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Kreuzzug der Verdammten


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Rezension von

Frank Drehmel

Kreuzzug der Verdammten "Kreuzzug der Verdammten” basiert auf einem sogenannten Tabletop-Spiel der britischen Firma “Games Workshop”, welches 1987 das Licht der Welt erblickte. Seit damals wurden neben dem eigentlichen Spiel (RegelbĂŒcher & Miniaturen) unter anderem zahlreiche Romane veröffentlicht, von denen wenige großartig sind (die von Ian Watson bspw.), die meisten mittelmĂ€ĂŸig und zu viele schlecht; komplettiert wird das GW-Franchise-Sortiment durch Magazine, Video-, Karten- und Brettspiele. Den komplexen, dĂŒsteren Hintergrund des Settings, dem ein gewisser faschistoider, ganz sicher jedoch militaristischer Ansatz innewohnt, explizit zu erlĂ€utern, sprengte den Rahmen dieser Rezension. Daher sei hier auf weiterfĂŒhrende Zwischennetzquellen wie www.lexicanum.de (u.a.) verwiesen. Die Story des Comics ist in wenigen SĂ€tzen zusammengefasst: geschildert wird der Lebensweg Raclaws, der vom Stammeskrieger eines HinterwĂ€ldler-Planeten zu einem treuen Diener des Imperators aufsteigt. Bis er als vollwertiger Bruder im “Space Marine”-Orden der Black Templars gegen die Feinde des Imperiums in die Schlacht zieht, muss er in einer Vielzahl von PrĂŒfungen seine Kampfkraft und seinen Glauben - kurz: seine WĂŒrdigkeit- unter Beweis stellen. Er kĂ€mpft gegen Necrons, Tau, Orks, Eldar oder gegen die Chaos Marines der Thousand Sons im Bewusstsein der eigenen Unvollkommenheit und der Göttlichkeit des Kaisers auf dem Goldenen Thron. Am Ende seines Weges, nach unzĂ€hligen Schlachten, gefallen Kameraden und getöteten Feinden erwartet ihn die höchste “Ehre”, die der Orden nur seinen fĂ€higsten und tapfersten Helden angedeihen lĂ€sst. Auch wenn mich die WH40k-Romane ob ihres stereotypen, dumpfen Militarismus mittlerweile kaum noch begeistern können, so ist “Kreuzzug der Verdammten” eine verdammt positive Überraschung. So dĂŒnn die Story auf den ersten Blick erscheinen mag, so treffend spiegelt sie die Essenz des WH40k-Hintergrunds und dabei speziell das Wesen der Space Marines wider: in einem Universum voller Feinde ist die Menschheit gefangen in einem ewigen, voller religiöser Inbrunst gefĂŒhrten Krieg mit verschiedensten MĂ€chten, ohne Aussicht auf Frieden oder Erlösung. Selbst die gewaltigen Elite-Krieger der Space Marines - hier der Black Templars -, die den gnadenlosen, brutalen Auswahlprozess der Orden ĂŒberleben, erwartet nichts anderes als der Tod auf dem Schlachtfeld, die einen frĂŒher, die anderen nach Jahrhunderten voller KĂ€mpfe und Schmerzen, eingeschlossen in einer monströsen Maschine - einem Dreadnought -, unter Drogen gesetzt einen traumlosen Schlaf schlafend, erweckt nur, um zu töten. Schlaglichtartig springt die Geschichte hin und her zwischen Schlachten und Gegnern, zwischen Orten und Zeiten, macht es dem Leser nicht leicht, dem Geschehen zu folgen. Doch um die Geschichte zu verstehen, ist es gar nicht nötig, die einzelnen Szenen und Sequenzen korrekt einordnen zu können, denn das Ă€ußerst dĂŒstere Gesamtbild ergibt sich auf einer emotionalen Ebene als ein Mosaik aus Kampf, Blut und Tod. Insbesondere aktive Tabletoper mögen bemĂ€ngeln, dass die Autoren den Feinden des Imperiums mit Ausnahme der Chaos Marines zu wenig Raum eingerĂ€umt haben, um sie wirklich greifbar zu machen. Jedoch ist erstens das Tradepaperback um ein Glossar erweitert, in dem zumindest das Wichtigste ĂŒber die Tau, Orks, Necrons und Eldar zusammengefasst ist, und zweitens skizzieren die Kurzauftritte lediglich die Mannigfaltigkeit der terranischen Feinde; auf strategische und/oder technische Details bzw. Finessen kommt es in dieser Geschichte nicht an. So dĂŒster die Story, so stimmig das Artwork. Eine Panelanordnung und ein Seitenlayout, die sich der Dynamik der Geschichte unterordnen, schmutzige, dunkle Farben sowie kantige, raue Linien ergeben ein sehr ausdrucksstarkes, fast schon surreales Bild, welches die AtmosphĂ€re des Dark-SF-Hintergrundes treffend einfĂ€ngt. Am beeindruckendsten sind dabei - trotz aller Reduktion - die wenigen Abbildungen der gotisch anmutenden Architektur der Black Templars-Burgen. Schwach hingegen ist Greg Boychuks Darstellung der Eldar, die in Verbindung mit Riguets Koloration, welche sich - und das ist durchaus positiv zu verstehen - mit ihrer Art des “Brushing” und “Highlighting” an einer Miniaturen-Bemalung zu orientieren scheint, eher kleinen bunten, griffoptimierten Holzspielzeugen gleichen, nicht jedoch lebendig wirken. Fazit: Ein dĂŒsterer, atmosphĂ€risch dichter Comic, dessen Botschaft lautet: Ihr seid verdammt zu Kampf und Leiden ohne Hoffnung auf Frieden oder Erlösung!

