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Windows Installer 3.1


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Marc-Florian Wendland

Windows Installer 3.1 Der Windows Installer Service, der erstmals in Windows 2000 integriert wurde und mittlerweile in der Version 3.1 vorliegt, ist ein mächtiger und nicht-trivialer Framework, zu dem einiges an Hintergrundwissen zu erlernen ist. Mit dieser Technologie gelingt es Microsoft ein Software-Produkt von der Erstinstallation über Einspielung etwaiger Servicepacks und Patches, bis hin zu der finalen Deinstallation in konsistenten und funktionsfähigem Zustand zu halten, eventuelle manuell gelöschte Daten automatisch zu ersetzen und quasi zur Laufzeit den Installationsstatus der Features zu verändern. Doch all dies gilt nur, sofern sich der Entwickler einer MSI-Datenbank an die Regeln des Windows Installers gehalten hat. Da dieser Framework einen recht gewaltigen Umfang, Client-& Server-Prozesse und nahezu unbegrenzte Flexibilität im Einsatz eigener Libraries besitzt, ist das fehlerfreie Erstellen nicht ganz einfach, besonders nicht, wenn es um knifflige Angelegenheiten geht. Viele Kleinigkeiten, die nicht auf Anhieb auf der Hand liegen, können hier schnell zur blockierenden Stolperstelle mutieren. Hier bietet Andreas Kerl mit seinem umfassenden Fachwissen als Application Development Consultant jedem Entwickler, der sich bereits mit der Windows Installer-Technologie befasst hat, sehr gute Hilfe. Das Buch ist in 10 Kapiteln unterteilt und ist keinesfalls als Nachttischlektüre geeignet. Es richtet sich ganz klar an den Profi, denn weder hilft Kerl bei der Wahl des Authoring-Tools zur Erstellung eines MSI-Paktes, noch verwendet er viele Codebeispiele. Das meiste in seinem Buch sind Hintergrundinformationen zum Windows Installer. Oft zieht er dazu Log-Einträge des Installationsvorganges, um zum Beispiel das Switching vom Client zum Server zu demonstrieren. In einigen Absätzen waren selbst für meinen Geschmack die Details zu sehr komprimiert, so dass ich sie zweimal lesen musste. Hat man dann jedoch den Aha-Effekt erlebt, kann man sicher sein, es wirklich verstanden zu haben. Das erste Kapitel befasst sich kurz und knackig mit dem Servicemodell des Windows Installer, mit den Dateitypen, der ICE-Validierung, den Befehlszeilenoptionen und unterstützenden Tools, von denen er ganz besonders den äußerst praktischen und intuitiv zu bedienenden Tabelleneditor Orca häufig im Buch verwendet. Das zwei und dritte Kapitel widmet sich der Anatomie eines MSI-Paketes und mit dem Ablauf einer Installation aus Sicht des Windows Installer Services. Dabei beschreibt Kerl die verschiedenen Teilbereiche eines MSI-Paketes, von Ressource, über Komponenten und Features bis hin zur Gesamtproduktsicht. Gerade jedoch das dritte Kapitel, in dem der Autor auf die verschiedenen Ablaufphasen, den Client-& Server-Prozess, die verschiedenen Installationsarten und Möglichkeit der Registrymodifizierung eingeht, hat mich schon stark beeindruckt. Wie gesagt, manchmal mit dem Hang zur Übersättigung mit Informationen, aber dennoch sehr gekonnt und wirklich fundiert. Im vierten Kapitel befasst sich der Autor mit dem Sinn und Zweck von CustomActions und gibt Anhaltspunkte, wie man mit der Installer-API unter C eigene DLL’s in den Installationsprozess einbinden kann. Dadurch steht einem Entwickler quasi die unbegrenzte Nutzung der Windows-API zur Verfügung. Das fünfte Kapitel bringt dem Leser die Transformationen näher. Dieses Kapitel hat mir besonders gut gefallen und der Nutzen solcher Transformationen erschloss sich mir sofort und wurde vom Autor anhand guter Beispiele vorgelegt. Auf Upgrades und den Unterschieden zwischen Small(HotFixes)-/Minor(Servicepacks)-& Major-Upgrades geht der Autor im sechsten Kapitel ein. Da ich vorher noch nie mit Upgrades zu schaffen hatte, hat mich dieses Kapitel besonders gereizt. Kerl erklärt worauf man beim Erstellen der verschiedenen Upgrades achten muss, wann man definitiv ein Major-Upgrade durchführen muss und wie man ältere, inkompatible Versionen leicht durch den Windows Installer deinstallieren lässt. Kapitel 7 – 10 befassen sich ausführlich mit der neuen mächtigeren Patch-Technologie des Windows Installers 3.1, so ausführlich, dass er diesem komplexen Thema knapp die Hälfte des Buches widmet und auf nahezu alle Fragen eingeht. Ich möchte Herrn Kerl hier wirklich mein Lob aussprechen. Anfänglich war ich durch einige Online-Rezensionen skeptisch, dass es sich wirklich nur um eine Übersetzung des MSDN handeln könnte. Aber dem ist wahrlich nicht so. Natürlich sind Tabellen und Attributwerte aus dem MSDN übersetzt, aber es ist ja auch ein deutsches Buch und da bleiben reine Übersetzungen nun mal nicht aus. Also, keine Bedenken diesbezüglich. Jedoch gibt es auch ein paar Sachen die mir nicht so gut gefallen haben. Zum Beispiel geht der Autor auf das relativ neue WiX Toolset als Authoring-Tool ein. Leider verwendet er nahezu 1:1 das Beispiel aus der – meines Erachtens nach – mangelhalften Dokumentation. Hier hätte ein Link zum Onlinetutorial genügt, denn wer sich intensiv mit WiX befassen will, dem wird diese Passage nicht weiterhelfen. Ich arbeite selbst seit knapp einem dreiviertel Jahr an der Automatisierung von Packaging-Prozessen mittels des XML-basierten Toolsets. Des weiteren der teilweise zu hohe Informationsgehalt einiger Absätze, in denen Kerl versucht hatte, zwei Stufen auf einmal zu erklimmen. Abschließend kann ich das Buch jedem wärmstens Empfehlen, der mehr über die interessante Technologie des Windows Installer Service erfahren möchte. Wer sich jedoch zum ersten Mal an die Materie wagt, dem muss ich von diesem Buch abraten, da das Einstiegslevel eindeutig zu hoch ist und ein Neuling leicht von der Masse der verschiedenen Prozesse und Bedingungen den Überblick verliert. Da bleibt nur zu hoffen, dass Herr Kerl über den MSI 4.x ein ebenso gutes, wie nützliches Buch schreiben wird.

