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Konfigurationsmanagement mit Subversion, Ant und Maven


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Rezension von

Marc-Florian Wendland

Konfigurationsmanagement mit Subversion, Ant und Maven Konfigurationsmanagement fasst eine Vielzahl von Verfahren und Prozessen zusammen, die die Struktur bzw. Automatisierung von Prozessen innerhalb eines Softwareprojektes bestimmen. KM-Verfahren werden oftmals als unflexibel, teuer und schwer wartbar angesehen, es ist aber unumstritten, dass ein gut konfigurierter und auf das Projekt sauber abgestimmter KM-Prozess qualitativ nicht nur auf das eigentliche Produkt, sondern auch auf die täglichen Arbeiten innerhalb des Projekts/Teams positiv einwirkt. An diesem Punkt jedoch wird es schwierig. Welche Werkzeuge und Prozesse sind für ein Projekt denn notwendig? Ist ein kostenloses oder kommerzielles Produkt besser geeignet? Gunther Popp versucht diese Fragen in seinem Buch „Konfigurationsmanagement“ zu erläutern und verwendet zur Veranschaulichung drei etablierte Tools aus dem Open Source-Bereich: Subversion, Ant, Maven. Das Buch gliedert sich inhaltlich in 4 Abschnitte. Im ersten Teil widmet sich der Autor der Theorie des Konfigurationsmanagement, der die Grundlage der mitnichten trivialen Thematik vermittelt. Was ist ein KM-Prozess, was sind seine Ziele, wie wird er dokumentiert und welche Artefakte eines Softwareprojektes gehören überhaupt zum KM-Prozess? Abschließend beinhaltet dieser Abschnitt eine kurze Einführung der in dem Buch verwendeten Tools. Der zweite Abschnitt führt bereits in die praktische Arbeit in Subversion ein. Es werden Themen wie der einfache Commit-Update-Prozess, aber auch komplexere aber effiziente Techniken wie das korrekte Tagging und Branching mittels Subversion beschrieben. Im dritten Abschnitt zieht der Autor einen KM-Prozess eines (semi-)fiktiven Softwareprojekts mittels Ant auf. Im vierten Abschnitt wird derselbe Prozess mit Maven umgesetzt. Das Buch „Konfigurationsmanagement“ ist eine sehr gelungene und kurzweilige Einführung in das eher stiefmütterlich behandelte Thema. Selbst der theoretische Teil ist straff und gekonnt geschrieben, schafft Klarheit und vermittelt eine genaue Vorstellung davon, was genau ein KM-Prozess ist und welche Artefakte in diesen Prozess aufzunehmen sind. Natürlich ist diese Beschreibung nicht Eins-zu-Eins auf jedwedes beliebige Projekt ableitbar. Vielmehr wird das Verständnis der Rezepienten geschärft, wenn es darum geht die notwendigen Artefakte in einem eigenen Projekt zu identifizieren. Die Arbeiten mit Subversion sind praxisorientiert und lassen sich hervorragend nachvollziehen. Im Gegensatz zu theoretischer und für den Paxisalltag wenig anwendbarer Literatur über das beliebte Versionsmangementsystem Subversion, bringt der Autor die Notwendigkeit von Tagging und Branching näher und wendet diese Techniken auf das Projekt an, welches im gesamten Buch verwendet wird. In diesem Zuge schlägt der Autor einen Verzeichnisstruktur für Projekte vor, die nicht nur auf den ersten Blick Sinn hat. Auch hier gilt wieder die Maxime, dass dies nicht für alle Projekte pauschaliert werden kann, sondern eher eine adaptierebare Basisstruktur darstellt. Subversion wird eher breitflächig als in die Tiefe vordringend beschrieben – breitflächig aber leicht verständlich und didaktisch gut aufbereitet. Wer sich jedoch ausschließlich für die Feinheiten von Subversion interessiert, sollte eher zum O'Reilly-Titel „Subversion“ greifen. Darüber hinaus denke ich, dass Vorkenntnisse über Subversion vorhanden sein sollten, um den Erklärungen und Beispielen problemlos folgen zu können, was die Qualität des Buches jedoch nicht beeinträchtigt. Endgültig überzeugt hat mich das Buch mit den Kapiteln zu und über Maven. Selbst ohne Vorkenntnisse über die Arbeitsweise oder den Sinn von Maven findet der geneigter Leser einen raschen, problemlosen Einstieg in die Materie. Der Autor arbeitet die Philosophie von Maven deutlich heraus und weckt Interesse sich auf eigene Faust genauer und intensiver mit Maven auseinander zu setzen. Außerdem kommt man mit dem Buch als Grundlage recht schnell zu brauchbaren Ergebnissen, was, meines Erachtens, für die Motivation der Arbeit mit einem so gewöhnungsbedürftigen Buildtool wie Maven immens wichtig ist. Leider geht der Autor wenig auf die Anatomie von Maven Plugins ein. Natürlich ist es nicht die Intention des Buches, sich auf die Erweiterbarkeit von Maven zu konzentrieren, dennoch wäre es hilfreich auf die Fallstricke vorzubereiten, die bei der Hinzunahme eines neuen Plugins auftreten können. Ebenso wird Multiprojektmanagement nicht berücksichtigt, ein weiteres mächtiges Konfigurationsmittel in einem Maven-Prozess. Sehr gut haben ebenso mir die Erläuterungen über die Planung und Durchführung von Releases gefallen. Jeweils in den Abschnitten zu Ant und Maven geht der Autor ausführlich auf Releasepläne ein, beschreibt das Zusammenspiel zwischen Subversion und Ant/Maven – im Falle von Maven sogar in der 3er Kombination – und weist darauf hin, welch konzeptionelle Arbeiten ein Release mit sich bringen kann. Die Sparte reicht hier von der Releasevorbereitung, der Herausgabe und dem effizienten nachträglichen Bugfixing, dem sich ein neuerlicher Buildprozess anschließt. Zu recht nimmt das korrekte und möglichst fehlerfreie Releasen von Softwaresystemen einen Großteil des Mavenabschnittes ein. Meines Erachtens würde das Buch dadurch bereichert werden, führte der Autor das praktische Arbeiten mit Eclipse mit ein. Eclipse, von Hause aus dominant was eine Projektstruktur angeht, ist vielseitig konfigurierbar und lässt sich perfekt für den von Popp favorisierten KM-Prozess einstellen. Es bliebt zu hoffen, dass Autor und Verlag in der 3. Auflage diese Themen berücksichtigen. Selbiges gilt für die Inklusion eines Bug-Tracking-Systems. Gunther Popp hat mich mit seinem Buch über die Einführung und exemplarische Durchführung von Konfigurationsmanagement-Prozessen wirklich begeistert. Das Buch liest sich flüssig, weckt Interesse und liefert in Hülle Vorschläge für die praktische Arbeit innerhalb von Softwareprojekten. Ich denke, es gibt keine bessere Einführung auf dem deutschen Buchmarkt. Dadurch, dass sich der Autor auf Open Source-Systeme stützt spricht er einen maximalen Leserkreis an, denn jeder kann diese Tools kostenfrei verwenden. Natürlich gibt es zahlreiche Punkte, um die das Buch in einer etwaigen 3. Auflage erweitert werden kann, was der aktuellen Auflage jedoch keinen Schaden zufügt. Das Buch ist ein fundiertes Einführungs- und Nachschlagewerk für die komplexe aber hilfreiche KM-Thematik. Fazit: Sehr zu empfehlen.

