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Die Fledermaus, die keine war


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Rezension von

blaue Blume

Die Fledermaus, die keine war Ein Bilderbuch mit viel Weisheit Stellen Sie sich vor, Sie wĂĽrden an einem Faden unter einer Decke hängen und kein Mensch interessiert sich fĂĽr Sie, noch nicht einmal eines Blickes werden Sie gewĂĽrdigt. Was wĂĽrden Sie tun? In der Geschichte „Die Fledermaus, die keine war“ von Engin Korelli handelt es sich um eine Fledermaus, die in einem Kinderzimmer unter der Decke hängt. Ein Mädchen hat diese Fledermaus geschenkt bekommen und anfangs hat sie auch sehr viel mit ihr gespielt, doch dann kommt das Mädchen in die Schule und die Fledermaus gerät in Vergessenheit. Ă„hnlich wie bei uns Menschen – wenn wir uns nicht mehr bewegen, keine Beschäftigung mehr haben, erschlaffen allmählich unsere Muskeln – ergeht es der Fledermaus. Durch das ewige hängen, erschlaffen ihre FlĂĽgel und werden fahl. Doch was sollte sie tun? Während die Fledermaus an der Decke hängt und die Langeweile immer mehr Besitz von ihr ergreift, kommt in einer Nacht ein heftiger Sturm. Das Fenster im Zimmer des Mädchens wird vom Sturm zerstört und so kann der Sturm alles Papier durcheinanderwirbeln, die Bilder werden von der Wand gerissen. Die Fledermaus versucht verzweifelt, das Mädchen zu wecken und zu warnen, doch das Mädchen schläft tief und fest und bekommt vom Sturm nichts mit. FĂĽr uns Menschen ist solch ein Sturm unter Umständen gefährlich, doch fĂĽr die Fledermaus bedeutet es Rettung, denn der Sturm macht auch vor ihrem Faden nicht Halt. Der Faden reiĂźt und die Fledermaus nutzt die Chance und fliegt aus dem Fenster in den Wald hinein. In ihrem Leben war sie noch nie in einem Wald, sie kennt sich weder dort aus, noch kennt sie die Gefahren. Schon versucht eine Eule nach ihr zu schnappen und will sie fressen, doch die Fledermaus ist schneller und kann sich in Sicherheit bringen. Aber im Wald lauern noch ganz andere Gefahren. Wird sie das Abenteuer im Wald ĂĽberleben und wenn ja, wird sie ein neues Zuhause finden? Dieses Bilderbuch ist fĂĽr Kinder ab 4 Jahre geeignet, aber wie bei vielen Geschichten fĂĽr Kinder, können auch wir Erwachsene daraus lernen. Die Eule versucht die Fledermaus mit Charme zu locken und sobald sie die Fledermaus in ihren Fängen hätte, wĂĽrde sie diese fressen. Wie oft lassen wir uns von Verlockungen verfĂĽhren und merken nicht, dass dies seinen Preis hat? In einer Höhle entdeckt die Fledermaus eine Menge andere Fledermäuse. Eine dieser Fledermäuse schlägt ihr vor, auf Jagd zu gehen. Doch die Fledermaus (die keine war), erwidert darauf, dass sie von der Jagd keine Ahnung hat und die Fledermaus aus der Höhle antwortet ihr, dass dies kein Hinderungsgrund sei. Die Fledermaus (die keine war) gibt zu Bedenken, dass all jene, die Jäger sind, irgendwann selber gejagt werden, doch die Fledermaus aus der Höhle tut diese Einwendung ab mit naturwissenschaftlicher BegrĂĽndung, man muss nur schlau genug sein, dann wird man zu keinem Gejagten. DafĂĽr das die Fledermaus (die keine war) keine Kenntnisse ĂĽber einen Wald hat, ist sie weise, denn wer selber jagt, kann schnell zum Gejagten werden. Im Grunde erleben wir Menschen dies Tag fĂĽr Tag, denn beispielsweise jagen wir der Zeit hinterher, doch letztendlich jagt uns die Zeit. Desto mehr wir versuchen, in einem bestimmten Zeitraum möglichst viel zu schaffen, desto mehr kommt das GefĂĽhl auf, dass wir zu wenig schaffen. Die Fledermaus aus der Höhle glaubt, dass sie der Fledermaus (die keine war) ĂĽberlegen ist, dass sie ihr zeigen muss, wie es sich im Wald verhält. Wir wĂĽrden von einer gewissen Ăśberheblichkeit sprechen, vor allem wenn man die Geschichte weiter liest und plötzlich die Fledermaus aus der Höhle in Gefahr gerät und die Fledermaus (die keine war) sie retten muss. Diese Stelle im Buch spiegelt das Verhältnis von Erwachsenen und Kindern. Wie oft geschieht es im Alltag, dass wir Erwachsene meinen, aufgrund unserer Lebenserfahrung, den Kindern zeigen zu wollen, wie die Welt funktioniert und wie oft bemerken wir nicht, dass wir in unserer Routine blind sind und die Gefahren am Wegesrand nicht bemerken. Da ein Kind weder ĂĽber dieselbe Lebenserfahrung verfĂĽgt, wie wir Erwachsene, noch in einer Routine lebt, da sie dabei sind, jeden Tag ein StĂĽckchen mehr von der Welt zu entdecken, sind sie eher in der Lage, intuitiv die Gefahren am Wegesrand zu bemerken, doch in unserer Ăśberheblichkeit nehmen wir die Kinder nicht ernst. Die Geschichte wird vom Autor Engin Korelli sehr schön erzählt und ich kann mir vorstellen, dass viele Kinder Gefallen daran finden. Wir Erwachsene, die einem Kind diese Geschichte vorlesen, werden vorsichtig auf unsere Unzulänglichkeiten hingewiesen ohne das Gesicht zu verlieren. Dieses Buch ist demnach fĂĽr Kinder und fĂĽr Erwachsene geeignet. Die Illustrationen von Esin Şahin sind gut gelungen. Die Bilder sind nicht ĂĽberladen, manchmal auf das Wichtigste reduziert, wie beispielsweise bei der Darstellung, wie sehr sich die Fledermaus langweilt. FĂĽr Kinder gibt es auf den Bildern einiges zu entdecken, wie beispielsweise im Zimmer des Mädchens und wahrscheinlich wird ein Kind vieles davon wiedererkennen, da es im eigenen Zimmer ähnlich aussieht. Auf der linken Seite ist der jeweilige Text. Da es sich um ein zweisprachiges Kinderbuch handelt, so ist zunächst der Text in einer „Fremdsprache“ und darunter in deutscher Sprache. Auf der rechten Seite ist das jeweilige Bild vorhanden. Dieses Buch liegt als folgende Sprachausgaben vor: Deutsch – Arabisch 978-3-940267-28-3 Deutsch – Englisch 978-3-940267-08-5 Deutsch – Französisch 978-3-940267-06-1 Deutsch – Griechisch 978-3-940267-36-8 Deutsch – Italienisch 978-3-940267-34-4 Deutsch – Kroatisch 978-3-940267-37-5 Deutsch – Persisch 978-3-940267-35-1 Deutsch – Polnisch 978-3-940267-16-0 Deutsch – Russisch 978-3-940267-17-7 Deutsch – Serbisch 978-3-940267-09-2 Deutsch – Spanisch 978-3-940267-07-8 Deutsch – TĂĽrkisch 978-3-940267-05-4

