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Geliebter Narr


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Rezension von

Paul Niemeyer

Geliebter Narr Phil, der Philosoph wie -man sich ihn denkt: verwahrlost, Arbeit und Besitz verabscheuend, mit sich und der Welt mal hoffnungsvoll, mal verzweifelt hadernd, theorieverliebt, tändelnd zwischen „Körper und Geist“, von guten Geistern verlassen, von bösen Geistern geplagt, ein ewiger Anfänger; Phil - „Geliebter Narr“ Horst Dreyers. Die erste Hälfte spielt bis Phils Verschwinden, zum Schluss erfahren wir Details seiner Biografie. Horst Dreyer hat hier einen konsequent philosophischen Roman geschrieben, d. h. zum Beispiel: „Und weil ich so bin, wie ich nun mal bin, und weil ich finde, der liebe Gott werde sich bei meiner Erschaffung schon was gedacht haben, sage ich immer nur, was ich denke, dass es die Wahrheit ist – und was es in den meisten Fällen ja auch tatsächlich ist -, und weil ich glaube, das gehe total in Ordnung, wofür ich eigentlich gelobt werden müsste, was aber leider nie geschieht.“, sagt sich Gabriele (…sie „erzählt“ dieses Buch), 15jährig, die, als einzige Freundin Phils, dafür sorgt, dass er nicht verhungert, nicht erfriert, nicht von zu viel Denkerei erdrückt wird. Konsequent philosophisch, für -Handlung bleibt kein Platz, entweder wird Gabriele von Phil und Fred, einem zweiten Philosophen, von der Schule abgeholt, oder sie trifft beide auf dem Marktplatz, oder sie nimmt den Weg zum Forsthaus, wo sie Phil eine Unterkunft beschafft hat. Bis ins kleinste wird Kleines auf große Zusammenhänge untersucht, dabei entsteht ein Geben und Nehmen von Sentenzen. Dreyer zieht seine philosophische Welt also „voll durch“, nächstes Beispiel: „Nun ist aber nichts von Dauer, auf Erden nicht: Auf jede mondkalte Nacht folgt ein sonnenwarmer Tag. Wobei meinem Freunde Phil an so einem sonnenwarmen Tage mitunter sogar zwei Sonnen aufgingen -hatte ich ‚Sonne’ gerade mal einen guten Tag erwischt-, und das machte ihn dann doppelt warm, auf dem Rücken wie im Herzen. Bescheidenerweise sah ich mich dabei viele Millionen mal kleiner als das Tagesgestirn, aber dennoch mit der gleichen Wirkung, was ich mir auch für diesen Tag erhofft hatte, ohne jedoch so recht davon überzeugt zu sein; denn ich hatte was auf dem Herzen, auf dem Herzen und im Körbchen.“. Alle, die bei der Lektüre einen handfesten Inhalt verlangen, dürfte „Geliebter Narr“ nicht ansprechen. Eine charmante „Erzählung“ ist es trotzdem, außerdem nicht wenig spannend: erst auf den letzten Seiten klärt sich Phils Verschwinden auf, kurz vorher werden wir über seine nebulöse Herkunft aufgeklärt, und woher Gabriele das Geld nimmt, mit welchem sie Phil stützt, erfahren wir auch.

Phil, der Philosoph wie -man sich ihn denkt: verwahrlost, Arbeit und Besitz verabscheuend, mit sich und der Welt mal hoffnungsvoll, mal verzweifelt hadernd, theorieverliebt, tändelnd zwischen „Körper und Geist“, von guten Geistern verlassen, von bösen Geistern geplagt, ein ewiger Anfänger; Phil - „Geliebter Narr“ Horst Dreyers. Die erste Hälfte spielt bis Phils Verschwinden, zum Schluss erfahren wir Details seiner Biografie. Horst Dreyer hat hier einen konsequent philosophischen Roman geschrieben, d. h. zum Beispiel: „Und weil ich so bin, wie ich nun mal bin, und weil ich finde, der liebe Gott werde sich bei meiner Erschaffung schon was gedacht haben, sage ich immer nur, was ich denke, dass es die Wahrheit ist – und was es in den meisten Fällen ja auch tatsächlich ist -, und weil ich glaube, das gehe total in Ordnung, wofür ich eigentlich gelobt werden müsste, was aber leider nie geschieht.“, sagt sich Gabriele (…sie „erzählt“ dieses Buch), 15jährig, die, als einzige Freundin Phils, dafür sorgt, dass er nicht verhungert, nicht erfriert, nicht von zu viel Denkerei erdrückt wird. Konsequent philosophisch, für -Handlung bleibt kein Platz, entweder wird Gabriele von Phil und Fred, einem zweiten Philosophen, von der Schule abgeholt, oder sie trifft beide auf dem Marktplatz, oder sie nimmt den Weg zum Forsthaus, wo sie Phil eine Unterkunft beschafft hat. Bis ins kleinste wird Kleines auf große Zusammenhänge untersucht, dabei entsteht ein Geben und Nehmen von Sentenzen. Dreyer zieht seine philosophische Welt also „voll durch“, nächstes Beispiel: „Nun ist aber nichts von Dauer, auf Erden nicht: Auf jede mondkalte Nacht folgt ein sonnenwarmer Tag. Wobei meinem Freunde Phil an so einem sonnenwarmen Tage mitunter sogar zwei Sonnen aufgingen -hatte ich ‚Sonne’ gerade mal einen guten Tag erwischt-, und das machte ihn dann doppelt warm, auf dem Rücken wie im Herzen. Bescheidenerweise sah ich mich dabei viele Millionen mal kleiner als das Tagesgestirn, aber dennoch mit der gleichen Wirkung, was ich mir auch für diesen Tag erhofft hatte, ohne jedoch so recht davon überzeugt zu sein; denn ich hatte was auf dem Herzen, auf dem Herzen und im Körbchen.“. Alle, die bei der Lektüre einen handfesten Inhalt verlangen, dürfte „Geliebter Narr“ nicht ansprechen. Eine charmante „Erzählung“ ist es trotzdem, außerdem nicht wenig spannend: erst auf den letzten Seiten klärt sich Phils Verschwinden auf, kurz vorher werden wir über seine nebulöse Herkunft aufgeklärt, und woher Gabriele das Geld nimmt, mit welchem sie Phil stützt, erfahren wir auch.

geschrieben am 30.11.2003 | 397 Wörter | 2232 Zeichen

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