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Die Geschichte einer Straße


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Rezension von

Adrian Witt

Die Geschichte einer Straße Der Literatur für Kinder wurde lange Zeit kaum eine literarisch-didaktische Qualität zugebilligt. Denn bis in die 1960er Jahre hinein standen eher Disziplinen wie Pädagogik, Psychologie oder Soziologie im Vordergrund. Umso erfreulicher ist es, dass mit dem Genre des Sachbilderbuches heute eine Vielzahl von Bücher existieren, bei denen die Neugierde und der Wissensdurst von Kindern im Fokus steht. Doch was versteht man unter einem Sachbilderbuch? – Sachbilderbücher sind Erzählsachbücher, bei denen die erfahrbare kindliche Umwelt in Bildern erfasst wird, die ohne oder nur mit wenig Text begleitet werden und entweder in Einzeldarstellungen oder in zusammenhängenden Bildfolgen erscheinen. Grundsätzlich gibt es Sachbücher für Kinder jeden Alters, wobei meist ein einfach zu verstehender Sachverhalt oder ein spezifisches Thema im Mittelpunkt steht. Je älter die Leser sind, umso komplexer werden die in ihnen beleuchteten Themenfeld und umso mehr Text lassen sich den Seiten entnehmen, um den wachsenden Informationsbedürfnissen der Kinder nachzukommen. In diese Kategorie fällt auch das Sachbilderbuch „Die Geschichte einer Straße – Eine Reise durch die Jahrtausende“ vom Illustrator Steve Noon, das im Dorling Kindersley Verlag erschienen ist und sich an junge Leser ab 6 Jahren richtet. Im Mittelpunkt der Handlung des 32 Seiten umfassenden Buches im Großformat (357 x 272 mm) steht die Entwicklung einer fiktiven Straße im Laufe von 10.000 Jahren: Von ihrer Entstehung in der Steinzeit als Lager einer kleinen Gruppe von Nomaden, die sich an einem Fluss niedergelassen haben, ihrer allmählichen Entwicklung als Teil einer imposanten römischen Siedlung der Antike bis hin zu ihrer stetigen Transformation im Laufe der Jahrtausende über das Mittelalter, die frühe Neuzeit und die Gegenwart. Dabei werden in der Darstellung von 15 jeweils doppelseitigen Panoramabildern, die farbenprächtig und überaus detailreich in Erscheinung treten, nicht etwa historische Zeitachsen visualisiert, sondern eine in Bildern zusammenhängende Geschichte erzählt, die den jungen Lesern sehr schön veranschaulicht, wie sich diese fiktive Straße und auch das Leben der Menschen im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Die erste Begegnung findet in der Steinzeit vor etwa 10.000 Jahren statt. Umgeben von dicht bewachsenen Wäldern hat eine kleine Gruppe von Nomaden ihre Zelte an einem Fluss aufgeschlagen und damit die Grundlage einer Siedlung geschaffen, die die Zeit überdauern soll. Die quirligen Szenen, die sich der Illustration zu dieser Epoche entnehmen lassen, zeigen Männer, die von der Jagd zurückkehren, Frauen, die zusammen