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Weltenwanderer, Bd. 5: Stadt im Schnee


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Rezension von

Marc-Florian Wendland

Stadt im Schnee Sie können sie nicht erstürmen – dass lässt die über die Jahrhunderte perfektionierte Bauweise der Kaiserstädte nicht zu. Aber sie können sie aushungern, und das machen sie seit Jahren. Die Nomaden der Eislande sind den bewaffneten Transporten und Karawanen um Längen überlegen. Auf ihren gewaltigen Schneefängen sind sie in der weißen Wüste kaum auszumachen und schlagen blitzschnell zu. Runo ist einer von den nomadischen Partisanen, der mit seinem treuen Schneefang Mako gegen die Invasoren kämpft. Als ein kleines Mädchen einen erneuten Angriff überlebt, muss ausgerechnet der barsche Runo sich um diesen frechen Tropf kümmern. Und Mako hat ein ganz anderes Problem; er kann sich einfach nicht davor bewahren von diesem vorlauten Kind mit Keksen vollgestopft zu werden… Tanja Rasts „Stadt im Schnee“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch kurze Romane anders enden können, als man es zu Beginn angenommen hatte. Wird anfangs noch der Untergrundkampf der Nomaden gegen die Eindringlinge des Kaiserreichs beschrieben, so kippt der Roman zum Ende hin in ein Genre, dass ich eher als Mystik denn Fantasy bezeichnen würde. Auffallend realistisch und herrlich witzig beschreibt die Autorin die Auseinandersetzungen, die der barsche, kräftige Krieger Runo und sein nicht minder eindrucksvoller wie kampfstarker Schneefang Mako mit der kleinen Ilya ertragen müssen, und denen beide nicht gewachsen sind – jeder auf seiner eigenen Art. Die Art, wie die Autorin das kleine Mädchen in Szene setzt, lässt jeden, der selbst ein Kind in vergleichbaren hat, herzlich schmunzeln. Viel Wahres liegt in ihren Worten und Gestiken. Der Plott selbst ist frei von groben Schnitzern oder sprachlicher Fehltritte. Auffallend, allerdings im Roman selbst erklärt, ist die konsequente Einteilung der Geschlechter. Die Autorin dreht den Spieß üblicher Fantasybesetzungen um und gönnt den Frauen jede wichtige Position, während die Männer ausschließlich niederer Arbeiten und Stellungen erhalten. Dieses Konzept vermag die Autorin beinahe vollständige beizubehalten, allerdings haben sich in ihrer stets feminisierenden Schreibweise einige Ungereimtheiten geschlichen. So redet sie zwar von der Kaiserin, ihr Reich ist jedoch das (männliche) Kaiserreich. Die redet von Priesterinnen, Generalin, Administratorinnen – aber von Offizieren und Würdenträgern. Zugegeben, diese Kritik mutet kasuistisch an, dennoch vielen eben jene Abweichungen der Linie auf. Über das Ende und die Auflösung mögen die Leser geteilter Meinung sein, zumindest ist das Ende logisch hergeleitet und abgeschlossen. „Stadt im Schnee“ ist ein schöner Roman über die kindliche Unbekümmertheit, die das herausragende Merkmal der Geschichte darstellt. Des Weiteren gefiel die Spezies der Schneefänge. Es gibt unzählige fiktive Tierarten in der Fantasy, diese massiven und gefährlichen wie treuen Katzen stellen meiner Meinung nach, eine der eindrucksvolleren Arten dar. Alles in allem ist der vorliegende Kurzroman ein schön geschriebenes Abenteuer, das insbesondere in den ersten beiden Dritteln mit einer verblüffend lockeren und doch zielstrebigen Schreibe besticht. Tanja Rasts „Stadt im Schnee“ unterstreicht die gute bis sehr gute Qualität der meisten Weltenwanderer-Autoren.

Sie können sie nicht erstürmen – dass lässt die über die Jahrhunderte perfektionierte Bauweise der Kaiserstädte nicht zu. Aber sie können sie aushungern, und das machen sie seit Jahren. Die Nomaden der Eislande sind den bewaffneten Transporten und Karawanen um Längen überlegen. Auf ihren gewaltigen Schneefängen sind sie in der weißen Wüste kaum auszumachen und schlagen blitzschnell zu. Runo ist einer von den nomadischen Partisanen, der mit seinem treuen Schneefang Mako gegen die Invasoren kämpft. Als ein kleines Mädchen einen erneuten Angriff überlebt, muss ausgerechnet der barsche Runo sich um diesen frechen Tropf kümmern. Und Mako hat ein ganz anderes Problem; er kann sich einfach nicht davor bewahren von diesem vorlauten Kind mit Keksen vollgestopft zu werden…

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Tanja Rasts „Stadt im Schnee“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch kurze Romane anders enden können, als man es zu Beginn angenommen hatte. Wird anfangs noch der Untergrundkampf der Nomaden gegen die Eindringlinge des Kaiserreichs beschrieben, so kippt der Roman zum Ende hin in ein Genre, dass ich eher als Mystik denn Fantasy bezeichnen würde.

Auffallend realistisch und herrlich witzig beschreibt die Autorin die Auseinandersetzungen, die der barsche, kräftige Krieger Runo und sein nicht minder eindrucksvoller wie kampfstarker Schneefang Mako mit der kleinen Ilya ertragen müssen, und denen beide nicht gewachsen sind – jeder auf seiner eigenen Art. Die Art, wie die Autorin das kleine Mädchen in Szene setzt, lässt jeden, der selbst ein Kind in vergleichbaren hat, herzlich schmunzeln. Viel Wahres liegt in ihren Worten und Gestiken.

Der Plott selbst ist frei von groben Schnitzern oder sprachlicher Fehltritte. Auffallend, allerdings im Roman selbst erklärt, ist die konsequente Einteilung der Geschlechter. Die Autorin dreht den Spieß üblicher Fantasybesetzungen um und gönnt den Frauen jede wichtige Position, während die Männer ausschließlich niederer Arbeiten und Stellungen erhalten. Dieses Konzept vermag die Autorin beinahe vollständige beizubehalten, allerdings haben sich in ihrer stets feminisierenden Schreibweise einige Ungereimtheiten geschlichen. So redet sie zwar von der Kaiserin, ihr Reich ist jedoch das (männliche) Kaiserreich. Die redet von Priesterinnen, Generalin, Administratorinnen – aber von Offizieren und Würdenträgern. Zugegeben, diese Kritik mutet kasuistisch an, dennoch vielen eben jene Abweichungen der Linie auf.

Über das Ende und die Auflösung mögen die Leser geteilter Meinung sein, zumindest ist das Ende logisch hergeleitet und abgeschlossen. „Stadt im Schnee“ ist ein schöner Roman über die kindliche Unbekümmertheit, die das herausragende Merkmal der Geschichte darstellt. Des Weiteren gefiel die Spezies der Schneefänge. Es gibt unzählige fiktive Tierarten in der Fantasy, diese massiven und gefährlichen wie treuen Katzen stellen meiner Meinung nach, eine der eindrucksvolleren Arten dar. Alles in allem ist der vorliegende Kurzroman ein schön geschriebenes Abenteuer, das insbesondere in den ersten beiden Dritteln mit einer verblüffend lockeren und doch zielstrebigen Schreibe besticht. Tanja Rasts „Stadt im Schnee“ unterstreicht die gute bis sehr gute Qualität der meisten Weltenwanderer-Autoren.

geschrieben am 12.10.2010 | 463 Wörter | 2763 Zeichen

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