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Der Bärenberg


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Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Der Bärenberg Das Buch „Bärenberg“ ist eines von vielen Werken des Kinderbuchautors Max Bolliger, dessen Bücher auch nach seinem Tod im Jahr 2013 immer wieder und neu entdeckt werden, teilweise mit neuen Illustratoren. Die Originalfassung des Bärenbergs stammt aus dem Jahr 1982. Was auf den ersten Blick erstaunt, sind die zwar weichen, aber doch düster gehaltenen Illustrationen, in denen die schwarz gemalten Bären mitunter in der großflächig präsentierten Natur untergehen. Auch die Kämpfe, die die Bären auf dem Weg zum ersehnten Berggipfel austragen müssen, kommen recht unspektakulär daher. Aus der Sicht eines erwachsenen Lesers ist das kein Manko, denn man ist da viel mehr damit beschäftigt, den Text und die Metaphern dahinter auf sich wirken zu lassen, aber bei den Kindern, die ich mit dem Buch konfrontiert habe und die ohnehin von dem Thema irritiert waren, kam die Illustration teilweise nicht so gut an. Worum geht es in der Geschichte? Drei kleine Bären streifen durch die Welt und stehen am Fuß eines hohen Berges. Sie malen sich aus, wie schön es auf dem Gipfel sein muss und beschließen den Aufstieg. Sie gelangen an eine Weggabelung und können sich nicht einigen. So wendet sich der eine nach links, der andere nach rechts, der dritte bleibt unentschlossen. Er läuft einmal dem einen nach, dreht dann um und läuft dem anderen nach, dreht angesichts der auch dort bevorstehenden Schwierigkeiten erneut um und kehrt ganz um. Die anderen beiden jedoch müssen auf dem Weg zum Gipfel eine harte Prüfung bestehen und treffen sich dann oben am Berg mit der Erkenntnis wieder, dass beide Wege zum Ziel führten und dass sie über ihre Leistung und die gemachte Erfahrung sehr glücklich sind. Dem dritten Bären wiederum wollen sie nunmehr zu dessen eigenen Weg verhelfen. Die oberflächlich leicht erkennbaren Thesen der Geschichte sind auch für Kinder leicht zu erklären: wähle deinen eigenen Weg, wachse an den Herausforderungen, vertraue auf deine eigenen Kräfte. Viel interessanter ist aber die merkwürdige Rolle des dritten Bären: nach diesem fragten viele der kleinen Testleser sofort: ja, was ist denn mit dem dritten Bär? Natürlich muss auch dieser seinen Weg finden, aber wieso wartet keiner der vorausgehenden Bären auf ihn? Muss man immer kämpfen, um erfolgreich zu sein? Hätten nicht auch zwei Bären als Team die im Weg stehenden Wölfe oder Tiger hinreichend eingeschüchtert und es wäre gar nicht zum Kampf gekommen? Oder auch schon vorher: warum muss man sich überhaupt aufteilen und kann nicht gemeinsam einen Weg gehen? Man kann also die Problematik durchaus noch vertiefen, wenden und erweitern, um dann festzustellen, dass man mit den im Buch angegebenen Lösungsmöglichkeiten nicht vollständig zufrieden sein muss. Das Buch ist nicht schlecht, aber die Komplexität der Handlung, die auf den ersten Blick als simple Mutmach-Episode wirkt, macht das Ganze für Kinder schwierig zu verstehen. Vorschulkinder wären grafisch die geeignete Zielgruppe, aber vom Verständnis her könnten Grundschulkinder besser über die Nuancen der Geschichte nachdenken. Für die aber dürfte die Aufmachung uninteressant sein.

Das Buch „Bärenberg“ ist eines von vielen Werken des Kinderbuchautors Max Bolliger, dessen Bücher auch nach seinem Tod im Jahr 2013 immer wieder und neu entdeckt werden, teilweise mit neuen Illustratoren. Die Originalfassung des Bärenbergs stammt aus dem Jahr 1982.

weitere Rezensionen von Dr. Benjamin Krenberger


Was auf den ersten Blick erstaunt, sind die zwar weichen, aber doch düster gehaltenen Illustrationen, in denen die schwarz gemalten Bären mitunter in der großflächig präsentierten Natur untergehen. Auch die Kämpfe, die die Bären auf dem Weg zum ersehnten Berggipfel austragen müssen, kommen recht unspektakulär daher. Aus der Sicht eines erwachsenen Lesers ist das kein Manko, denn man ist da viel mehr damit beschäftigt, den Text und die Metaphern dahinter auf sich wirken zu lassen, aber bei den Kindern, die ich mit dem Buch konfrontiert habe und die ohnehin von dem Thema irritiert waren, kam die Illustration teilweise nicht so gut an.

Worum geht es in der Geschichte? Drei kleine Bären streifen durch die Welt und stehen am Fuß eines hohen Berges. Sie malen sich aus, wie schön es auf dem Gipfel sein muss und beschließen den Aufstieg. Sie gelangen an eine Weggabelung und können sich nicht einigen. So wendet sich der eine nach links, der andere nach rechts, der dritte bleibt unentschlossen. Er läuft einmal dem einen nach, dreht dann um und läuft dem anderen nach, dreht angesichts der auch dort bevorstehenden Schwierigkeiten erneut um und kehrt ganz um. Die anderen beiden jedoch müssen auf dem Weg zum Gipfel eine harte Prüfung bestehen und treffen sich dann oben am Berg mit der Erkenntnis wieder, dass beide Wege zum Ziel führten und dass sie über ihre Leistung und die gemachte Erfahrung sehr glücklich sind. Dem dritten Bären wiederum wollen sie nunmehr zu dessen eigenen Weg verhelfen.

Die oberflächlich leicht erkennbaren Thesen der Geschichte sind auch für Kinder leicht zu erklären: wähle deinen eigenen Weg, wachse an den Herausforderungen, vertraue auf deine eigenen Kräfte. Viel interessanter ist aber die merkwürdige Rolle des dritten Bären: nach diesem fragten viele der kleinen Testleser sofort: ja, was ist denn mit dem dritten Bär? Natürlich muss auch dieser seinen Weg finden, aber wieso wartet keiner der vorausgehenden Bären auf ihn? Muss man immer kämpfen, um erfolgreich zu sein? Hätten nicht auch zwei Bären als Team die im Weg stehenden Wölfe oder Tiger hinreichend eingeschüchtert und es wäre gar nicht zum Kampf gekommen? Oder auch schon vorher: warum muss man sich überhaupt aufteilen und kann nicht gemeinsam einen Weg gehen? Man kann also die Problematik durchaus noch vertiefen, wenden und erweitern, um dann festzustellen, dass man mit den im Buch angegebenen Lösungsmöglichkeiten nicht vollständig zufrieden sein muss.

Das Buch ist nicht schlecht, aber die Komplexität der Handlung, die auf den ersten Blick als simple Mutmach-Episode wirkt, macht das Ganze für Kinder schwierig zu verstehen. Vorschulkinder wären grafisch die geeignete Zielgruppe, aber vom Verständnis her könnten Grundschulkinder besser über die Nuancen der Geschichte nachdenken. Für die aber dürfte die Aufmachung uninteressant sein.

geschrieben am 13.10.2018 | 485 Wörter | 2629 Zeichen

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