Ein Bilderbuch mit viel Weisheit

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Stellen Sie sich vor, Sie würden an einem Faden unter einer Decke hängen und kein Mensch interessiert sich für Sie, noch nicht einmal eines Blickes werden Sie gewürdigt. Was würden Sie tun?

In der Geschichte „Die Fledermaus, die keine war“ von Engin Korelli handelt es sich um eine Fledermaus, die in einem Kinderzimmer unter der Decke hängt.

Ein Mädchen hat diese Fledermaus geschenkt bekommen und anfangs hat sie auch sehr viel mit ihr gespielt, doch dann kommt das Mädchen in die Schule und die Fledermaus gerät in Vergessenheit. Ähnlich wie bei uns Menschen – wenn wir uns nicht mehr bewegen, keine Beschäftigung mehr haben, erschlaffen allmählich unsere Muskeln – ergeht es der Fledermaus. Durch das ewige hängen, erschlaffen ihre Flügel und werden fahl. Doch was sollte sie tun?

Während die Fledermaus an der Decke hängt und die Langeweile immer mehr Besitz von ihr ergreift, kommt in einer Nacht ein heftiger Sturm. Das Fenster im Zimmer des Mädchens wird vom Sturm zerstört und so kann der Sturm alles Papier durcheinanderwirbeln, die Bilder werden von der Wand gerissen. Die Fledermaus versucht verzweifelt, das Mädchen zu wecken und zu warnen, doch das Mädchen schläft tief und fest und bekommt vom Sturm nichts mit. Für uns Menschen ist solch ein Sturm unter Umständen gefährlich, doch für die Fledermaus bedeutet es Rettung, denn der Sturm macht auch vor ihrem Faden nicht Halt. Der Faden reißt und die Fledermaus nutzt die Chance und fliegt aus dem Fenster in den Wald hinein. In ihrem Leben war sie noch nie in einem Wald, sie kennt sich weder dort aus, noch kennt sie die Gefahren. Schon versucht eine Eule nach ihr zu schnappen und will sie fressen, doch die Fledermaus ist schneller und kann sich in Sicherheit bringen. Aber im Wald lauern noch ganz andere Gefahren. Wird sie das Abenteuer im Wald überleben und wenn ja, wird sie ein neues Zuhause finden?