Der Windows Installer Service, der erstmals in Windows 2000 integriert wurde und mittlerweile in der Version 3.1 vorliegt, ist ein mächtiger und nicht-trivialer Framework, zu dem einiges an Hintergrundwissen zu erlernen ist. Mit dieser Technologie gelingt es Microsoft ein Software-Produkt von der Erstinstallation über Einspielung etwaiger Servicepacks und Patches, bis hin zu der finalen Deinstallation in konsistenten und funktionsfähigem Zustand zu halten, eventuelle manuell gelöschte Daten automatisch zu ersetzen und quasi zur Laufzeit den Installationsstatus der Features zu verändern. Doch all dies gilt nur, sofern sich der Entwickler einer MSI-Datenbank an die Regeln des Windows Installers gehalten hat. Da dieser Framework einen recht gewaltigen Umfang, Client-& Server-Prozesse und nahezu unbegrenzte Flexibilität im Einsatz eigener Libraries besitzt, ist das fehlerfreie Erstellen nicht ganz einfach, besonders nicht, wenn es um knifflige Angelegenheiten geht. Viele Kleinigkeiten, die nicht auf Anhieb auf der Hand liegen, können hier schnell zur blockierenden Stolperstelle mutieren.

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Hier bietet Andreas Kerl mit seinem umfassenden Fachwissen als Application Development Consultant jedem Entwickler, der sich bereits mit der Windows Installer-Technologie befasst hat, sehr gute Hilfe.

Das Buch ist in 10 Kapiteln unterteilt und ist keinesfalls als Nachttischlektüre geeignet. Es richtet sich ganz klar an den Profi, denn weder hilft Kerl bei der Wahl des Authoring-Tools zur Erstellung eines MSI-Paktes, noch verwendet er viele Codebeispiele. Das meiste in seinem Buch sind Hintergrundinformationen zum Windows Installer. Oft zieht er dazu Log-Einträge des Installationsvorganges, um zum Beispiel das Switching vom Client zum Server zu demonstrieren. In einigen Absätzen waren selbst für meinen Geschmack die Details zu sehr komprimiert, so dass ich sie zweimal lesen musste. Hat man dann jedoch den Aha-Effekt erlebt, kann man sicher sein, es wirklich verstanden zu haben.