Konfigurationsmanagement fasst eine Vielzahl von Verfahren und Prozessen zusammen, die die Struktur bzw. Automatisierung von Prozessen innerhalb eines Softwareprojektes bestimmen. KM-Verfahren werden oftmals als unflexibel, teuer und schwer wartbar angesehen, es ist aber unumstritten, dass ein gut konfigurierter und auf das Projekt sauber abgestimmter KM-Prozess qualitativ nicht nur auf das eigentliche Produkt, sondern auch auf die täglichen Arbeiten innerhalb des Projekts/Teams positiv einwirkt.

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An diesem Punkt jedoch wird es schwierig. Welche Werkzeuge und Prozesse sind für ein Projekt denn notwendig? Ist ein kostenloses oder kommerzielles Produkt besser geeignet?

Gunther Popp versucht diese Fragen in seinem Buch „Konfigurationsmanagement“ zu erläutern und verwendet zur Veranschaulichung drei etablierte Tools aus dem Open Source-Bereich: Subversion, Ant, Maven.

Das Buch gliedert sich inhaltlich in 4 Abschnitte. Im ersten Teil widmet sich der Autor der Theorie des Konfigurationsmanagement, der die Grundlage der mitnichten trivialen Thematik vermittelt. Was ist ein KM-Prozess, was sind seine Ziele, wie wird er dokumentiert und welche Artefakte eines Softwareprojektes gehören überhaupt zum KM-Prozess? Abschließend beinhaltet dieser Abschnitt eine kurze Einführung der in dem Buch verwendeten Tools.

Der zweite Abschnitt führt bereits in die praktische Arbeit in Subversion ein. Es werden Themen wie der einfache Commit-Update-Prozess, aber auch komplexere aber effiziente Techniken wie das korrekte Tagging und Branching mittels Subversion beschrieben.

Im dritten Abschnitt zieht der Autor einen KM-Prozess eines (semi-)fiktiven Softwareprojekts mittels Ant auf. Im vierten Abschnitt wird derselbe Prozess mit Maven umgesetzt.

Das Buch „Konfigurationsmanagement“ ist eine sehr gelungene und kurzweilige Einführung in das eher stiefmütterlich behandelte Thema. Selbst der theoretische Teil ist straff und gekonnt geschrieben, schafft Klarheit und vermittelt eine genaue Vorstellung davon, was genau ein KM-Prozess ist und welche Artefakte in diesen Prozess aufzunehmen sind. Natürlich ist diese Beschreibung nicht Eins-zu-Eins auf jedwedes beliebige Projekt ableitbar. Vielmehr wird das Verständnis der Rezepienten geschärft, wenn es darum geht die notwendigen Artefakte in einem eigenen Projekt zu identifizieren.