Dieses Bilderbuch ist für Kinder ab 4 Jahre geeignet, aber wie bei vielen Geschichten für Kinder, können auch wir Erwachsene daraus lernen.

Die Eule versucht die Fledermaus mit Charme zu locken und sobald sie die Fledermaus in ihren Fängen hätte, würde sie diese fressen. Wie oft lassen wir uns von Verlockungen verführen und merken nicht, dass dies seinen Preis hat?

In einer Höhle entdeckt die Fledermaus eine Menge andere Fledermäuse. Eine dieser Fledermäuse schlägt ihr vor, auf Jagd zu gehen. Doch die Fledermaus (die keine war), erwidert darauf, dass sie von der Jagd keine Ahnung hat und die Fledermaus aus der Höhle antwortet ihr, dass dies kein Hinderungsgrund sei. Die Fledermaus (die keine war) gibt zu Bedenken, dass all jene, die Jäger sind, irgendwann selber gejagt werden, doch die Fledermaus aus der Höhle tut diese Einwendung ab mit naturwissenschaftlicher Begründung, man muss nur schlau genug sein, dann wird man zu keinem Gejagten.

Dafür das die Fledermaus (die keine war) keine Kenntnisse über einen Wald hat, ist sie weise, denn wer selber jagt, kann schnell zum Gejagten werden. Im Grunde erleben wir Menschen dies Tag für Tag, denn beispielsweise jagen wir der Zeit hinterher, doch letztendlich jagt uns die Zeit. Desto mehr wir versuchen, in einem bestimmten Zeitraum möglichst viel zu schaffen, desto mehr kommt das Gefühl auf, dass wir zu wenig schaffen.

Die Fledermaus aus der Höhle glaubt, dass sie der Fledermaus (die keine war) überlegen ist, dass sie ihr zeigen muss, wie es sich im Wald verhält. Wir würden von einer gewissen Überheblichkeit sprechen, vor allem wenn man die Geschichte weiter liest und plötzlich die Fledermaus aus der Höhle in Gefahr gerät und die Fledermaus (die keine war) sie retten muss.

Diese Stelle im Buch spiegelt das Verhältnis von Erwachsenen und Kindern. Wie oft geschieht es im Alltag, dass wir Erwachsene meinen, aufgrund unserer Lebenserfahrung, den Kindern zeigen zu wollen, wie die Welt funktioniert und wie oft bemerken wir nicht, dass wir in unserer Routine blind sind und die Gefahren am Wegesrand nicht bemerken. Da ein Kind weder über dieselbe Lebenserfahrung verfügt, wie wir Erwachsene, noch in einer Routine lebt, da sie dabei sind, jeden Tag ein Stückchen mehr von der Welt zu entdecken, sind sie eher in der Lage, intuitiv die Gefahren am Wegesrand zu bemerken, doch in unserer Überheblichkeit nehmen wir die Kinder nicht ernst.

Die Geschichte wird vom Autor Engin Korelli sehr schön erzählt und ich kann mir vorstellen, dass viele Kinder Gefallen daran finden. Wir Erwachsene, die einem Kind diese Geschichte vorlesen, werden vorsichtig auf unsere Unzulänglichkeiten hingewiesen ohne das Gesicht zu verlieren. Dieses Buch ist demnach für Kinder und für Erwachsene geeignet.

Die Illustrationen von Esin Şahin sind gut gelungen. Die Bilder sind nicht ĂĽberladen, manchmal auf das Wichtigste reduziert, wie beispielsweise bei der Darstellung, wie sehr sich die Fledermaus langweilt. FĂĽr Kinder gibt es auf den Bildern einiges zu entdecken, wie beispielsweise im Zimmer des Mädchens und wahrscheinlich wird ein Kind vieles davon wiedererkennen, da es im eigenen Zimmer ähnlich aussieht.

Auf der linken Seite ist der jeweilige Text. Da es sich um ein zweisprachiges Kinderbuch handelt, so ist zunächst der Text in einer „Fremdsprache“ und darunter in deutscher Sprache. Auf der rechten Seite ist das jeweilige Bild vorhanden.

Dieses Buch liegt als folgende Sprachausgaben vor:

Deutsch – Arabisch 978-3-940267-28-3

Deutsch – Englisch 978-3-940267-08-5

Deutsch – Französisch 978-3-940267-06-1

Deutsch – Griechisch 978-3-940267-36-8

Deutsch – Italienisch 978-3-940267-34-4

Deutsch – Kroatisch 978-3-940267-37-5

Deutsch – Persisch 978-3-940267-35-1

Deutsch – Polnisch 978-3-940267-16-0

Deutsch – Russisch 978-3-940267-17-7

Deutsch – Serbisch 978-3-940267-09-2

Deutsch – Spanisch 978-3-940267-07-8

Deutsch – Türkisch 978-3-940267-05-4

geschrieben am 02.11.2012 | 909 Wörter | 5012 Zeichen

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