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Pelikan Protokoll, Bd. 4: Vierte Phase


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Rezension von

Frank Drehmel

Vierte Phase Als Isabel – Einheit Nr. 4 – als Urheberin und Trägerin der „infektiösen“ gesellschaftsgefährdenden Informationen von den Experimentatoren und der Künstlichen Intelligenz – Adam - ausgemacht und daraufhin mit Gewalt einem tiefen psychischen Scan unterzogen wird, nehmen die Furcht und infolgedessen die Ausbruchspläne der übrigen Gefangenen immer konkretere Formen an. Während Isabels Untersuchung läuft, führen zudem Differenzen über Interpretation, Sinn und Zweck des Experimentes und des Protokolls unter den Forschern zu immer kritischeren Fragen bzw. Diskussionen; und auch einer der Wärter kann die moralischen und ethischen Bedenken gegenüber seiner Tätigkeit kaum noch ertragen. Da geschieht das Unfassbare: die KI entdeckt etwas, das das gesamte Experiment nicht nur ad absurdum führt, sondern den vermeintlichen Infektionsherd an ganz anderer Stelle festmacht. Die Konsequenzen aus dieser Entdeckung sind dramatisch wie tragisch: Adam ordnet die Eliminierung aller – aller! - an diesem Experiment beteiligten Menschen an. Und ehe sich Gefangene wie Wärter wie Forscher versehen, entert eine militärische Spezialeinheit die abgelegene Bohrinsel und beginnt ihr blutiges Handwerk. Obwohl die Mörder mit grausamer Effizienz vorgehen und sogar fatalistische Hilfe aus den Reihen zumindest der Wissenschaftler erhalten, gelingt einer Person die Flucht ans Festland, wo sie von freundlichen Fischersleuten versorgt und aufgenommen wird. Doch der Arm der Organisation hinter dem Experiment ist lang und Zeugen dürfen unter keinen Umständen überleben. Nachdem in den ersten drei Alben weniger die Action, als vielmehr das (sozial)psychologische und soziologische Moment im Mittelpunkt der Story stand, findet im Abschlussband neben der von Beginn an virulenten psychischen und strukturellen Gewalt nun auch massive körperlich Gewalt ihren Weg in die Geschichte, in der allerdings die reflektierende Kommunikation aller Protagonisten nach wie vor zentral bleibt. Dennoch mündet konsequenterweise das Blutbad in einem Fanal der Zerstörung ohne Happyend für die am Experiment unmittelbar Beteiligten und lediglich die kurze Schlusssequenz des Comics lässt einen winzigen Hoffnungsfunken glimmen. Bedauerlicherweise verzichtet Marazano selbst in diesem intensiv-düsteren Abschlussband nicht auf einen nervtötenden Auftritt von Isabels Bruder, diesmal in einer Traumsequenz, und leider wirkt die wissenschaftliche Grundthese des Experiments wie eine krude Interpretation der ohnehin fragwürdigen Memtheorie gemischt mit Heisenbergscher Unschärferelation, was gleichwohl an der feinen Psychologisierung der Figuren und der Situation nichts ändert. Dank des grandiosen, hochrealistischen Artworks Ponzios, das jedem Protagonisten visuelle Einzigartigkeit und hohen Wiedererkennungswert verleiht, verliert der Leser trotz der zahlreichen Handlungsträger, welche z.T. nur sehr kurze Auftritte haben, niemals den Überblick in der grafisch und farblich nach wie vor düster-klaustrophoben Story. Fazit: Auch wenn einige Fragen insbesondere zum wissenschaftlichen Background und zu den Hintermännern des Experimentes offenbleiben, führt Marazano die Geschichte konsequent zu einem düsteren, gewalttätigen und (fast) hoffnungslosen Ende.

Als Isabel – Einheit Nr. 4 – als Urheberin und Trägerin der „infektiösen“ gesellschaftsgefährdenden Informationen von den Experimentatoren und der Künstlichen Intelligenz – Adam - ausgemacht und daraufhin mit Gewalt einem tiefen psychischen Scan unterzogen wird, nehmen die Furcht und infolgedessen die Ausbruchspläne der übrigen Gefangenen immer konkretere Formen an.

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rezensiert seit
Buchtitel
1
18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Während Isabels Untersuchung läuft, führen zudem Differenzen über Interpretation, Sinn und Zweck des Experimentes und des Protokolls unter den Forschern zu immer kritischeren Fragen bzw. Diskussionen; und auch einer der Wärter kann die moralischen und ethischen Bedenken gegenüber seiner Tätigkeit kaum noch ertragen.

Da geschieht das Unfassbare: die KI entdeckt etwas, das das gesamte Experiment nicht nur ad absurdum führt, sondern den vermeintlichen Infektionsherd an ganz anderer Stelle festmacht. Die Konsequenzen aus dieser Entdeckung sind dramatisch wie tragisch: Adam ordnet die Eliminierung aller – aller! - an diesem Experiment beteiligten Menschen an. Und ehe sich Gefangene wie Wärter wie Forscher versehen, entert eine militärische Spezialeinheit die abgelegene Bohrinsel und beginnt ihr blutiges Handwerk.

Obwohl die Mörder mit grausamer Effizienz vorgehen und sogar fatalistische Hilfe aus den Reihen zumindest der Wissenschaftler erhalten, gelingt einer Person die Flucht ans Festland, wo sie von freundlichen Fischersleuten versorgt und aufgenommen wird. Doch der Arm der Organisation hinter dem Experiment ist lang und Zeugen dürfen unter keinen Umständen überleben.

Nachdem in den ersten drei Alben weniger die Action, als vielmehr das (sozial)psychologische und soziologische Moment im Mittelpunkt der Story stand, findet im Abschlussband neben der von Beginn an virulenten psychischen und strukturellen Gewalt nun auch massive körperlich Gewalt ihren Weg in die Geschichte, in der allerdings die reflektierende Kommunikation aller Protagonisten nach wie vor zentral bleibt. Dennoch mündet konsequenterweise das Blutbad in einem Fanal der Zerstörung ohne Happyend für die am Experiment unmittelbar Beteiligten und lediglich die kurze Schlusssequenz des Comics lässt einen winzigen Hoffnungsfunken glimmen.

Bedauerlicherweise verzichtet Marazano selbst in diesem intensiv-düsteren Abschlussband nicht auf einen nervtötenden Auftritt von Isabels Bruder, diesmal in einer Traumsequenz, und leider wirkt die wissenschaftliche Grundthese des Experiments wie eine krude Interpretation der ohnehin fragwürdigen Memtheorie gemischt mit Heisenbergscher Unschärferelation, was gleichwohl an der feinen Psychologisierung der Figuren und der Situation nichts ändert.

Dank des grandiosen, hochrealistischen Artworks Ponzios, das jedem Protagonisten visuelle Einzigartigkeit und hohen Wiedererkennungswert verleiht, verliert der Leser trotz der zahlreichen Handlungsträger, welche z.T. nur sehr kurze Auftritte haben, niemals den Überblick in der grafisch und farblich nach wie vor düster-klaustrophoben Story.

Fazit: Auch wenn einige Fragen insbesondere zum wissenschaftlichen Background und zu den Hintermännern des Experimentes offenbleiben, führt Marazano die Geschichte konsequent zu einem düsteren, gewalttätigen und (fast) hoffnungslosen Ende.

geschrieben am 11.09.2015 | 423 Wörter | 2801 Zeichen

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