"Kreuzzug der Verdammten” basiert auf einem sogenannten Tabletop-Spiel der britischen Firma “Games Workshop”, welches 1987 das Licht der Welt erblickte. Seit damals wurden neben dem eigentlichen Spiel (RegelbĂŒcher & Miniaturen) unter anderem zahlreiche Romane veröffentlicht, von denen wenige großartig sind (die von Ian Watson bspw.), die meisten mittelmĂ€ĂŸig und zu viele schlecht; komplettiert wird das GW-Franchise-Sortiment durch Magazine, Video-, Karten- und Brettspiele.

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Den komplexen, dĂŒsteren Hintergrund des Settings, dem ein gewisser faschistoider, ganz sicher jedoch militaristischer Ansatz innewohnt, explizit zu erlĂ€utern, sprengte den Rahmen dieser Rezension. Daher sei hier auf weiterfĂŒhrende Zwischennetzquellen wie www.lexicanum.de (u.a.) verwiesen.

Die Story des Comics ist in wenigen SĂ€tzen zusammengefasst: geschildert wird der Lebensweg Raclaws, der vom Stammeskrieger eines HinterwĂ€ldler-Planeten zu einem treuen Diener des Imperators aufsteigt. Bis er als vollwertiger Bruder im “Space Marine”-Orden der Black Templars gegen die Feinde des Imperiums in die Schlacht zieht, muss er in einer Vielzahl von PrĂŒfungen seine Kampfkraft und seinen Glauben - kurz: seine WĂŒrdigkeit- unter Beweis stellen. Er kĂ€mpft gegen Necrons, Tau, Orks, Eldar oder gegen die Chaos Marines der Thousand Sons im Bewusstsein der eigenen Unvollkommenheit und der Göttlichkeit des Kaisers auf dem Goldenen Thron.

Am Ende seines Weges, nach unzĂ€hligen Schlachten, gefallen Kameraden und getöteten Feinden erwartet ihn die höchste “Ehre”, die der Orden nur seinen fĂ€higsten und tapfersten Helden angedeihen lĂ€sst.

Auch wenn mich die WH40k-Romane ob ihres stereotypen, dumpfen Militarismus mittlerweile kaum noch begeistern können, so ist “Kreuzzug der Verdammten” eine verdammt positive Überraschung.

So dĂŒnn die Story auf den ersten Blick erscheinen mag, so treffend spiegelt sie die Essenz des WH40k-Hintergrunds und dabei speziell das Wesen der Space Marines wider: in einem Universum voller Feinde ist die Menschheit gefangen in einem ewigen, voller religiöser Inbrunst gefĂŒhrten Krieg mit verschiedensten MĂ€chten, ohne Aussicht auf Frieden oder Erlösung.

Selbst die gewaltigen Elite-Krieger der Space Marines - hier der Black Templars -, die den gnadenlosen, brutalen Auswahlprozess der Orden ĂŒberleben, erwartet nichts anderes als der Tod auf dem Schlachtfeld, die einen frĂŒher, die anderen nach Jahrhunderten voller KĂ€mpfe und Schmerzen, eingeschlossen in einer monströsen Maschine - einem Dreadnought -, unter Drogen gesetzt einen traumlosen Schlaf schlafend, erweckt nur, um zu töten.

Schlaglichtartig springt die Geschichte hin und her zwischen Schlachten und Gegnern, zwischen Orten und Zeiten, macht es dem Leser nicht leicht, dem Geschehen zu folgen. Doch um die Geschichte zu verstehen, ist es gar nicht nötig, die einzelnen Szenen und Sequenzen korrekt einordnen zu können, denn das Ă€ußerst dĂŒstere Gesamtbild ergibt sich auf einer emotionalen Ebene als ein Mosaik aus Kampf, Blut und Tod.

Insbesondere aktive Tabletoper mögen bemĂ€ngeln, dass die Autoren den Feinden des Imperiums mit Ausnahme der Chaos Marines zu wenig Raum eingerĂ€umt haben, um sie wirklich greifbar zu machen. Jedoch ist erstens das Tradepaperback um ein Glossar erweitert, in dem zumindest das Wichtigste ĂŒber die Tau, Orks, Necrons und Eldar zusammengefasst ist, und zweitens skizzieren die Kurzauftritte lediglich die Mannigfaltigkeit der terranischen Feinde; auf strategische und/oder technische Details bzw. Finessen kommt es in dieser Geschichte nicht an.

So dĂŒster die Story, so stimmig das Artwork. Eine Panelanordnung und ein Seitenlayout, die sich der Dynamik der Geschichte unterordnen, schmutzige, dunkle Farben sowie kantige, raue Linien ergeben ein sehr ausdrucksstarkes, fast schon surreales Bild, welches die AtmosphĂ€re des Dark-SF-Hintergrundes treffend einfĂ€ngt. Am beeindruckendsten sind dabei - trotz aller Reduktion - die wenigen Abbildungen der gotisch anmutenden Architektur der Black Templars-Burgen. Schwach hingegen ist Greg Boychuks Darstellung der Eldar, die in Verbindung mit Riguets Koloration, welche sich - und das ist durchaus positiv zu verstehen - mit ihrer Art des “Brushing” und “Highlighting” an einer Miniaturen-Bemalung zu orientieren scheint, eher kleinen bunten, griffoptimierten Holzspielzeugen gleichen, nicht jedoch lebendig wirken.

Fazit: Ein dĂŒsterer, atmosphĂ€risch dichter Comic, dessen Botschaft lautet: Ihr seid verdammt zu Kampf und Leiden ohne Hoffnung auf Frieden oder Erlösung!

geschrieben am 06.11.2007 | 618 Wörter | 3956 Zeichen

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