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Der Lehrling des Magiers


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Frank Drehmel

Der Lehrling des Magiers Das vorliegende Tradepaperback umfasst die ersten sechs Comics der zwölfteiligen Mini-Serie “Magician Apprentice”, die 2006 von Marvel/Dabel Brothers in den USA veröffentlicht wurde. Zugrunde liegt dem Comic der erste Roman von Raymond E. Feists vielbĂ€ndiger Midkemia-Saga. Nachdem der JĂ€ger Meecham den jungen Pug aus einer lebensgefĂ€hrlichen Lage gerettet und den Verletzten zu Meister Kulgan geschafft hat, erkennt jener alte Mann in dem Jungen außerordentliche magische FĂ€higkeiten. Dennoch ist er zunĂ€chst nicht bereit, ihn als seinen Lehrling aufzunehmen. Dieses Ă€ndert sich jedoch, als sĂ€mtliche JĂŒnglinge mit Ausnahme Pugs anlĂ€sslich eines jĂ€hrlichen Festes einen Lehrherren finden. Nun erst sagt Kulgan - in erster Linie aus Mitleid - zu, dem Jungen eine Chance zu geben. Die Ausbildung erweist sich allerdings schwieriger als angenommen, denn fĂŒr die herkömmlichen Theoreme und Lehrmethoden der Magie scheint Pug unempfĂ€nglich. Als sich in einer Notsituation, in der Pug das Leben der Prinzessin Carline rettet, seine FĂ€higkeiten unkontrolliert manifestieren, glaubt Kulgan zu erkennen, dass Pug mit einer neuen, unbekannten Art von Magie gesegnet ist. Fortan ĂŒberlĂ€sst er es daher der Wahl des SchĂŒlers, der nebenbei durch die Rettung Carlines die Gunst des Herzogs erlangte, was er wie aus den traditionellen Schriften und BĂŒchern an Wissen zieht. Eines Tages findet Pug zusammen mit seinem besten Freund, Tomas, ein in den Klippen gestrandetes, fremdartiges Schiff. Der einzige Überlebende an Bord greift die Jungen sofort an, wird aber durch ein zu Hilfe eilende Schar von Soldaten ĂŒberwĂ€ltigt. Sowohl die ungewöhnliche RĂŒstung des Besiegten, als auch seine außerordentlich guten Waffen sowie die Bauweise des Schiffes geben den Gelehrten am herzoglichen Hof RĂ€tsel auf. Schließlich gelangen die MĂ€nner zur Erkenntnis, dass dieses Schiff nicht von ihrer Welt stammt. Da die Fremden in der Lage zu sein scheinen, durch die Dimensionen zu reisen, entschließt man sich, um einer drohenden Invasion begegnen zu können, das RĂ€tsel zu lösen und zunĂ€chst in den Elfen und Zwerge VerbĂŒndete zu suchen. Pug, den mittlerweile zarte Bande mit Carline verbinden, muss seinen Meister auf einer gefahrvollen Reise ins Unbekannte begleiten. Verglichen mit den anderen klassischen Fantasy-Reihen des Panini-Programms - Conan, Dragonlance und Forgotten Realms - bietet die Midkemia-Saga in diesem ersten Band, welcher sich eng an der Roman-Vorlage orientiert, wenig Action. Das Hauptaugenmerk der Autoren liegt auf der EinfĂŒhrung und der Entwicklung der Charaktere - an erster Stelle dabei natĂŒrlich Pug und Tomas. Dass der Grundplot - “Underdog” entwickelt geheimnisvolle KrĂ€fte und findet so einen Platz in der Gesellschaft -, der im Comic naturgemĂ€ĂŸ deutlich stĂ€rker in den Fokus rĂŒckt als im Roman, dabei bisher nicht sonderlich originell rĂŒberkommt, soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden. Interessanter oder - besser - aufregender als die Geschichte ist die grafische Umsetzung derselben. FĂŒr die ersten drei Kapitel zeichnet Brett Booth verantwortlich, fĂŒr drei anschließenden hingegen Ryan Stegman. WĂ€hrend sich erstgenannter KĂŒnstler als einer der zahlreichen “Lee, Portacio & Silvestri”-Wildstorm-Klone - der “frĂŒhen Jahre” - ohne eigene Handschrift, dafĂŒr mit gefĂ€lligem, nett anzuschauendem Strich in der Comic-Szene einen Namen machte, legt Stegman tatsĂ€chlich eine erkennbare kĂŒnstlerische EigenstĂ€ndigkeit an den Tag. Bedauerlicherweise jedoch erscheinen seine schwungvollen, weichen und dennoch klaren Linien gerade im Kontrast zu Booths um Realismus bemĂŒhter, “feinstrichiger” Kunst fĂŒr die Illustration dieser Geschichte ungeeignet. Zum einen ist der “narrative Gehalt” der Bilder vergleichsweise gering, da Close-Ups der Figuren - Gesichter, BĂŒsten - Stegmans Zeichnungen dominieren, zum anderen wirken insbesondere die extrem ĂŒberbetonten, mangahafen Augen der Protagonisten im höchsten Maße “lĂ€cherlich”, verleihen sĂ€mtlichen Figuren ein cartoonhaftes, ĂŒberkindliches Aussehen. Andererseits weisen Stegmans Figuren visuell deutlich mehr IndividualitĂ€t auf, als Booths physiognomisch eintönige, sich allenfalls in Gesichtsumrissen und Haarpracht unterscheidende Charaktere. BezĂŒglich der Kolorierung lassen sich ebenfalls deutlich unterschiedliche AnsĂ€tze ausmachen: Vinicius Andrade (Kap. I - III) holt aus seinem Computerprogramm weitaus mehr heraus als Kieran Oats (Kap. III - VI). Am Offensichtlichsten werden die Unterschiede in der Kolorierung der Haare: wĂ€hrend Andrade durch weiche, natĂŒrliche FarbverlĂ€ufe, Hell-Dunkel-Kontraste innerhalb der FlĂ€chen und geschickt gesetzte Glanzlichter fĂŒr eine realistische Textur sorgt, wirkt Oats’ grobe Kolorierung hölzern und monolithisch. Um eine Lanze fĂŒr Oats zu brechen: Stegmans sehr betonender Strich lĂ€sst kaum eine diffiziler Kolorierung zu. Fazit: Eine actionarme Geschichte, die nicht gerade von OriginalitĂ€t strotzt, und ein ab Kapitel 3 unpassendes Artwork machen dieses Comic zu einem “Must have” höchstens fĂŒr Feist-Fans.

