ISBN | 3551518734 | |
Autor | Jörg Hilbert | |
Verlag | Carlsen | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 152 | |
Erscheinungsjahr | 2015 | |
Extras | - |
Viele Kinder kennen den Ritter Rost, seine Freunde und Abenteuer aus Spots und Filmen der Sendung mit der Maus, wo er regelmäßig zu sehen ist. Zudem ist Ritter Rost aus den gleichnamigen Kinderbuchmusicals bekannt. In diesem neu erschienenen Sammelband sind nun zahlreiche Geschichten vereint worden, anhand derer sich junge Leser und Zuhörer ein schönes Bild von Ritter Rost machen können. Insgesamt vierzehn Geschichten, alle zwischen sechs und maximal vierzehn Seiten lang harren der Entdeckung. Das Buch ist auch spezifisch als Vorlesebuch ausgestaltet, sodass Text und Illustrationen sich bestens ergänzen dürfen.
Behandelt werden, manchmal unter neuem Gewand, klassische Themen für Kinder, sowohl was freudige Ereignisse, aber auch was Konflikte angeht. Dabei stehen die Geschichten nicht singulär zueinander, sondern durch die handelnden Personen, aber auch durch die zwischen ihnen bestehenden Schwierigkeiten – etwa zwischen Prinzessin Magnesia und Rosts Freundin Bö – gewinnt die Geschichtensammlung eine nette Kontinuität, wenngleich einzelne Geschichten manchmal sehr absurd, aber dennoch für Kinder sehr erheiternd sind. Hinzu kommen auch immer wieder schrullige Einschübe, etwa über Geheimnisse des Fabelwesenwaldes und seiner Bewohner: so trifft man auf die freilaufenden Socken, den Werwolf, den Bauchredner oder die magischen Morcheln. Dabei ist für die kleinen Leser auch wichtig, dass sich die Geschichten in Ritter Rosts Jugend abspielen, als er für alle noch „Rösti“ war.
Das vorgeschlagene Alter der jungen Leser und Zuhörer wird verlagsseits zwischen vier und acht Jahren festgesetzt. Das halte ich für zu ambitioniert. Zum einen sind die Geschichten für Vorschüler doch recht lang, zum anderen ist die Gesamtschau der Geschichten doch von einer Komplexität, die man eher Grundschülern zutrauen möchte. Gleiches gilt für die Sprachwahl des Autors. Zwar sind einzelne Themen und Probleme durchaus schon im Vorstellungshorizont von Vorschulkindern präsent, aber schon der erste Satz der ersten Geschichte ist trotz der Lustigkeit der Richtungsbeschreibungen sprachlich einfach eine Nummer zu hoch für diese Klientel. Das muss zwar jeder für sein Kind selbst herausfinden, aber es macht eben doch einen Unterschied, ob man in einem kurzen Clip ein Abenteuer von Ritter Rost ansieht, oder sich mit dem beachtlichen Sprachwitz des Autors in gedruckter Form befasst.
Insgesamt kann ich das Buch deshalb durchaus empfehlen, allerdings erst für Grundschüler. Die Lektüre ist abwechslungsreich, Inhalt und Wortwahl der Geschichten regen die Gehirne der kleinen Leser schon bestens an und durch die vielen Prisen an Absurdität wird das Buch vielfach zu einem Schmunzelerlebnis.
geschrieben am 28.11.2015 | 388 Wörter | 2343 Zeichen
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