ein Kind vom Mainstream abweicht. Geduld und Toleranz hilft so manchem im Leben weiter, genau das vermittelt Wölfchen ganz gekonnt.

geschrieben am 24.07.2016 | 425 Wörter | 2408 Zeichen

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