Das vorliegende Tradepaperback umfasst die ersten sechs Comics der zwölfteiligen Mini-Serie “Magician Apprentice”, die 2006 von Marvel/Dabel Brothers in den USA veröffentlicht wurde. Zugrunde liegt dem Comic der erste Roman von Raymond E. Feists vielbĂ€ndiger Midkemia-Saga.

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Nachdem der JĂ€ger Meecham den jungen Pug aus einer lebensgefĂ€hrlichen Lage gerettet und den Verletzten zu Meister Kulgan geschafft hat, erkennt jener alte Mann in dem Jungen außerordentliche magische FĂ€higkeiten. Dennoch ist er zunĂ€chst nicht bereit, ihn als seinen Lehrling aufzunehmen. Dieses Ă€ndert sich jedoch, als sĂ€mtliche JĂŒnglinge mit Ausnahme Pugs anlĂ€sslich eines jĂ€hrlichen Festes einen Lehrherren finden. Nun erst sagt Kulgan - in erster Linie aus Mitleid - zu, dem Jungen eine Chance zu geben.

Die Ausbildung erweist sich allerdings schwieriger als angenommen, denn fĂŒr die herkömmlichen Theoreme und Lehrmethoden der Magie scheint Pug unempfĂ€nglich. Als sich in einer Notsituation, in der Pug das Leben der Prinzessin Carline rettet, seine FĂ€higkeiten unkontrolliert manifestieren, glaubt Kulgan zu erkennen, dass Pug mit einer neuen, unbekannten Art von Magie gesegnet ist. Fortan ĂŒberlĂ€sst er es daher der Wahl des SchĂŒlers, der nebenbei durch die Rettung Carlines die Gunst des Herzogs erlangte, was er wie aus den traditionellen Schriften und BĂŒchern an Wissen zieht.

