Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Zombieparade


Statistiken
  • 2754 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Frank Drehmel

Zombieparade Für den Fan untoter und verfaulender Zeitgenossen wird Autor Max Brooks zweifellos kein Unbekannter sein: als Autor des „Zombie Survival Guides“ sowie der daran anknüpfenden Graphic-Novel „Der Zombie Survival Guide: Dokumentierte Angriffe“ und der Buchvorlage zum Kino-Blockbuster „World War Z“ lässt Brooks keinen Zweifel daran aufkommen, welchen von Gottes Geschöpfen seine Leidenschaft gilt. Im vorliegenden Sammelband erweitert er den Betrachtungshorizont um eine weitere untote Spezies: um die Kinder der Nacht, um die Vampire. Eben jenen Blutsaugern, denen die Jagd auf Menschen nicht nur einfach Vergnügen bereitet, sondern die vollkommen mitleids - und gnadenlos wahre Blutorgien feiern, die aber abgesehen von ihrer sanguinen Dekadenz vergleichsweise unlebensuntüchtig und auf die Hilfe sterblicher Lakaien angewiesen sind, welche die Gräueltaten der Raubtiere ein ums andere vertuschen und verschleiern, beginnt es zu dämmern, dass ihre eigene Spezies möglicherweise dem Untergang geweiht ist. Seit geraumer Zeit grassiert eine Seuche, der – anders als in früheren Zeiten – die Menschen nicht mehr Herr werden und die die Lebenden in Zombies, in Subtote verwandelt, so sie denn nicht gleich gefressen und zerrissen werden. Obwohl eine Metropole nach der anderen unter dem Ansturm der Zombie-Horden fällt, ignorieren die Blutsauger diese Tatsache beharrlich, denn bisher ist es immer so gewesen, dass irgendwie genügend Menschen nachgewachsen sind. Dann jedoch prophezeit einer der wenigen Intellektuellen unter den Vampiren im Zuge eigener Berechnungen das Ende der Menschheit und damit die Vernichtung ihrer aller Nahrung. Und auch wenn man ihn zunächst verlacht, so wird den Kindern der Nacht irgendwann klar, dass sie sich auf die Seite der Menschen stellen müssen, wollen sie nicht selbst untergehen. Obwohl Zombies und Vampire zumindest in der Zeit nach „Twilight“ und „The Walking Dead“ kaum noch originelle Storys und passable Unterhaltung versprechen, gelingt es Max Brooks wider Erwarten doch, einem bis zur Blutleere ausgelutschten Sujet, frische Ideen abzuringen. Zunächst sind seine Vampire monströse, blutrünstige, grausame Kreaturen, deren Bösartigkeit im Grunde nur noch durch ihre Ignoranz und Unbildung getoppt wird, Kreaturen, die weder eine romantische Attitüde besitzen, noch mit aristokratischem Lebensgefühl oder Eloquenz gesegnet sind, auch wenn sie sich gerne mit Tand und Pomp umgeben. Und wenn er seine blutsaugende Hauptprotagonistin schlussendlich formulieren lässt, dass die Vampire lediglich eine Art passiver Parasiten sind, die über die Äonen keine großen Geister, keine Träumer, Forscher, Lehrer oder Führer hervorgebracht haben, dann ist das fast schon eine Liebeserklärung an die Menschheit und ein deutlicher Bruch mit gängigen Klischees nicht nur eines todesfixierten Gothic-Fandoms, sondern auch mit dem romantisierenden Bild des Vampirs in zahllosen modernen Teenie-Romanen und TV-Shows oder der klassischen Literatur. Diese durch eine Ich-Erzählerin vermittelte Botschaft verliert Brooks auch über die mit Lust zelebrierte Gewalt nicht aus den Augen. Das Artwork hinterlässt einen ambivalenten Eindruck: einerseits ist es gleichermaßen düster wie kraftvoll mit zahlreichen blutigen Details, andererseits wirkt es oftmals visuell breiig, da insbesondere in der Kolorierung mit zu extremen Highlighting, zu vielen, „fitzeligen“, kleinteiligen Dunkel-Weiß-Kontrasten gearbeitet wird und gleichzeitig farbliche Eyecatcher fehlen. Fazit: Die originelle Demontage eines auf Romantik setzenden Vampir-Mythos, die in Teilen unter der breiigen Visualisierung leidet.

