
| ISBN | 3833437405 | |
| Autor | C.K. Tienert | |
| Verlag | BoD - Books on Demand GmbH | |
| Sprache | deutsch | |
| Seiten | 200 | |
| Erscheinungsjahr | 2005 | |
| Extras | zweisprachig! |

"Fuuuuuck!"

Die Klarheit des Morgens danach weckte Lucas mit einem brutalen Schlag in die Magengrube. Stöhnend rollte er sich in seinem Bett zusammen. War er denn total bescheuert? Von allen erdenklichen Kandidatinnen für so einen Ausrutscher war Charlotte die letzte, die er für möglich gehalten hätte. Womöglich war sie auch noch Jungfrau gewesen. Wahrscheinlich war sie das. An Einzelheiten konnte er sich ohnehin nicht mehr erinnern.
"I'm a goddamn moron!"
Glück im Unglück war allenfalls die Tatsache, dass sie wohl nur noch zwei gemeinsame Veranstaltungen überstehen mussten. Nach Abischerz und Abifeier konnten sie den Mantel des Vergessens um diesen peinlichen Vorfall hüllen. Kaum hatte Lucas sich selbst so beschwichtigt, durchfuhr ihn der nächste Schreckgedanke. Hatte jemand auf der Party etwas mitbekommen? Er hörte schon das Telefon schrillen und sich einer völlig hysterischen und brühwarm informierten Caro ausgeliefert. Obwohl das vielleicht auch nicht so tragisch wäre. Ein Ende mit Schrecken.
...
"Dammit, Lucas, we're out of here!" Dan screamed, and started the motor.
"Hang on, Emilio's hurt!" Lucas stumbled along with Dan's car a few yards, trying to get the message to him through the acid haze in their brains. He saw anxiety flicker up in Dan's eyes for a split second. Then Dan pushed down the pedal and took off. So did Bruce. In Lucas' car.
"You fucking bastards!" Lucas was back to sober in a matter of seconds. He frantically slithered down the rocks and cut up his feet in the process. Emilio was still floating, motionless. The only sign of life in him were his eyes rolling around wildly in their sockets. Now that he was back from his trip, Lucas' feet could feel the sharp crags in the sea bottom. No doubt that Emilio had hit a rock. Blood came gushing forth from his back and tinted the water. Lucas did not dare touch him, dreading to see the injury.
.
Charlotte geriet ins Stottern, ertappt. Auf keinen Fall hätte Achim ihr Geheimnis auf so brutale Weise erfahren sollen.
"Das ... davon will ich dir schon seit einiger Zeit mal erzählen", begann sie stockend.
"Mal erzählen!" Rote Flecken erschienen auf Achims Gesicht. "Du Schlampe!"
"Okay", sagte Charlotte nervös, "das brauch' ich mir jetzt aber nicht anzuhören."
"Wer? Von wem hast du dich da schwängern lassen?", knurrte Achim, jetzt leiser. Charlotte witterte ihre Chance. Wenn sie den Erzeuger ihres Babys preisgab, würde Achim angewidert und voller Verachtung Leine ziehen und sie nie wieder mit Blumen und anderen Vorstößen behelligen. Doch Mottes Name ließ Achims unterdrückte Wut heftig auflodern. Er fuhr jäh auf. Das Sprudelglas samt Inhalt zerschellte auf dem Linoleumboden. Der Kater jaulte erbärmlich auf und flutschte unters Bett.
"Die verlauste Zecke!" brüllte er. "Du lässt also jeden Asozialen ran, ja? Bei dir kann sich jeder bedienen, nur ich bin dir nicht gut genug!" Achim schleuderte seine Mütze in Charlottes Regal, in dem laut scheppernd ein paar Bilderrahmen umkippten. Jetzt bekam sie es mit der Angst zu tun. Mit unkontrollierten, kantigen Bewegungen schüttelte sich Achim die Uniformjacke vom Leib. Noch gelang es Charlotte, Gelassenheit vorzuschützen. Sie ging zur Tür und verwies Achim ihres Zimmers.
"Jetzt reicht's aber! Raus hier!" Achim packte sie und schleuderte sie zurück in die Mitte des Raums. Er schmetterte die Tür zu.
"Dann brauch ich mich ja nicht so um dich zu bemühen!", bellte er, nun außer sich. Er riss sich den Gürtel aus den Schlaufen. Charlotte äugte nach dem Fenster. Es war niemand auf der Straße, der Hilferufe hätte hören können. Achim drückte das gekippte Fenster zu.
"Das machen wir schön unter vier Augen aus." Er zwang Charlotte auf das klapprige Wohnheimsbett. Charlotte trat wild nach ihm. Er drückte sie mit seinem Gewicht nieder und bog ihr mit eisernem Griff die Arme über den Kopf. Um Charlottes beide Handgelenke zu umklammern, reichte ihm eine einzige Pranke. Die andere Hand riss nun brutal und unkontrolliert an seinen Knöpfen. Charlotte schrie aus voller Lunge.
"Halt's Maul!" Achim ließ von seinem Hemd ab und drückte ihr die freie Hand aufs Gesicht. Charlotte glaubte zu ersticken und hörte auf sich aufzubäumen, damit er sie losließ. Als er seinen Griff endlich lockerte, sog Charlotte einmal scharf Luft ein und gab dann keinen Mucks mehr von sich. In stummer Panik hörte sie, wie mit einem trockenem Ratschen ihr Rock aufriss.
Dammit, Lucas! - etwas zweisprachiges für Abituritenten und alle, die es mal waren
Das ist mal was für Englisch Lernende, die nicht unbedingt 500 Seiten-Klassiker wälzen, aber trotzdem unterhaltsam auf Englisch lesen wollen...
Dammit, Lucas! ist ein zweisprachiger Roman über deutsche Schüler kurz vor Ende ihrer Schulkarriere, dem ganz normalen Abiwahnsinn und der etwas planlosen Frage nach dem \"Was dann?\". Dann siedelt einer der beiden Protagonisten in die USA und mit dem Land wechselt plötzlich die Erzählsprache. Von da an geht es munter zwischen englisch und deutsch, eben zwischen den USA und Deutschland hin und her.
Schön an \"Dammit, Lucas!\" ist, dass es wirklich beiden Kulturen richtig aus der Seele spricht. Jeder, der Abi macht oder gemacht hat, wird sich wohl in den chaotisch liebenswerten deutschen Figuren wiedererkennen. Die Amis sind weder Knarren zückende Cowboys noch Erdbeerlipgloss-Cheerleader, sondern eben echte Leute mit typisch amerikanischen Macken. Sowohl Krauts als Amis kriegen kräftig ihr Fett weg und bleiben dennoch total liebenswert. Den roten Faden bilden Lucas und Charlotte, zwei (stereo)typische deutsche Oberstüfler mit einer ziemlich einfach gestrickten, Kitsch versprechenden Liebesgeschichte. Vor lauter Ironie hatb der Zuckerguss letztlich aber doch keine Chance ... bis kurz vor Schluss
geschrieben am 24.03.2006 | 900 Wörter | 4894 Zeichen
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