Eines Tages findet Pug zusammen mit seinem besten Freund, Tomas, ein in den Klippen gestrandetes, fremdartiges Schiff. Der einzige Überlebende an Bord greift die Jungen sofort an, wird aber durch ein zu Hilfe eilende Schar von Soldaten ĂŒberwĂ€ltigt. Sowohl die ungewöhnliche RĂŒstung des Besiegten, als auch seine außerordentlich guten Waffen sowie die Bauweise des Schiffes geben den Gelehrten am herzoglichen Hof RĂ€tsel auf. Schließlich gelangen die MĂ€nner zur Erkenntnis, dass dieses Schiff nicht von ihrer Welt stammt. Da die Fremden in der Lage zu sein scheinen, durch die Dimensionen zu reisen, entschließt man sich, um einer drohenden Invasion begegnen zu können, das RĂ€tsel zu lösen und zunĂ€chst in den Elfen und Zwerge VerbĂŒndete zu suchen. Pug, den mittlerweile zarte Bande mit Carline verbinden, muss seinen Meister auf einer gefahrvollen Reise ins Unbekannte begleiten.

Verglichen mit den anderen klassischen Fantasy-Reihen des Panini-Programms - Conan, Dragonlance und Forgotten Realms - bietet die Midkemia-Saga in diesem ersten Band, welcher sich eng an der Roman-Vorlage orientiert, wenig Action. Das Hauptaugenmerk der Autoren liegt auf der EinfĂŒhrung und der Entwicklung der Charaktere - an erster Stelle dabei natĂŒrlich Pug und Tomas. Dass der Grundplot - “Underdog” entwickelt geheimnisvolle KrĂ€fte und findet so einen Platz in der Gesellschaft -, der im Comic naturgemĂ€ĂŸ deutlich stĂ€rker in den Fokus rĂŒckt als im Roman, dabei bisher nicht sonderlich originell rĂŒberkommt, soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden.

Interessanter oder - besser - aufregender als die Geschichte ist die grafische Umsetzung derselben. FĂŒr die ersten drei Kapitel zeichnet Brett Booth verantwortlich, fĂŒr drei anschließenden hingegen Ryan Stegman.

WĂ€hrend sich erstgenannter KĂŒnstler als einer der zahlreichen “Lee, Portacio & Silvestri”-Wildstorm-Klone - der “frĂŒhen Jahre” - ohne eigene Handschrift, dafĂŒr mit gefĂ€lligem, nett anzuschauendem Strich in der Comic-Szene einen Namen machte, legt Stegman tatsĂ€chlich eine erkennbare kĂŒnstlerische EigenstĂ€ndigkeit an den Tag. Bedauerlicherweise jedoch erscheinen seine schwungvollen, weichen und dennoch klaren Linien gerade im Kontrast zu Booths um Realismus bemĂŒhter, “feinstrichiger” Kunst fĂŒr die Illustration dieser Geschichte ungeeignet. Zum einen ist der “narrative Gehalt” der Bilder vergleichsweise gering, da Close-Ups der Figuren - Gesichter, BĂŒsten - Stegmans Zeichnungen dominieren, zum anderen wirken insbesondere die extrem ĂŒberbetonten, mangahafen Augen der Protagonisten im höchsten Maße “lĂ€cherlich”, verleihen sĂ€mtlichen Figuren ein cartoonhaftes, ĂŒberkindliches Aussehen. Andererseits weisen Stegmans Figuren visuell deutlich mehr IndividualitĂ€t auf, als Booths physiognomisch eintönige, sich allenfalls in Gesichtsumrissen und Haarpracht unterscheidende Charaktere.

BezĂŒglich der Kolorierung lassen sich ebenfalls deutlich unterschiedliche AnsĂ€tze ausmachen: Vinicius Andrade (Kap. I - III) holt aus seinem Computerprogramm weitaus mehr heraus als Kieran Oats (Kap. III - VI). Am Offensichtlichsten werden die Unterschiede in der Kolorierung der Haare: wĂ€hrend Andrade durch weiche, natĂŒrliche FarbverlĂ€ufe, Hell-Dunkel-Kontraste innerhalb der FlĂ€chen und geschickt gesetzte Glanzlichter fĂŒr eine realistische Textur sorgt, wirkt Oats’ grobe Kolorierung hölzern und monolithisch. Um eine Lanze fĂŒr Oats zu brechen: Stegmans sehr betonender Strich lĂ€sst kaum eine diffiziler Kolorierung zu.

Fazit: Eine actionarme Geschichte, die nicht gerade von OriginalitĂ€t strotzt, und ein ab Kapitel 3 unpassendes Artwork machen dieses Comic zu einem “Must have” höchstens fĂŒr Feist-Fans.

geschrieben am 09.12.2007 | 681 Wörter | 4426 Zeichen

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