ISBN | 389864362X | |
Autor | Hanspeter Mössenböck | |
Verlag | Dpunkt | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 337 | |
Erscheinungsjahr | 2007 | |
Extras | Webseite zum Buch: http://ssw.jku.at/JavaBuch |
Jedwedem Softwaresystem liegt eine Programmiersprache zugrunde, ganz gleich in welcher Form das System eingesetzt werden soll. In modernen Software-Architekturen spielt das Objekt-orientierte Java oftmals eine zentrale Rolle. Vielfach als behäbig und langsam präjudiziert – im Verhältnis zu maschinennahen Sprachen wie C/C++ – bietet Java jedoch sowohl einen ästhetischen wie sinnvoll strukturierten Aufbau. Trotzdem wird man nicht ohne das Wissen um die Feinheiten der Sprache von ihr profitieren können. Hanspeter Mössenbröck verschafft mit seinem Buch einen fundierten, didaktisch gut aufbereiteten Einstieg.
Das Buch lässt sich im Prinzip im zwei Teilbereiche gliedern: Programmieren im „Kleinen“ und Programmieren im „Großen“. Ersteres befasst sich mit den verschiedenen Datentypen, den Fallunterscheidungen, Schleifen, kurzum jedwedes zur effektiven Java-Programmierung notwendige Konstrukt. Zweiteres führt in die Klassen- bzw. Objektlehre ein. Hier werden vor allem die grundlegende Objektorientierung, dynamische Datenstrukturen wie Listen und Hashtables, Polymorphie oder Generezität besprochen. Einführend bespricht der Autor Basics zu Algortihmen, Variablen und Grammatiken (mit Verweis auf die EBNF und dem AST).
Das Buch richtet sich in erster Linie an Einsteiger in die Java-Materie, da das „Programmieren im Kleinen“ ausführlich und sehr verständlich behandelt wird. Den Rezipienten kommt hier Herrn Mössenböcks Didaktik zugute, die er als Hochschulprofessor mitbringt. Klar und verständlich werden Themen wie Zuweisungen, Datentypen oder Syntaxbäume aufgegriffen, erläutert und beispielgebunden verdeutlicht. Hier hat das Buch meines Erachtens auch ganz klar seine Stärken bzw. seinen Fokus. Hinzu kommen die vielfach verwendeten Aufgaben an jedem Kapitelende.
Im zweiten Themenkomplex, also der Objekt-orientierten Programmierung an sich, ist die Tiefe der Kapitel doch recht unterschiedlich. Zum einen wird Polymorphie oder Generezität hervorragend erläutert (und zwar nicht nur für Java-Anfänger), im Gegensatz dazu Fallen die Abschnitte zu Exceptionhandling, nebenläufige Programmierung oder der grafischen Benutzeroberfläche recht dürftig aus. So wird beispielsweise der Unterschied zwischen geprüften und ungeprüften Ausnahmen nicht einmal erwähnt. Im Abschnitt zu Thread-Handling hätte ich mir die in Java5 neu hinzugekommenen Konstrukte des java.util.concurrent-Packages gewünscht. Es scheint, dass der Autor diese Abschnitte zumindest erwähnt haben wollte, ohne qualitativ zu sehr in die Tiefe zu gehen. An dieser Stelle ist weiterführende Literatur für den interessierten Leser unumgänglich.
„Sprechen Sie Java“ ist ein solides Buch. Mössenböck schreibt interessant und ermutigt zum Weiterlesen; eine wichtige Eigenschaft für ein Einsteigerbuch! Bereits erwähnte Oberflächlichkeiten in den Konzepten der Objektorientierung mindern ein wenig den Gesamteindruck. Dennoch bleibt es ein zu empfehlendes Buch für jeden (nicht nur Einsteiger), der sich mit den filigranen, nicht alltäglichen Fallstricken der Programmiersprache auseinander setzen oder schnell etwas nachschlagen möchte.
geschrieben am 29.02.2008 | 401 Wörter | 2707 Zeichen
Kommentare zur Rezension (0)
Platz für Anregungen und Ergänzungen