Das erste Kapitel befasst sich kurz und knackig mit dem Servicemodell des Windows Installer, mit den Dateitypen, der ICE-Validierung, den Befehlszeilenoptionen und unterstützenden Tools, von denen er ganz besonders den äußerst praktischen und intuitiv zu bedienenden Tabelleneditor Orca häufig im Buch verwendet.

Das zwei und dritte Kapitel widmet sich der Anatomie eines MSI-Paketes und mit dem Ablauf einer Installation aus Sicht des Windows Installer Services. Dabei beschreibt Kerl die verschiedenen Teilbereiche eines MSI-Paketes, von Ressource, über Komponenten und Features bis hin zur Gesamtproduktsicht. Gerade jedoch das dritte Kapitel, in dem der Autor auf die verschiedenen Ablaufphasen, den Client-& Server-Prozess, die verschiedenen Installationsarten und Möglichkeit der Registrymodifizierung eingeht, hat mich schon stark beeindruckt. Wie gesagt, manchmal mit dem Hang zur Übersättigung mit Informationen, aber dennoch sehr gekonnt und wirklich fundiert.

Im vierten Kapitel befasst sich der Autor mit dem Sinn und Zweck von CustomActions und gibt Anhaltspunkte, wie man mit der Installer-API unter C eigene DLL’s in den Installationsprozess einbinden kann. Dadurch steht einem Entwickler quasi die unbegrenzte Nutzung der Windows-API zur Verfügung.

Das fünfte Kapitel bringt dem Leser die Transformationen näher. Dieses Kapitel hat mir besonders gut gefallen und der Nutzen solcher Transformationen erschloss sich mir sofort und wurde vom Autor anhand guter Beispiele vorgelegt.

Auf Upgrades und den Unterschieden zwischen Small(HotFixes)-/Minor(Servicepacks)-& Major-Upgrades geht der Autor im sechsten Kapitel ein. Da ich vorher noch nie mit Upgrades zu schaffen hatte, hat mich dieses Kapitel besonders gereizt. Kerl erklärt worauf man beim Erstellen der verschiedenen Upgrades achten muss, wann man definitiv ein Major-Upgrade durchführen muss und wie man ältere, inkompatible Versionen leicht durch den Windows Installer deinstallieren lässt.

Kapitel 7 – 10 befassen sich ausführlich mit der neuen mächtigeren Patch-Technologie des Windows Installers 3.1, so ausführlich, dass er diesem komplexen Thema knapp die Hälfte des Buches widmet und auf nahezu alle Fragen eingeht.

Ich möchte Herrn Kerl hier wirklich mein Lob aussprechen. Anfänglich war ich durch einige Online-Rezensionen skeptisch, dass es sich wirklich nur um eine Übersetzung des MSDN handeln könnte. Aber dem ist wahrlich nicht so. Natürlich sind Tabellen und Attributwerte aus dem MSDN übersetzt, aber es ist ja auch ein deutsches Buch und da bleiben reine Übersetzungen nun mal nicht aus. Also, keine Bedenken diesbezüglich.

Jedoch gibt es auch ein paar Sachen die mir nicht so gut gefallen haben. Zum Beispiel geht der Autor auf das relativ neue WiX Toolset als Authoring-Tool ein. Leider verwendet er nahezu 1:1 das Beispiel aus der – meines Erachtens nach – mangelhalften Dokumentation. Hier hätte ein Link zum Onlinetutorial genügt, denn wer sich intensiv mit WiX befassen will, dem wird diese Passage nicht weiterhelfen. Ich arbeite selbst seit knapp einem dreiviertel Jahr an der Automatisierung von Packaging-Prozessen mittels des XML-basierten Toolsets.

Des weiteren der teilweise zu hohe Informationsgehalt einiger Absätze, in denen Kerl versucht hatte, zwei Stufen auf einmal zu erklimmen.

Abschließend kann ich das Buch jedem wärmstens Empfehlen, der mehr über die interessante Technologie des Windows Installer Service erfahren möchte. Wer sich jedoch zum ersten Mal an die Materie wagt, dem muss ich von diesem Buch abraten, da das Einstiegslevel eindeutig zu hoch ist und ein Neuling leicht von der Masse der verschiedenen Prozesse und Bedingungen den Überblick verliert. Da bleibt nur zu hoffen, dass Herr Kerl über den MSI 4.x ein ebenso gutes, wie nützliches Buch schreiben wird.

geschrieben am 28.01.2006 | 824 Wörter | 5008 Zeichen

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