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Das Einhorn: Der letzte Tempel des Asklepios


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Rezension von

Frank Drehmel

Der letzte Tempel des Asklepios Wir schreiben Mitte des 16. Jahrhunderts; der Ort der Handlung: das Europa des Jahres 1565. Die Gesellschaft der Renaissance ist geprĂ€gt vom aufkommenden Humanismus, erste verhaltene Vorzeichen der spĂ€teren AufklĂ€rung fassen im stĂ€dtischen Milieu Raum. WĂ€hrend Ambrosius ParĂ©, Chirurg des Königs, in Paris zu einem Mord gerufen wird, dessen merkwĂŒrdige UmstĂ€nde er zwar gleich erkennt, damit aber einmal mehr in eine unfruchtbare Debatte mit den dogmatischen AnhĂ€ngern der tradierten Medizin gerĂ€t, erhĂ€lt in einer anderen Stadt ein weiterer Mediziner eine Tapisserie, ein großformatiges, gewebtes Bild. Einige Tage spĂ€ter - wiederum in Paris - stĂŒrzt wĂ€hrend einer Operation ein alter Bekannter ParĂ©s, der totgeglaubte Sylvius, in dessen RĂ€ume, um kurz darauf seine Innereien ĂŒber den Boden zu ergießen, jedoch nicht, ohne auf den in seinen GedĂ€rmen verborgenen SchlĂŒssel hinzuweisen und ParĂ© ein Treffen mit den Asklepiaden - GeheimbĂŒndlern, die uraltem medizinischem Wissen anhĂ€ngen und gleichermaßen Feinde der Kirche wie der aufkommenden modernen Anatomie sind - nahezulegen. Im verborgenen Laboratorium Sylvius’ findet ParĂ© sowohl eine große Anzahl sezierter Leichen, als auch die geheimnisvolle Tapisserie, wird aber noch vor Ort von jenen Schergen ĂŒberfallen, die sich fĂŒr den Tod seines alten Freundes verantwortlich zeigen. Kaum, dass er sich ihrer entledigt hat, taucht ein seltsames, dĂ€monisches Wesen auf und fordert in bestimmendem jedoch höflichem Ton die Tapisserie fĂŒr sich ein. Da sich der Chirurg diesem Wesen nicht gewachsen sieht, hĂ€ndigt er das Bild aus, ohne den Sinn der Vorkommnisse auch nur im Ansatz durchschaut zu haben und ohne zu ahnen, dass er in ein Intrigenspiel dunkler KrĂ€fte geraten ist, in ein Spiel, in dem es um das Geheimnis des menschlichen Körpers geht. Der Abwechslung halber soll diesmal das Augenmerk zunĂ€chst auf die grafische Gestaltung gelenkt werden. Jeans Artwork ist - zurĂŒckhaltend ausgedrĂŒckt - grandios. Sein leicht eckiger Duktus und der Ansatz, insbesondere die oft asymmetrisch wirkenden, realistischen Mimiken behutsam in Richtung Karikatur zu ĂŒberzeichnen, sowie das ausdrucksstarke Posing verleihen in Verbindung mit originellen Perspektiven den Panels eine beeindruckende Dynamik und Lebendigkeit. Die gedeckten, trĂŒben Farben der malerischen Kolorierung fangen die AtmosphĂ€re der Handlungsorte zu Zeiten der Renaissance so ĂŒberwĂ€ltigend intensiv ein, dass sich dieses Comic selbst hinter opulent ausgestatteten Historien-Filmen nicht zu verstecken braucht. Nicht minder faszinierend ist Gabellas Story, die als historischer Mystery-Thriller den Leser von der ersten Seite an in den Bann schlĂ€gt. Unterschiedliche Handlungsorte, eine Vielzahl hochinteressanter Charaktere, spannende Handlungsbögen sowie zahlreiche Fakten lassen dem Leser kaum Zeit zum Verschnaufen und vermitteln ob ihrer Dichte und IntensitĂ€t das GefĂŒhl, man habe 100 Seiten anstatt der 48 genossen. Die Ausstattung des großformatigen Hardcover-Bandes entspricht dem gewohnt gehobenen Splitter-Verlag-Anspruch, wobei ein zweiseitiger redaktioneller Teil den Lesegenuss mit historischen Hintergrundinformationen versĂŒĂŸt. Fazit: Eine intensive, mystische und atmosphĂ€risch dichte Story mit fantastischem Artwork machen “Der letzte Tempel des Asklepios” zu einem wahren Genre-Highlight. Unbedingt empfehlenswert!