mit den älteren Kindern Beeren und Wurzeln sammeln und ältere Stammesmitglieder, die die jüngsten Kinder betreuen, indem sie ihnen Geschichten erzählen. Die so dargestellten Szenen vermitteln den jungen Lesern einen sehr guten Eindruck davon, wie der Alltag der Menschen in jener Zeit ausgesehen hat. Im weiteren Verlauf der zusammenhängenden Handlung des Sachbilderbuches wird sehr anschaulich gezeigt, wie das einstige Lager der Jäger und Sammler im Laufe der Zeit zu einer Siedlung unter römischer Herrschaft heranwächst, die schließlich in einer mittelalterlichen Stadt aufgeht und am Ende jene Größe erreicht, die wir als Metropole aus der Gegenwart kennen. Die so dargestellten zeithistorischen Epochen umfassen „Die Steinzeit (10.000 v. Chr.)“, „Die ersten Ackerbauern (2000 v. Chr.)“, „Die Eisenzeit (600 v. Chr.)“, „Zeit der Römer (100 n. Chr.)“, „Die Völkerwanderung (500 n. Chr.)“, „Überfall der Wikinger (900 n. Chr.)“, „Das Dorf im Mittelalter (13. Jhdt.)“, „Die Stadt im Mittelalter (15. Jhdt.)“, „Die Pest wütet (16. Jhdt.)“, „Kriegszeiten (17. Jhdt.)“, „Kunst und Kultur (18. Jhdt.)“, „Industrielle Revolution (19. Jhdt.)“, „Die Stadt wächst (spätes 19. Jhdt.)“, „Die Stadt heute (heute)“ und schlussendlich auch einen Ausblick auf „Die Straße der Zukunft (Zukunft)“. Die jeweils in den doppelseitigen Panoramabildern erfassten Szenen stellen dabei je ein zentrales Thema einer jeden dargestellten Epoche in den Vordergrund, zum Beispiel das Wüten der Pest im Mittelalter oder die kulturelle Aufbruchstimmung des 18. Jahrhunderts, wobei auch hier ein großer Wert auf die Darstellung gelegt wird, das sich mit jeder Epoche auch die Lebenssituation und der Alltag der Menschen verändert. Unterstützt wird die visuelle Umsetzung durch einzelne textuelle Elemente, wobei einzelne Szenen, die jeweils mit Nummern markiert sind, den jungen Lesern näher erläutert werden. Für weiteren Suchspaß garantiert zudem Tim Tempus, ein Zeitreisender mit Pilotenbrille und Mantel, der in jedem der doppelseitigen Panoramabilder aufgespürt werden muss. Dem Illustrator Steve Noon ist mit seinem Sachbilderbuch „Die Geschichte einer Straße – Eine Reise durch die Jahrtausende“ in seiner Gesamtheit ein wirklich großer Wurf gelungen. Denn nicht ohne Grund wird dieses vom deutschen Nachrichtenmagazin Spiegel als eines der besten historischen Bücher für Kinder bewertet. Die liebevoll und detailreich gestalteten Panoramabilder, die jeweils von textuellen Elementen ergänzt werden, lassen die jungen Leser direkt in das historische Geschehen eintauchen und die Geschichte erleben. Dabei wird nicht nur die Neugierde und der Wissensdurst von Kindern angesprochen, sondern auch deren Lesekompetenz gefördert. Ein an sich durch und durch gelungenes Sachbilderbuch, das Kindern auf lange Sicht eine große Freude bereiten dürfte.

