ISBN | 3789120278 | |
Autor | Kirsten Boie | |
Verlag | Oetinger | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 192 | |
Erscheinungsjahr | 2015 | |
Extras | - |
Kirsten Boie versorgt den Kinderbuchmarkt seit Jahren zuverlĂ€ssig mit wunderschönen Geschichten. Der vorliegende Band beinhaltet nun drei verschiedene Geschichten von verschiedenen Titelfiguren von Kirsten Boie. Auf diese Weise kann man sich sowohl mit ihrem ErzĂ€hlstil als auch mit den verschiedenen Figurentypen bekannt machen und dann ggf. auf weitere Werke derselben Titelfigur zurĂŒckgreifen - fĂŒr Eltern eine sehr attraktive Variante, bevor man einen Fehlkauf unternimmt.
Alle Geschichten sind verlagsseits ab sechs Jahren empfohlen und diese EinschĂ€tzung teile ich voll. Das liegt nicht nur an den von den Kindern in den Geschichten erlebten Ereignissen, die eben mehr zu Grundschulkindern passen, sondern auch am vorausgesetzten Erfahrungshorizont der jungen Leser bzw. Zuhörer und zudem an der Sprache. Denn Kirsten Boie benutzt durchaus auch einmal KraftausdrĂŒcke, wenn sich Kinder unterhalten, und auch die Elternfiguren sind nicht geduldig-betulich, sondern sind auch einmal gereizt, unberechenbar, Ă€rgerlich oder launisch. All dies können Grundschulkinder durchaus als mögliches eigenes Erleben aufrufen und jĂŒngere Kinder könnten davon durchaus irritiert sein. Dennoch sind die Geschichten absolut kindgerecht, d.h. es gibt einen verstĂ€ndlichen Plot, emotional nachvollziehbare Reaktionen der Beteiligten und einen maĂvollen Spannungsaufbau mit natĂŒrlich gutem Ende.
Die erste Geschichte dreht sich um die kleine Lena. Sie ist keine Leuchte in Mathematik und die Mutter verzweifelt fast daran, mit ihr Hausaufgaben zu machen oder sie zum Lernen zu bewegen. Die klassische Reaktion: eine Strafe. Lena darf nicht mehr zum FuĂballspielen gehen. Das sorgt natĂŒrlich fĂŒr reichlich Konfliktstoff, in der Familie, aber auch gegenĂŒber Lenas Team, die sich in ihren Vorurteilen gegen unzuverlĂ€ssige MĂ€dchen bestĂ€tigt sehen. Da fasst Lena einen Plan: sie muss eben heimlich zum FuĂball gehen! Daraus erwachsen Lena einige Folgeprobleme und wie sie die dann meistert, ist recht abenteuerlich.
Danach darf man sich mit Linnea beschĂ€ftigen. Erst bekommt man einen kleinen Einblick in ihre Familie, besonders ihr groĂer Bruder Magnus ist Teil der Geschichte. Der hat eine ganz besondere AffinitĂ€t zu Tieren und will sich in den Ferien zudem um die Klassenmaus kĂŒmmern. Sie klaut dann ausgerechnet ihrem groĂen Bruder dessen Zauberdose, die ihm so viel bedeutet hat und âentweihtâ sie dadurch fĂŒr ihn. Die Familie findet dann aber eine schöne Lösung.
Zuletzt geht es um Jan-Arne, der von einem Freund ein Meerschweinchen geschenkt bekommt - King-Kong wird es genannt, obwohl es ein MĂ€dchen ist. Das Geschenk ist fĂŒr ihn ganz grandios - aber wie erklĂ€rt er es seinen Eltern? Erst einmal verheimlicht er es und wie es kommen muss, passieren immer mehr Dinge, bis es sich nicht mehr verheimlichen lĂ€sst, dass er auf einmal ein Tier bei sich im Kinderzimmer hĂ€lt. Es kommt zu einem lustigen Showdown und am Ende ist Jan-Arne auch ganz offiziell Meerschweinchenbesitzer.
Das Buch ist - bei einem recht gĂŒnstigen Preis - eine schöne Möglichkeit, den Variantenreichtum der Geschichten von Kirsten Boie kennen zu lernen. Persönlich stört mich die ruppige Wortwahl bisweilen, aber so reden Kinder eben auch mal untereinander.
geschrieben am 26.04.2015 | 469 Wörter | 2787 Zeichen
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