Wir schreiben Mitte des 16. Jahrhunderts; der Ort der Handlung: das Europa des Jahres 1565. Die Gesellschaft der Renaissance ist geprÀgt vom aufkommenden Humanismus, erste verhaltene Vorzeichen der spÀteren AufklÀrung fassen im stÀdtischen Milieu Raum.

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WĂ€hrend Ambrosius ParĂ©, Chirurg des Königs, in Paris zu einem Mord gerufen wird, dessen merkwĂŒrdige UmstĂ€nde er zwar gleich erkennt, damit aber einmal mehr in eine unfruchtbare Debatte mit den dogmatischen AnhĂ€ngern der tradierten Medizin gerĂ€t, erhĂ€lt in einer anderen Stadt ein weiterer Mediziner eine Tapisserie, ein großformatiges, gewebtes Bild.

Einige Tage spĂ€ter - wiederum in Paris - stĂŒrzt wĂ€hrend einer Operation ein alter Bekannter ParĂ©s, der totgeglaubte Sylvius, in dessen RĂ€ume, um kurz darauf seine Innereien ĂŒber den Boden zu ergießen, jedoch nicht, ohne auf den in seinen GedĂ€rmen verborgenen SchlĂŒssel hinzuweisen und ParĂ© ein Treffen mit den Asklepiaden - GeheimbĂŒndlern, die uraltem medizinischem Wissen anhĂ€ngen und gleichermaßen Feinde der Kirche wie der aufkommenden modernen Anatomie sind - nahezulegen.

Im verborgenen Laboratorium Sylvius’ findet ParĂ© sowohl eine große Anzahl sezierter Leichen, als auch die geheimnisvolle Tapisserie, wird aber noch vor Ort von jenen Schergen ĂŒberfallen, die sich fĂŒr den Tod seines alten Freundes verantwortlich zeigen. Kaum, dass er sich ihrer entledigt hat, taucht ein seltsames, dĂ€monisches Wesen auf und fordert in bestimmendem jedoch höflichem Ton die Tapisserie fĂŒr sich ein. Da sich der Chirurg diesem Wesen nicht gewachsen sieht, hĂ€ndigt er das Bild aus, ohne den Sinn der Vorkommnisse auch nur im Ansatz durchschaut zu haben und ohne zu ahnen, dass er in ein Intrigenspiel dunkler KrĂ€fte geraten ist, in ein Spiel, in dem es um das Geheimnis des menschlichen Körpers geht.

Der Abwechslung halber soll diesmal das Augenmerk zunÀchst auf die grafische Gestaltung gelenkt werden.

Jeans Artwork ist - zurĂŒckhaltend ausgedrĂŒckt - grandios. Sein leicht eckiger Duktus und der Ansatz, insbesondere die oft asymmetrisch wirkenden, realistischen Mimiken behutsam in Richtung Karikatur zu ĂŒberzeichnen, sowie das ausdrucksstarke Posing verleihen in Verbindung mit originellen Perspektiven den Panels eine beeindruckende Dynamik und Lebendigkeit.

Die gedeckten, trĂŒben Farben der malerischen Kolorierung fangen die AtmosphĂ€re der Handlungsorte zu Zeiten der Renaissance so ĂŒberwĂ€ltigend intensiv ein, dass sich dieses Comic selbst hinter opulent ausgestatteten Historien-Filmen nicht zu verstecken braucht.

Nicht minder faszinierend ist Gabellas Story, die als historischer Mystery-Thriller den Leser von der ersten Seite an in den Bann schlĂ€gt. Unterschiedliche Handlungsorte, eine Vielzahl hochinteressanter Charaktere, spannende Handlungsbögen sowie zahlreiche Fakten lassen dem Leser kaum Zeit zum Verschnaufen und vermitteln ob ihrer Dichte und IntensitĂ€t das GefĂŒhl, man habe 100 Seiten anstatt der 48 genossen.

Die Ausstattung des großformatigen Hardcover-Bandes entspricht dem gewohnt gehobenen Splitter-Verlag-Anspruch, wobei ein zweiseitiger redaktioneller Teil den Lesegenuss mit historischen Hintergrundinformationen versĂŒĂŸt.

Fazit: Eine intensive, mystische und atmosphĂ€risch dichte Story mit fantastischem Artwork machen “Der letzte Tempel des Asklepios” zu einem wahren Genre-Highlight. Unbedingt empfehlenswert!

geschrieben am 01.10.2008 | 454 Wörter | 2938 Zeichen

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