Für den Fan untoter und verfaulender Zeitgenossen wird Autor Max Brooks zweifellos kein Unbekannter sein: als Autor des „Zombie Survival Guides“ sowie der daran anknüpfenden Graphic-Novel „Der Zombie Survival Guide: Dokumentierte Angriffe“ und der Buchvorlage zum Kino-Blockbuster „World War Z“ lässt Brooks keinen Zweifel daran aufkommen, welchen von Gottes Geschöpfen seine Leidenschaft gilt.

weitere Rezensionen von Frank Drehmel

#
rezensiert seit
Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Im vorliegenden Sammelband erweitert er den Betrachtungshorizont um eine weitere untote Spezies: um die Kinder der Nacht, um die Vampire. Eben jenen Blutsaugern, denen die Jagd auf Menschen nicht nur einfach Vergnügen bereitet, sondern die vollkommen mitleids - und gnadenlos wahre Blutorgien feiern, die aber abgesehen von ihrer sanguinen Dekadenz vergleichsweise unlebensuntüchtig und auf die Hilfe sterblicher Lakaien angewiesen sind, welche die Gräueltaten der Raubtiere ein ums andere vertuschen und verschleiern, beginnt es zu dämmern, dass ihre eigene Spezies möglicherweise dem Untergang geweiht ist. Seit geraumer Zeit grassiert eine Seuche, der – anders als in früheren Zeiten – die Menschen nicht mehr Herr werden und die die Lebenden in Zombies, in Subtote verwandelt, so sie denn nicht gleich gefressen und zerrissen werden. Obwohl eine Metropole nach der anderen unter dem Ansturm der Zombie-Horden fällt, ignorieren die Blutsauger diese Tatsache beharrlich, denn bisher ist es immer so gewesen, dass irgendwie genügend Menschen nachgewachsen sind. Dann jedoch prophezeit einer der wenigen Intellektuellen unter den Vampiren im Zuge eigener Berechnungen das Ende der Menschheit und damit die Vernichtung ihrer aller Nahrung. Und auch wenn man ihn zunächst verlacht, so wird den Kindern der Nacht irgendwann klar, dass sie sich auf die Seite der Menschen stellen müssen, wollen sie nicht selbst untergehen.

Obwohl Zombies und Vampire zumindest in der Zeit nach „Twilight“ und „The Walking Dead“ kaum noch originelle Storys und passable Unterhaltung versprechen, gelingt es Max Brooks wider Erwarten doch, einem bis zur Blutleere ausgelutschten Sujet, frische Ideen abzuringen. Zunächst sind seine Vampire monströse, blutrünstige, grausame Kreaturen, deren Bösartigkeit im Grunde nur noch durch ihre Ignoranz und Unbildung getoppt wird, Kreaturen, die weder eine romantische Attitüde besitzen, noch mit aristokratischem Lebensgefühl oder Eloquenz gesegnet sind, auch wenn sie sich gerne mit Tand und Pomp umgeben. Und wenn er seine blutsaugende Hauptprotagonistin schlussendlich formulieren lässt, dass die Vampire lediglich eine Art passiver Parasiten sind, die über die Äonen keine großen Geister, keine Träumer, Forscher, Lehrer oder Führer hervorgebracht haben, dann ist das fast schon eine Liebeserklärung an die Menschheit und ein deutlicher Bruch mit gängigen Klischees nicht nur eines todesfixierten Gothic-Fandoms, sondern auch mit dem romantisierenden Bild des Vampirs in zahllosen modernen Teenie-Romanen und TV-Shows oder der klassischen Literatur. Diese durch eine Ich-Erzählerin vermittelte Botschaft verliert Brooks auch über die mit Lust zelebrierte Gewalt nicht aus den Augen.

Das Artwork hinterlässt einen ambivalenten Eindruck: einerseits ist es gleichermaßen düster wie kraftvoll mit zahlreichen blutigen Details, andererseits wirkt es oftmals visuell breiig, da insbesondere in der Kolorierung mit zu extremen Highlighting, zu vielen, „fitzeligen“, kleinteiligen Dunkel-Weiß-Kontrasten gearbeitet wird und gleichzeitig farbliche Eyecatcher fehlen.

Fazit: Die originelle Demontage eines auf Romantik setzenden Vampir-Mythos, die in Teilen unter der breiigen Visualisierung leidet.

geschrieben am 11.09.2015 | 497 Wörter | 3110 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen