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Dakar Berlin


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Rezension von

Dr. Benjamin Krenberger

Dakar Berlin Das Porträt zweier Städte als künstlerischen Dialog abzubilden, ist ein Wagnis, für den Leser wie für den Verlag. Zum einen müssen Kontraste die Aufmerksamkeit binden, zum anderen müssen aber auch Gemeinsamkeiten den tieferen Sinn des Projekts als ein Mehr zur bloßen l’art pour l’art herausarbeiten. Die beteiligten (Foto-)Künstler Mamadou Gomis aus Dakar und Simone Gilges stehen, ausgehend von einem künstlerischen Workshop im Jahr 2008 in Dakar, seit Mai 2009 im Austausch und senden Berichte, Bilder und Informationen über die und aus der eigenen Stadt, mal initiativ, mal als Reaktion auf eine zuvor erfolgte Zusendung. Die Städte werden porträtiert, aber auch ein wenig seziert, stets ausgerichtet an den Menschen, die das Lebendige der Städte prägen. Dabei besteht die Kunst nicht nur im Einfangen von Alltagsritualen, sondern auch ein wenig im bildhaften Erfassen der Zeitläufte einer Stadt: ist es wirklich das ohnmächtig machende Rauschen als Fratze einer Großstadt, oder gibt es nicht doch eine fast stille Gleichzeitigkeit des Lebens vor Ort? Einzelheiten setzen dabei starke Akzente, sei es die Beobachtung von Religiosität, Sport, Musik, Markttreiben oder anderen Ereignissen. Die so mögliche Teilnahme am Alltag zweier so unterschiedlicher Metropolen mit dem Menschlichen und vor allem der Kunst als gemeinsam verbindender Klammer ist ein großes Verdienst der beteiligten Künstler, aber auch der Organisatoren und Sponsoren dahinter. Denn man kann, so beschreibt es zutreffend auch der deutsche Botschafter in Dakar, Christian Clages, in einem Vorwort, durch die Gegenüberstellung mehr erfahren als aus der Einzelbetrachtung. Und, auch das betont er mit sicherem Blick, die Flucht aus der Urbanität zur teilweise nur noch spärlich vorhandenen Natur und vor allem ans Wasser, ist eine weitere große Gemeinsamkeit der Menschen in Dakar und Berlin, die durch die Künstler präzise eingefangen wurde. Einleitend wird der Leser in eine Unterhaltung zwischen den beiden Künstlern und einer Moderatorin hineingezogen und kann schon aus dieser die große Ernsthaftigkeit, aber auch Schaffensfreude der Beteiligten erahnen. Schiere Lust am Festhalten von Situationen steht gleichbedeutend neben übergeordneten Aspekten wie der Darstellung soziokultureller Entwicklungen und Interaktionen. Nach einem Kurzportrait der beiden Künstler und einer Zuordnungsübersicht der einzelnen Bilder samt Titel, Jahreszahl und Urheber können dann fast 100 Seiten an großformatig gedruckten Fotos in Augenschein genommen werden. Dabei gibt es immer wieder kleine Konstellationen, die neben dem Erstaunen über die Szenerie oder die Menschen auch ganz stille Momente des Lächelns in das Gesicht des Betrachters zaubern können, bspw. die Gegenüberstellung der beiden Mütter mit Säugling oder die Freude der Teilnehmer an öffentlichen Grillzusammenkünften. Starken Eindruck hinterlassen jeweils aber auch die Ablichtungen des Verfalls und der Dekonstruktion in beiden Städten. Die Rezeption des Bandes ist mitunter sperrig, das mag zuzugeben sein, aber man kann sich mit ein bisschen Zeit und Muße wunderbar auf das Projekt einlassen und den künstlerischen Impetus der Beteiligten nachverfolgen, sich aber auch ein wenig den Spiegel vorhalten lassen.

Das Porträt zweier Städte als künstlerischen Dialog abzubilden, ist ein Wagnis, für den Leser wie für den Verlag. Zum einen müssen Kontraste die Aufmerksamkeit binden, zum anderen müssen aber auch Gemeinsamkeiten den tieferen Sinn des Projekts als ein Mehr zur bloßen l’art pour l’art herausarbeiten. Die beteiligten (Foto-)Künstler Mamadou Gomis aus Dakar und Simone Gilges stehen, ausgehend von einem künstlerischen Workshop im Jahr 2008 in Dakar, seit Mai 2009 im Austausch und senden Berichte, Bilder und Informationen über die und aus der eigenen Stadt, mal initiativ, mal als Reaktion auf eine zuvor erfolgte Zusendung. Die Städte werden porträtiert, aber auch ein wenig seziert, stets ausgerichtet an den Menschen, die das Lebendige der Städte prägen. Dabei besteht die Kunst nicht nur im Einfangen von Alltagsritualen, sondern auch ein wenig im bildhaften Erfassen der Zeitläufte einer Stadt: ist es wirklich das ohnmächtig machende Rauschen als Fratze einer Großstadt, oder gibt es nicht doch eine fast stille Gleichzeitigkeit des Lebens vor Ort? Einzelheiten setzen dabei starke Akzente, sei es die Beobachtung von Religiosität, Sport, Musik, Markttreiben oder anderen Ereignissen. Die so mögliche Teilnahme am Alltag zweier so unterschiedlicher Metropolen mit dem Menschlichen und vor allem der Kunst als gemeinsam verbindender Klammer ist ein großes Verdienst der beteiligten Künstler, aber auch der Organisatoren und Sponsoren dahinter. Denn man kann, so beschreibt es zutreffend auch der deutsche Botschafter in Dakar, Christian Clages, in einem Vorwort, durch die Gegenüberstellung mehr erfahren als aus der Einzelbetrachtung. Und, auch das betont er mit sicherem Blick, die Flucht aus der Urbanität zur teilweise nur noch spärlich vorhandenen Natur und vor allem ans Wasser, ist eine weitere große Gemeinsamkeit der Menschen in Dakar und Berlin, die durch die Künstler präzise eingefangen wurde.

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Einleitend wird der Leser in eine Unterhaltung zwischen den beiden Künstlern und einer Moderatorin hineingezogen und kann schon aus dieser die große Ernsthaftigkeit, aber auch Schaffensfreude der Beteiligten erahnen. Schiere Lust am Festhalten von Situationen steht gleichbedeutend neben übergeordneten Aspekten wie der Darstellung soziokultureller Entwicklungen und Interaktionen. Nach einem Kurzportrait der beiden Künstler und einer Zuordnungsübersicht der einzelnen Bilder samt Titel, Jahreszahl und Urheber können dann fast 100 Seiten an großformatig gedruckten Fotos in Augenschein genommen werden. Dabei gibt es immer wieder kleine Konstellationen, die neben dem Erstaunen über die Szenerie oder die Menschen auch ganz stille Momente des Lächelns in das Gesicht des Betrachters zaubern können, bspw. die Gegenüberstellung der beiden Mütter mit Säugling oder die Freude der Teilnehmer an öffentlichen Grillzusammenkünften. Starken Eindruck hinterlassen jeweils aber auch die Ablichtungen des Verfalls und der Dekonstruktion in beiden Städten.

Die Rezeption des Bandes ist mitunter sperrig, das mag zuzugeben sein, aber man kann sich mit ein bisschen Zeit und Muße wunderbar auf das Projekt einlassen und den künstlerischen Impetus der Beteiligten nachverfolgen, sich aber auch ein wenig den Spiegel vorhalten lassen.

geschrieben am 17.12.2012 | 463 Wörter | 2772 Zeichen

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