Der Literatur für Kinder wurde lange Zeit kaum eine literarisch-didaktische Qualität zugebilligt. Denn bis in die 1960er Jahre hinein standen eher Disziplinen wie Pädagogik, Psychologie oder Soziologie im Vordergrund. Umso erfreulicher ist es, dass mit dem Genre des Sachbilderbuches heute eine Vielzahl von Bücher existieren, bei denen die Neugierde und der Wissensdurst von Kindern im Fokus steht.

Doch was versteht man unter einem Sachbilderbuch? – Sachbilderbücher sind Erzählsachbücher, bei denen die erfahrbare kindliche Umwelt in Bildern erfasst wird, die ohne oder nur mit wenig Text begleitet werden und entweder in Einzeldarstellungen oder in zusammenhängenden Bildfolgen erscheinen. Grundsätzlich gibt es Sachbücher für Kinder jeden Alters, wobei meist ein einfach zu verstehender Sachverhalt oder ein spezifisches Thema im Mittelpunkt steht. Je älter die Leser sind, umso komplexer werden die in ihnen beleuchteten Themenfeld und umso mehr Text lassen sich den Seiten entnehmen, um den wachsenden Informationsbedürfnissen der Kinder nachzukommen.

In diese Kategorie fällt auch das Sachbilderbuch „Die Geschichte einer Straße – Eine Reise durch die Jahrtausende“ vom Illustrator Steve Noon, das im Dorling Kindersley Verlag erschienen ist und sich an junge Leser ab 6 Jahren richtet. Im Mittelpunkt der Handlung des 32 Seiten umfassenden Buches im Großformat (357 x 272 mm) steht die Entwicklung einer fiktiven Straße im Laufe von 10.000 Jahren: Von ihrer Entstehung in der Steinzeit als Lager einer kleinen Gruppe von Nomaden, die sich an einem Fluss niedergelassen haben, ihrer allmählichen Entwicklung als Teil einer imposanten römischen Siedlung der Antike bis hin zu ihrer stetigen Transformation im Laufe der Jahrtausende über das Mittelalter, die frühe Neuzeit und die Gegenwart. Dabei werden in der Darstellung von 15 jeweils doppelseitigen Panoramabildern, die farbenprächtig und überaus detailreich in Erscheinung treten, nicht etwa historische Zeitachsen visualisiert, sondern eine in Bildern zusammenhängende Geschichte erzählt, die den jungen Lesern sehr schön veranschaulicht, wie sich diese fiktive Straße und auch das Leben der Menschen im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Die erste Begegnung findet in der Steinzeit vor etwa 10.000 Jahren statt. Umgeben von dicht bewachsenen Wäldern hat eine kleine Gruppe von Nomaden ihre Zelte an einem Fluss aufgeschlagen und damit die Grundlage einer Siedlung geschaffen, die die Zeit überdauern soll. Die quirligen Szenen, die sich der Illustration zu dieser Epoche entnehmen lassen, zeigen Männer, die von der Jagd zurückkehren, Frauen, die zusammen mit den älteren Kindern Beeren und Wurzeln sammeln und ältere Stammesmitglieder, die die jüngsten Kinder betreuen, indem sie ihnen Geschichten erzählen. Die so dargestellten Szenen vermitteln den jungen Lesern einen sehr guten Eindruck davon, wie der Alltag der Menschen in jener Zeit ausgesehen hat. Im weiteren Verlauf der zusammenhängenden Handlung des Sachbilderbuches wird sehr anschaulich gezeigt, wie das einstige Lager der Jäger und Sammler im Laufe der Zeit zu einer Siedlung unter römischer Herrschaft heranwächst, die schließlich in einer mittelalterlichen Stadt aufgeht und am Ende jene Größe erreicht, die wir als Metropole aus der Gegenwart kennen.

Die so dargestellten zeithistorischen Epochen umfassen „Die Steinzeit (10.000 v. Chr.)“, „Die ersten Ackerbauern (2000 v. Chr.)“, „Die Eisenzeit (600 v. Chr.)“, „Zeit der Römer (100 n. Chr.)“, „Die Völkerwanderung (500 n. Chr.)“, „Überfall der Wikinger (900 n. Chr.)“, „Das Dorf im Mittelalter (13. Jhdt.)“, „Die Stadt im Mittelalter (15. Jhdt.)“, „Die Pest wütet (16. Jhdt.)“, „Kriegszeiten (17. Jhdt.)“, „Kunst und Kultur (18. Jhdt.)“, „Industrielle Revolution (19. Jhdt.)“, „Die Stadt wächst (spätes 19. Jhdt.)“, „Die Stadt heute (heute)“ und schlussendlich auch einen Ausblick auf „Die Straße der Zukunft (Zukunft)“. Die jeweils in den doppelseitigen Panoramabildern erfassten Szenen stellen dabei je ein zentrales Thema einer jeden dargestellten Epoche in den Vordergrund, zum Beispiel das Wüten der Pest im Mittelalter oder die kulturelle Aufbruchstimmung des 18. Jahrhunderts, wobei auch hier ein großer Wert auf die Darstellung gelegt wird, das sich mit jeder Epoche auch die Lebenssituation und der Alltag der Menschen verändert. Unterstützt wird die visuelle Umsetzung durch einzelne textuelle Elemente, wobei einzelne Szenen, die jeweils mit Nummern markiert sind, den jungen Lesern näher erläutert werden. Für weiteren Suchspaß garantiert zudem Tim Tempus, ein Zeitreisender mit Pilotenbrille und Mantel, der in jedem der doppelseitigen Panoramabilder aufgespürt werden muss.

Dem Illustrator Steve Noon ist mit seinem Sachbilderbuch „Die Geschichte einer Straße – Eine Reise durch die Jahrtausende“ in seiner Gesamtheit ein wirklich großer Wurf gelungen. Denn nicht ohne Grund wird dieses vom deutschen Nachrichtenmagazin Spiegel als eines der besten historischen Bücher für Kinder bewertet. Die liebevoll und detailreich gestalteten Panoramabilder, die jeweils von textuellen Elementen ergänzt werden, lassen die jungen Leser direkt in das historische Geschehen eintauchen und die Geschichte erleben. Dabei wird nicht nur die Neugierde und der Wissensdurst von Kindern angesprochen, sondern auch deren Lesekompetenz gefördert. Ein an sich durch und durch gelungenes Sachbilderbuch, das Kindern auf lange Sicht eine große Freude bereiten dürfte.

geschrieben am 23.11.2021 | 776 Wörter | 4668 Zeichen

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