Die Arbeiten mit Subversion sind praxisorientiert und lassen sich hervorragend nachvollziehen. Im Gegensatz zu theoretischer und für den Paxisalltag wenig anwendbarer Literatur über das beliebte Versionsmangementsystem Subversion, bringt der Autor die Notwendigkeit von Tagging und Branching näher und wendet diese Techniken auf das Projekt an, welches im gesamten Buch verwendet wird. In diesem Zuge schlägt der Autor einen Verzeichnisstruktur für Projekte vor, die nicht nur auf den ersten Blick Sinn hat. Auch hier gilt wieder die Maxime, dass dies nicht für alle Projekte pauschaliert werden kann, sondern eher eine adaptierebare Basisstruktur darstellt.

Subversion wird eher breitflächig als in die Tiefe vordringend beschrieben – breitflächig aber leicht verständlich und didaktisch gut aufbereitet. Wer sich jedoch ausschließlich für die Feinheiten von Subversion interessiert, sollte eher zum O'Reilly-Titel „Subversion“ greifen. Darüber hinaus denke ich, dass Vorkenntnisse über Subversion vorhanden sein sollten, um den Erklärungen und Beispielen problemlos folgen zu können, was die Qualität des Buches jedoch nicht beeinträchtigt.

Endgültig überzeugt hat mich das Buch mit den Kapiteln zu und über Maven. Selbst ohne Vorkenntnisse über die Arbeitsweise oder den Sinn von Maven findet der geneigter Leser einen raschen, problemlosen Einstieg in die Materie. Der Autor arbeitet die Philosophie von Maven deutlich heraus und weckt Interesse sich auf eigene Faust genauer und intensiver mit Maven auseinander zu setzen. Außerdem kommt man mit dem Buch als Grundlage recht schnell zu brauchbaren Ergebnissen, was, meines Erachtens, für die Motivation der Arbeit mit einem so gewöhnungsbedürftigen Buildtool wie Maven immens wichtig ist.

Leider geht der Autor wenig auf die Anatomie von Maven Plugins ein. Natürlich ist es nicht die Intention des Buches, sich auf die Erweiterbarkeit von Maven zu konzentrieren, dennoch wäre es hilfreich auf die Fallstricke vorzubereiten, die bei der Hinzunahme eines neuen Plugins auftreten können. Ebenso wird Multiprojektmanagement nicht berücksichtigt, ein weiteres mächtiges Konfigurationsmittel in einem Maven-Prozess.

Sehr gut haben ebenso mir die Erläuterungen über die Planung und Durchführung von Releases gefallen. Jeweils in den Abschnitten zu Ant und Maven geht der Autor ausführlich auf Releasepläne ein, beschreibt das Zusammenspiel zwischen Subversion und Ant/Maven – im Falle von Maven sogar in der 3er Kombination – und weist darauf hin, welch konzeptionelle Arbeiten ein Release mit sich bringen kann. Die Sparte reicht hier von der Releasevorbereitung, der Herausgabe und dem effizienten nachträglichen Bugfixing, dem sich ein neuerlicher Buildprozess anschließt. Zu recht nimmt das korrekte und möglichst fehlerfreie Releasen von Softwaresystemen einen Großteil des Mavenabschnittes ein.

Meines Erachtens würde das Buch dadurch bereichert werden, führte der Autor das praktische Arbeiten mit Eclipse mit ein. Eclipse, von Hause aus dominant was eine Projektstruktur angeht, ist vielseitig konfigurierbar und lässt sich perfekt für den von Popp favorisierten KM-Prozess einstellen. Es bliebt zu hoffen, dass Autor und Verlag in der 3. Auflage diese Themen berücksichtigen. Selbiges gilt für die Inklusion eines Bug-Tracking-Systems.

Gunther Popp hat mich mit seinem Buch über die Einführung und exemplarische Durchführung von Konfigurationsmanagement-Prozessen wirklich begeistert. Das Buch liest sich flüssig, weckt Interesse und liefert in Hülle Vorschläge für die praktische Arbeit innerhalb von Softwareprojekten. Ich denke, es gibt keine bessere Einführung auf dem deutschen Buchmarkt. Dadurch, dass sich der Autor auf Open Source-Systeme stützt spricht er einen maximalen Leserkreis an, denn jeder kann diese Tools kostenfrei verwenden. Natürlich gibt es zahlreiche Punkte, um die das Buch in einer etwaigen 3. Auflage erweitert werden kann, was der aktuellen Auflage jedoch keinen Schaden zufügt. Das Buch ist ein fundiertes Einführungs- und Nachschlagewerk für die komplexe aber hilfreiche KM-Thematik.

Fazit: Sehr zu empfehlen.

geschrieben am 28.03.2008 | 882 Wörter | 5548 Zeichen

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