ISBN | 3898643530 | |
Autor | Berthold Daum | |
Verlag | Dpunkt | |
Sprache | deutsch | |
Seiten | 492 | |
Erscheinungsjahr | 2005 | |
Extras | - |
Eclipse ist in der Softwareentwicklung populÀrer denn je. Zumindest in Java-Entwicklung ist die Eclipse IDE meines Erachtens nicht zu schlagen. Ein weitere Revolution von Eclipse, ab der Version 3., ist die Möglichkeit zur Erstellung von RCP-Standalone-Applikationen auf Grundlage des Eclipse-Frameworks.
Berthold Daum versucht in seinem Buch âRich-Client-Entwicklung mit Eclipse 3.1â dem interessierten Leser einen Querschnitt des ĂŒberaus mĂ€chtigen und mannigfaltigen Framework der Eclipse-Platform zu vermitteln. Der RĂŒckentext des Buches versprach auĂerdem detaillierte EinfĂŒhrungen in die BenutzeroberflĂ€chengestaltung fĂŒr Rich-Clients, sowie Datenbank-Persistenz-Mechanismen.
Ich möchte zunĂ€chst das Positive des Buches herausstellen. Es hat mir sehr gefallen, wie der Autor die Thematik der OberflĂ€chengestaltung angegangen ist. Ăbersichtlich und didaktisch fĂŒhrt er die Unterschiede zwischen Swing und SWT vor und schafft einen guten Einstieg in das Konzept von JFace, das wirklich eine komplette Neuerung im Bereich OberflĂ€chengestaltung bietet.
Weiterhin hat mir gut gefallen, dass Daum Ausblicke ĂŒber den Tellerrand hinaus vermittelt, in dem er Einblicke in die OberflĂ€chenbeschreibung mit XML bzw. XUL verschafft, Datenbank-Persistenz- und âMapping-Mechanismen (via Hibernate) behandelt und sich mit XML-basierter Synchronisierung zwischen Server und Client befasst. Das ganze verpackt der Autor gekonnt in ein Projekt, welches er durch die Kapitel hindurch erweitert. Der Leser erfĂ€hrt also jede Menge nĂŒtzliche Technologien.
Gerade dieser positive Aspekt ist gleichsam die gröĂte SchwĂ€che des Buches, das sich primĂ€r mit der RCP-Entwicklung befassen soll. Dazu vermittelt es jedoch viel zu wenig ĂŒber die eigentliche Thematik, nĂ€mlich die RCP-Entwicklung. Das Buch beinhaltet 20 Kapitel, von denen sich 3 mit der Struktur und der grundlegenden Architektur des Eclipse-Frameworks befassen. Nur ein einziges Kapitel widmet der Autor der eigentlichen RCP-Entwicklung, was in meinen Augen deutlich zu wenig ist, fĂŒr ein Buch, das sich dieser Thematik vor allen Anderen annehmen möchte. Hinzu kommt, dass wĂ€hrend des eigentlichen Kapitel ĂŒber die RCP-Entwicklung kaum Quellcode zu finden ist, sondern nur knapp die relevante Methoden erlĂ€utert werden. Das gleiche schafft die SWT Javadoc Spezifikation genauso, mitunter sogar prĂ€ziser. Wirklich praktische Anwendung vermittelt das Kapitel nicht. Es wird erklĂ€rt, was Actions und MenuManager und CoolBars sind, aber wie man diese anwendet, erweitert oder modifiziert bleibt unbeantwortet.
Im darauffolgenden Kapitel ĂŒber die OberflĂ€chengestaltung mit SWT findet man dann 40 Seiten aneinandergereihten Quellcode. Ich musste schon sehr gezielt und lange suchen, um etwas Relevantes dabei fĂŒr mein eigenes RCP-Projekt herauszuziehen. Ich selbst habe nur zu einer speziellen Thematik guten Rat und Lösung bei Daum gefunden.
Die weiterfĂŒhrenden Technologien wie Hibernate oder SyncML sind zwar ganz spannend, ebenso wie die Zusammenfassung und Beschreibung diverse relationaler und objektorientierter Datenbanken, aber sie stehlen in diesem Buch ganz eindeutig den Platz fĂŒr RCP-relevante Technologien. So widmet sich der Autor den praktischen und essentiellen Wizards oder Preferences gerade mal anderthalb Seiten, Editoren werden noch viel kĂŒrzer umrissen. Ich hatte gehofft, dass der Titel des Buches Programm ist, leider war dies nicht mal im Ansatz der Fall.
Zusammenfassend kann ich beurteilen, dass mich das Ergebnis ĂŒberhaupt nicht ĂŒberzeugt hat. Die technischen Artikel und Foren-BeitrĂ€ge in den einschlĂ€gigen Webseiten (http://www.eclipse.org/articles) vermitteln mehr als das Buch vorliegende Buch. Was sehr schade ist, da ich mir das Buch fĂŒr die Uni besorgt hatte und letztendlich nicht viel damit anfangen konnte. Ich kann das Buch niemanden so recht weiterempfehlen, da es einfach nicht das beinhaltet, was es dem Titel nach verspricht.
geschrieben am 27.07.2006 | 534 Wörter | 3420 Zeichen
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