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Der Leuchtturm auf den Hummerklippen


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Der Leuchtturm auf den Hummerklippen Der Leuchtturm auf den Hummerklippen ist ein Kinderbuch von James Krüss, das verlagsseits für Kinder von acht bis zwölf Jahren empfohlen wird. Das ist eine recht breite Spanne, aber dürfte dennoch ganz gut zutreffen. Denn das Buch stammt aus einer Zeit, in der in deutlich geringerem Maße darauf geachtet wurde, Kindern in Büchern keine grundlegend schrecklichen Erlebnisse zuzumuten, nämlich aus dem Jahr 1956, wo die Kriegserlebnisse gerade mal kurzzeitig verarbeitet waren. So sind denn auch nicht nur der Krieg Thema in diesem Buch, sondern auch allerlei andere Rohheiten kommen zur Sprache, etwa wenn der Fischer Ommo drei Tage lang willkürlich im Kerker in Eisen gelegt und anschließend sein Haus vernichtet wird oder wenn rebellische Kinder von der Ordnungsmacht konsequenzlos verprügelt werden. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Kinder der heutigen Zeit schon einen gewissen Erfahrungshorizont haben, nicht selbst erlebt, aber angelesen, um das Buch richtig einordnen zu können. Mit dem berühmten Anfang „Alle Möwen heißen Emma.“ startet das Buch, das eigentlich eher eine Geschichtensammlung ist, die durch ein loses Miteinander der Figuren verwoben wird. Es gibt nun aber eine Möwe, die nicht in das Namensschema passen will: Die heißt Alexandra. Und die ist die Freundin von Johann, dem Leuchtturmwärter auf den Hummerklippen, beide mit einer Vorliebe für Geschichten aller Art, mit der man nicht nur die Langeweile vertreiben, sondern bisweilen auch den Lauf der Geschicke verändern kann. Berichtet wird von Hans dem Poltergeist, von der meilenweit rudernden Tante Julie, vom Wassermann Markus Marre und allerlei anderen echten und sagenhaften Gestalten aus dem Mensch- und dem Tierreich. Die Geschichten haben stets andere Nuancen, mal spannend, mal märchenhaft, mal lehrreich, oft lustig, sodass man selbst bei vereinzelten Durchhängern oder traurigen Passagen weiterlesen möchte. Neben den Erzählungen sind auch Gesang und Gedichte bei den Protagonisten an der Tagesordnung, was die Vielschichtigkeit von Krüss‘ Schaffen paraphrasiert. Und am Ende führt die Reise einen Teil der Handelnden auf die Glücklichen Inseln, wo die schönen Geschichten und die lebhafte Phantasie aller Beteiligten fröhlich gepflegt und erhalten werden können. Wer die Geschichten gerne zum Mitnehmen hätte, kann auch auf das 2011 im Carlsen Verlag erschienene Hörbuch zurückgreifen. Das Buch ist abwechslungsreich und bietet darüber hinaus, gerade wenn man auch spätere Werke von Krüss kennt, interessante Aspekte, um ihn als Autor besser kennen lernen und einschätzen zu können. Er arbeitet stark mit Humor und Absurdität, mit Fabelelementen und Seemannsgarn, aber man darf sich nicht darüber täuschen lassen, dass einige Geschichten eben doch Wendungen nehmen, die kein Happy End beinhalten. Das ist aber in heutigen Kinderbüchern selten geworden, sodass man als Elternteil abwägen muss, ob man das Buch für die eigenen Kinder oder als Geschenk kauft. Ich empfinde die Lektüre dieses Werks als erfrischend, gerade weil es so „anders“ ist als heutzutage geschriebene Kinderbücher. Dazu ist die Sprachvielfalt, die Krüss den kleinen Lesern bietet, wunderbar reichhaltig und sein Figurenuniversum immer um noch eine Variante erweiterbar.

Der Leuchtturm auf den Hummerklippen ist ein Kinderbuch von James Krüss, das verlagsseits für Kinder von acht bis zwölf Jahren empfohlen wird. Das ist eine recht breite Spanne, aber dürfte dennoch ganz gut zutreffen. Denn das Buch stammt aus einer Zeit, in der in deutlich geringerem Maße darauf geachtet wurde, Kindern in Büchern keine grundlegend schrecklichen Erlebnisse zuzumuten, nämlich aus dem Jahr 1956, wo die Kriegserlebnisse gerade mal kurzzeitig verarbeitet waren. So sind denn auch nicht nur der Krieg Thema in diesem Buch, sondern auch allerlei andere Rohheiten kommen zur Sprache, etwa wenn der Fischer Ommo drei Tage lang willkürlich im Kerker in Eisen gelegt und anschließend sein Haus vernichtet wird oder wenn rebellische Kinder von der Ordnungsmacht konsequenzlos verprügelt werden. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Kinder der heutigen Zeit schon einen gewissen Erfahrungshorizont haben, nicht selbst erlebt, aber angelesen, um das Buch richtig einordnen zu können.

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Mit dem berühmten Anfang „Alle Möwen heißen Emma.“ startet das Buch, das eigentlich eher eine Geschichtensammlung ist, die durch ein loses Miteinander der Figuren verwoben wird. Es gibt nun aber eine Möwe, die nicht in das Namensschema passen will: Die heißt Alexandra. Und die ist die Freundin von Johann, dem Leuchtturmwärter auf den Hummerklippen, beide mit einer Vorliebe für Geschichten aller Art, mit der man nicht nur die Langeweile vertreiben, sondern bisweilen auch den Lauf der Geschicke verändern kann. Berichtet wird von Hans dem Poltergeist, von der meilenweit rudernden Tante Julie, vom Wassermann Markus Marre und allerlei anderen echten und sagenhaften Gestalten aus dem Mensch- und dem Tierreich. Die Geschichten haben stets andere Nuancen, mal spannend, mal märchenhaft, mal lehrreich, oft lustig, sodass man selbst bei vereinzelten Durchhängern oder traurigen Passagen weiterlesen möchte. Neben den Erzählungen sind auch Gesang und Gedichte bei den Protagonisten an der Tagesordnung, was die Vielschichtigkeit von Krüss‘ Schaffen paraphrasiert. Und am Ende führt die Reise einen Teil der Handelnden auf die Glücklichen Inseln, wo die schönen Geschichten und die lebhafte Phantasie aller Beteiligten fröhlich gepflegt und erhalten werden können.

Wer die Geschichten gerne zum Mitnehmen hätte, kann auch auf das 2011 im Carlsen Verlag erschienene Hörbuch zurückgreifen.

Das Buch ist abwechslungsreich und bietet darüber hinaus, gerade wenn man auch spätere Werke von Krüss kennt, interessante Aspekte, um ihn als Autor besser kennen lernen und einschätzen zu können. Er arbeitet stark mit Humor und Absurdität, mit Fabelelementen und Seemannsgarn, aber man darf sich nicht darüber täuschen lassen, dass einige Geschichten eben doch Wendungen nehmen, die kein Happy End beinhalten. Das ist aber in heutigen Kinderbüchern selten geworden, sodass man als Elternteil abwägen muss, ob man das Buch für die eigenen Kinder oder als Geschenk kauft. Ich empfinde die Lektüre dieses Werks als erfrischend, gerade weil es so „anders“ ist als heutzutage geschriebene Kinderbücher. Dazu ist die Sprachvielfalt, die Krüss den kleinen Lesern bietet, wunderbar reichhaltig und sein Figurenuniversum immer um noch eine Variante erweiterbar.

geschrieben am 24.07.2016 | 475 Wörter | 2805 Zeichen

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